Gedichte
Ohne Abschied

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"Ohne Abschied"
Veröffentlicht am 01. November 2008, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Ohne Abschied

Ohne Abschied

Ach, wie sah ich meines Herzens dunkle Seite wiederkehren
Und den schweißverlor’nen Körper, immer blasser, sich erschweren.
Die Haut, um derentwillen ich mein Leben opfern werde,
Schon längst vergangen, ausgetrocknet; Elend unser!

Der Mut, entschwindend, wandelt noch am Horizonte.
Auch er wird dann von hier, dem lebend’ Land, entrinnen,
Sobald mein neugebor’ner Dolch die Luft zum Atmen
Aus dessen leicht geword’nen Lungen rauben möge.

Nun steh’ ich hier, im Herzen lau,
Wo hinten auf der Weide, – Schau. –
Am Abgrund wankt sie matt,
Die mich verlassen hat.

Im Dreck, im Tode ist sie nun noch weiter weg;
Solch meilenweite Märsche trennen sie von mir;
Sie schläft im Himmel, weit entfernt;
Ich seh’ sie gar nicht mehr. So leer!

Da will ich folgen ihr, geschwind.
Die Tränen trister Traurigkeit,
Sie machen Augen blind;
Ich leide letztes Leid

Und bleibe hier, mein Herz ist tot.
Will Gott nicht meine Schmerzen seh’n
Und auch nicht meine Not?
Er lässt mich hier alleine steh’n,
Mein Leben aus dem Lot.

Den Dolch lässt er zu Boden sinken.
Soll auf der Schneid’ kein Blute blinken?
Nein! Verschont hat er mich vor dem Stahle.
Meine Frau sah ich zum letzten Male.
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FSBlaireau Ist gut geschrieben, wie ich - finde. Gruß FSBlaireau
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