Aphorismen
Falsche Fragen

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"Falsche Fragen "
Veröffentlicht am 24. Oktober 2014, 10 Seiten
Kategorie Aphorismen
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...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Falsche Fragen

Falsche Fragen

Ich sage, dass die unsinnigste Frage, die ein Mensch an seine Umwelt stellen kann, die nach dem Warum ist. Und doch gleichzeitig ist es die Frage, die wir vielleicht am häufigsten stellen, uns anderen, der Natur gegenüber. Es ist Grundlegender Teil der menschlichen Psychologie, in allem was um ihn herum geschieht, einen Sinn zu suchen. Und das ist auf eine Art auch gut so, den ohne diese Instinktive Eigenschaft, wären wir vermutlich ausgestorben. Es ist besser, hinter dem Rascheln der Blätter und Zweige im dunklen Wald eine Absicht, eine echte Ursache und einen Willen zu vermuten, beispielsweise ein Raubtier, als es einfach zu ignorieren. Einer der

Gründe, aus dem viele Menschen im Dunkeln Schreckhafter werden ist genau hierauf zurück zu führen. Jedoch entwickelt sich ein Problem, sobald wir beginnen, diesen Instinkt auch auf unsere alltägliche Realität anzuwenden. Alles, was uns unsicher macht, Ein Sturm, Feuer, Plage und Krankheit, bekommt plötzlich einen Sinn unterstellt. Die früher einmal Überlebenswichtige Frage nach dem Warum der Dinge, wird in der vermeintlichen Sicherheit der Zivilisation arbeitslos und so beginnt sie, zunehmend einen neuen Zweck anzunehmen. Man kann erraten, worauf ich hinaus möchte : Es mag Sinnvoll

sein, das Rascheln im Wald einen Sinn, einen Willen zu Unterstellen, es ist sogar lebensrettend, doch das selbe mit Glück und Unglück durch natürliche Ursachen wie Erdbeben , Dürren oder guten Ernten zu tun hat aller Wahrscheinlichkeit zu dem geführt, was uns heute als Religion bekannt ist. Es war der erste Versuch der Menschheit, die Welt zu erklären. Alles wurde Mystisch, jeder Stein und Baum hatte Willen, hatte Absichten und war in gewisser weise Anthropomorph in diesem Willen. Die ersten Götter waren die der Natur. Donner, Regen und Vulkantitanen, denen wir unser Leid und Glück zuschrieben. Und wir meinten

damit, die Erklärung für alles zu haben. Wir wissen heute, dass diese Annahmen, diese Unterstellung eines Willens an die Natur, falsch waren. In den Wolken fährt nicht Thor mit seinem Streitwagen. Im Schlund des Vesuvs ruht kein göttlicher Schmied. Und Regentänze funktionieren, wie alle Zufälle, maximal in 50% aller Fälle. Und doch stellten wir weiter die Frage nach dem Warum. Dem Sinn des ganzen. Die alten Götter starben und gaben den Weg frei für obskurere Konzepte des modernen Monotheismus. Statt allem und jedem Gegenstand einen eigenen, unabhängigen Willen zu unterstellen, wurde der vorausgesetzte Sinn und

Zweck aller Ereignisse in der Natur einer einzigen Entität zugeschrieben, nenne man sie nun Allah, Jehovah, Jahwe, Xenu oder Joshua ( Latinisiert Jesus) von Nazareth. Die Sinnfrage wurde damit aber auch zum Fallseil für die Götter. Waren die einzelnen Entitäten der ersten Naturreligionen noch launisch und konnten daher Segen und Fluch zugleich sein, ja lagen teilweise im Wettstreit miteinander, Schaden anzurichten oder wieder herzustellen, bleibt der monotheistischen Entität nur die alleinige Verantwortung für ihre Taten. Somit musste eine Rechtfertigung für Leid her und die Religionen wurden

zunehmend Obskur, die Götter abgehobener, entfernter von dem Bild, das sie einst als Wille und Sinn der Natur beschrieb. Und heute Fragen wir immer noch : Warum ? Nach der Katastrophe, der Flut, dem Unglück. Als ob das Universum und die Götter, die wir darin hineindichten uns eine Antwort schulden. Und wir suchen Trost darin, das alles einen Sinn hätte. Nur zunehmend entdecken wir, dass dies nicht stimmt. Der Wille hinter allem, der einst vermutet wurde, schrumpft mit jeder neuen wissenschaftlichen Entdeckung. Das Universum kümmert es nicht, ob wir sind. Und es hat erst recht keinen Plan.

Und erst heute wird uns immer mehr bewusst: Wir haben über 10.000 Jahre lang die falsche Frage gestellt… Die Sinnfrage hat uns nicht weitergebracht. Im Gegenteil sie hat zu den bizarrsten Dingen geführt, die man sich vorstellen kann. Von Rassismus, als angeblich erwählte Rasse zu höherem Sinn, über Massaker an andersdenkenden, zum Wohl des eigentlichen Sinns, und zu den abscheulichsten Verdrehungen menschlicher Natur wie durch Zölibat oder Verbot der Homosexualität, weil der Sinn der vermutet wird, dem zuwider

steht. Wir hätten Niemals Fragen sollen: ,, Warum? Wo ist der Sinn im ganzen ? Welcher Wille lenkt unser Schicksal? Wer übernimmt Verantwortung für uns? Was treibt die Schöpfung“ Die wahre Frage, die wir erst seit kurzer Zeit kennen lautet nämlich: ,, Wie funktioniert die Realität von selbst?“

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EagleWriter
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Fianna Das regt wieder mal sehr zum Nachdenken an, wie ich das eh schon von dir gewöhnt bin, aber so ganz zustimmen kann ich dem nicht, weil es doch sehr subjektiv ist. Immerhin könnte man auch Fragen stellen wie: "Warum sollte ein Mensch besser sein als ein anderer?" oder "Warum ist weiß besser als schwarz?" "Warum ist Heterosexualität richtig und Homosexualität falsch?" Wenn die Menschen mehr hinterfragen würden (also auch mit "Warum"), hätten Sektierer nicht so leicht eine Chance und irgendwelche aus der Luft gegriffenen Behauptungen könnten einfach von jedem selbst widerlegt werden.

Liebe Grüße
Anna
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Stimmt. Das ist ein Gedanke der mir beim Schreiben schon kam. Vielleicht sollte ich es etwas umformulieren : Die WARUM-Frage an die Natur zu richten ist sinnfrei. Die Warum-Frage an des Menschliche zu stellen hingegen nicht, da hier ja tatsächlich eigene Entitäten am Werk sind.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Naja...eigentlich kann man auch die Warum-Frage an die Natur stellen. Zum Beispiel kann man von unserem heutigen Wissensstand aus ja die Frage "Warum gibt es Blitz und Donner" sinnvoll erklärten, ohne auf einen Gott, der dahinter steht, zurückgreifen zu müssen. Es kommt eigentlich nur auf die Fragestellung an.
Manchmal entwickeln sich Gedanken eben erst beim Schreiben. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
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