Kinderbücher
Freunde

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"Freunde"
Veröffentlicht am 13. Juni 2015, 112 Seiten
Kategorie Kinderbücher
© Umschlag Bildmaterial: kostenl. ClipArt, Bildillustrationen kostenl. ClipArt, Foto: KaraList
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

In meinem Garten steht kein Birnbaum - trotzdem unschwer zu erkennen wo mein Zuhause ist. Der Dichter, der dieses Land mit Leidenschaft beschrieb, muss damals schon gewusst haben, dass ich mich dort niederlassen würde. Das Schreiben habe ich - wie fast alle - mit dem ABC erlernt. Eigene Gedanken zu Papier zu bringen ... viel, viel später. Mich hat weder die Muse geküsst, noch fühle ich mich berufen meine Mitmenschen mit meinen literarischen ...
Freunde

Freunde

Freunde

von


KaraList




Die Geschichten wurden für Kinder einer zweiten Klasse geschrieben, also noch Erstleser. In die Geschichten "Henri" und "Der Stern" brachten die Kinder eigene Gedanken ein.












Inhalt


Der Baum

Die verlorenen Punkte

Henri

Die Jäger

Gespenster

Der Stern

Der Weihnachtsausflug





Der Baum


Am Ufer des kleinen Baches stand eine riesige Eiche. Zweihundert Jahre war sie alt. Sie war so groß, dass sie die anderen Bäume weit überragte. Die Baumkrone wölbte sich dicht belaubt über einen weiten Umkreis und spendete Schatten, wenn Spaziergänger sich ausruhen wollten. Doch es kamen wenige Spaziergänger in diese einsame Gegend. Nur der Förster kam hin und wieder vorbei um nach dem Rechten zu sehen.

"Drrr...", erscholl auf einmal ein Geräusch.

Dann erklang ein durchdringender Schrei.

"Kick, kick...", war zu hören.

"Drrr...", trommmelte es wieder.

Karl, der Buntspecht hämmerte mit seinem spitzen Schnabel auf die Rinde des Baumstammes. Sein Kopf bewegte sich so schnell hin und her, dass man befürchten musste, er würde herunterfallen.

"Was machst du denn für einen Krach?", fragte Luise. Luise war die Kohlmeise. Sie saß in ihrem Nest und wärmte mit ihrem Gefieder die fünf Eier, die sie ausbrüten wollte. Jetzt wartete sie auf ihren Mann Ludwig, der ihr einige leckere Insekten bringen wollte.

"Ich muss diesen Wurm aus der Rinde bekommen", antwortete Karl.

"Du musst ja Kopfschmerzen bekommen,

wenn du den Kopf immer so heftig hin und her bewegst", sagte Luise.

"Ach was", erwiderte Karl. Dann trommelte er weiter.

Der Baum rauschte zufrieden mit seinen Blättern. Er freute sich, dass der Specht ihn von Schädlingen befreite.

Nicht weit von Karl entfernt saß Berta, die Ringeltaube, auf einem dicken Ast. Sie gurrte ununterbrochen. Wenn sie einmal nicht gurrte, zog sie die eine oder andere Feder durch ihren Schnabel. Dann putzte sie sich. Das Trommeln von Karl schien sie nicht zu stören. Etwas höher in der Baumkrone - versteckt hinter grünen Blättern - stritt sich ein Buchfinkenpaar. Elsa und Hans waren sich nicht einig, wo sie ihr Nest bauen sollten.

Sie waren spät dran mit dem Nestbau.

Die Eiche wiegte ihre Zweige hin und her. Die beiden werden doch wohl in meiner großen Baumkrone ein Plätzchen finden, dachte sie. Sie freute sich, dass so viele Vögel zwischen ihren grünen Blättern sich wohl fühlten. Erwin, der Baumläufer, lief am Stamm der Eiche hinauf und achtete darauf, dass er Karl nicht zu nahe kam. Gerade flog ein Schwarm Sperlinge ins Blätterdickicht der Eiche. Sie tschilpten so laut, als wollten sie sagen:

"Wir sind jetzt auch da."

Auf der obersten Spitze der Baumkrone saß Hilde, die Amsel. Sie sang und trällerte, dass alle Tiere im Wald aufmerksam lauschten.

"Ach, wenn ich doch noch weitere zweihundert Jahre leben könnte", seufzte die

Eiche.

Seit einigen Tagen bemerkte sie Veränderungen am Fuße ihres Stammes.

"Au", ächzte sie. Sie verspürte einen Schmerz. Das gefiel ihr gar nicht.

"Was ist denn das", schimpfte Karl.

Er unterbrach sein Trommeln und blickte nach unten.

Da saß Meister Bockert, der Biber, und schnitzte mit seinen spitzen Zähnen am Stamm der Eiche.

"He", rief Karl.

"Hören Sie sofort damit auf! Sie zerstören ja unseren schönen Baum."

Ein aufgeregtes Piepen, Zwitschern und Trällern erscholl in der Baumkrone.

"Wenn Meister Bockert nicht aufhört, haben

wir bald kein Zuhause mehr", rief Luise.

"Er wird so lange schnitzen bis der Baum umfällt", jammerte Erwin.

Meister Bockert ließ sich vom aufgeregten Zwitschern und Trällern der Vögel nicht stören. Er schnitzte und schnitzte, dass die Holzspäne nur so herumflogen.

Die Amsel hatte aufgehört zu singen. Sie schaute aufmerksam in die Runde, denn sie hatte die beste Aussicht.

"Der Förster kommt", rief sie.

"Schnüffel begleitet ihn."

Schnüffel war der kluge Dackel des Försters.

Jetzt fing er an, laut zu bellen.

"Was ist denn los, Schnüffel?", fragte der Förster.

Schnüffel sah den Förster an, als ob er

sagen wollte: "Komm´ mit!"

Dann rannte er zur Eiche.

Erschrocken hob Meister Bockert den Kopf. Mit Schnüffel wollte sich der Biber nicht anlegen. Schnell lief er die wenigen Schritte bis zum Bach und verschwand im Wasser. Er tauchte unter und ward nicht mehr gesehen. Der Förster war inzwischen bei der Eiche angekommen. Natürlich entdeckte er den Schaden, den der Biber angerichtet hatte, sofort. Über ihm in der Baumkrone war das aufgeregte Tschilpen, Trällern und Zwitschern der Vögel zu hören. Hier muss sofort etwas geschehen, dachte er. Der Baum muss gerettet werden - und die Vögel dürfen ihr Zuhause nicht verlieren.

Er ging schnell zurück zum Forsthaus und

kam schon bald mit einem Wagen, den er hinter sich herzog, wieder. Auf dem lag eine Rolle Drahtzaun und eine große Dose mit Baumwachs. Er verschloss die Wunde am Stamm des Baumes mit Wachs. Dann umwickelte er den Stamm mehrfach mit dem Drahtzaun .

"So", sagte er, "nun kann der Biber keinen Schaden mehr anrichten."

Die Vögel in der Baumkrone hatten aufmerksam die Arbeit des Försters beobachtet. Erleichtert, dass sie auch weiterhin zwischen den grünen Blättern wohnen bleiben konnten, setzten sie ihre unterbrochene Tätigkeit fort.

Der Specht trommelte, die Kohlmeise brütete, der Baumläufer lief den Stamm hinauf und

hinunter, die Buchfinken stritten weiter, die Sperlinge tschilpten lauter als zuvor und die Amsel sang ihr schönstes Lied.

Und die Eiche freute sich am meisten. Vielleicht würde sie doch noch weitere zweihundert Jahre leben.


**********



















Die verlorenen Punkte


Aufgeregt krabbelte Oskar den Grashalm hinauf und blickte suchend zu den Kornblumen, die um ihn herum in bunter Pracht blühten. Oskar war ein Marienkäfer, der auf der Wiese gleich neben dem Teich lebte. Offenbar war seine Suche erfolglos, denn er krabbelte den Grashalm wieder hinunter, lief ein kurzes Stück auf dem vom Morgentau noch feuchten Gras, um dann auf die Blüte einer Mohnblume zu fliegen. Wieder blickte er suchend in die Runde. Oskar war traurig - und er war erschöpft. Er suchte schon so lange. Nicht weit von ihm entfernt saß Clara, die Libelle, auf einer Kornblume.

Ihre schöne blaue Farbe wetteiferte mit dem Blau der Kornblume. Die zarten Flügel hatte sie dicht an ihren schlanken Körper gelegt. Neugierig beobachtete sie Oskar.

"Was machst du denn?", fragte sie interessiert.

"Ach", jammerte Oskar, "ich habe meine Punkte verloren. Gestern hatte ich noch sieben Punkte, aber heute morgen waren es nur noch vier. Ich bin doch ein Sieben-Punkt-

Marienkäfer. Mein Cousin Fritz, der am Teich lebt, hat auch sieben Punkte."

Die Libelle blickte ungläubig zu Oskar.

"Woher weißt du denn, dass du deine Punkte verloren hast? Sie sind doch auf deinen Flügeln auf dem Rücken. Hast du auf deinem Hinterkopf auch Augen?"

"So ein Unsinn", antwortete Oskar.

"Heute morgen hingen große Tautropfen im Gras. In ihnen konnte ich mich wie in einem Spiegel sehen. Aber jetzt muss ich weitersuchen."

Er flog auf den nächsten Grashalm und hoffte, dass er die Punkte endlich finden würde. Aber er sah nur Anton, den dicken Rosenkäfer, der faul auf einem großen Blatt lag. Sein goldgrün gepanzerter Rücken glänzte in der Sonne. Oskar wollte ihn fragen, ob er ihm beim Suchen helfen könne, aber in diesem Augenblick sah er Konrad, den Tausenfüßler. Der lief hin und her. Und das ging so schnell, dass Oskar beim Hinschauen ganz schwindelig wurde. Er würde Konrad um Hilfe bitten.

"Hallo Konrad", rief Oskar.

"Kannst du mir bei der Suche nach meinen verlorenen Punkten helfen? Mit deinen vielen Füßen bist du viel schneller als ich und findest sie vielleicht eher."

"Ha, ha", lachte Mathilde, die Spinne.

Sie saß mitten in ihrem Netz, nicht weit von Oskar enrfernt. Oskar war erschrocken. Er hatte sie gar nicht bemerkt. Mathilde war heimtückisch. Ehe man es sich versah, war man in ihrem Netz gefangen. Und Mathilde ließ niemanden mehr frei.

"Er hat gar keine tausend Füße", sagte sie boshaft.

"Konrad hat nur sechzehn Füße. Einige Tausendfüßler haben sechshundertundachtzig Füße. Aber dazu

gehört Konrad nicht."

Dann arbeitete sie weiter an ihrem Netz, in der Hoffnung, dass sich bald eine Fliege oder ein Käfer in ihm verfangen würde. Konrad war beleidigt als er die hämischen Worte der Spinne hörte. Vor Ärger gab er Oskar keine Antwort auf dessen Frage. Schnell lief er weiter und verschwand zwischen den Grashalmen.

"Oh weh", jammerte Oskar und sah Konrad traurig hinterher. Er hat immerhin mehr Beine als ich, dachte er.

"Will mir denn keiner helfen meine Punkte wiederzufinden?", schluchzte er.

Oskar flog von Grashalm zu Grashalm, krabbelte hinauf und wieder hinunter, aber nirgends konnte er die Punkte entdecken.

Plötzlich tauchte Balduin neben ihm auf. Balduin war ein Zitronenfalter. Seine gelbe Farbe machte ihn schon von weitem sichtbar. Er flatterte neben Oskar hin und her und fragte ihn schließlich, was er denn so verzweifelt suche. Oskar erzählte ihm von seinem Missgeschick und sofort bot Balduin seine Hilfe an. Nun suchten sie gemeinsam nach den verlorenen Punkten. Aber sie hatten keinen Erfolg. Verzweifelt flog Oskar auf das große Blatt eines Löwenzahnes um sich auszuruhen. Balduin setzte sich neben ihn und legte tröstens einen Flügel um Oskar.

"Wo sind denn deine Freunde?", fragte Balduin.

"Sie könnten auch bei der Suche helfen."

"Sie sind am Teich und warten auf mich",

antwortete Oskar.

"Aber ohne meine Punkte kann ich nicht zu ihnen fliegen. Dann lachen sie mich bestimmt aus."

"Wenn sie deine Freunde sind, dann lachen sie dich nicht aus", meinte Balduin.

"Sie helfen dir."

Auf einmal hörten sie ein tiefes Summen. Anna, die große Hummel, hatte sich gegenüber auf einer Butterblume niedergelassen. Anna war klug und wurde von den Schmetterlingen, den Libellen und Käfern sehr geschätzt. Oftmals wurde sie um Rat gefragt. Sogar Mathilde begegnete ihr mit Respekt. Anna war noch etwas schwerfällig. Auf ihrem pelzigen braungelben Körper haftete noch die Feuchtigkeit vom

Morgentau. Forschend blickte sie zu Oskar und Balduin.

"Du siehst traurig aus, Oskar", rief sie.

"Hast du Kummer?"

Oskar erzählte ihr, was ihm passiert war.

"Aber Oskar", antwortete Anna und schüttelte den Kopf.

"Du bist doch gar kein Sieben-Punkt-Marienkäfer. Du bist ein Vier-Punkt-Marienkäfer. Alle deine Punkte sind noch da. Marienkäfer haben eine unterschiedliche Anzahl von Punkten. Einige haben fünf Punkte, andere haben zehn Punkte - und es gibt sogar Marienkäfer, die haben nur zwei Punkte. Du musst nicht traurig sein. E fehlt kein einziger Punkt. Es ist alles so, wie es sein muss.

"Ist das wirklich wahr?", fragte Oskar.

"Natürlich", beruhigte ihn Anna und plusterte sich etwas auf um die letzte Feuchtigkeit aus ihrem behaarten Körper zu schütteln, denn sie wollte weiterfliegen.

Oskar war so froh, dass er vor Freude seine Flügel ausbreitete und hoch in die Luft flog. Dann aber flog er zurück zu Balduin, der immer noch auf dem Blatt des Löwenzahnes saß.

"Du bist ein richtiger Freund", sagte Oskar.

"Du hast mir geholfen und hast mich auch nicht ausgelacht. Komm´ mit! Wir fliegen zusammen zum Teich. Dort gibt es viele bunte Blumen. Die werden dir bestimmt gefallen."







Henri


"Alexander", rief die Mutter aus dem Küchenfenster.

"Wo ist Katrin? Kommt beide ins Haus!"

Katrin hatte sich hinter der großen Regentonne versteckt.und hoffte, dass ihr Zwillingsbruder sie nicht finden würde. Aber wie immer, wenn sie Verstecken spielten, verriet Henri, der graue Wolfshund, wo sie sich aufhielt. So war es auch dieses Mal. Er kam angelaufen, setzte sich vor Katrin hin, und bellte laut. Dabei wedelte er freudig mit dem Schwanz.

"Danke, Henri", lachte Alexander und guckte hinter die Regentonne.

"Wenn wir das nächste Mal Verstecken spielen, bleibst du im Haus", sagte Katrin zu Henri. Dann kraulte sie ihm aber doch liebevoll den Kopf. Henri war der beste Freund der Zwillinge. Alexander und Katrin hatten auch andere Freunde. Bernd, Max und Ute und natürlich Paula, die immer einen Schabernack im Kopf hatte. Doch niemand konnte so gut zuhören wie Henri. Ganz egal, was sie ihm erzählten, Lustiges oder Trauriges, Ärgerliches oder Erfreuliches, er setzte sich hin, blickte sie aufmerksam an und gab ein lautes "Wuff" von sich. Als ob er sagen wollte: "Du hast recht."

Außerdem begleitete Henri die Geschwister jeden Morgen zur Schule. Nachdem die beiden das Schulgebäude betreten hatten,

drehte er sich um, und lief vorbildlich auf dem Gehweg zurück nach Hause. Es war kein weiter Weg. Alexander und Katrin wohnten in einem Dorf und die Schule war nur einen Fußweg von fünf Minuten entfernt. Als die Dorfbewohner den großen grauen Hund das erste Mal allein auf dem Gehweg laufen sahen, hatten sie Angst vor ihm. Inzwischen kannten ihn alle. Einige riefen ihm über die Straße zu:

"Hallo Henri, ist dein Unterricht schon zu Ende?"

Sie wussten, dass er freundlich war und niemandem etwas tat.

"Alexander, Katrin", erscholl wieder die Stimme der Mutter.

"Komm wir gehen ins Haus", sagte Alexander

zu Kartrin.

"Mama hat schon zweimal gerufen. Wir sollen bestimmt unsere Zimmer aufräumen."

Aber die Mutter hatte eine andere Aufgabe für die beiden. Sie gab jedem Kind einen kleinen Korb und bat sie, zum Waldrand zu gehe um Himbeeren zu pflücken.

"Heute Abend gibt es Eierkuchen", sagte sie.

"Und dazu Himbeeren mit süßer Sahne."

"Mhm", Katrin leckte sich die Lippen.

Die Mutter verbot ihnen in den Wald hineinzugehen.

"Und trödelt nicht. Es könnte sein, dass ein Gewitter aufzieht. Es war den ganzen Tag so warm. Die Luft ist so schwül. Da könnte sich etwas zusammenbrauen."

Mit diesen Worten schob sie die Kinder aus der Tür.

Alexander und Katrin hatten gerade das Gartentor hinter sich geschlossen, als Onkel Fred angeradelt kam.

"Hallo", sagte er, stieg vom Fahrrad und lehnte es an den Zaun.

"Wo wollt ihr denn hin?"

"Himbeeren pflücken", antwortete Alexander.

"Ist euer Vater zuhause?", fragte Onkel Fred.

"Er ist im Schuppen und repariert den Rasenmäher."

Dann liefen sie über das freie Feld zum Waldrand. Neben ihnen sprang Henri übermütig hin und her. Natürlich begleitete er

sie. Schon von weitem konnten sie die leuchtend roten Früchte erkennen. Alexander lief voran und war zuerst am Waldrand. Er pflückte zwei große Himbeeren vom Strauch. Schwupp, verschwanden sie in seinem Mund.

"Schau´ ´mal, Katrin", rief er.

"Dort stehen Pilze."

"Oh, ja - und dort stehen auch welche", antwortete sie.

"Die nehmen wir auch mit."

Katrin und Alexander konnten essbare und giftige Pilze gut voneinander unterscheiden. Die, die sie jetzt in ihren Korb legten, waren Maronen mit einem braunen samtigen Hut.

"Und dort, und dort", riefen die beiden begeistert.

"Ein Steinpilz", sagte Katrin und betrachtete ihn von allen Seiten. Dann wanderte auch der in ihren Korb.

Die Freude über die vielen Pilze, die sie entdeckt hatten, ließ die Geschwister ganz vergessen, dass sie nicht in den Wald hineingehen sollten. Ohne, dass sie es bemerkt hatten, waren sie immer tiefer in den Wald geraten. Henri bellte warnend. Aber darauf achteten sie nicht. Immer mehr Pilze füllten ihre Körbe.

"So", sagte Katrin.

"Ich habe genug. Mein Korb ist voll."

"Meiner auch", antwortete Alexander.

"Wir bringen jetzt schnell die Pilze nach Hause und nehmen uns zwei andere Körbe, damit wir die Himbeeren pflücken können. Bei

diesen Worten drehte sich Alexander um, aber er wusste nicht in welche Richtung er gehen sollte. Um ihn herum standen nur große Bäume. Kein Waldrand und kein Feld waren zu sehen. Außerdem war es dunkler geworden. Als Alexander zwischen den Baumkronen ein Stück vom Himmel erblickte, sah er dicke Regenwolken vorbeiziehen.

"Wir müssen hier lang gehen", sagte Katrin.

"Nein, dort lang", erwiderte Alexander.

Beide drehten sich im Kreis und wussten nicht, welche Richtung sie einschlagen sollten. Von weitem war Donnergrollen zu hören.

"Au", jammerte Katrin.

"Ich bin mit dem Fuß umgeknickt. Jetzt kann ich nur noch humpeln. Auch wenn wir den

richtigen Weg finden sollten, kann ich nur langsam gehen. Jemand müsste mich stützen."

"Das kann ich ja tun", antwortete Alexander.

Wieder drehten sie sich im Kreis.

Katrin setzte sich auf einen umgestürzten Baum und begann zu weinen.

"Wir haben uns verlaufen", schluchzte sie.

"Und ein Gewitter kommt auch. Das ist gefährlich im Wald. Nirgendwo finden wir hier Schutz um uns unterzustellen."

Henri hatte sich neben Katrin gesetzt und seine Pfote auf ihr Knie gelegt.

"Ach, Henri", seufzte sie.

"Wären wir nur nicht in den Wald gegangen. Jetzt finden wir nicht mehr nach Hause.

"Wuff", antwortete Henri.

Sie legte die Arme um seinen Hals und drückte ihr Gesicht in sein weiches Fell. Wieder donnerte es. Dieses Mal klang es schon viel näher. Und es war noch dunkler geworden. Wind war aufgekommen. Über den Kindern rauschten die Baumkronen bedrohlich. Alexander hatte sich neben Katrin gesetzt und ihre Hand genommen. Auch ihm war zum Weinen zumute. Was sollten sie nur tun?

Ein lauter Donnerschlag ließ Katrin und Alexander zusammenzucken. Erste dicke Regentropfen fielen. Die beiden waren ganz dicht zusammengerückt. Plötzlich sprang Henri auf und rannte wie vom Blitz getroffen davon.

"Henri", riefen die Kinder. Und noch einmal: "Henri!" Aber Henri war schon nicht mehr zu sehen.

"Jetzt hat uns Henri auch noch verlassen", sagte Katrin.

Bei diesen Worten liefen ihr die Tränen über die Wangen. Alexander sagte gar nichts mehr. Auch er fürchtete sich. Die Zeit kroch dahin. Jetzt regnete es schon etwas stärker. Ab und zu erhellte ein Blitz die Dunkelheit des Waldes. Noch stand das Gewitter nicht über ihnen. Doch Alexander wusste, dass es bald soweit sein würde.

Was war das? Alexander lauschte. Auch Katrin hatte etwas gehört.

"Das ist Henri", rief sie.

In der Ferne hörten sie Hundegebell.

"Henri, Henri", riefen die beiden, so laut sie konnten.

Kurze Zeit später schoss Henri zwischen den Bäumen hervor und hinter ihm erschienen ihr Vater und Onkel Fred.

Katrin und Alexander fiel ein Stein vom Herzen. Vater und Onkel Fred würden sie schnell nach Hause bringen. Sie kannten den Weg. Und Henri hatte sie gerettet. Er hatte Hilfe geholt. Sie streichelten und lobten ihn. Er war eben ihr bester Freund.


*********






Die Jäger


Es ist Nacht. Die Menschen schlafen. Aber nicht die Eule Dora. Sie sitzt auf einem dicken Ast der großen Birke, die am Waldrand steht. Sie ist auf der Jagd nach Mäusen. Mit ihren großen Augen durchdringt sie die Dunkelheit. Langsam bewegt sie ihren Kopf von links nach rechts und wieder zurück. Das alles geschieht völlig lautlos. Doch Dora ist nicht allein auf der Jagd. Mario, der Fuchs, schleicht durch das Unterholz des Waldes und späht ebenfalls nach einer Maus. Wer wird wohl zuerst die Maus entdecken?

Ahnungslos sitzt die Maus vor ihrem Mauseloch und knabbert an einer trockenen Brotrinde, die sie vor ihrem Mauseloch gefunden hat. Vielleicht hat ein Wanderer sie weggeworfen. Mit den Vorderpfoten hält sie ihren kostbaren Fund fest und achtet gar nicht auf ihre Umgebung. Merkt sie nicht, dass sie in Gefahr ist? Dora hat die Maus entdeckt. Aber auch Mario liegt schon auf der Lauer. Beide warten auf einen günstigen Augenblick, um die Maus zu erbeuten. Wer wird schneller sein?

Plötzlich kracht und grunzt es im Wald. Eine Wildschweinfamilie bricht durch das Unterholz und stürmt dicht an der Maus vorbei. Vor Schreck lässt die Maus die Brotrinde fallen und verschwindet in ihrem Mauseloch.

Enttäuscht fliegt Dora davon. Die Maus wird wohl diese Nacht nicht mehr aus ihrem Loch kommen. Auch Mario trollt sich. Mit der Nase am Boden schnüffelnd, hofft er eine andere Beute zu finden.

Aber was ist das? Zwei Schatten nähern sich dem Mauseloch. Es sind Hotz und Plotz, die beiden schwarzen Katzen, die auf dem Hof des Bauern Wagenknecht wohnen.

Die beiden sind unzertrennlich und richtige Schlawiner. Am Tag liegen sie faul in der Sonne und lassen sich von ihr den Bauch wärmen. Wenn der Bauer mit frisch gemolkener Milch aus dem Kuhstall kommt, schnurren und schmeicheln sie solange, bis er ihnen ein Schälchen Milch hinstellt. Sie haben immer Erfolg mit ihrer Schmeichelei,

denn der Bauer liebt seine Tiere. Seine Pferde und Kühe, die Ziegen und die Schweine und sogar die dummen Hühner, die an manchen Tagen noch nicht einmal ein einziges Ei legen. Ganz besonders liebt er seinen Hund Bello.

Doch jetzt sind Hotz und Plotz auf der Jagd. Sie hören die Maus in ihrem Loch leise piepsen. Geduldig legen sich die beiden unter einen Strauch. Sie warten. Irgendwann wird die Maus schon herauskommen. Inzwischen ist der Mond hinter den Wolken hervorgekommen. Hotz und Plotz beobachten einen großen Käfer, der vor ihnen auf dem Waldboden krabbelt. Hotz hebt langsam eine Pfote. Mit dem Käfer ein bisschen zu spielen, würde das Warten auf die Maus verkürzen.

Doch dann spitzt er die Ohren. Auch Plotz hebt den Kopf. Was war das für ein Geräusch? Es schmatzte und schabte. Solche Laute hatten sie noch nie gehört. Vorsichtig strecken sie ihren Kopf unter dem Strauch hervor. Da saß Anton, der Waschbär, auf einem Baumstumpf. Was macht er nur? In seinen Pfoten hält er einen Joghurtbecher und schleckt ihn genüsslich aus. Immer wieder fährt seine rauhe Zunge in den Becher, um auch den letzten Rest zu bekommen. Hätte Bauer Wagenknecht das gesehen, hätte er geschimpft. Was die Leute alles in den Wald werfen. So etwas tut man nicht.

Oh je, denken Hotz und Plotz, der Waschbär ist viel stärker als wir. Er bleibt bestimmt noch

ein Weilchen auf dem Baumstamm sitzen. Und der Krach, den er macht, wird die Maus daran hindern, ihr Mauseloch zu verlassen. Enttäuscht machen die beiden sich auf den Heimweg. Sie verlassen den Wald und laufen über eine kleine Wiese. Und schon waren sie auf dem Bauernhof. Jetzt wollen sie in die Scheune schlüpfen. Vielleicht hat sich dort eine Maus versteckt. Sie müssen sich beeilen. Der Himmel wurde schon heller. Bald würde die Sonne aufgehen. Dann würden die Tiere auf dem Hof erwachen. Der Hahn würde krähen, die Ziegen meckern und die Kühe würden laut muhend darauf warten gemolken zu werden. Dann war die Ruhe vorbei und keine Maus würde sich sehen lassen. Auf dem Weg zur Scheune sehen sie

eine Bewegung. Es war Mario. Mit hungrigem Magen schleicht er um den Hühnerstall.

Oh weh, denken Hotz und Plotz. Er will dem Bauern ein Huhn stehlen. Wo ist nur Bello? Er liegt in seiner Hundehütte und schnarcht. Zwischendurch winselt er leise. Bestimmt träumt er von einem großen Knochen.

Hotz und Plotz laufen schnell zur Hundehütte. Vorsichtig berührt Plotz mit seiner Pfote Bello an der Nase. Dabei achtet er darauf, dass seine Krallen versteckt bleiben. Hotz, Plotz und Bello sind Freunde. Doch wenn Plotz aus Versehen Bello gekratzt hätte, wäre dieser ärgerlich geworden. Bello öffnet verschlafen die Augen und setzt sich auf sein Hinterteil. Dann steckt er den Kopf aus der Hütte. Jetzt bemerkt er Mario. Laut bellend rennt er über

den Hof zum Hühnerstall. Aber auch Mario hat Bello gesehen. Er saust über den Hof und schlüpft durch das Loch im Zaun. Bello hätte Mario gern verfolgt. Aber das Loch im Zaun ist für ihn zu klein. So steht er nur ärgerlich am Zaun und bellt dem Fuchs hinterher. Dann trottet er langsam zu seiner Hundehütte zurück.

Jetzt ist der Himmel schon recht hell. Die Sonne ist aufgegangen. Die Nacht ist vorbei. Das denkt sich auch der Hahn und fängt an zu krähen.

Kein Jäger hatte in dieser Nacht Glück gehabt. Nicht die Eule, nicht der Fuchs, nicht Hotz und Plotz - und auch Bello nicht.

Nur die Maus hatte Glück.








Gespenster


Hui, hui, pfiff der Wind durch die fast kahlen Äste des großen Baumes vor dem Fenster. Die wenigen trockenen Blätter am Baum raschelten geheimnisvoll. Manuel lag im Bett und konnte nicht schlafen. Etwas ängstlich blickte er auf das weit geöffnete Fenster. Die Gardine wurde vom Wind in das Zimmer geweht und bewegte sich sanft hin und her gleitend wie ein Gespenst. Eigentlich sollte er aufstehen und das Fenster schließen. Aber er fürchtete sich.

Auf dem Dach klapperte und schepperte es als würden zehn Marder darüber laufen. Das

sind bestimmt Dachziegel, die lose sind und vom Wind bewegt werden, versuchte er sich zu beruhigen. Vielleicht ist auch die Regenrinne lose und schabt am Haus. Hui, hui, heulte der Wind.

Manuel blickte hinüber zu seinem Freund Tobias, der in dem anderen Bett schlief. Warum wurde er nicht wach? Dann könnte er das Fenster schließen. In der Dunkelheit konnte Manuel nicht viel erkennen. Noch nicht einmal der Mond schien. So lauschte Manuel nur auf die ruhigen Atemzüge von Tobias.

Er tastete nach dem Schalter der Lampe, die auf dem kleinen Tisch neben seinem Bett stand. Einige Male drückte er auf den Schalter; aber das Licht ging nicht an.


Na super, dachte Manuel. Jetzt ist auch noch die Lampe kaputt. Er schlug seine Bettdecke zurück und setzte seine Füße auf den Boden. Ängstlich blickte er zu der weißen Gardine, die gerade wieder von einem Windstoß ins Zimmer geweht wurde. Langsam und vorsichtig näherte er sich dem Fenster. Auf keinen Fall wollte er sich in der Dunkelheit auch noch den großen Zeh am Schrank oder am Sessel stoßen, denn er hatte keine Hausschuhe an, weil er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie unter dem Bett hervorzuholen. Aber in Wirklichkeit wollte er nur schnell wieder ins Bett und sich in seine Bettdecke einkuscheln. Jetzt war er am Fenster. Rums! Das Fenster war zu. Endlich!

Nur schnell wieder ins Bett, dachte er. Und dann stieß er sich doch den großen Zeh. "Au", rief er erschrocken. Tobias hatte sein großes fernsteuerbares Auto mitten im Zimmer stehen gelassen. Der Aufschrei von Manuel hatte Tobias geweckt.

"Was ist denn los?", fragte er verschlafen.

"Du hättest ruhig früher wach werden können", sagte Manuel.

"Dann hättest du das Fenster schließen können. Außerdem habe ich mich gestoßen."

Aber Tobias hörte ihn nicht mehr, denn er war schon wieder eingeschlafen.

Im Bett zog sich Manuel die Decke bis unter die Nasenspitze. Das Heulen des Windes war kaum noch zu hören. Nur vom Dach kamen noch die eigenartigen Geräusche. Er dachte

an die zurückliegenden Ferientage, die er bei seinen Großeltern verbracht hatte. Sogar sein Freund durfte diesmal mitkommen. Es war eine schöne Zeit gewesen. Oma und Opa hatten ein Haus, das mitten im Wald stand. Manuel und Tobias waren durch den Wald gestreift, immer darauf bedacht, dass sie sich nicht zu weit vom Haus entfernten. Sie hatten Rehe und Hasen beobachtet und sogar einen Wiedehopf gesehen. In dem kleinen See, der ganz in der Nähe war, hatten sie geangelt und anschließend die gefangenen Fische auf Stöcke gespießt und über dem Feuer, das Opa aus trockenen Zweigen und kleinen Ästen entfacht hatte, knusprig gebraten. An den See wären sie gerne allein gegangen. Doch das hatte Opa

nicht erlaubt. Abends hatten sie mit Oma und Opa Karten oder Mikado gespielt. Manchmal hatte Oma den Fernseher eingeschaltet. Dann durften sie sich einen Film ansehen. Aber jetzt waren die Herbstferien vorbei. Hoffentlich können wir morgen noch einmal in den Wald gehen, dachte Manuel. Übermorgen mussten Manuel und Tobias wieder nach Hause fahren. Manuel hätte sich gern den großen Ameisenhaufen noch einmal angesehen.

Er war fast eingeschlafen, als er erschrocken hochschreckte. Was war das? Draußen im Flur knarrte die Treppe. Nachts herrschte immer absolute Ruhe im Haus. Manuel zog die Bettdecke bis über die Nase. Nur seine Augen und seine blonden Haare waren zu

sehen. Langsam öffnete sich die Tür.

"Wer ist da?", flüsterte Manuel. Seine Stimme war ganz heiser vor Schreck.

"Warum schläfst du nicht, mein Junge?", fragte sein Großvater.

Manuel atmete auf. Zum Glück war es Opa und kein Gespenst. Dabei wusste Manuel genau, dass es keine Gespenster gibt.

"Es ist ein richtiger Sturm draußen", sagte Opa.

"Ich kontrolliere nur, ob alle Fenster im Haus geschlossen sind. Und nun schlaf´ weiter, Manuel. Gute Nacht!"

Im Hinausgehen murmelte sein Großvater:

"Morgen rufe ich den Dachdecker an. Er muss die Dachziegel befestigen."

Dann schloss er leise die Tür. Jetzt war

Manuel beruhigt. Alle Fenster im Haus waren geschlossen. Der Sturm konnte jetzt wüten, wie er wollte. Hoffentlich hatte sein Großvater nicht bemerkt, dass er sich gefürchtet hatte. Schon nach kurzer Zeit war Manuel eingeschlafen.


Der nächste Morgen begann so wie der vergangene Tag geendet hatte. Mit Sturm. Oma hatte ein leckeres Frühstück zubereitet. Tobias und Manuel saßen am Tisch und ließen es sich schmecken. Dabei sahen sie aus dem Fenster. Was konnten sie heute bei diesem Wetter nur unternehmen? Der Himmel war grau und wirkte düster und bedrohlich. Die Bäume und Sträucher bogen sich im Sturm. Obwohl es nicht geregnet

hatte, war draußen alles nass. Die Luft war so feucht. Sie würden sich noch nicht einmal auf die Terrasse setzen können und Karten spielen, weil Tisch und Stühle so feucht waren. Außerdem würden die Karten vom Wind davongeweht werden. Trockenes Laub flog durch die Luft und Omas Wäsche, die schon seit gestern draußen auf der Leine hing, flog so hoch als wollte sie davonfliegen. Die Sonne würde sich sich wohl heute nicht blicken lassen. Nur Opa schien mit dem Wetter zufrieden zu sein. Immer wieder blickte er zum Himmel und nickte dann zustimmend mit dem Kopf.

"Ihr werdet heute drinnen spielen müssen", sagte Oma.

"Außerdem könnt ihr schon eure

Reisetasche packen. Dann müsst ihr es nicht heute Abend tun."

Begeistert waren Manuel und Tobias nicht von diesem Vorschlag. Oma blickte nachdenklich auf die beiden Jungen und sagte dann zu Opa:

"Wollen wir nicht nach dem Mittagessen in die Stadt fahren und ins Kino gehen? Um 15,00 Uhr fängt die Nachmittagsvorstellung an. Ich glaube, dass "Merlin" gezeigt wird."

"Ja, ja", riefen Manuel und Tobias und blickten gespannt auf Opa.

"Wenn wir, bevor es ganz dunkel ist, wieder zu Hause sind, dann können wir das tun", antwortete Opa.

Manuel und Tobias boxten sich vor Begeisterung gegenseitig auf die Arme. Und

was passierte bei der Alberei? Schwupp, kippte das Glas mit Kirschsaft um, das auf dem Tisch stand. Der rote Saft lief über den Tisch und tropfte dann auf den Küchenfußboden. Erschrocken hielten die beiden die Hand vor den Mund und blickten schuldbewusst zu Oma. Aber Oma schimpfte überhaupt nicht.

"Nicht so schlimm", sagte sie.

"Es gibt Wasser und einen Eimer und ein Wischtuch haben wir auch. Ihr könnt alles holen. Gemeinsam schaffen wir dann wieder Ordnung."


Es war für alle ein sehr schöner Tag gewesen. Der Film, den sie im Kino gesehen hatten, war spannend und lustig. Nach dem

Kinibesuch hatte Opa für alle ein Eis spendiert. Nun waren sie seit zehn Minuten wieder zu Hause.

"Zieht eure Gummistiefel an", sagte Opa zu Manuel und Tobias.

"Wir machen noch einen Spaziergang", setzte er fort.

"Es wird eine gruselige Überrraschung für euch geben."

Er hatte vor sich hin gelacht und Oma zugeblinzelt. Eigentlich wollte Manuel heute keine gruselige Überraschung erleben. Die gespenstisch wehende Gardine und der heulende Wind in der vergangenen Nacht hatten ihm schon genug Angst gemacht.

"Die Gummistiefel sind in der Plastetüte im Flur", rief Oma.

"Eine warme Jacke könnte auch nicht schaden."

"Wir müssen uns beeilen", sprach Opa weiter.

Was hatte Opa nur vor?

Manuel und Tobias wollten jetzt überhaupt nicht mehr das Haus verlassen. Es war fast dunkel und der Sturm tobte, als ob er das ganze Haus wegzerren wollte. Sie hätten lieber in der gemütlichen Küche gesessen und mit Oma und Opa Karten gespielt.

"Los, los", sagte Opa.

"Wollen wir doch einmal sehen wie mutig ihr seid."

Sie verließen das Haus und liefen eine kurze Strecke den Waldweg entlang. Dann bogen sie vom Weg ab und betraten einen schmalen Pfad, der durch dichtes Unterholz

führte. Über ihnen in den Baumkronen knackte und knarrte es. Der Sturm rüttelte und zerrte an den Zweigen und Ästen. Sie konnten kaum noch etwas erkennen. Manuel und Tobias blieben dicht hinter dem Opa, der voranging. Endlich verließen sie den Wald. Jetzt wussten die beiden Jungen wohin der Großvater sie führte. Zum Flusss. Dorthin durften sie allein nicht gehen. Der Großvater hatte es streng verboten. Sie waren jetzt auf einer Wiese. Es war hier heller als im Wald. Trotzdem konnten sie einige Sträucher, die links und rechts von ihnen standen, nur schemenhaft erkennen, da es fast dunkel war. Weißer Nebel stieg von den Wiesen auf. Es sah unheimlich aus. In der Ferne hörten sie einen Vogel schreien. Er müsste eigentlich

schon längst schlafen. Wenn es dunkel wurde gingen auch die Vögel zur Ruhe. Das wusste Manuel. Vor ihnen stapfte der Großvater durch das hohe Gras. Ängstlich folgten die beiden Jungen ihm.

Doch was war das? Gespenster! Starr vor Schreck blieben Manuel und Tobias stehen. Weiße Gestalten flogen gar nicht weit von ihnen auf und nieder, tanzten zur Seite und hoben sich dann wieder in die Luft. Manchmal sangen sie, manchmal winselten sie. Manuel und Tobias fassten sich ängstlich an den Händen.

"Kommt weiter", rief der Großvater."

Auf keinen Fall wollten sie den Gespenstern näherkommen. Natürlich wussten sie, dass es keine Gespenster gibt. Aber Manuel und

Tobias konnten sie doch sehen. Opa drehte sich zu ihnen um, ging ein paar Schritte zurück und nahm jeden Jungen an eine Hand.

"Nur keine Angst", sagte er.

Zögernd liefen die beiden neben ihm her. Sie kamen den tanzenden weißen Gestalten immer näher. Und dann erkannten sie, dass es gar keine Gespenster waren. Ein großer Baum stand am Ufer des Flusses. Eine Trauerweise. Ihre geschmeidigen Zweige hingen bis auf den Boden herab. Zwischen den Zweigen hingen Spinnennetze, die im Herbst besonders häufig zu finden sind. Auf ihnen hatte sich Feuchtigkeit in kleinen Wasserperlen abgesetzt, so dass es aussah, als würde der Baum ein weißes Kleid tragen.

Der Sturm hob und senkte die Zweige, die

jetzt den Eindruck erweckten als würden weiße Gestalten durch die Luft schweben.

"Ihr habt bestimmt geglaubt, es seien Gespenster", sagte Opa.

Obwohl die Jungen wegen der Dunkelheit sein Gesicht kaum erkennen konnten, hatten sie das Gefühl, dass er verhalten lachte.

"Es gibt keine Gespenster", sprach er weiter.

"Nur in Geschichten, Märchen und Filmen."

Manuel und Tobias schämten sich ein wenig, dass sie sich wie kleine Kinder aus dem Kindergarten benommen hatten und nicht wie Schüler einer dritten Klasse. Keiner von den beiden würde jemals wieder Angst vor Gespenstern haben, die es überhaupt nicht gab. Dann traten sie den Rückweg an und

kurze Zeit später betraten sie das Haus, wo Oma schon mit dem Abendessen auf sie wartete.


**********













Der Stern


Sebastian konnte nicht einschlafen. Unruhig wälzte er sich im Bett von einer Seite auf die andere. Schließlich stand er auf, ging zum Fenster seines Zimmers und schaute in die Dunkelheit hinaus. Das Licht einer Straßenlaterne fiel auf einen Teil des Gartens und beleuchtete die mit Schnee bedeckten Sträucher unde Bäume. In den letzten Tagen hatte es oft geschneit. Aber jetzt war der Himmel klar und die Sterne waren zu sehen. Sebastian hob den Kopf und betrachtete die funkelnden Sterne. Das tat er oft. Er freute sich immer wenn die

Sterne am Himmel strahlten.

"Sternengucker", nannte sein Vater ihn oft mit einem Lächeln. Ein Stern hatte es Sebastian besonders angetan. Er leuchtete sehr hell und stand fast über dem Haus, in dem Sebastian wohnte.

"Er heißt Sirius", hatte sein Vater ihm erklärt.

"Er ist der hellste Stern im Dezember."

"Das ist mein Lieblingsstern", hatte Sebastian geantwortet.


Ssst ..., sauste etwas helles und strahlendes draußen am Fenster vorbei. Erschrocken trat Sebastian ein paar Schritte vom Fenster zurück.

"Was war denn das?", murmelte er vor sich

hin.

Er trat wieder ans Fenster und blickte hinaus. Neben dem Apfelbaum, auf dessen kahlen Ästen und Zweigen jetzt Schnee lag als hätte jemand Zuckerwatte auf ihnen verteilt, lag etwas gelb leuchtendes auf dem Boden. Halb im Schnee versunken verbreitete es einen schwachen Lichtschein. Sebastian presste seine Nase an die Fensterscheibe. Aber er konnte nicht erkennen was dort lag. Ich muss hinaus gehen und mir das ansehen, dachte er. Doch es war mitten in der Nacht. Und es war eisig kalt. Er konnte natürlich nicht im Schlafanzug und mit nackten Füßen in den Garten gehen. Also zog er seine Hose und seinen Pullover an, schimpfte vor sich hin, weil er seine Strümpfe nicht gleich finden

konnte, die er nicht sehr ordentlich unter das Bett geschoben hatte. Endlich war er angezogen. Vorsichtig öffnete er seine Zimmertür und blickte in den Flur. Die Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern war geschlossen. Er schlich daran vorbei, ging die Treppe hinunter und versuchte so leise wie möglich die Haustür aufzuschließen. Nicht auszudenken, wenn seine Mutter wach werden und entdecken würde, dass er mitten in der Nacht in den Garten gehen wollte. Das würde bestimmt ein Donnerwetter geben.

Als er die Haustür geöffnet hatte, schlug ihm die Kälte entgegen. Schnell griff er nach seiner Jacke, die im Flur an einem Haken hing. Sogar seinen Schal wickelte er sich um den Hals. Er schlüpfte in seine Stiefel. Die

Verschlüsse ließ er einfach offen. Dann betrat er den Garten. Die Haustür ließ er einen Spalt offen damit er schnell wieder ins Haus gelangen konnte. Zur Sicherheit stellte er einen Schuh seines Vaters in den Türspalt damit die Tür nicht ins Schloss fiel während er draußen war. Das wäre eine schöne Bescherung wenn er nicht ins Haus zurück könnte weil die Tür zu war.

Langsam und ein bisschen ängstlich näherte er sich dem hellen Schein unter dem Apfelbaum. Endlich stand er davor und blickte verwundert auf das strahlende Ding im Schnee.

"Meine Güte", rief er lauter als er wollte.

Erschrocken hielt er sich die Hand vor den Mund und blickte zum Schlafzimmerfenster

seiner Eltern hoch. Dort blieb alles dunkel.

"Ich bin ein Stern", hörte er eine Stimme. Sie hörte sich etwas kraftlos und verzweifelt an.

"Ich bin vom Himmel gefallen. Immer wenn ein Mensch auf der Erde nicht die Wahrheit sagt, fällt ein Stern vom Himmel. Dieses Mal bin ich gefallen. Aber auf der Erde ist es viel zu warm für uns Sterne. Nach zwei Tagen erlöschen wir."

Ungläubig blickte Sebastian auf den Stern. Dann schaute er zum Himmel hoch. Der schöne helle Stern, sein Lieblingsstern, den er schon seit einigen Tagen beobachtet hatte, war verschwunden. Er fand sowieso, dass weniger Sterne am Himmel standen als noch vor einigen Tagen. Ach herrje, dachte

Sebastian. Das wäre ja furchtbar wenn eines Tages keine Sterne mehr am Himmel stehen würden.

Und dann fiel ihm ein, dass er heute seinen Freund Andreas beschwindelt hatte. Seinen besten Freund. Andreas hatte ihn gefragt, ob er ihm am nächsten Tag beim Holzstapeln helfen könnte. Sebastian hatte ihm geantwortet, dass er keine Zeit habe, weil er seiner Mutter beim Plätzchebacken helfen soll. In einer Woche ist Weihnachten, hatte er weiter erklärt, und bis dahin hat sie noch viel zu tun. Dabei schickte seine Mutter ihn immer aus der Küche wenn sie Plätzchen backte. Er naschte zu viel. Knabberte von den süßen Mandeln, fuhr mit dem Finger in die Schüssel, in der die Schokoladenkreme war

und stibitzte von den bunten Zuckerstreuseln.

Sebastian hatte einfach keine Lust seinem Freund zu helfen. Er wollte viel lieber nach der Schule zum Hausberg im Dorf gehen und mit dem Schlitten den Berg hinuntersausen.

"Manchmal können wir auch zurück", sprach der Stern weiter,

"Wenn derjenige, der geschwindelt hat, doch noch die Wahrheit sagt. Aber das kommt selten vor."

Sebastian blickte schuldbewusst auf den Stern. Es schien ihm, als ob er schon etwas kleiner geworden wäre. Mit den Händen schaufelte Sebastian Schnee zusammen und deckte den Stern damit zu. Er sollte es schön kalt haben. Jetzt war kein Leuchten und Funkeln mehr zu sehen. Nachdenklich ging er

ins Haus zurück. schlich die Treppe hoch, zog sich aus und ging ins Bett.

Ihn plagte das schlechte Gewissen. Wie konnte er nur seinen Freund beschwindeln? Andreas musste seiner Mutter oft helfen. Die Schwester von Andreas war noch zu klein um helfen zu können. Die ganze Woche war er mit seiner Mutter und seiner Schwester allein zu Hause. Wenn seine Mutter von der Arbeit kam, holte sie seine Schwester vom Kindergarten ab. Dann blieb nicht mehr viel Zeit. Andreas Vater war Fernfahrer und kam nur am Wochenende nach Hause. Dann war oftmals so viel zu tun, dass er die Arbeit, die er sich vorgenommen hatte zu erledigen, nicht schaffte.

Sebastian grübelte und grübelte. Gleich

morgen in der Schule würde er mit Andreas sprechen. Er würde sich entschuldigen und Andreas beim Holzstapeln helfen.


Am nächsten Morgen stand Sebastian früh auf. Nach dem Zähneputzen wusch er sich das Gesicht mit kaltem Wasser, damit er richtig wach wurde. Dann zog er sich die sauberen Sachen an, die seine Mutter ihm hingelegt hatte als er noch schlief. Er ging hinunter in dei Küche, wo seine Mutter schon das Frühstück vorbereitete.

"Guten Morgen", sagte er.

"Ich gehe kurz in den Garten und schaue nach ob noch genug Vogelfutter im Futterhäuschen ist", sagte er zu seiner Mutter. Dabei wollte er nur nachschauen ob

der Stern noch leuchtete. Außerdem brauchte er einen Grund seine nächtlichen Spuren im Schnee zu erklären. Wenn seine Mutter vor ihm in den Garten gehen und die Spuren seiner Schuhe sehen würde, käme sie sicher auf wundersame Gedanken. Jetzt würde seine Mutter glauben, dass die Spuren am Morgen entstanden waren. Er lief zum Apfelbaum und schaufelte wieder mit den Händen den Schnee zur Seite. Oh weh, der Stern war wieder etwas kleiner geworden. Und er leuchtete auch nicht mehr so hell. Neben dem Stern entdeckte Sebastian einige kleine Flecken im Schnee. Als wäre der Schnee dort aufgetaut. Ob der Stern geweint hatte?

"Die Menschen schwindeln zu oft", flüsterte

der Stern mit schwacher Stimme.

Schnell schaufelte Sebastian Schnee auf den Stern. Mehr als vordem auf ihm lag. Dann schaute er ins Futterhaus. Dort lagen noch genügend Sonnenblumenkerne. Bedrückt ging er in die Küche zurück.

Ohne großen Appetit aß er das Frühstück, das seine Mutter ihm hingestellt hatte.

"Nach der Schule möchte ich zu Andreas gehen", sagte er zu seiner Mutter.

"Ich will ihm beim Holzstapeln helfen."

"Aber erst kommst du nach Hause und erledigst deine Hausaufgaben", antwortete die Mutter.

"Und außerdem - wolltest du nicht heute mit dem Schlitten zum Hausberg gehen?", fragte sie verwundert.

"Ich habe es mir anders überlegt", antwortete Sebastian.

"Und Hausaufgaben bekommen wir drei Tage vor den Weihnachtsferien nicht mehr auf."

"Na gut", stimmte seine Mutter zu.

"Ich hole dich dann um sechs Uhr bei Andreas ab", setzte sie hinzu.


In der Schule war es Sebastian nicht möglich Andreas zu sprechen. Andreas ging in die Nachbarklasse. Draußen schneite es wieder. Es war beinahe ein Schneesturm. Alle Kinder mussten in den Pausen im Klassenzimmer bleiben und durften nicht auf den Schulhof. Als der Unterricht zu Ende war, hoffte Sebastian, dass er Andreas treffen würde.

Aber die Klasse von Andreas hatte schon eine Stunde früher Schulschluss gehabt. Andreas war schon zu Hause.

Sebastian machte sich auf den Weg zu Andreas. Dabei kam er am Hausberg vorbei. Es hatte aufgehört zu schneien. Jetzt schien sogar die Sonne. Einige Kinder fuhren schon mit dem Schlitten den Berg hinunter. Der frisch gefallene Schnee glitzerte in der Sonne. Wehmütig beobachtete Sebastian einen Moment die Kinder. Dann ging er entschlossen weiter.

Als er den Garten von Andreas betrat, war dieser schon bei der Arbeit. Ordentlich stapelte er Holzscheit um Holzscheit an der Wand des Schuppens. Ein großer Berg Holzscheite lag in wirrem Durcheinander und

musste noch gestapelt werden. Vor einer Woche hatte das Sägewerk Holz gebracht, das es nicht verarbeiten konnte. Andreas Vater hatte das ganze Wochende Holz gehackt.

Andreas drehte sich zu Sebastian um.

"Hallo Sebastian", rief er erfreut.

"Was machst du denn hier?"

"Ich denke du musst deiner Mutter beim Plätzchenbacken helfen."

Verlegen trat Sebastian von einem Fuß auf den anderen. Aber es half ja nichts. Er musste Andreas die Wahrheit sagen. Nachdem er Andreas seine Schwindelei gestanden und sich entschuldigt hatte, fragte er:

"Bist du immer noch mein Freund,

Andreas?"

"Natürlich", antwortete Andreas.

"Du bist ja jetzt hier und hast deinen Fehler eingesehen. Ich habe meine Mutter auch schon einmal beschwindelt. Danach habe ich mich gar nicht gut gefühlt. Einen Tag später habe ich ihr die Wahrheit gesagt - und sie hat nicht geschimpft."

Erleichtert atmete Sebastian auf. Er stellte seine Schulmappe auf die Bank, die am Haus stand und dann half er Andreas.

Als die Mutter von Andreas mit seiner kleinen Schwester kam, waren sie fast mit ihrer Arbeit fertig.

"Ihr seid aber fleißig gewesen", lobte sie die beiden Jungen.

Zu Andreas sagte sie:

"Morgen brauchst du mir nicht helfen. Nach der Schule kannst du zum Hausberg gehen."

Sebastian und Andreas freuten sich. Dann würden sie zusammen mit dem Schlitten den Berg hinuntersausen. Bevor sie den Rest Holz stapelten, holte Andreas Mutter die beiden in Haus und strich ihnen ein Schmalzbrot. Dazu gab es eine Tasse mit heißem Kakao.

"Damit ihr bei Kräften bleibt", sagte sie lachend.

"Und wenn ihr mit Holzstapeln fertig seid, gibt es für jeden noch eine Schale mit Obstsalat."


Pünktlich um sechs wurde Sebastian von seiner Mutter abgeholt. Zu Hause

angekommen, brachte er seine Schulmappe in den Flur und ging sofort wieder in den Garten um nach dem Stern zu sehen. Schnell schob er den Schnee zu Seite. Der Stern war weg. Nur die Umrisse, wo er gelegen hatte, waren noch zu sehen. Jetzt ist er doch erloschen, dachte Sebastian. Es war alles umsonst. Aber ich habe Andreas doch die Wahrheit gesagt - und ich habe ihm beim Holzstapeln geholfen, grübelte er. Und außerdem habe ich mir selbst versprochen, nie wieder zu schwindeln. Traurig stand Sebastian an der Stelle, an der einmal der Stern geleuchtet hatte. Dann ging er mit gesenktem Kopf ins Haus.

Beim Abendessen war er sehr still. Seinen Teller aß er nur zur Hälfte leer.

"Was ist los mit dir?", fragte sein Vater

"Gar nichts", antwortete Sebastian leise.

"Du wirst doch nicht krank werden", sagte seine Mutter und strich ihm besorgt über das Haar.

"Nein, nein", erwiderte Sebastian.

"Ich gehe jetzt ins Bett".

Verwundert blickten seine Eltern ihm hinterher als er aufstand und zur Küchentür ging.

"Na gut, dann geh´ jetzt duschen und wenn du im Bett liegst, komme ich dir gute Nacht sagen", rief seine Mutter ihm hinterher.


Sebastian lag schon eine ganze Weile im Bett. Er starrte an die dunkle Zimmerdecke. Er wollte gar nicht weinen. Aber einige Tränen

liefen doch über seine Wangen. Seinetwegen war ein Stern erloschen.

Heute hatte er nicht aus dem Fenster geschaut und sich den Himmel angesehen. Vielleicht waren noch weniger Sterne als gestern zu sehen. Er wälzte sich von einer Seite auf die andere.

Schließlich stand er doch auf und ging ans Fenster. Er blickte nach oben zum Himmel. Und da strahlte und funkelte ein großer Stern. Der größte Stern von allen. Sein Lieblingsstern.

"Juchhu", schrie Sebastian.

"Er hat es geschafft. Er konnte wieder zurück".

Sebastian tanzte vor Freude wild im Kreis herum.

"Und es sind mehr Sterne am Himmel als gestern Nacht."

"Was ist denn hier los?", fragte sein Vater.

Sebastian hatte nicht gehört, dass sein Vater das Zimmer betreten hatte.

"Die Sterne sind wieder am Himmel", sagte Sebastian.

"Na wo sollen sie denn sonst sein?", fragte sein Vater lachend.

"Und jetzt schnell ins Bett, du Sternengucker", sagte sein Vater und gab ihm einen liebevollen Klaps.

Wenn du wüsstest, dachte Sebastian und zog sich die Bettdecke bis zum Kinn.

Glücklich lag Sebastian im Bett. Morgen würde ein schöner Tag werden. Zufrieden schlief er ein.








Der Weihnachtsausflug


Wuschel streckte seinen Kopf vorsichtig aus der Baumhöhle. Wuschel war ein Eichhörnchen. Sein Fell war im Sommer immer etwas zersaust, weil er ständig überall nach Futter suchte. Er kletterte zwischen Zweigen und kroch zwischen alten Brettern herum. Jetzt war sein Fell jedoch dicht und glatt, denn er hatte Winterschlaf gehalten. Eigentlich würde er gerne weiterschlafen, doch er hatte Hunger. Wo hatte er im Herbst nur seine Nüsse und Eicheln versteckt? Er blickte in den tief verschneiten Wald. Ein Baum sah aus wie der andere. Wuschel kroch

zurück in die Höhle. Sein Bruder Puschel schlief tief und fest. Zusammengerollt und den buschigen Schwanz unter seinem Kopf, gab er leise Pfeiftöne von sich. Schnarchte er etwa? Das wird sich gleich ändern, dachte Wuschel. Mit seinem Schwanz kitzelte er Puschel solange an der Nase bis dieser verschlafen die Augen öffnete.

"Was soll das?", murmelte er.

"Ist der Winter schon vorüber?"

"Nein, noch lange nicht", antwortete Wuschel.

"Ich habe Hunger. Doch ich weiß nicht mehr, wo die Nüsse versteckt sind. Weißt du wo sie sind?"

Puschel war ärgerlich. Sein Bruder dachte nur an Nüsse, Eicheln, Samen von

Tannenzapfen und andere leckere Dinge. Dafür unterbrach er sogar seinen Winterschlaf. Trotzdem streckte Puschel den Kopf aus der Höhle. Er kniff die Augen zusammen, weil die Sonne ihn blendete. Sträucher und Bäume hatten weiße Hauben aus glitzerndem Schnee. Auch der Boden war mit Schnee bedeckt. Er konnte die Markierungen, wo die Nüsse und Eicheln versteckt waren, nicht finden.

"Dann gehen wir eben wieder in unsere Höhle und schlafen weiter", sagte Püschel.

Aber davon wollte Wuschel nichts wissen. Er hatte Hunger.

"Da drüben an dem Tannenbaum hängen Zapfen", rief er erfreut.

"Wir finden bestimmt noch Samen in den

Zapfen. Lass uns hinübergehen."

Puschel ließ sich überreden und so hopsten sie mehr als sie liefen durch den hohen Schnee. Der Baum war nicht so groß wie die anderen Bäume im Wald. Trotzdem hatten sie einige Mühe am Baumstamm hochzuklettern, denn die Zweige waren sehr dicht. Außerdem fiel ihnen beim Klettern immer wieder Schnee auf den Kopf. Puschel schimpfte vor sich hin. Endlich waren sie oben. Nachdem beide sich einen Tannenzapfen gegriffen hatten, suchten sie sich einen bequemen Platz in der Tanne. Sie schüttelten und klopften ihre Zapfen, aber kein Samen fiel heraus.

"Die Mühe war umsonst", sagte Puschel. Er warf seinen Zapfen auf den Boden. Auch Wuschel warf seinen Zapfen hinunter. Gerade

als sie wieder etwas höher klettern wollten um einen anderen Zapfen zu untersuchen, rüttelte und schwankte der Baum. Was war das? Sie hatten gar nicht bemerkt, dass der Förster gekommen war. Er war dabei die Tanne abzusägen. Und plumps, fiel die Tanne schon um. Erschrocken hielten sich Wuschel und Puschel an den Zweigen fest. Der Förster stampfte den Baum zweimal kräftig auf den Boden damit der letzte Schnee herunterfallen konnte. Ehe sie sich versahen, hatte er ein Netz über den Baum gezogen und ihn auf einen Schlitten gelegt. Wuschel und Puschel waren gefangen.

Der Förster stapfte durch den Schnee und zog den Schlitten hinter sich her.

Nach kurzer Zeit war er am Forsthaus

angekommen. Dort warteten schon seine Frau und seine beiden Kinder, Lisa und Marie.

"Ich habe einen schönen Tannenbaum mitgebracht", sagte er.

Dass er noch zwei Gäste mitgebracht hatte, ahnte er nicht. Lisa und Marie jubelten und halfen den Baum in ein großes Zimmer zu bringen. Dort zogen sie das Netz herunter und breiteten die Zweige etwas aus.

Wuschel und Puschel versteckten sich ganz tief zwischen den Zweigen.

"Wo sind wir hier?", flüsterte Wuschel.

"Pst", warnte Puschel.

Lisa und Marie kamen mit großen und kleinen Kartons und packten bunte Baumkugeln, goldene Tannenzapfen und

goldene Sterne aus. Damit schmückten sie die Tanne. Zum Schluss hingen sie goldene Nüsse an die Zweige.

Wuschel glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Goldene Nüsse hatte er noch nicht gesehen. Und so viele. Puschel konnte ihn gerade noch rechtzeitig festhalten, sonst wäre Wuschel vor Aufregung hinuntergefallen.

"Pass doch auf!", flüsterte Puschel.

" Sie werden uns noch entdecken. Was dann passiert weiß ich auch nicht."

Lisa und Marie waren fertig und brachten die leeren Kartons in die Kammer. Die Mutter lobte die beiden und bewunderte den Weihnachtsbaum.

"Ihr habt ja die Lichterkette vergessen", sagte sie.

Der Vater holte die Lichterkette und befestigte sie vorsichtig an der Tanne.

Jetzt ging die Mutter in die Küche und bereitete das Abendbrot für die Familie.

Nach dem Abendessen gingen Lisa und Marie ins Bett. Sie wünschten sich, dass die Nacht schnell vergehen sollte, denn am nächsten Tag würde es Geschenke geben.

Der Vater ging noch einmal in das Zimmer und kontrollierte ob auch alles in Ordnung war. Dann löschte er das Licht. Wuschel und Puschel saßen im Dunkeln. Während Puschel überlegte, wie sie aus dem Haus kommen konnten, holte Wuschel sich eine goldene Nuss. Aber er war noch nicht satt. Er

holte sich noch eine. Und noch eine. Jetzt hatte auch Puschel Hunger. Auch er holte sich eine Nuss. Dann erkundeten sie das Zimmer. Sie sprangen über Tische und Stühle, kletterten auf den Schrank, schaukelten an der Deckenlampe und krochen unter die Sessel. Einen Ausgang fanden sie nicht. Also kletterten sie wieder zwischen die Zweige des Weihnachtsbaumes und warteten was der nächste Tag bringen würde.


Am nächsten Morgen kam die Mutter ins Zimmer und öffnete das Fenster einen kleinen Spalt damit frische Luft ins Zimmer kam. Wuschel und Puschel erkannten sofort, dass sie dort hindurch schlüpfen konnten.

Der Spalt war etwas schmal, aber sie würden es schon schaffen. Doch die Mutter verließ das Zimmer nicht. Aus einem Schrank nahm sie bunt verpackte Pakete und legte sie unter den Tannenbaum.

"Wo kommen denn die Nussschalen her?", wunderte sie sich.

"Die muss ich ja sofort auffegen."

Doch bevor sie Besen und Schaufel holte, nahm sie noch zwei Teller aus dem Schrank und stellte den einen auf den Tisch und den anderen auf einen kleinen Hocker.

Versteckt zwischen den Zweigen des Tannenbaumes, der zu einem wunderschönen Weihnachtsbaum geworden war, beobachteten Wuschel und Puschel aufmerksam was im Zimmer geschah. Als sie

die Teller sahen, fielen ihnen beinahe die Augen aus dem Kopf. So sehr staunten sie. Was dort alles drauf lag. Äpfel und Lebkuchen, Plätzchen und Feigen - und so viele Nüsse. Walnüsse und Haselnüsse, Erdnüsse und süße Mandeln. Sie dachten gar nicht mehr daran, dass sie durch den Fensterspalt ins Freie schlüpfen wollten.

Nachdem die Mutter die Nussschalen zusammengekehrt hatte, verließ sie das Zimmer. Wuschel und Puschel hörten, dass die Zimmertür abgeschlossen wurde. Lisa und Marie durften erst am Abend zur Bescherung ins Zimmer.

Jetzt kletterten Wuschel und Puschel aus dem Weihnachtsbaum und sahen sich die Teller aus der Nähe an.

Wuschel griff sich sofort eine Nuss und verzehrte sie.

"Wir dürfen die Nussschalen nicht auf den Fußboden werfen, sonst wundert sich die Mutter wieder", sagte Puschel.

"Wir werfen sie einfach in die Blumenvase, die auf dem kleinen Schrank steht", antwortete Wuschel.

Dann holte er sich einen Lebkuchen. Puschel saß mit einem Apfel mitten auf dem Tisch und schmatzte zufrieden. Sie naschten zuerst von dem einen, dann von dem anderen Teller. Als sie satt waren, kletterten sie zwischen die Zweige des Weihnachtsbaumes und machten ein Nickerchen. Jetzt wollten sie gar nicht mehr das Haus verlassen. Warum auch? Sie hatten es warm und gemütlich - und zu essen

hatten sie mehr als genug.

Am Abend schaltete der Vater die Lichterkette ein. Solch einen Glanz hatten Wuschel und Puschel noch nie gesehen. Lisa unde Marie packten jubelnd ihre Geschenke aus und freuten sich über die Leckereien auf den Tellern. Die Mutter blickte jedoch erstaunt auf die Teller. Sie hatte doch mehr auf sie gelegt. Fehlte dort nicht ein Apfel?


So vergingen die Tage. Wuschel und Puschel fühlten sich wohl. Am Morgen kam die Mutter und räumte das Zimmer auf. Dann öffnete sie das Fenster damit frische Luft ins Zimmer kam. Später kamen Lisa und Marie und beschäftigten sich mit ihren neuen

Spielsachen. Am Abend saß die Familie zusammen und sah sich einen Film im Fernsehen an oder spielte Karten. Doch das bemerkten Wuschel und Puschel nicht. Sie schliefen den ganzen Tag. Erst in der Nacht, wenn es ganz ruhig im Haus war, sprangen sie über Tisch und Sessel, kletterten auf den Schrank und naschten danach von den Tellern. Wuschel hatte schon soviel genascht, dass sein Bauch ganz dick geworden war.

Eines Morgens jedoch bekamen sie einen großen Schreck. Lisa und Marie waren an diesem Morgen zuerst im Zimmer.

"Ach du meine Güte, es liegen ganz viele Tannennadeln auf dem Boden", rief Lisa so laut, dass Wuschel und Puschel aufwachten.

"Und hier sind gar keine Nadeln mehr am Zweig", antwortete Marie.

Die Eltern kamen ins Zimmer und der Vater sagte:

"Dann müssen wir den Baum wohl bald abputzen. Heute lassen wir ihn noch stehen, aber morgen wird Brennholz aus ihm gemacht."

An diesem Tag brauchte die Mutter mehr Zeit für das Aufräumen des Zimmers. Sie öffnete das Fenster einen Spalt und kehrte die vielen Tannennadeln zusammen. Dabei stieß sie an die unteren Zweige des Weihnachtsbaumes und es fielen wieder Tannennadeln auf den Boden. Erneut griff sie zu Schaufel und Besen und kehrte auch diese zusammen. Endlich war sie fertig. Jetzt

legte sie noch einige Plätzchen und zwei Äpfel auf jeden Teller. Lisa und Marie haben fleißig von den Tellern genascht, dachte sie, bevor sie das Zimmer verließ. Das Fenster schloss sie nicht. Ein bisschen mehr frische Luft konnte nicht schaden. An diesem Tag spielten auch Lisa und Marie nicht in dem Zimmer. Sie nahmen ihre Geschenke und gingen damit in ihr eigenes Zimmer.

Kaum war niemand mehr im Zimmer sagte Puschel:

"Oh, oh, man wird uns entdecken, wenn die Tannennadeln weiter so von den Zweigen fallen. Der Baum wird ja ganz kahl. Jetzt schlüpfen wir durch den Fensterspalt und laufen zu unserer Höhle."

"Lass uns noch einen Tag hierbleiben",

erwiderte Wuschel.

Wir essen uns noch einmal richtig satt. Morgen gehen wir dann in den Wald zurück."

Puschel schaute auf Wuschels dicken Bauch.

"Du hast viel mehr als ich gegessen. Du musst doch satt sein."

Wuschel schüttelte den Kopf und hätte sich am liebsten ein Plätzchen geholt. Doch er getraute sich nicht den Baum zu verlassen. Es könnte jemand ins Zimmer kommen.

In der Nacht knabberte Puschel ein wenig am Apfel, dann aß er zwei Nüsse. Doch Wuschel konnte nicht genug bekommen. Einen Apfel, Lebkuchen, Nüsse - er aß so viel, dass er sich kaum noch bewegen konnte.

Am nächsten Morgen öffnete die Mutter - wie jeden Tag - das Fenster. Nur einen kleinen

Spalt. Sie brauchte noch mehr Zeit als am Tag zuvor bis das Zimmer ordentlich aussah. Der Fußboden war über und über mit Tannennadeln bedeckt. Am Nachmittag machen wir noch einmal die Lichterkette an und dann kommt der Baum weg, dachte sie. Wuschel und Puschel warteten ungeduldig darauf, dass sie das Zimmer verließ. Jetzt! Endlich! Sie waren allein. Schnell liefen sie zum Fenster. Wuschel wollte als erster durch den Fensterspalt schlüpfen. Aber er passte nicht hindurch. Sein Bauch war zu dick geworden. Er hatte zu viel gegessen. Das Fenster ließ sich auch nicht weiter öffnen, weil es mit einem Riegel befestigt war. Beide wussten nicht wie sie den Riegel lösen sollten.

"Siehst du", schimpfte Puschel, "ich habe dir

doch gesagt, du sollst weniger essen. Versuch´ es noch einmal. Ich schiebe von hinten.

Natürlich half Puschel seinem Bruder Er schob und schob und endlich plumpste Wuschel aus dem Fenster in den weichen Schneee.

"Au, au", jammerte er und hielt sich seinen Bauch.

Puschel schlüpfte schnell hinterher und sprang neben seinen Bruder.

Mit großen Sprüngen überquerten sie den Hof der zum Forsthaus gehörte und liefen danach durch den verschneiten Wald. Bald hatten sie ihre Höhle erreicht. Puschel rollte sich zusammen, legte den Schwanz unter seinen Kopf und war bald eingeschlafen.

Wuschel dachte noch einmal an die Äpfel, Nüsse und leckeren Plätzchen.

"Was für ein aufregender Weihnachtsausflug", murmelte er vor sich hin.

Dann kuschelte er sich an seinen Bruder und schloss die Augen.

Jetzt würde er seinen Winterschlaf fortsetzen bis die ersten Blumen ihre Köpfe aus der Erde reckten, weil die Frühlingssonne sie wärmte und die Vögel ihn mit ihrem Gesang weckten.


**********


© KaraList 06/2015























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Über den Autor

KaraList
In meinem Garten steht kein Birnbaum - trotzdem unschwer zu erkennen wo mein Zuhause ist. Der Dichter, der dieses Land mit Leidenschaft beschrieb, muss damals schon gewusst haben, dass ich mich dort niederlassen würde.
Das Schreiben habe ich - wie fast alle - mit dem ABC erlernt. Eigene Gedanken zu Papier zu bringen ... viel, viel später. Mich hat weder die Muse geküsst, noch fühle ich mich berufen meine Mitmenschen mit meinen literarischen Ergüssen zu überschütten.
Nach gefühlten 20 000 gelesenen Büchern, habe ich mir gesagt, eine Geschichte oder ein Gedicht schreiben, das kannst du vielleicht auch. Und wenn der geneigte Leser nach der letzten Zeile das Buch mit dem Gedanken zuschlägt ´schade, dass es zu Ende ist` - dann war die Mühe nicht umsonst. Denn, Schreiben ist Arbeit.

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Caliope Ein Buch, dass mich daran zweifeln lässt,ob ich mich wirklich an Geschichten für Kinder versuchen sollte..
Denn in den Texten, die es bereits, mangelt es so ganz und gar an dem hier überall vorhandenen freundlichem aber doch pädagogischem Hintergrund,...Dem offensichtlichem erzieherischem aber wirklich nettem Ton...- nein der erzieherischem Intentiin, den vielen vermittelten Werten..
Naja ml sehen..
vielen dank für's Lesen dürfen!!
GLG
Cali
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Ganz herzlichen Dank für Deinen netten Kommentar und das Taschengeld, liebe Cali. Ich freue mich sehr!
Wenn Du Geschichten für Kinder schreiben möchtest - dann schreibe sie - und teste sie mit Kindern. Kinder sind noch ehrlich, auch wenn es uns nicht passt. Was sie gar nicht mögen, ist ein offensichtlich erhobener Zeigefinger. :-)
Ich kann Dir versichern, dass meine Geschichten von keinem Verlag angenommen worden wären. Zu lange Sätze, zu wenig Wortwiederholungen, zu schwere Wörter und allein die Tatsache, dass Fuchs, Eule und Katzen die Maus verspeisen wollten, grenzt schon an Brutalität - zumindest für die Verlage, wenn die Kinderbücher für 7-8jährige Kinder gedacht sind. Es gibt irrwitzige Auflagen. In jedem anderen Genre ist es leichter etwas zu veröffentlichen.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope Ganz ehrlich, so nett ist mein Kommentar nicht... ich find die Sprache in vielen "Kinder"geschichten einfach nicht kindgerecht.. E ist eine Sprache für kleine Erwachsene., die gebildet werden sollen.Es fehlt vielen Geschichten an Lebendigkeit.

Für deine Hinweise danke ich dir allerdings. ich will bei der Dinobattle mit einer Linus/Teddy Geschichte teilnehmen,Neee brutal soll es eh nicht werden.Aber am Anfang ist Teddy verletzt ,das werde ich dann doch noch verharmlosen, weniger schlimm machen..also noch wenier schlimm...
Ich a möchte wenn ich schreibe, mich meinen Figuren oder ach hier den Lesern anpassen und Texte wie dienr oder andere Geschichten hier, lassen mich zweifeln ob das der richtige, (der von Erwachsenen!!! griiins) gewollte Ansatz ist...
LG
Cali

Noch einMal vielen,vielen Dank für die Tipps!! mit Wortwiederholungen hab ich es ja auch nur wenn ich Stilistisch was machen will..aber ich mal---
Und wenn du selbst zweiflest, was ich nicht gleich sah...
hm...ist halt relativ neu für mich undich leibe eigentlich ja auch das spiel mit Sprache
so genu gWirrwarr geredet!! Schönes WE und danke
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Stimmt! Der Kommentar ist eher weiterführend. Du hast Dich ganz offenbar mit der Materie befasst.
Den Text, den Lesern hier anzupassen, würde ich überdenken. Du möchtest ja sicher für eine bestimmte Altersgruppe schreiben - vielleicht sogar Vorschulkinder.
... und Wortwiederholungen sind bei Erstlesern gewünscht. Du kannst Dich also austoben. :-))
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Dakota 
Liebe Kara,
da das Wetter heut zu nichts taugt, außer
es sich gemütlich zu machen und in Büchern zu schmökern,
für die man sonst viel zu wenig Zeit hat,
habe ich nun auch endlich dein "dickes Buch" gelesen.
Ich bin ganz fasziniert und begeistert von diesen wundervollen Geschichten
und möchte dir ein ganz großes Kompliment machen ♥

ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Dakota
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Liebe Dakota,
zunächst muss ich Dein entzückendes Profilbild erwähnen. Es ist einfach süß! Die Frisur dieser kleinen Elfe deutet darauf hin, dass das Foto schon etwas älter ist.
Und jetzt mein herzlicher Dank für Deine Lesezeit, Dein Lob und den Favo! Ich freue mich, dass Dich die Geschichten begeistern konnten.

Bei uns ist heute auch schreckliches Wetter, Regen, Sturm, Kälte. :-(

Liebe Grüße zu Dir, mach´s Dir gemütlich,
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Dakota 
ja, liebe Kara, das Foto ist schon sehr sehr alt
und ich mochte sie eigentlich nie, diese Rolle auf dem Kopf
mit dem piekenden Kämmchen darin :-))

ich wünsche dir einen schönen Sonntag und grüße dich herzlich ♥
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SternVonUsedom 

*** für dich

Herzlichst
Der Stern
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KaraList Ich danke Dir für die Sterne, die Du mir geschenkt hast ... und die davor, und die davor ... mein Zimmer ist taghell erleuchtet. :-)
Schön, dass Du hier warst. Vielen herzlichen Dank für den Favo und die Talerchen!
Liebe Grüße zur Nacht und einen schönen Sonntag,
Kara
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Dakota 
Oh.... 112 Seiten,

ich komme wieder, liebe Kara ♥
das sieht so wunderschön verlockend aus, das möchte ich genießen...
bis DANN, bis bald...
ich wünsche dir ein schönes Wochenende und grüße dich herzlich!
Dakota
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