Gedichte
Wir fangen nicht wieder an...

Wir fangen nicht wieder an...

Man sollte nie fragen,

warum etwas geschieht....

Unter Tausenden-

aus dieser eilenden Menge-

stolperte ausgerechnet er

in ihre Zeit hinein.

Wie lange war es her?

Ein Jahr? Zehn Jahre?

Es schien ein anderes Leben

gewesen zu sein -

ihm fehlten die lockigen Haare

und dennoch war er

unzweifelhaft DER,

den sie vergessen wollte.

Ob sie ihm besser nie mehr

begegnen sollte -

diese Frage stellte sich nicht.

Er blieb - ohne Gewähr

und ging - ohne Rücksicht

Verblichenes traf trübes Licht -

zwängte sich aus Schatten,

direkt in sein Gesicht.

Und sein Lächeln sprach.

Wortlos begriffen Augenblicke -

Vergangenes zerbrach

im Moment und spülte

Bilder und Gefühle frei

Worte zitterten dabei

vor Ungeduld -

wollten nicht schweigen,

wollten reden, sich ergeben

in Unschuld dieser Stunde

und sie wußte, am Grunde

dieser Unschuld

wartete ihr Begehren

Wie sollte sie sich wehren,

wenn seine Stimme

erst auf ihr klang

und jeden Widerstand

hungrig niederrang -

mit ungezügelter Glut

all jene Lieder sang,

die sein Blick zu ihr trug.

Du musst gehen. Hab den Mut!

mahnte sie der Verstand,

was auch geschieht -

es bekommt dir nicht gut!

Er nahm ihre Hand,

sah den fragenden Blick-

lächelte charmant

und zog sie ganz sacht

zu sich heran.

Wir fangen nicht wieder an...

Er küsste sie - wie es immer war

und flüsterte in ihrem Haar:

Doch, ich arbeite gerade daran...