Romane & Erzählungen
Leidendes Chaos

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"Einfach Lächeln, statt zu weinen und allen zeigen: Mir gehts gut."
Veröffentlicht am 19. Dezember 2014, 20 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin 17 Jahre alt und lese gerne, höre gerne Musik und gehe Klettern.
Einfach Lächeln, statt zu weinen und allen zeigen: Mir gehts gut.

Leidendes Chaos

Warten

Bewegt sich diese Uhr überhaupt?

Seit geschlagenen 3 Minuten starre ich auf diese Uhr.

Um mich herum wird es immer stiller. Die erste große Pause ist vorbei und alle gehen zu ihren Räumen.

Ich habe mich an einen Pausenhallentisch gesetzt und mir leise Musik angemacht, um mich zu beruhigen.

Ich starre immernoch auf diese Uhr und versuche ihr auch nur irgendeine klitzekleine Regung abzugewinnen. Nichts, kein

einziger Zeiger bewegt sich.

Vom Flur her hört man eine Türe aufgehen. Ein Lehrer eilt vorbei ohne seine Umgebung auch nur eines Blickes zu würdigen. An dem am Tisch gegenüber von mir sitzen ein paar Schüler der letzten Jahrgangsstufe und machen zusammen Hausaufgaben. 

Langsam versinke ich in meiner Musik und starre ziellos in der Gegend herum.

Ein paar Schüler laufen kichernd an den Tischen vorbei, der Hausmeister schiebt lärmend einen leeren Wafen durch die Halle.

Die Uhr bewegt sich immer noch

nicht. Ich schaue auf meine Handy Uhr, noch 7 Minuten. Meine Nervösität steigt und ich fange an zu zittern und meine Angst steigt.

Die Zeit vergeht so langsam.

Wie lang zieht sie sich noch hin?

Noch 6 Minuten. Zu lang.

Ich hole meine Brotdose raus und esse mein Camembert Brot auf oder das was davon noch übrig ist.

Noch 4 Minuten. Ich dachte schon die Zeit würde gar nicht weiterlaufen.

Langsam packe ich meine Sachen zusammen, setze den Ranzen auf, nicht besonders schwer, und begebe mich langsam zum Aufgang.

Klopfen

Meine Beine werden weich und mein Herz fängt an zu rasen. Ich versuche ganz ruhig die Treppe hoch zu gehen, in der ersten Etage angelangt gehe ich langsam zum Raum. Mein Herz rast noch schneller als vorher.

Da stehe ich nun vor der Tür und zitter vor Angst. Ich habe Angst anzuklopfen, keine Ahnung warum. Ich weiß, dass mir nichts passieren wird und dass es nichts schlimmes ist.

Ich nehme allen Mut zusammen, überwinde meine Angst und klopfe

an.

Es dauert gefühlte Stunden bis sich die Tür öffnet und ich hinein gebeten werde.

Meine Angst wird weniger und ich zitter nicht mehr so stark, aber weiche Knie habe ich immer noch.

Ich betrete den Raum und versuche dabei mir meine Angst nicht anmerken zu lassen.

Gespräch

Geöffnet und herein gebeten hatte mich unsere Schulsozialarbeiterin.

Ich hatte mehrere Minuten vor der Tür verbracht und war dadurch nun 5 Minuten zu spät.

Sie sagte ich solle mich an den Tisch setzen, da ging die Türe auf und der Deutschlehrer meines Bruders kam in den Raum, deshalb wechselten wir in einen anderen mir wohl bekannten Raum, indem viele alte Gedanken zum greifen nahe geisterten, die ich einfach ausblende.

"Was ist dein Problem Katharina?"

"Wir lesen im Moment in Französisch

eine Lektüre, in der es um einen Adoptivjungen geht, der seine leibliche Mutter suchen geht und ich muss mich teilweise zwingen das Buch zu lesen. Ich bin zwar kein Adoptivkind, aber mein Vater ist mein Stiefvater und ich kenne meinen leiblichen Vater nicht und ich komme damit noch nicht ganz klar."

"Dann hast anscheinend noch was aufzuarbeiten." , ich nicke, "Ich würde dich an die Familienberatungsstelle weiterleiten. Du hast vielleicht schon mal was von deinen Freunden darüber gehört. Ich gucke kurz wann Frau Mainl das nächste mal kommt und ob ich dich irgendwo dazwischen schieben kann.", sie geht in den anderen Raum und holt

ihren Terminkalender.

Der Terminkalender ist ziemlich bunt makiert.

"Also, Frau Mainl kommt am Montag und ist bis 11.15 Uhr hier ich müsste sie fragen ob sie danach noch Zeit hat für ein weiteres Gespräch hat. Ich würde dir dann nochmal Bescheid sagen. Bist du über E-Mail erreichbar?"

"Ja, bin ich."

"Schreib mir kurz hier deine E-Mail Adresse auf, dann schreib ich dir wenn ich näheres weiß."

Ich schreibe ihr meine E-Mail Adresse auf und sie schreibt mir nochmal den Termin Montag auf einen Zettel, damit ich ihn nicgt vergesse.

"Dann bis voraussichtlich Montag.", sagt sie und ich mache mich auf den Weg zu Mathe.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so leicht erzählen könnte.

Mathe

Meine Lehrerin weiß, dass ich zu spät komme,ich habe ihr am Montag Bescheid gesagt, damit sie sich nicht wundert, denn ich fehle eigentlich nie in Mathe, weil Mathe bei Frau Erhard wirklich Spaß macht.

Ich klopfe an, mache die Türe auf und gehe zu meinem Platz. Niemand sagt etwas dazu.

ich setze mich an meinen Platz neben Moritz und dem Fenster und hole meinen Ordner raus.

Moritz hat meine Hausaufgaben für mich korrigiert. Die Hälfte falsch,

was solls.

Wir sollen weitere Aufgaben machen um das Thema zu vertiefen. Ich lege meinen Kopf auf den Tisch. Ich kann gerade nicht mehr.

ich nehme mir ein neues Blatt und fange die Aufgaben an, jedenfalls versuche ich es. Moritz versucht mal wieder mich zu nerven, schafft er eh nicht, aber als Ablenkung ist es super.

Am Ende der Stunde, bei der Aufgabebesprechung, bin ich nicht sehr weit gekommen, heute ist einfach nicht mein Tag, ich war heut in Chemie schon ziemlich still.

Als ich aus dem Raum komme steht

Moritz hinter der Säule und wartet wie immer. Wir gehen zusammen runter in die Pausenhalle zu den Anderen.

Pädagogik

Pädagogik siebte Stunde, heute so ungefähr das schlimmste Fach, spätestens seit Freitag.

Eigentlich hätte ich nämlich zu Frau Diet zum Gespräch gemusst, aber das wollte ich aus zwei Gründen nicht.

1. Ich habe sie seit Anfang des Schuljahrs in Päda.

Und 2. Sie hat sich immernoch nicht bei mir Entschuldigt, was ich ihr immernoch übel nehme.

Lara ist Heute nicht da, deshalb setze ich mich einen Platz weiter neben Sophie. Wir fangen die Phasen Freuds an und ich sitze nur da und will einfach

raus, aus der Enge des Raumes, am liebsten auf der Stelle verschwinden und nicht wieder auftauchen. Ich fühle mich schlecht, eindeutig psychisch bedingt, das kann keiner ändern.

Als die Stunde zu Ende ist packe ich blitzschnell meine Sachen und gehe so schnell ich kann aus dem Raum.

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Kathathea
Ich bin 17 Jahre alt und lese gerne, höre gerne Musik und gehe Klettern.

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abschuetze Du hast das sehr einfühlsam geschrieben. der Leser hat den Eindruck, alles mitzuerleben. Probleme in der Familie, Sorgen... sag ich es jemandem oder lieber nicht? WIe wird der reagieren? Aufregung pur ... und sie ist dann auch nicht weg, sndern zieht sich über einen längeren Zeitraum. Eine Geschichte zum Nachdenken.

LG vom Schuetzlein
Vor langer Zeit - Antworten
Sunny1 Oh ja, diese Situation kennt wirklich jeder ;) Man hat panische Angst obwohl man nicht mal weiß wieso eigentlich und am Ende, ist es meistens doch nicht so schlimm. Aber trotzdem ist man immer wieder heil froh wenn man wieder da raus ist ;)
Vor langer Zeit - Antworten
MaggieMcCup Hey! Was du da geschrieben hast ist echt gut. So eine Situation kennt doch jeder!
Frohe Weihnachten Lena
Vor langer Zeit - Antworten
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