Ich sage, dass die unsinnigste Frage, die ein Mensch an seine Umwelt stellen kann, die nach dem Warum ist. Und doch gleichzeitig ist es die Frage, die wir vielleicht am häufigsten stellen, uns anderen, der Natur gegenüber. Es ist Grundlegender Teil der menschlichen Psychologie, in allem was um ihn herum geschieht, einen Sinn zu suchen. Und das ist auf eine Art auch gut so, den ohne diese Instinktive Eigenschaft, wären wir vermutlich ausgestorben. Es ist besser, hinter dem Rascheln der Blätter und Zweige im dunklen Wald eine Absicht, eine echte Ursache und einen Willen zu vermuten, beispielsweise ein Raubtier, als es einfach zu ignorieren. Einer der
Gründe, aus dem viele Menschen im Dunkeln Schreckhafter werden ist genau hierauf zurück zu führen.
Jedoch entwickelt sich ein Problem, sobald wir beginnen, diesen Instinkt auch auf unsere alltägliche Realität anzuwenden. Alles, was uns unsicher macht, Ein Sturm, Feuer, Plage und Krankheit, bekommt plötzlich einen Sinn unterstellt. Die früher einmal Überlebenswichtige Frage nach dem Warum der Dinge, wird in der vermeintlichen Sicherheit der Zivilisation arbeitslos und so beginnt sie, zunehmend einen neuen Zweck anzunehmen. Man kann erraten, worauf ich hinaus möchte : Es mag Sinnvoll
sein, das Rascheln im Wald einen Sinn, einen Willen zu Unterstellen, es ist sogar lebensrettend, doch das selbe mit Glück und Unglück durch natürliche Ursachen wie Erdbeben , Dürren oder guten Ernten zu tun hat aller Wahrscheinlichkeit zu dem geführt, was uns heute als Religion bekannt ist. Es war der erste Versuch der Menschheit, die Welt zu erklären. Alles wurde Mystisch, jeder Stein und Baum hatte Willen, hatte Absichten und war in gewisser weise Anthropomorph in diesem Willen. Die ersten Götter waren die der Natur. Donner, Regen und Vulkantitanen, denen wir unser Leid und Glück zuschrieben. Und wir meinten
damit, die Erklärung für alles zu haben.
Wir wissen heute, dass diese Annahmen, diese Unterstellung eines Willens an die Natur, falsch waren. In den Wolken fährt nicht Thor mit seinem Streitwagen. Im Schlund des Vesuvs ruht kein göttlicher Schmied. Und Regentänze funktionieren, wie alle Zufälle, maximal in 50% aller Fälle.
Und doch stellten wir weiter die Frage nach dem Warum. Dem Sinn des ganzen. Die alten Götter starben und gaben den Weg frei für obskurere Konzepte des modernen Monotheismus. Statt allem und jedem Gegenstand einen eigenen, unabhängigen Willen zu unterstellen, wurde der vorausgesetzte Sinn und
Zweck aller Ereignisse in der Natur einer einzigen Entität zugeschrieben, nenne man sie nun Allah, Jehovah, Jahwe, Xenu oder Joshua ( Latinisiert Jesus) von Nazareth.
Die Sinnfrage wurde damit aber auch zum Fallseil für die Götter. Waren die einzelnen Entitäten der ersten Naturreligionen noch launisch und konnten daher Segen und Fluch zugleich sein, ja lagen teilweise im Wettstreit miteinander, Schaden anzurichten oder wieder herzustellen, bleibt der monotheistischen Entität nur die alleinige Verantwortung für ihre Taten. Somit musste eine Rechtfertigung für Leid her und die Religionen wurden
zunehmend Obskur, die Götter abgehobener, entfernter von dem Bild, das sie einst als Wille und Sinn der Natur beschrieb.
Und heute Fragen wir immer noch : Warum ? Nach der Katastrophe, der Flut, dem Unglück. Als ob das Universum und die Götter, die wir darin hineindichten uns eine Antwort schulden. Und wir suchen Trost darin, das alles einen Sinn hätte. Nur zunehmend entdecken wir, dass dies nicht stimmt. Der Wille hinter allem, der einst vermutet wurde, schrumpft mit jeder neuen wissenschaftlichen Entdeckung. Das Universum kümmert es nicht, ob wir sind. Und es hat erst recht keinen Plan.
Und erst heute wird uns immer mehr bewusst:
Wir haben über 10.000 Jahre lang die falsche Frage gestellt… Die Sinnfrage hat uns nicht weitergebracht. Im Gegenteil sie hat zu den bizarrsten Dingen geführt, die man sich vorstellen kann. Von Rassismus, als angeblich erwählte Rasse zu höherem Sinn, über Massaker an andersdenkenden, zum Wohl des eigentlichen Sinns, und zu den abscheulichsten Verdrehungen menschlicher Natur wie durch Zölibat oder Verbot der Homosexualität, weil der Sinn der vermutet wird, dem zuwider
steht.
Wir hätten Niemals Fragen sollen: ,, Warum? Wo ist der Sinn im ganzen ? Welcher Wille lenkt unser Schicksal? Wer übernimmt Verantwortung für uns? Was treibt die Schöpfung“
Die wahre Frage, die wir erst seit kurzer Zeit kennen lautet nämlich: ,, Wie funktioniert die Realität von selbst?“