Biografien & Erinnerungen
ostwärts - Aufbruch - 1. Teil

0
"Wie weit kommt man, wenn man nach Osten fährt?"
Veröffentlicht am 25. November 2014, 12 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Mit dem Expeditionsmobil in der Welt unterwegs ... Im "normalen" Leben wohne ich bei Winterthur (CH) und arbeite im Büro, wo sich alles um Wörter dreht, in gesprochener oder geschriebener Form. Privat kritzle ich nur für mich, auf Reisen blogge ich meine Erlebnisse für Freunde. Felicitas Amarillo ist mein Pseudonym. Aktueller Standort (Winterquartier): San Miguel de Allende, Guanajuato, Mexiko
Wie weit kommt man, wenn man nach Osten fährt?

ostwärts - Aufbruch - 1. Teil

vorwort

ostwärts erscheint in mehreren Teilen und erzählt von einer abenteuerlichen Motorradreise Richtung Osten. Aufbruch – 1.Teil Text © by Amarillo Bildermaterial © by Amarillo November 2014

Aufbruch

 


Ich rutsche auf meinem Sattel hin und her. Die Haltung ist unbequem und mein Gesäss schmerzt. Mein Visier ist mit Regenläufen verziert und die Sicht etwas verschwommen. Es ist kalt und ich brause mit über 100 km/h über die Schweizer Autobahn. Auf einen Schlag wird es dunkel und fast gleichzeitig beschlägt mein Visier. Ich düse unter dem Gotthard durch.






Vor zwei Stunden standen unsere Motorräder, eine Yamaha Ténére 600 und eine Suzuki DR Big 800 vollbepackt zur Abfahrt bereit.






Wir schreiben den ersten Oktober 1995 und sonniges Herbstwetter begleitet das Dröhnen der Motoren. Unsere Reise startet in Basel und voller Energie und Vorfreude auf unsere Abenteuer brausen wir Richtung Gotthard. In Luzern holt uns eine Schlechtwetterfont ein und wir montieren unsere Regenkombis. Der Regen hört nur auf, als wir durch den Gotthardtunnel fahren, weiter begleitet uns das Nass bis nach Lugano, wo wir uns ein Zimmer nehmen. Wir zippen die Tankrucksäcke ab, schnallen die Seitentaschen auf und heben die Reservereifen und die Rucksäcke vom

Sozius. Wir watscheln in unseren Regenklamotten, in denen wir wie Ausserirdische aussehen, in den zweiten Stock zu unserem Zimmer und noch zwei Mal runter zu den Motorrädern, die im strömenden Regen stehen, um die restlichen Gepäckstücke zu holen. Abends liegen wir glücklich auf unseren Betten. Das Zimmer schmückt eine lange Leine, auf denen unsere Regenklamotten und Schafsfelle für die Sitze zum Trocknen hängen.


Viele Bücher, die von Überland-Reisen berichten, habe ich schon verschlungen. Wie weit kommt man, wenn man nach Osten fährt? Wo genau ändert sich die

Kultur oder das Aussehen der Menschen? Mit sechsundzwanzig will ich Grenzerfahrungen sammeln.


Die Grenze nach Italien haben wir hinter uns gelassen und wir brausen auf Ancona zu. Wir befahren die Autofähre und beziehen unsere Innenkabine. Nach fast 24 Stunden fährt die Fähre im Hafen von  Igumenitsa, Griechenland ein. In Griechenland benutzen wir zum ersten Mal unser Zelt und übernachten direkt am Strand und schlafen mit dem Rauschen der Wellen in den Ohren ein. Der nächste Zeltplatz befindet sich bei einem Felsenkloster. Es ist herrlich, auf dem kleinen Kocher Abendessen zu

kochen und das Kloster, welches wie ein Adlerhorst auf dem Felsen klebt, in der Ferne zu betrachten.


Die Meteora-Klöster, 24 Stück an der Zahl, von denen nur noch sechs bewohnt sind, gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach Überlieferungen entstanden im 11. Jahrhundert die ersten Einsiedeleien in Meteora, die im 14. Jahrhundert zum Aufstieg des Klosterlebens in der Region führten.

Vier Tage später überqueren wir die Grenze zur Türkei. Nun, zu dieser Zeit hatten wir weder ein  Navigationsgerät noch einen Stadtplan von Istanbul. Plötzlich waren wir auf der Brücke über den Bosporus und auf der asiatischen Seite. Wir drehten um und fanden nach einstündiger Suche ein nettes Hotel mit

einer sicheren Parkmöglichkeit ein paar Häuser weiter. Nach diesem Marathontag mit 505 gefahrenen Kilometer haben wir uns ein feines türkisches Abendessen in einem Restaurant verdient. In den nächsten vier Tagen besichtigen wir die Sehenswürdigkeiten der historischen Stadt Istanbul bei sonnigem Herbstwetter.  





  

0

Hörbuch

Über den Autor

Amarillo
Mit dem Expeditionsmobil in der Welt unterwegs ...

Im "normalen" Leben wohne ich bei Winterthur (CH) und arbeite im Büro, wo sich alles um Wörter dreht, in gesprochener oder geschriebener Form. Privat kritzle ich nur für mich, auf Reisen blogge ich meine Erlebnisse für Freunde.

Felicitas Amarillo ist mein Pseudonym.

Aktueller Standort (Winterquartier): San Miguel de Allende, Guanajuato, Mexiko

Leser-Statistik
11

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
KaraList Mit Deinen Reiseschilderungen gelingt es Dir, Fernweh zu wecken. Wieder sehr gern gelesen. Die Meteora-Klöster haben wir vor fünf Jahren besucht. Zu der Zeit gab es ein Kloster, in dem nur noch ein Mönch lebte. Dieses Kloster durften wir nicht betreten, nur ein Kloster in dem noch sieben Nonnen lebten. Es war beeindruckend!
Ich bin gespannt auf Deinen nächsten Bericht!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Mir gehts wie Bleistift und Gertaud. Wenn man selbst nicht mehr so gut zu Fuß ist, wird das Reisen beschwerlich, dann bin ich ganz gespannt auf den nächsten Teil.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Eine Reise mir Dir - egal wo`s hingeht - ist immer auch ein Erlebnis für mich. Wieder sehr interessant geschrieben - hat mir gut gefallen.
Und weiter geht`s ...
Liebe Grüße an Dich
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"ostwärts - Aufbruch - 1. Teil..."
Du kannst reisen, wohin Du willst, ich folge Dir,
denn deine Reisebeschreibungen sind immer interessant zu lesen und vermitteln dem geneigten Leser neben Bildern aus dieser Welt, auch sehr eigene Weltenbilder.
So wie auch jetzt wieder und dass,
obwohl ich breits selber mehrfach sowohl in der Türkei
und auch in Griechenland zu Gast war...
Gern gelesen... smile*
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Igoumenitsa...für mich eine der schönsten Landschaften in Griechenland mit diesen traumhaften Buchten....und Meteora ist und bleibt für mich ein schwindelerregender Traum mit Sonnenbrand....:-)))....schön deine Geschichte...da steigen Erinnerungen auf...soifz..:-)))
LgF
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE 
Ach, wie schön, dass Du uns mit auf Eure Reise genommen hast.
Diese Bücher sind doch immer wieder interessant.
LG, Linde
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Jipp. Ella hat Recht. So lerne ich die Welt durch deine Beschreibungen auch ein wenig kennen. Also dieses Mal Motorras und gen Osten. Fein. Ich bin dabei.

Liebe Grüße von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Es ist schön mit Dir zu "reisen"
Liebe Grüße
Ella
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
8
0
Senden

121776
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung