Fantasy & Horror
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 12

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 12"
Veröffentlicht am 09. November 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 12

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 12

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 12 Einstur


Zyle hörte nur noch, wie mehrere der Verankerungen und Taue rissen, welche den Mühlstein an seinem Platz hielten. Die komplette Tragekonstruktion geriet mit einem mal ins Schwanken und der Stein krachte ungebremst in eine der grade erst fertig gestellten Wände. Mehrere Baumstämme lösten sich heraus und mit einem Mal fiel ein Schatten über ihn… Sie arbeiteten an der Mühle, die auf der bereits Waldlosen Fläche in der Nähe der Bucht entstehen sollte. Das Gebäude war wie die anderen nach der simpelsten

Methode erbaut, die sie hatten. Stämme wurden entastet, in die passende Form geschnitten und passende Lücken hereingesägt, so das man sie nur noch zusammensetzen brauchte. Die Lücken und Fugen wurden mit Harz, oder in Ermangelung von etwas anderem, Ton verklebt um sie winddicht zu machen. Es war rustikal, hielt jedoch und war vor allem für die Reihe an öffentlichen Gebäuden, die sie planten, mehr als ausreichend. Nur das in diesem Fall jemand offenbar nicht nachgedacht hatte. Selbst mit so wenig Leuten konnte nicht alles perfekt laufen. Die Wände der Mühle standen bereits in doppelter Mannshöhe und ein Teil der

Dachkonstruktion war bereits aufgebaut worden, als ihnen der Fehler auffiel. Zwar hatten sie, zusammen mit all den anderen Vorräten und der Ausrüstung, einen Mühlstein aus Helike mitgebracht. Nur dieser musste eben in das Gebäude. Normalerweise hätte das schon erledigt werden müssen, nachdem die Grundrisse festlegen und die Erdarbeiten für die Fundamente erledigt waren. Jetzt standen sie vor dem Problem, das der Steinklotz nicht durch die Türen passte. Und diese einfach zu verbreitern könnte die Standfestigkeit des Gebäudes gefährden. Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als das halbfertige Dach wieder abzutragen und eine Winde daneben zu

errichten, mit der sie den Stein über die Wände heben konnten. Je zwei Gruppen hielten den Mühlstein mit Seilen im Gleichgewicht um zu verhindern, das er gegen die Balken schlug. Eigentlich hätte nichts schief gehen dürften. Ein dutzend Männer an den Seilen reichten aus, das Gewicht ohne große Probleme nach oben zu hieven und schließlich auf dem noch unfertigen Lehmboden abzusetzen. Doch bevor sie so weit waren, geschah es. Zyle , der sich ebenfalls einer der Gruppen angeschlossen hatte, die die Seile hielten, hörte nur, wie irgendjemand auf der anderen Hausseite aufschrie… dann peitschte plötzlich ein loses Tau durch

die Luft und warf die Männer zu Boden, die noch versuchten, es wieder zu packen. Er verstand sofort, dass irgendetwas schrecklich schief gegangen war, als der Mühlstein, der noch in Wandhöhe über dem Boden schwebte, plötzlich zur Seite schwenkte und ihnen das Seil aus den Händen riss. Das Gewicht kippte über und der Stein krachte ungebremst in eine der Wände. Ausgerechnet die, unter der Zyle und die anderen Arbeiter gestanden hatten. Das Holz hatte der Wucht des Aufpralls nur wenig entgegenzusetzen. Die unteren Balken verschoben sich und brachten damit auch den Rest der Konstruktion aus dem Gleichgewicht. Das Poltern, als

die breiten Baumstämme sich aus ihrer Verankerung lösten und zu Boden stürzten, war Ohrenbetäubend… Männer sprangen in Sicherheit, riefen der zweiten Gruppe zu, sie solle das Tau kappen , damit der Stein nicht mehr unkontrolliert hin und her schwankte… Und dann wurde es um Zyle plötzlich dunkel. Direkt über ihm löste sich ein weiterer Balken aus dem Bau. Zyle ließ das Seil los und sprang ebenfalls zur Seite, in dem Wissen, das die Gefahr, erschlagen zu werden, damit keinesfalls kleiner wurde. Jetzt verloren sie auch noch das letzte bisschen Kontrolle über das Gewicht an der Seilwinde und es krachte zu Boden. Nicht jedoch, ohne

vorher noch ein drittes mal gegen die schon gefährlich instabile Wand zu stoßen. Weitere Balken gingen über die verbliebenen Männer nieder und Zyle stieß einen Arbeiter zur Seite, der direkt im Weg einer Holzstrebe stand, die plötzlich zu schwanken begann. Der Mann stolperte aus dem Gefahrenbereich und Zyle rollte sich auf dem Boden ab, hob die Hände über den Kopf und wartete auf den Klang einer Wagenladung Holz, die über ihm zusammenbrach. Die meisten der anderen Arbeiter hatten es inzwischen geschafft, sich weit genug in Sicherheit zu bringen. Nur er stand noch unter dem sich langsam herabsenkenden Schatten. Der

Schlag, auf den er wartete, blieb aus. Zyle hob blinzelnd den Kopf und wusste einen Moment lang nicht, was er sah. Die zusammenbrechende Wand schien in der Bewegung eingefroren. Es war, wie das Bild einer Welle, die er einmal gesehen hatte. Nur, das dies hier keine Zeichnung war. Balken und Holzsplitter schwebten einfach genau dort, wo sie waren, ohne jeglichen Halt. Er fragte nicht, wie so etwas möglich sein konnte, sondern rappelte sich wieder auf und stolperte aus dem Gefahrenbereich. Gestern hätte er sich die Mühe nicht gemacht. Aber gestern war ein anderer Tag gewesen. Was immer auch geschah … Zyle wollte nicht sterben. Das war t

etwas, das ihm grade klar geworden war. Zumindest nicht in einem dummen Unfall, weil irgendjemand abgerutscht war. Er lief zu den übrigen Bauarbeitern herüber, die sich alle einige hundert Schritte entfernt von dem zusammenstürzenden Gebäude versammelt hatten. Beklommen stellte er jedoch auch fest, dass sie nicht mehr alleine waren. Relina stand etwas Abseits der anderen. Beinahe so, als wäre es die leichteste Sache der Welt, hatte sie eine Hand auf die in Schwebe gehaltene Wand gerichtet. Sobald Zyle weit genug weg war, kehrte die Schwerkraft jedoch zurück und das Zerstörungswerk setzte sich fort. Relina

ließ die Hand sinken, während die ersten Balken zu Boden regneten und weitere Wandteile mit sich rissen. Den gut dreißig Männern des Bautrupps blieb nur, mit anzusehen, wie sich die Arbeit von Wochen in einen losen Schutthaufen auflöste. ,,Seht zu, das so etwas nie wieder geschieht.“ , erklärte die Magiern kühl, noch bevor Zyle sie erreichte. Mit diesen Worten drehte sie sich bereits um und verschwand den Pfad entlang Richtung Siedlung. Die Meisten waren zu geschockt um etwas zu antworten, oder groß zu sprechen. Es gab nur ein paar gemurmelte ,,Ja.“ und ,,Danke.“ Zyle jedoch hatte langsam genug. Er

wusste nicht, ob es an dem Schock, fast erschlagen worden zu sein lag, oder ob er die Wochen des Schweigens und ignoriert Werdens einfach endgültig nicht mehr ertrug. Aber er folgte ihr. Zyle musste sich beeilen, um zu ihr aufzuschließen, da die Magiern mittlerweile einen ordentlichen Vorsprung hatte. Relina musste die Schritte hinter sich hören, wurde jedoch auch nicht langsamer. Zyle hingegen musste sich zu jedem Schritt zwingen. Schließlich brachte er allen Mut zusammen. ,, Warte…“ , rief er. Sie hatten eine Stelle erreicht, an der der Weg einen kleinen Knick den Strand hinab

beschrieb und fast bis ans Wasser führte. Relina blieb tatsächlich stehen, drehte sich jedoch nicht zu ihm um. Sie seufzte hörbar. ,, Hast du eigentlich einen Todeswunsch ?“ Ihre Stimme war völlig ruhig, als er sie schließlich einholte. ,, Ich habe genug davon, herumzuschleichen.“ , antwortete er. ,, Warum lebe ich noch ? Bring es einfach zu Ende, verflucht.“ Sie schüttelte den Kopf. ,, Das hätte ich längst, wenn ich es gewollt hätte. Du hast uns geholfen. Dafür schulde ich dir noch etwas. Dein Leben. Aber mehr auch nicht. Dein Leben gegen das von über fünfzig

anderen…“ Beinahe wäre ihm wieder die Stimme versagt. Doch diesmal würde er sich nicht unterkriegen lassen, sagte er sich. ,,Ich dachte ich hätte keine Wahl, Relina…“ Die Rechtfertigung war billig, das wusste er. Aber es war die Wahrheit, dachte Zyle. Er hatte einen Ausgleich erzielen wollen, das war alles. Kein Massaker. ,,Kein Wort mehr.“ , schnitt sie ihn ab. ,, Wir haben mittlerweile Nachricht aus Helike erhalten.“ Zyle musste sich zurückhalten, nicht sofort nach den anderen zu Fragen. Kelll, Jiy, Eden… irgendeiner von ihnen

musste das Inferno doch überlebt haben. Relina erriet seine Gedanken. ,, Deine Freunde leben.“ Das war die erste gute Nachricht seit… langer Zeit. Ihm drehte sich der Kopf. Das war… das war gut, dachte er. ,, Was ist passiert ? Wie geht es ihnen… und wo sind sie jetzt?“ ,,In Helike.“ , fuhr Relian in dem gleichen, kühlen Ton fort. ,, Offenbar sind fast alle Archonten Tod, bis auf… deinen Bruder. Ich werde eine Nachricht zur Stadt schicken. Damit sie wissen, das du ebenfalls noch lebst.“ ,, Warum tust du das ?“ Sie hatte keinem Grund, ihm noch zu helfen. Das war praktisch genau das, um das er sie nicht

hatte bitten wollen. Sie drehte sich zum ersten Mal zu ihm um. ,, Damit du mir aus den Augen kommst.“ Ihre Stimme blieb genau so kalt wie zuvor. ,, Den ich fürchte, wenn du noch länger hierbleibst, kann ich für nichts garantieren.“ Zyle nickte nur. Er hatte ihr Vertrauen verspielt. Und er würde es nie mehr zurückbekommen. Aber wenigstens wusste er das jetzt ein für alle mal. Gegen das brennen in seiner Brust und dem Kloß in seinem Hals half das jedoch wenig. Er liebte diese Frau immer noch. Und es würde eine ganze Weile dauern, dachte er, bis sich daran etwas änderte.

Relina hatte mittlerweile eine Hand auf die See hinaus Gerichtet. Ein Band aus Wasser, das in der Sonne glitzerte, löste sich dort und schwebte bis kurz vor sie. ,, Was ist das ?“ Relina ignorierte ihn, während das Wasser langsam eine Form annahm, die in etwa Humanoid war. Ein silbriges schimmern umgab sie Zyle konnte die Spannung in der Luft spüren, wie kurz vor einem Gewitter. Er erkannte Magie, wenn er direkt davor stand. ,,Geh.“ , erklärte die Gejarn nur und die Geisterhafte Erscheinung aus Salzwasser wurde von einem unsichtbaren Sog zurück ins Wasser geschleudert. Zyle

verfolgte, wie die silbrigen Umrisse unter den Wellen verschwanden und in eine Richtung davonschwammen, die wohl zum Festland führte. ,, Das.“ , erklärte Relina schließlich. ,, War ein Bote. Sollen deine Freunde dich abholen. Ich habe keine Schiffe, auf die ich verzichten könnte. Wenn alles Gut geht, bin ich dich in ein paar Tagen los.“ ,,Es tut mir leid. Alles…“ ,,Ja mir auch.“ Die Magierin wendete sich zum gehen. ,, Tu mir nur einen gefallen… halt dich von mir fern.“ Relina beschleunigte ihre Schritte, bis sie sicher sein konnte, dass er ihr nicht folgte. Ein Blick über die Schulter

zeigte ihr, das Zyle einfach stehen blieb wo er war. ,,Zumindest, bis ich dir eines Tages vielleicht vergeben kann…“ Die Worte waren so leise, das er sie unmöglich hören könnte. Beinahe war die Gejarn versucht, zurück zu der einsamen Gestalt am Wegesrand zu laufen. Sie konnte ihm jetzt nicht vergeben. Vielleicht nie. Aber die rasende Wut, die sie auf ihn gehabt hatte, war lange verbraucht. Sie hasste Zyle nicht. Aber ihm das zu sagen… das ließ der Teil von ihr, der sich nach wie vor an die Verbitterung klammern wollte, nicht zu. Sie beeilte sich, sich zu entfernen. Es gab noch mehr zu tun. So viele Dinge,

auf die sie achten musste… und dabei konnte sie ganz sicher keine Ablenkung gebrauchen. Ihr schwindelte bei der Vorstellung… oder vielleicht war das auch nur eine Folge von fehlendem Schlaf und der Tatsache geschuldet, das es ihr schon seit Tagen nicht besonders ging. In den Morgenstunden war ihr Übel. Spätestens am Mittag schwirre ihr der Kopf vor neuen Aufgaben und Problemen. Und spätestens gegen Abend konnte sie normalerweise froh sein, wenn sie noch zum essen kam. Aber, das war sie ja schon aus Helike gewohnt. Ihnen war allen klar gewesen, das die Aufgabe nicht kleiner werden würde, dachte Relina. Neben dem Aufbau einer

Siedlung stand ihnen noch der Aufbau einer ganzen Gesellschaftsordnung ins Haus. Einige, vor allen die Zauberer, waren schon drauf und dran, sich selbst als neue Herren einsetzen zu wollen. Das würde sie jedoch nicht zulassen, sagte sie sich. Es gab auch noch genügend andere, die dagegen standen. Wenn sie es schafften, sich hier zu behaupten, würde sie die Leute selbst entscheiden lassen. Die Magier konnten dabei eine Stimme haben, genau wie sie auch, aber sie hatte gesehen zu was es führte, wenn man nur einer Seite überließ, für alle zu entscheiden. Relina seufzte. Das war aber eine Aufgabe, für einen anderen Tag, der noch in weiter ferne lag. Der

magische Bote, den sie nach Helike geschickt hatte, würde noch eine Weile unterwegs sein. Zauber waren schneller als Menschen, sogar schneller als Schiffe, trotzdem waren sie eine lange Seereise von der Hauptstadt entfernt.

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Terazuma Zyle kommt also bald wieder zu seinen Freunden.
Naja, zumindest kann Relina schon einräumen, ihm vielleicht einmal verzeihen zu können. Das ist ja immerhin schon etwas! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Vielleicht^^ Da hab ich mich selber noch nicht entschieden obwohl die Szene für mich nur noch zwei, drei Kapitel entfernt ist.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma 
Du wirst schon das Richtige tun!
Hoffentlich! Ich möchte dich nicht auf meiner NO GO Liste stehen haben! XDDD
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ist das ne Drohung ;-) ?
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Hm... vielleicht sollte sie ja etwas kürzer treten^^
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EagleWriter Wäre sicher besser.
lg
E:W
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