Jugendbücher
Everything is beautiful with love

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"Verhängnisvolle Sehnsucht"
Veröffentlicht am 22. Oktober 2014, 128 Seiten
Kategorie Jugendbücher
© Umschlag Bildmaterial: Jenny Metz
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Entwerfen wir unsere eigene Welt, die sonst niemand versteht. Solange wir fliegen hat diese Welt keine Grenzen. Instagram: klartraeumerin
Verhängnisvolle Sehnsucht

Everything is beautiful with love

Kapitel 1

Everything is beautiful with love.

Wenn die Sehnsucht steigt...


"Weißt du, es ist alles andere als leicht. Ich falle. Ich fühle mich wie im Knast, in schweren Handschellen gefangen. Der Raum ist leer und die Luft kalt. Jetzt nimm meine Hand, sieh mir in die Augen. Halte mich hoch in die Luft und küss mich. Es fühlt sich so toll an. Ich will wieder deine wärmenden Hände um mich haben, die mich beschützen und festhalten. Es ist wie eine Ewigkeit. Dieses Warten wieder in deine Augen sehen zu können. Dein Lachen zu hören.

Deinen Duft zu riechen. Ich warte auf deine Anrufe, auf deine Nachrichten. Es ist so schön etwas von dir zu hören. Ich halte es nicht mehr aus. Jede Nacht sterbe ich ein Stückchen mehr, verfalle ich in mich. Bald wird mein Lachen endgültig verstummen, mein Herz zerbrechen an diesem Schmerz. Es fühlt sich so an als würde sich meine Welt ohne dich nicht mehr weiterdrehen. Ich möchte endlich wieder normal schlafen können, endlich klar denken können. Du hast mein Herz in deinen Händen. Ich habe es dir geben lassen. Ich bitte dich drum, beschütze es! Spiele nicht damit, sonst spiele ich mit meinem Leben. Denn du bist der Grund, weshalb ich

noch hoffe, so glücklich sein kann bei deiner Anwesenheit. Ich will zurück. Zurück zu dir. Einfach nur in deine Nähe. In deine Arme. Ich will wieder bei dir sein. Tag und Nacht mit dir lachen. Dich küssen und lieben. Alle meine Sinne sind bestrebt nach diesen Momenten. Ich will dich noch einmal ehren, noch einmal umarmen, bevor ich wieder für lange Ewigkeit weg von dir bin. Dich für eine Weile verliere. Wer achtet auf mich jetzt, dass ich mich nicht verlaufe? Ich will noch einmal mit dir einschlafen, noch einmal endlos glücklich sein, dich einmal noch atmen bevor ich fort bin. Die größte Angst die ich habe ist, dass irgendwann unser

Abschiedskuss für immer bleibt." "Hey, hättest du Lust mit Marcel und mir rauszukommen? Wir wollten bei Tobi abhängen." "Ne, ich kann nicht, muss noch meinem Vater auf der Arbeit helfen, morgen vielleicht." "Kann es sein, dass du jeden Tag irgendwie was machen musst? Wann hast du denn endlich wieder Zeit?" "Ich weiß es nicht. Es tut mir Leid." "Okay. Dann halt nicht." Ich lege mein Handy zur Seite und stütze meinen Kopf ab. Ich müsste mal wirklich wieder an die frische Luft, doch

mir fehlt die Lust dazu. Jeder sagt, Ablenkung würde mir gut tun, doch keiner versteht, dass dieser Kummer mich innerlich auffrisst. Immer diese Sprüche "Vergiss ihn." oder "Sind doch nur zwei Monate, die gehen schnell vorbei.". Es ist alles leichter gesagt, als dies zu durchleben. Ich setzte mich wieder an den Schreibtisch und vollende meinen Tagebucheintrag. Die Tür geht auf. Meine Mutter kommt mit einem Tablett mit meinen Lieblings frisch gebackenen Keksen rein. "Willst du welche?" "Nein." "Was, wieso? Du liebst sie doch über

alles." "Ich will nicht." Meine Mutter stellt das Tablett auf mein Bett ab und setzt sich gegenüber zu mir. Sie schaut mich eine zeitlang nur schweigsam an. Ich blicke kurz zu ihr rüber und wende meinen Blick schließlich schnell wieder in mein Buch und versuche ungestört weiterzuschreiben. "Schatz?" Ich ignoriere sie. "Bedrückt es dich immer noch sehr?" Ich lege meinen Füller ab und schaue links aus meinem Fenster. Die Sonne scheint. Kein einziges Wölkchen ist am Himmel zu sehen. Ich lüge leise:"Nein." und schlucke. "Hat er dich heute schon

angerufen?" "Nein." "Dir geschrieben?" "Ja, jeden Tag." "Schau mich doch bitte mal an!" Ich drehe meinen Kopf schweigsam zu ihr. Blicke in ihre sorgenvollen Augen. Ich versuche meine Tränen zu unterdrücken, wie schwer mir das auch fällt, auch wie sehr meine Seele grade brennt. "Du darfst nicht zu sehr an ihm hängen. Du musst dich jetzt auf die Schule konzentriere, nächste Woche sind die Ferien schon wieder vorbei."

„Ich weiß.“

„Bald seht ihr euch doch

wieder.“ „Bald?“ Sie sagt nichts mehr, steht auf und küsst mich auf die Stirn. „Soll ich die Kekse jetzt noch hier lassen?“ „Nimm sie mit.“




"Niemand versteht mich. Einfach niemand kann oder versucht sich in meine Lage zu versetzten. Ich fühle mich so alleine auf dieser Welt. So unverstanden. Schwer."

Es ist Spätabend. Ich mache mir schon

mal mein Bett, auch wenn ich eigentlich gar nicht müde bin. Ich schaue noch einmal kurz raus in den Sternenhimmel, stelle mir vor, was du wohl grade machst, wie es dir geht, ob du mich auch so sehr vermisst. Ich lege mich in mein Bett, schalte meine Nachttischlampe aus und mache an meinem IPod die Musik leise an. Seit wir uns kennen kann ich ohne meine Musik nicht mehr leben. Kann keine Minute ohne die Lieder, die meine Gedanken beschreiben, leben. Ich fühle mich bei den Liedern verstanden. Sie sind irgendwie ein großer Trost für mich. Ich schließe meine Augen und fange an mir meine Träume die aus meinen Erinnerungen bestehen,

auszumalen. Wir beide, alleine auf dieser Tischtennisplatte. Es ist Nacht und kühl. Wir umarmen uns um uns warm zu halten. Dieses Feuerwerk. So schön, so lebendig. Wie als wäre es nur an uns beiden gerichtet, wie in einem Film. Wir schauen uns in die Augen. Du bist so schön. Der Allerschönste. Du setzt mir deine Kappe auf. „Steht dir“, du lächelst. Wie ich dieses Lächeln liebe. Wie ich ihn liebe und nur ihn. Unsere Köpfe kommen sich näher. Ich sehe noch wie du deine Augen entspannt schließt. Wir küssen uns. Wieder und immer wieder. Länger. Inniger.

Kapitel 2

„Er fehlt mir so sehr. Wie oft könnt ich das noch schreiben. Ich würde alles tun um ihn zurückzuholen. Alles um wieder mit ihm glücklich zu sein. Ich schaue mir ständig das Bild von ihm und mir an meiner Wand an, auf meinem Handy, auf meinem Computer, auf meinem IPod… Er ist überall, nur nicht bei mir. Ich vermisse ihn mehr als alles andere auf diesem Planeten.“ Es ist ein grauer Tag. Seit heute Morgen regnet es schon ununterbrochen. Ob es bei ihm auch grade regnet oder die Sonne

scheint und er mit seinen Freunden draußen ist? Wie gern wäre ich auch wieder mit ihnen allen draußen. Das Leben sorgenfrei leben. Im Freien, mit dir an meiner Seite. Ich würde so gerne die Zeit zurückdrehen und das alles noch einmal von Anfang an erleben. Unsere erste Begegnung, unser erstes Telefongespräch, unser erster Abend, unser erster Kuss. Mir kommen immer neu die Tränen, wenn ich mir selbst klarmachen muss, dass es wieder ein langer, schwerer Weg sein wird. Wann hört es auf? Wird es jetzt ein lebenslang so weitergehen? Werde ich jeden Tag an dieser Sehnsucht ertrinken? Meine beste Freundin labert mir jedes Mal dasselbe

vor, will ständig mit mir was machen. Sie will mich ablenken, was ich gute finde, aber ich möchte das nicht. Lieber verzieh ich mich auf mein Zimmer und versuche den Schmerz auf dieser Weise zu verarbeiten. Ich habe meine Musik und mein Tagebuch. Mehr brauche ich derzeit nicht. Ich will allein sein. Am liebsten weit weg von dieser Welt. An einen Ort, an dem ich ungestört hoffen und träumen kann. Mein Handy vibriert und blinkt kurz auf. Mein Herz bleibt einen Moment stehen. Es ist Steven. Er hat mich wieder angeschrieben. Ich liebe es, wenn er mich zuerst anschreibt. „Hey wuapa, wie geht’s dir so?:**“ „Hey, nicht so

gut…“ „Warum, was ist los?“ „Du fehlst.“ Wie gern würde ich dich jetzt küssen, mit dir meine Zeit verbringen. Mit dir diesen grauen Tag zu einem schönen machen. Deine Hand nehmen und mit dir diesen Weg gemeinsam gehen. Weißt du noch wie wir uns kennengelernt haben? Es war ein warmer Sommertag. Meine beste Freundin Mia und ich gingen am Abend auf diesen großen Spielplatz, mit Skateranlage und einem riesigen Fußballkäfig, in welchem deine Freunde und du kickten. Mia und ich setzten uns auf eine dieser drei Bänke in der Nähe von euch. Wir schauten zu. Plötzlich

rollte der Ball zu uns. Du hast ihn geholt und wir kamen ins Gespräch. Als ich dich das erste Mal so sah, dachte ich, es wäre eine einmalige Begegnung, eine einmalige Unterhaltung. Doch es wurde alles anders. Wir tauschten die Nummern aus und verbrachten den restlichen Abend miteinander. Du warst mir so sympathisch. Du hast mir seit dem ersten Blick an gefallen. Ich fing dich sofort an zu mögen. Schnell hast du mir gezeigt was Liebe ist. Zum ersten Mal wusste ich, was richtige Liebe ist. Wie sich das anfühlt. Seit dem ersten Abschied den wir nehmen mussten, hab ich gemerkt, dass du mir mehr als einfach nur wichtig geworden bist. Denn

du bist mein Leben. Wie soll ich dies jetzt ohne dich schaffen? Es vergeht keine Minute in der ich nicht an dich denke. Kein Tag an dem ich keine einzige Träne vergieße. Jetzt lebst du wieder nur in meinen Erinnerungen, denn wir sind zu weit voneinander entfernt. Mein Magen knurrt. Ich habe heute noch nichts gegessen, dazu fehlt mir zu sehr der Appetit. Ich würde, wenn ich bloß könnte. Doch ohne dich kann ich nichts. Nicht essen, nicht schlafen, nicht denken, nicht normal leben wie vorhin. Manchmal wünsche ich mir, dich nie kennengelernt zu haben. Du machst mich überglücklich doch zugleich auch einfach nur tot. Es gab schon mal diese Zeit, wo

ich versucht habe dich aus meinem Herzen zu verbannen. Ich war nah dran, doch beim Betrachten deines Bildes kam plötzlich jeder einzelner Schmetterling aus seinem Cocon wieder heraus. Ich kann es nicht, zu sehr besessen bin ich von dir. Jetzt bin ich an diesem Punkt angelangt, an dem ich so ziemlich alles tun würde nur um dich noch einmal zu halten. Es klingelt an der Haustür. Ich bin zu faul um aufzustehen und warte bis mein älterer Bruder

aufmacht. Sekunden vergehen und es klingelt erneut. „Fabian!“, brülle ich schließlich. Ich höre seine Schritte wie er zur Tür läuft, höre die Tür wie er sie

öffnet und meine Mutter mit ihren Stöckelschuhen rein tritt. „Ich habe noch schnell was eingekauft“, höre ich sie erschöpft sagen. Mein Bruder nimmt ihr die Einkaufstüten ab und geht zur Küche. „Jessy, komm helfen!“ Ungewollt stehe ich auf und gehe helfen. Mein Bruder hat schon eine Tüte auf den Tisch rausgeräumt und zeigt mit dem Finger darauf. Schnell verstaue ich eine Lebkuchenpackung nach der anderen in den Schrank. Zur Winterzeit kaufen meine Eltern nur noch dieses ganze Weihnachtszeug. Vom Baumkuchen bis zu Zimtsternen. „Auf was hast du heute Lust zu essen?“ „Wie, was

essen?“ „Mittagessen.“ „Ach so… nichts.“ „Isst du überhaupt noch was?“ „Klar“, ich greife zur meiner Lieblingsschokolade, die mein Bruder grade rausgeräumt hat und verziehe mich zurück auf mein Zimmer. „Bin fertig“, sage ich meiner Mutter entgegen, die grade umgezogen in die Küche lief. Ich schmeiße mich auf mein Bett und überlege kurz die Schokolade jetzt zu essen oder doch lieber irgendwann anders. Ach, egal. Ich reiße die Verpackung auf und lasse ein Stück in meinem Mund zergehen. Es tut so gut. Schokolade macht wirklich glücklich.

Doch immer noch macht mich nichts glücklicher als dich zu sehen. Mein Handy vibriert erneut. Ich zucke kurz zusammen und schaue drauf. „Du mir doch auch.“ Meine Tränen versammeln sich. Wieder diese Explosion von Gefühlen, dieser Moment, an dem jedes einzelne Gefühl hoch kommt. Ich versuche meine Tränen zu unterdrücken, doch es gelingt mir nicht. Zu stark sind sie. Sie steuern mich schon förmlich. Ich könnte von der einen Sekunde auf die andere sofort losheulen wenn es um dich geht. Ich wische mir die Tränen mit meinem Ärmel vom Gesicht und schniefe. Ich blicke auf mein Display. Er schreibt

gerade…„Weißt du was?:*“ „Was?“ „Mi angel mas wuapa de mi vida.“ „Das heißt?:)“ „Verrat ich dir morgen.;) Ich bin jetzt schlafen. Gute Nacht.<3“ „Bis dahin hab ich’s schon gegoogelt.“ „Haha, aber es ist doch besser es von mir zu hören, oder?“ „Gut, dann bis morgen.;*“

Kapitel 3

Er greift nach meiner Hand. „Kommst du mit?“, fragt er mich. Ich schaue hoch, tief in seine Augen. Er ist größer, irgendwie gewachsen, oder ich bin kleiner geworden. Ich nehme seine warme Hand. Er drückt sie fest mit seiner zu, so, dass ich kaum loslassen könnte. „Wohin denn?“

Er antwortet nicht, sondern zwinkert mir bloß zu. Plötzlich lässt er meine Hand los um mich hochzuheben. Ich umarme ihn um den Hals. Ich rieche seinen Geruch und spüre seine warmen Hände, wie sie mich halten. So schön. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und geht los. Ich

erkenne nicht wo genau wir sind. Irgendwo an dem Ort, wo er wohnt. Die Sonne prallt auf uns herab. Ich versuche sie mit meiner rechten Hand ein bisschen abzublenden um wenigstens etwas erkennen zu können. Ich sehe ihn an. Ihn scheint die Sonne anscheinend nicht zu stören. Sein Blick zielsicher. Schnell lege ich meinen Arm wieder um seinen Hals. Es ist sehr warm geworden und mit jedem Schritt den er geht, wird es wärmer. Mir wird langsam schwindelig und mein Kopf schwerer. Ich lege ihn auf seine Schulter ab und schließe meine Augen. Ich höre eine leise Musik. Ich lausche tiefer hinein um zu erkennen, um welches Lied es sich handelt. Es stößt

einen leichten Tritt in meinen Magen aus, als ich erkenne, dass es das Lied ist. Das Lied, welches mich nur an dich erinnert. An den Sommer, an welchem wir uns kennenlernten, an die Zeit, wo ich dich angefangen habe das erste Mal zu vermissen. Dich zu lieben. Er läuft immer noch. „Steven?“ Er bleibt stehen und setzt mich auf den Boden ab. Ich schaue mich um und erkenne schließlich den Ort, den Weg, den wir gelaufen sind. Ich fasse mir an den Kopf. Er sieht mich an, umarmt mich und drückt mich ganz nah an ihn. „Hast du Kopfschmerzen?“ „Ja, irgendwie schon.“ Er küsst mich auf die Stirn. „Du bist

ziemlich warm.“ Sanft streicht er mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Wir sehen uns an. Er hat diesen beruhigenden Blick drauf, diesen ich über alles liebe, diesen ich so vermisst habe. Langsam bückt er sich mit dem Kopf zu mir runter und schließt seine Augen. Ich gehe auf die Zehenspitze, doch merke, wie er sich von mir entfernt. Seine Hände lassen mich los. Ich höre ein ätzendes nacheinander Piepen. Schweißgebadet erwache ich in meinem Bett und ein schmerzhafter Stich breitet sich in meinem Kopf aus. Ich greife nach meinem Wecker, welchen ich so hasse, ich verfluchen könnte und schalte ihn

aus. Es ist fünf nach sechs. Ich lege mich auf die andere Körperseite und schließe meine Augen um meinen Traum zu vollenden. Die Musik, die ich über Nacht auf meinem IPod angelassen hatte, spielt ununterbrochen das eine und selbe Lied. Nicht nur einfach ein Lied, sondern das Lied. Ich schalte ihn aus, weil ich diese Melodie nicht mehr hören kann und sie mir dennoch jede Nacht aufs Neue anhöre. Mir ist übel. Ich könnt’ kotzen, hier und jetzt. Ich leg mein Kissen aufrecht auf die obere Lehne meines Bettes um es meinem Rücken weicher zu machen, und richte mich auf. Langsam greife ich nach der Flasche Wasser neben mir auf meinem Nachtischchen

und trinke einen ganz kleinen Schluck davon. Ich schalte die Lampe nebenan an. Alles dreht sich. Benommen suche ich mein Handy unter meiner Decke. Irgendwo muss es doch sein, ich schlafe sogut wie immer mit dem Handy in der Hand ein. Es vibriert. Und noch einmal. Ich schmeiße genervt die Decke auf den Boden. Und da liegt es, am Ende meines Bettes. Wie kommt es da bitte jetzt hin? Ich krabble kurz und greife danach. Bitte, bitte sei du es, der mir eine süße Guten Morgen Nachricht geschickt hat. Doch es waren nur zwei Nachrichten eines Strebers meiner Klasse, in welcher einer Nachricht stand, ob die erste heute ausfiele und die zweite bestand aus

einem einsamen, zurückerbliebenen Fragezeichen. Ich schicke ein neutrales, langweiliges „Nein“ zurück und lehn’ mich an mein Kissen. Mein Schädel brummt wie verrückt. Ich versuche langsam aufzustehen, ein Bein nach dem anderen. Als ich schließlich mit kalten Füßen auf meinem roten, flauschigen Teppich stand, hätte ich gleich wieder umfallen können. Mir ist nämlich sooo schlecht. „Boah, ich kotz’ gleich“, flüstere ich leise vor mich hin. Mit langsamen Schritten gehe ich in die Küche nebenan, um mir ein Glas Cola zu holen. Zucker sollte doch in solchen Fällen hilfreich sein. Doch statt den Gang zur Küche, wende ich schnell den

Gang zur Toilette. Mein Magen hat sich völlig umgedreht und ich halte mir die Hand vorm Mund. Aus meinem Zimmer hör ich wie mein Handy ununterbrochen lang vibriert. Es ist ziemlich laut, weil ich es auf meinen Schreibtisch hingelegt hatte. Zwar spür ich immer sehr gut mein Handy wenn ich’s in der Tasche hab, aber manchmal wie in solchen Fällen, hasse ich meine Vibration, weil sie unfassbar stark ist. Ob mich Mia grade anruft, weil irgendetwas geschehen ist? Oder vielleicht auch Steven… oder der nervige, rothaarige Junge aus der Parallelklasse, mit den vielen Sommersprossen im Gesicht und einer Nerdbrille, die ihm gar nicht steht,

er aber denkt, er sehe obercool mit dieser aus. Mia und ich haben ihm jedes Jahr zum Rosentag eine anonyme Rose mit einem total kitschigen Liebesgedicht geschickt. Es war schon fies. Immerhin hatte er sonst nie andere Rosen bekommen und dann haben wir ihm wahrscheinlich totale Hoffnungen darauf gemacht, dass es irgendein Mädchen da draußen gibt, das auf ihn steht. Mit meinem Kopf über der Schüssel warte ich bis die unerträgliche Übelkeit vorüber geht, um anschließend nachsehen zu können. Mit erneuter Hoffnung, er könnte es sein. Aber weshalb sollte er anrufen. An einem Montagmorgen. Er ruft selten an. Viel zu

selten. Um ehrlich zu sein fast nie. Dennoch hoffe ich jedes Mal. Jeden Tag. Jeden verdammten Tag. Die Vibration geht aus. Es ist still. Ich versuche mich langsam aufzuraffen und sehe zu dem kleinen Spiegel rechts von mir. Müde schau ich aus. Blass. Ich laufe raus und gehe hoffnungsvoll an mein Handy. Ein verpasster Anruf von Mia. Nein, wundert mich nicht. Ich rufe zurück und frage warum sie angerufen hatte. „Was ist los?“, frage ich sie mit müder Stimme. „Geht’s dir gut? Kommst du heute zur Schule?“, entgegnet sie mir. „Natürlich komme ich… weshalb sollte ich denn nicht kommen.“ „Lass den Sarkasmus. Bei dir kann man

mittlerweile nicht mehr wissen was für Krankheiten wieder über dich herfallen.“ Ich lache kurz auf. „Ja, dann bis nach her. Ich muss mich beeilen.“ „Bis gleich. Und wehe es kommt urplötzlich doch noch was dazwischen.“ Ich lege auf und begebe mich ins Bad um mich fertig zu machen. Wie jeden Morgen dieselben Routinen zu durchführen mit großer Vorfreude auf den Tag. Ironie lässt sich grüßen.

Kapitel 4

"Ohne dich kann ich nicht aufhören zu träumen, greife ständig in die verfluchte Leere. Sehe nachts in die Sterne und hoffe bald für dich zurückzukehren. Auch wenn die Tränen aufhören zu fließen. Der Schmerz bleibt und drückt mich nieder."


"Ey, geht es dir gut?", fragt mich eine weibliche sorgenvolle Stimme von der Seite. Ich drehe mich um und schaue in die großen Augen von Christina. "Eh ja... alles gut. Wie immer. Was soll denn sein?", antworte ich ihr stotternd zurück. "Du siehst nur den ganzen Tag

schon so benommen aus. Als wäre was Schlimmes passiert. Ist wirklich alles okay? Ist was mit Steven? Ist alles gut mit ihm? Seid ihr noch zusammen?", löchert sie mich anschließend mit Fragen durch, dass ich gar nicht so recht mitdenken konnte. "Eh ja... natürlich sind wir das... Nein, es ist wirklich alles in Ordnung. Mir... geht es gut. Habe nur etwas Kopfschmerzen, wegen dem Wetter, weißt du."

Natürlich war alles gelogen. Außer die Kopfschmerzen, denn diese habe ich schon seit ich ihn kenne.

"Dann ist ja schön. Viel Glück weiterhin!" Sie geht fort und lächelt mir hinterher. Ja, danke. Denke ich mir. Viel

Glück mit ihm. Sicher doch.

Christina war mal eine sehr gute Freundin von mir. Wir haben damals jeden Tag miteinander verbracht, jeden Tag gelacht und so viel unternommen! Sie war ein sehr nettes Mädchen, sie war immer für mich da gewesen. Ich bereue es sie damals so vernachlässigt zu haben. Seitdem sehen wir uns nur noch in der Schule und außer Smalltalks läuft da nichts mehr. Könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich es anders machen. Ich würde so vieles anders machen. Auch mit ihm.


Als auch endlich dieser mühevolle, langweilige Schultag geschafft war,

freute ich mich nur noch auf Zuhause. Wären da bloß nicht die haufenweis Hausaufgaben, die ich für den nächsten Tag erledigten muss, würde alles viel entspannter sein. Da könnte ich mich Zuhause sofort in mein Bett legen und schlafen. Tief und fest schlafen. Den ganzen wundervollen Tag einfach nur schlafen. Aber auch ich, eine 16 Jährige Gymnasiastin aus der 8. Klasse, habe gewisse Verantwortungen zu tragen. Ja, richtig, viele in meinem Alter haben mittlerweile ihre mittlere Reife. Ich bin da so ziemlich eine Spätsünderin. Hat wohl nicht so ganz geklappt mit der Schule, wie ich’s geplant hatte. Doch alles kommt, wie es kommen muss.

Erstmals wartet auf mich eine 45 Minütige Busfahrt mit einmal Umsteigen. Wieder muss ich diese ganzen quengelnden kleine Kinder ertragen und unfreundliche alte Menschen, denen einfach nichts Recht ist. Bei jeder noch so kleinen ruckenden Bewegung des fahrenden Busses explodiert mein Schädel jedes Mal aufs Neue. Jede Bremsung ein Albtraum für meinen Kopf. Jede Kurve noch so anstrengend. Ein dumpfer Schmerz macht sich in meinem Schädel breit. Immerhin habe ich meine Musik, denn diese höre ich auch bei meinen stärksten Kopfschmerzen. Sie muss einfach sein. Immer. So ist jede Busfahrt so ziemlich

erträglich. Zuhause angekommen folgen schon die nächsten ‚Probleme’. Jessy, kannst du das und das machen. Ach, und erledige doch noch bitte das und das für mich. Jeden Tag nach einem 10-Stündigen Schultag kann ich auch noch schön den Haushalt für alle erledigen. Aufgrund dessen, dass ich nicht ‚Nein’ sagen kann. Gut für die anderen, schlecht für mich.

Als ich abends wieder Zeit für mich hatte, war es mittlerweile schon 23Uhr. Gewöhnlich stalke ich zu dieser Zeit sein Profil auf Facebook, lese unsere gemeinsamen Chatverläufe und hoffe währenddessen, dass er sich bei mir

meldet. Und ja, auch diesen Abend verbrachte ich genau damit. Doch diesmal vergebens. Er schrieb mir nämlich nicht. Ob bewusst oder ob er die Lust auf mich verloren hatte, wusste ich nicht. Und dieser Gedanke quälte mich entsetzlich. So groß ist die Angst, er lernt ein anderes Mädchen in der Zeit kennen in der ich nicht da bin. Ein Mädchen, das in seiner Stadt wohnt und somit eine vernünftige Beziehung mit ihm führen kann. Eine die wunderhübsch und groß ist. So begebe ich mich in die Küche, schäle mir eine Banane und mache mir einen Orangensaft und setze mich an die große Fensterbank, zu der in letzter Zeit eine besondere Liebe

entwickelt habe. Ich schaue hinaus nach Draußen. Die Straßen sind menschenleer und die Lichter in den Nachbarshäuser mittlerweile erloschen. Viele liegen schon in ihren Betten und schlafen, einige lesen vielleicht gerade ihr Lieblingsbuch, andere führen ihre Liebesaktivitäten mit ihrem Partner durch, und ich, ich setzte hier und blicke in die Leere, esse meine Banane und trinke meinen Orangensaft. Wie wunderbar. Einsam und nahezu depressiv mit keinerlei Gewissheit wo er sich gerade rumtreibt.

Seine letzten Sätze im Chat blieben in meinem Kopf hängen. ‚Mi angel mas wuapa de mi

vida’. Und sagt er mir nun auch was dies heißt? Klar, ich hätte echt schon längst im Internet nachschauen können, aber ich will es von ihm lesen. Am besten noch hören, aber ob ich dies jemals hören werde? Ob ich noch überhaupt jemals seine Stimme noch einmal hören werde? Werde ich ihn noch einmal sehen? Werde ich ihn noch einmal in den Arm nehmen können? Werde ich ihn jemals noch ein einziges Mal KÜSSEN können? ... Tränen fließen über meine Wangen. Ich liebe ihn. Und ich vermisse ihn so schrecklich. Unfassbar schrecklich. Stechende Schmerzen breiten sich in meinem Herzen aus. Jeder Atemzug

schmerzt in mir fürchterlich. Das Blut pocht in meinem Kopf. Ich schluchze leise auf. Es tut mir weh. Es fühlt sich an als brenne mein ganzer Körper. Mein Herz und meine Seele. Ich möchte ihn sehen. Ich muss ihn sehen. Bitte

Kapitel 5

"Es ist schlimm, einen geliebten Menschen nicht in seiner Nähe zu haben, doch viel schlimmer ist es, nicht zu wissen, ob dieser Mensch genau so fühlt wie du."



Draußen herrscht kaltes regnerisches Oktoberwetter. Es sind nur noch wenige Abende bis zum November. Es wird immer kälter und von Tag zu Tag dunkler. Im Dezember sind die Weihnachtsferien und da kann ich endlich zu ihm fahren. Die ganze Welt hinter mir lassen und glücklich sein.

Ab dem heutigen Datum wären dies dann nur noch 39 unerträgliche Schultage und 55 schlaflose Nächte, um ihn sieben Tage zu sehen. Ihn kurze sieben Tage in den Arm zu nehmen und ihn zu lieben. Danach heißt es wieder vermissen und hoffen, dass er es ernst mit mir meint. Doch werden diese sieben Tage überhaupt eintreten? Werden diese 55 schlaflosen Nächte eventuell noch zum Doppelten? Zum Unendlichen? Was, wenn du mich irgendwann vergisst oder es schon tust? Mittlerweile sind schon drei Tage vergangen ohne eine Nachricht von ihm. Ausgelaugt und frustriert verbringe ich

jeden Abend alleine auf meinem Zimmer, ignoriere eintretende Anrufe von meiner besten Freundin Mia und lasse auch sonst niemanden an mich ran. Drei Tage hat er mich noch nie warten gelassen. Ob er dies extra mach, um mich neugierig zu machen und zappeln zu lassen? Aber warum sollte er es tun? Wenn er mich genauso vermisst, würde er niemals drei Tage vergehen lassen, um mir wieder zu schreiben. Vielleicht sind ja die Jungs so? Ich muss einfach weniger an ihn denken, aufhören alle zwei Minuten aufs Handy zu schauen. Ich muss leben. Einfach ganz normal weiterleben. Früher oder später wird er schon merken, dass er sich wieder

melden soll. Oder ich melde mich einfach bei ihm. Aber das tat ich schon so oft. Zu oft. Nein, ich darf das nicht. Soll er machen. Ich fasse mich an den Kopf. „So kann es nicht weitergehen. Ich werde noch verrückt“, flüstere ich. So schließe ich meinen Laptop, stehe vom Schreibtisch auf und stelle mich vor dem Spiegel. Zugenommen hast du. Dein Gesicht… so rund. Und dein Bauch. Sieht aus als wärst du schwanger. Und deine Akne. Sie hört einfach nicht auf zu sprießen. Wenn er dich so sieht, wird er sich sicherlich eine Neue suchen. Tränen kommen in mir hoch. Und dieser Selbstzweifel soll ebenfalls aufhören. Ich greife zum Telefon und wähle die

Nummer von Mia. „Hallo?“ „Hey, was machst du?“, frage ich sie. „Nichts. Versuchen dich zu erreichen, aber hast dich ja von selbst jetzt mal gemeldet.“ „Tut mir Leid, aber Steven schreibt mir jetzt schon drei Tagen nicht mehr. Was soll ich tun? Ich halte das nicht aus.“ Meine Stimme wird leiser und die Tränen beginnen um die Wette zu fließen. „Schreib du ihm. Vielleicht macht er das ja absichtlich? Weißt du noch was Alex zu uns sagte? Steven rennt keinem Mädchen hinterher.“ „Aber… ich kann mich doch nicht jedes Mal melden. Was, wenn ich ihn nerve? Er hat bestimmt keine Lust mehr auf

mich!“ „Nein! Vielleicht hat er einfach nur viel Stress… aber mach dir nicht den Kopf von dem Jungen kaputt. Bitte. “ „Mia, ich habe einfach so große Angst, er liebt mich gar nicht und hat mit mir nur gespielt.“ Meine Stimme versagt endgültig. Ich weine still vor mich hin. „Jessy, er liebt dich. Nur, weil er sich jetzt drei Tage nicht gemeldet hat, heißt es nicht, dass er das alles nur vorgespielt hat.“ Es herrscht eine kurze Stile. „Bitte, hör auf zu weinen, ich kann mir das nicht anhören.“ … „Jessy, bitte“, ihre Stimme wird leiser

und verzweifelnder. Ich bekomme kein Wort aus mir heraus und weine den letzten Schmerz von meiner Seele, der sich vom heutigen Tag in mir versammelt hat. „Es tut mir selber sehr Leid, dass du es so schwer hast, dass wir hier wohnen und er, so wie all die anderen, dort“, setzt Mia fort. „Doch du musst stark bleiben.“ Mia beginnt mit Tränen zu reden. Ich höre, wie sie weint und es tut mir unendlich Leid, dass ich sie mit in meinen Schmerz ziehe. „Hoffentlich vergeht die Zeit so schnell wie möglich“, beginne ich zu reden, als ich mich etwas beruhigt hatte. „Ja… du sollst bitte nur aufhören so abwesend zu sein. Hör bitte auf das alles

in dich hineinzufressen. Damit tust du dir nur selber weh, und nicht nur dir.“ Für einen Moment bleibe ich still. „Ich weiß, dass das schwer ist“, setzt Mia fort. „Doch nur so vergeht die Zeit schneller.“ Ich nicke, auch wenn mir bewusst ist, dass sie es nicht sieht. „Also bitte, lass uns dieses Wochenende etwas zusammen machen. Marcel fragt schon die ganze Zeit, wann du wieder kommst.“ „Gut. Dann komme ich nächstes Wochenende mit euch.“ „Danke, Jessy.“ „Ich habe mein Herz mit ihm

verschlossen. Er kann nicht raus und kein anderer rein.“

Kapitel 6

Nun sind schon sieben lange Tage ohne eine einzige Nachricht von ihm vergangen. Ich bin kalt geworden. Kalt vor tief sitzenden Schmerzen und ertränkender Sehnsucht. Gestern traf ich mich mit Mia und den anderen aus unserem Freundeskreis. Zugegebenerweise tat mir das schon gut außerhalb der Schule wieder gewiss unter Menschen zu sein, es hat sehr viel Spaß gemacht zu reden, lachen und zu lästern, jedoch wird mir das auf Dauer zu ermüdend. Fragt mich nicht weshalb, es ist einfach so. Ich könnte jeden Tag, den ganzen Tag, mit ihm verbringen. Nur

mit ihm. Das reicht mir schon. Ich brauche meine Grundbedürfnisse und ihn. Mehr nicht. Ich setze mich auf ‚meine’ Fensterbank und schaue hinaus. Es ist 17 Uhr und inzwischen schon fast dunkel. Draußen existiert so viel verschiedenes Leben und darunter bist irgendwo du. Nur viel weiter als ich lebst du dein Leben und ich lebe hier meins. Getrennt, doch in meinem Herzen bist du allezeit bei mir. Ich erhebe meinen Kopf in den dämmernden Himmel und reise gedanklich in die Vergangenheit. Heute vor genau 14 Tagen lag ich noch das letzte Mal in deinen Armen, umgeben von

deinen wärmenden Händen und ganz nah an deinem schönen warmen Körper gepresst. Jedes Mal, wenn ich an diesen Moment zurück denke, wird mir warm und ganz wohl. Du küsstest mich mehrmals in den Nacken, wie in den Hals. Zart und behutsam griffst du an meine Hüften und küsstest meinen Lippen. Du schmecktest immer gleich. Immer nach Kirschen. Nach süßen Kirschen. Herrlich. Genau an diesem Abschiedsabend war da dieses wundervolle Feuerwerk am Himmel, während wir an unserer Tischtennisplatte uns liebten. Nur wir beide und niemand anderes bedrängte uns, außer die Zeit, denn diese ging endlos weiter. Schon

damals war diese stets gegen mich. Denn so vergingen diese schönsten Stunden meines Lebens in Minuten schnell, und ich musste fort, zu diesem Zeitpunkt unwissend für wie lange. Nun sitze ich hier und unterliege diesen quälenden Schmerzen und dessen Ungewissheit, was nun eigentlich mit uns sei. Niemand, außer dir, wusste nun ob wir zusammen sind oder nicht. Nicht mal deine Freunde konnten mir Antworten auf meine Fragen geben. Und dich, ja dich traute ich mich nicht zu fragen. „Kommt noch“, war einmal deine Antwort, dann bekam ich nie wieder jegliche Erklärung von dir. Aber du liebtest mich, das war ganz deutlich, du küsstest mich immer und

überall, auch vor deiner gesamten Fußballmannschaft, als ich euch bei eurem letzten Spiel zugeschaut hatte. Alle befragten mich, ob und seit wann wir zusammen seien, „Das weiß ich nicht“, bekamen alle als Antwort. Alex meinte zu mir jedoch an diesem Tag, dass wir tatsächlich ein Paar seien, nur Steven oft sehr esoterisch wirkt. Ich könnte den ganzen Tag darüber spekulieren. Doch das war nur die eine Frage, die für die Ewigkeit offen blieb.

kapitel 7

„Vielleicht sind wir Menschen so gebaut, dass wir etwas brauchen, um uns daran festzuhalten. Egal, ob es schön oder erdrückend ist. Manchmal sind es Menschen und manchmal sind es eben Erinnerungen, die uns zu dem machen, was wir letztendlich sind.“


Die ermüdeten Versuche und Hoffnungen des Checkens meiner Nachrichten ersparte ich mir die letzten Tage sinnlich. Ich hätte meine Zeit der letzten Tage mit viel besseren und sinnvolleren Dingen ausnutzen können. Doch ich

verschwendete Tage und Stunden damit, zu warten wann dir auffällt, dass ich auch noch auf dieser Welt gedeihe, und außer meine Finger durch das ständige Aktualisieren wund zu tippen. Das Schlimmste jedoch an der ganzen Sache war, dass dein Online-Status jederzeit aktiv war. Du saßest also jeden Abend am Computer, doch fandest nie die Gelegenheit mir zu schreiben. Also, nach einer „Er hat zu viel Schulstress“ oder „Er hat Internetverbot“ Ausrede sah das nicht aus. Ganz klar: Er schreibt mit einer anderen. Mit einer viel besseren. Meine Befürchtung wurde mehr und mehr zur traurigen Realität.

So lenkte ich mich mit guten Büchern

und abendlichen Telefonaten mit meiner besten Freundin ab. Warum habe ich das nicht schon damals so gemacht? Wie blöd war ich denn eigentlich? Doch in diesem Moment war mir noch nicht genau bewusst, warum ich damals genau diese Fehler tat, denn ich vergaß so meine Sehnsucht von Tag zu Tag mehr. Doch wie Gott es vermag, brach meine Sehnsucht eines Nachts aus und ich unterlag meinem Tränenbett. So kam ich zu der verzweifelten Idee ihn anzuschreiben, um 01:20 Uhr. Nein, bis zum Morgen konnte ich natürlich nicht abwarten, so sollte er genau wissen, dass ich zu nächtlichen Stunden an ihn dachte und ihn wohlmöglich unendlich

vermisste. Und genau ab diesem Moment bereute ich es getan zu haben. Denn ab dann fing die bitterliche Wahrheit unsere Geschichte an. Als ich verschlafen am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich sofort munter und griff freudig nach meinem Handy. Ich versuchte durch die grelle Handybeleuchtung etwas zu erkennen, was mir direkt in meine müden Augen strahlte. Eine neue Nachricht. Ein bekümmertes Gefühl durchflog meinen Magen. Mein Herz fiel in meine Schlafanzugshose. In meinem Kopf pochte es einmal heftig. Ich tippte

behutsam drauf und war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, wie mir diese Tat meine Laune für den ganzen anstehenden Tag vermiesen würde. Es war eine Nachricht von ihm, ja von ihm, wie erfreulich, dachte ich mir. Ein Lächeln zog schon über meine Lippen, ehe ich diese Nachricht überhaupt lesen konnte. „Hallo“ Hallo. Nur ein Hallo?! Wir schrieben über mehrere Tage nicht mehr miteinander, und er schreibt nur Hallo? Frustriert schrieb ich ihm zurück. „Wie geht’s dir?“ Auf dem Weg zur Schule mit dem Bus gingen mir all dieselben Gedanken durch

den Kopf. Wie bedrückend. Ich rieche es doch schon bis hierhin, dass er eine andere gefunden hat! So beschloss ich, wie krank es auch klingen mag, all seine Freunde in dem sozialen Netzwerk zu durchsuchen und jedes Mädchen, was mir begegnet schaute ich mir genauer an. So ging ich auch auf seine Profilseite und überprüfte, wann und mit welchen Personen er sich angefreundet hatte. Es muss ja niemand erfahren. Und so stieß ich auf zwei junge Frauen, die mir besonders interessant waren. Die eine kannte ihn schon vermutlich länger, die andere jedoch hat sich erst vor einer Woche mit Steven in dem sozialen Netzwerk angefreundet. Lena heißt sie.

Lena Dolja. Ein hübsches Mädchen ist sie. Nun folgt wieder ein mühsamer, anstrengender neunstündiger Schultag an einem Montag. Jede Woche aufs Neue, doch wann werden meine Wünsche mal erfüllt? Wie lange soll man warten, den Alltag zu meistern, um entlohnt zu werden? Ich lebe hier und jetzt, doch wofür. In der Schule schlagen jeden Tag neue mathematische Formeln, chemische Reaktionen und französische Vokabeln hastig auf meinen Kopf ein, Freunde sorgen sich, Freunde verlassen mich, Glücksmomente kommen und schwinden, doch ich bleibe hier und kann nichts tun außer allezeit anwesend zu sein. Für

jeden und alles, solange ich noch hier bin mit offenen Armen. Noch das Leben liebe.


Ich scrolle durch unsere Nachrichten. Vom Anfang bis zum Jetzt. Es macht mich glücklich zu sehen, wann wir angefangen haben vertraut miteinander zu schreiben. Mit süßen Kosenamen und Küssen konntest du mich jedes Mal zum Schmunzeln bringen, sowie mit deinen wunderschönen Gute-Nacht Sätzen. Sie waren so voller Liebe und Zuversicht, zum dahin schmelzen einfach. Und nicht zu vergessen, deine aufmunterten Worte, dass wir uns sehr bald wiedersehen, wir

es schaffen würden. All unsere Pläne für die Zukunft, was und zu welchem Anlass wir dies und jenes unternehmen, wie wir deinen Geburtstag im nächsten Jahr feiern, was wir zu Weihnachten machen, all das werde ich nicht vergessen. Ich hoffe es ist nur eine Phase, dass bald alles wieder gut ist. Ich ihn wiedersehe und unser bschiedskuss nicht der Letzte war.

Kapitel 8

„Sobald die Liebe dich umhüllt, ihre Wurzeln um deinen ganzen Körper aufschlägt, dann bist du in ihr gefangen. Wenn du großen Mut besitzt, versuchst aus ihr herauszubrechen, sage ich dir, wird es nicht gut gehen. Es wird schlimm werden. Die Liebe wird dich weiter zuschnüren und dir deine Luft zum Atmen rauben. Sie wird über dich herrschen und dich verändern. Unbewusst und gnadenlos.“ „Hoffentlich klappt es dieses Wochenende, Jessy“. Ich nicke bloß nüchtern, mit dem Blick

nach unten. „Ich freue mich so alle wiederzusehen. Ich kann es kaum abwarten! Was machen wir als erstes? Wollen wir ihnen Bescheid geben oder sie überraschen? Das wird so cool, wenn wir plötzlich so auftauchen. Wie sie bloß reagieren werden. Was denkst du?“ … „Hallo?“ „Eh ja, tschuldigung. Was hast du gesagt?“ „Was machst du da?“ „Ähm nichts. Ich lese nur.“ „Was denn?“ „Ist doch egal. Also, was hast du gesagt?“ „Was glaubst, wie werden sie

reagieren?“, setzt Mia beglückt fort. „Eh…“, beginne ich stotternd, ohne einen blassen Schimmer zu haben wovon sie eigentlich die ganze Zeit sprach, „Ich glaube… gut. Ja, gut, halt.“ „Das wird so cool!“ „Ja“, gab ich widerwärtig zurück. „Kann es sein, dass du dich gar nicht freust?“. Man kann Mias Enttäuschung ausdrücklich in den Augen erkennen. „Worauf denn?“ „Auf das Wochenende bei deiner Oma? In Magdeburg? Wo wir alle wiedersehen? Meine Eltern meinten, dass sie es mir erlauben würden und dir deine Eltern wahrscheinlich auch dieses Wochenende mit dem Zug dahin zu

fahren.“ „Ach so… du willst unbedingt nach Magdeburg?“, frage ich Mia behutsam. „Ja klar. Du etwa nicht? Ich dachte du würdest alles tun, um Steven in die Arme zu schließen?“. „Steven…“, wiederhole ich belustigt. Und erst jetzt scheint Mia zu begreifen, um was es mir geht. Wir schauen uns beide durch die Webcam in die Augen. „Tut mir Leid… Wir müssen uns ja nicht mit ihm treffen. Wie du möchtest.“ Ich antworte nicht und blicke wieder hinab in mein Buch, welches ich zurzeit liebend gerne lese. „Ich bin der Meinung, wenn wir dahin fahren und uns nur mit den anderen treffen, dass es dir besser

gehen wird. Sie werden dich wunderbar ablenken können und vielleicht kannst du sogar mit Alex über die Sache reden. Er weiß bestimmt mehr…“ „Erstmal schauen wir, was meine Eltern dazu sagen.“ Und somit war das Thema beendet. Endlich. Natürlich will ich dahin. Ich will aber zu Steven. Nur zu Steven und zu niemand anderem. Nur er ist es mir wert den langen Weg und die davonkommenden Kosten auf mich zu nehmen. Denn ich liebe ihn und kann es einfach nicht lassen.

„Liebst du ihn sehr, Jessy?“, wagt sich Mia mich nach einstündigem Schweigen beim Camen zu fragen. Erschrocken,

aber auch erleichtert entgegne ich ihrer reizbaren Frage. „Ich will es nicht, ich kann es nicht, aber ich tue es.“ „Du wirst es schaffen diesen Kummer zu überwinden. Er ist es nicht wert. Erinnere dich...“




Kapitel 9

Natürlich erinnere ich mich. Ich erinnere mich an jede einzelne Träne, die in mein Kissen floss, an der er Schuld hatte. Ich erinnere mich an jedes einzelne Bild, das nächtlich vor meinen Augen umherschwirrte. Und in jeden dieser Bilder hast du mir weh getan. Du hast mich nicht geschlagen, mich nicht beleidigt, aber du hast oft einen Brand in meiner Seele ausgelöst. Sehr oft, leider zu oft. Ich hasste jeden Moment, an dem sich unsere Blicke trafen, dennoch genoss ich diese kurzen Augenblicke sinnlich. Ich hasste es, wenn du nach meinen

Händen gegriffen hast, sie behutsam gestreichelt hast, doch am meisten hasste ich deinen Geruch, doch trug diesen stets in meinen Sinnen, ertrank in diesem. Ich hasste alles an dir. Deine Stimme, deinen Gang, dein Lachen, deine Küsse. Ich hasste deinen Charakter und die Art, wie du mit mir umgegangen bist. Aber ich liebte dich. Ich liebte es, wie du mich angesehen hast, wie du mich gehalten und beschützt hast, wie du mich geküsst hast. Ich war vernarrt in deinen Duft. Überall roch und sah ich dich, jeder junger Mann hatte deine Augen, deine Stimme, deinen Gang und dein Lachen. Ich liebte deine Nachrichten, deine nicht

vorhandenen Anrufe, deine Art... wie du mich zerbrochen hast. Doch das Schlimmste war, dass ich dich trotz all dem nicht hassen konnte. Nicht einmal ein bisschen, nicht einmal fast. Ich fühlte mich stattdessen verloren in deinen Armen, wie auch auch so geborgen. „Ja, ich weiß, wie falsch und achtlos sein Verhalten manchmal war. Doch wie soll man Abstand zu dieser Person halten, die einem den Tunnel des Lebens erhellt? Wie soll ich jemanden hassen, den ich unfassbar liebe?“ „Er hat dich nicht verdient, ganz einfach. Es ist dein Leben, deine

Gefühle, tu das was du für richtig hältst, aber ich bitte dich, pass auf. Ich will meine lebensfrohe Jessy nicht verlieren. Ich merke jetzt schon wie stark er dich verändert hat. Du bist lange nicht mehr die, die ich kennengelernt habe. Bitte verspreche mir, dass dein herzhaftes Lachen niemals schwindet.“ Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich spüre, wie ich schnellstens ins Bett gehen sollte, um vor dem Computer nicht in einen Strom aus Tränen auszubrechen. Also verabschiede ich mich von Mia und lege mich schlafen. Wenn man das schlafen nennen kann. Ich würde wohl eher sagen: Hinlegen, Musik an und in die Nacht hinein

träumen. Die Töne dringen in meine Ohren, dröhnen am Trommelfeld vorbei und fließen sanft in meine Gedanken mit ein. Die Herbstsonne scheint auf meine erblasste Haut und lässt die bunten Blätter drum herum leuchten. Herbstlicher Duft schwindet an mir vorbei mit einem Hauch von Granatapfel und Spülmittel. Ein warmes Gefühl umrahmt meinen Körper und lässt mich geborgen fühlen. Ich sehe meinen Körper samt meinem Tagebuch auf der Tischtennisplatte liegen und wie der kühle Wind meine rot gefärbten Haare auf der Platte tanzen und die

Tagebucheinträge um her fliegen lässt. Die Musik lässt meine Sinne um so mehr schwingen und beleben. Ich bin glücklich. Ich lache. Ich lebe und liebe. Ich verspüre einen sanften Kuss auf meiner Stirn. Versuche aufzublicken, doch erkenne nichts außer einem verschwommenen Schatten, dieser mich mit seinem Duft beflügelt und mein Herz zum Rasen bringt. Wie so oft versuche ich nach diesem zu greifen, ihn zu fassen und zu behalten, um für immer das Gefühl von Glück zu empfinden. Doch so wie auch dieses wundervolle Gefühl, lässt es mich letztendlich im eiskalten Regen zurück, dessen Regentropfen schmerzhaft auf mein Laib

hinab prassen. Im Nebel sehe ich in der Ferne wieder diesen Schatten. Dieser wird jedoch immer kleiner, feiner, und kleiner. Bis er sich zu einem jungen Pärchen verwandelt, dessen Gesichter unerkennbar erscheinen. Ein Hauch des beglückendes Duftes von Granatapfel schwebt an mir vorbei. Ich atme diesen tief ein und lasse ihn in meinem Herzen lebendig werden. Lasse ihn in mir aufblühen und atme nie wieder aus.

kapitel 10


„Es ist dein Duft, der mich zum Atmen zwingt. Es ist deine Stimme, die mich hören lässt und dein wunderschönes Gesicht, das mir das Sehen erlaubt. Doch nichts lässt mich in dein Inneres schauen. So werden wohlmöglich für die Ewigkeit diese Fragen offen bleiben, die mir nachts den Schlaf rauben. Die mich tagsüber träumen lassen.“ Du fragtest mich ein duzend mal, wann ich wiederkomme. Und warst der, der als letzter kam. Du wolltest mich nie loslassen. Doch warst der, der mich erst

nicht halten wollte. Du kämpftest um meine Nummer. Aber du warst der, der mich nie anrief. Es kamen jegliche andere Anrufe. Anrufe, bei welchen ich wünschte, sie wären eine trostlose Lüge. Es kamen Anrufe, du hättest eine Freundin. Anrufe, ich solle dich vergessen. Doch als ich dann da war, war ich dein Mädchen, deine große Liebe. Doch ich habe dich nie gefragt, warum und weshalb. Stattdessen habe ich nur heimlich genossen, geliebt und gelitten. Es gab Versprechen die du nicht halten konntest, es gab Abschiede, an denen du nicht da warst. Es gab Worte, die mich beflügelten, es gab Taten, an denen ich

gerne schmunzeln zurück denke. Es gab Tage, an denen ich dich unfassbar hasste, doch auch Tage, an denen ich dich unendlich liebte. Waren für dich diese Tage, diese Abende, diese Küsse und Zärtlichkeiten genauso begehrenswert? Liebtest du mich an dem Abend, als der Feuerwerkshimmel über uns schwebte, genauso sehr, wie ich dich? Hast du genauso gelitten, bei der Nachricht, ich müsse Nachhause für ungewiss wie lange? Hat es genauso dein Herz zerrissen, als du das letzte Mal meine Hand losließt, um mich in die weite Welt gehen zu lassen? Waren deine Worte, deine Gesten, deine Küssen jemals ernst gemeint? Falls du

irgendwann gehen solltest, vergesse ich dich niemals. Ich werde niemals schlafen können, ohne einmal von dir geträumt zu haben, ich werde niemals meine Heimat besuchen können, ohne an dich zu denken. So werde ich auch nie jemals ein Feuerwerk sehen können, ohne dich zu fühlen. Bei dem Namen Steven, werde ich ein Leben lang aufzucken und das warme Blut durch meinen ganzen Körper fließen fühlen. Er sieht mir tief in meine Augen. Seine Hände um meine Taille. „Liebst du mich?“ Ich zittere. Ich schwitze. Ich fühle.

„Ja…vielleicht…“ „Vielleicht?“ Nein, nicht vielleicht. Sehr. Ich liebe dich sehr! Er schaut nickend zur Seite. Ich beichte: „Ja… immer noch.“ Erwartungsvoll sehe ich ihm in seine Augen. In seine wunderschönen kastanienfarbigen Augen. Er schließt seine Augen. Er küsst mich. Und ich? Ich fühle unendlich mit. Zwar still, aber voller Vertrauen und Zuversicht, lasse ich meinen noch so jungen Körper auf seinen fallen und lasse mich von den Wellen der Liebe in die ungewisse Ferne treiben.




Ein Moment, diesen ich niemals vergessen werde. Gefühle, der Geborgenheit, welche mich zum glücklichsten Mädchen machten. Verdammt, wie ich ihn liebe.

kapitel 11

Unser letzter Chatverlauf schaut zu meinen Gunsten nicht gerade sehr erfreulich aus. Stattdessen schaut unser Chat trostlost aus, wie eines Pärchen, dessen Liebe vor langer Zeit ertrunken ist. Außer einem ‚Hey, wie geht’s dir? ‘ und einem ‚Gut, dir?‘ – ‚Ja, auch‘ geschieht nichts. Er zeigt eindeutiges Desinteresse. „Er hat eine Neue.“ „Bitte was?“, schreit Mia mich an. „Wie kommst du darauf? Hat er dir das gesagt?“ „Nein… aber ich weiß es. Es ist so

offensichtlich. Er will mich nicht mehr!“ „Sag doch sowas bitte nicht! Hör auf!“ Das Knirschen des Schnees unter unseren Füßen. Der klarblaue Winterhimmel. Die blendete Wintersonne. Der Duft von kaltem Weihnachten. All das hasse ich, und werde ich immer hassen. Ich hasse den Herbst, ich hasse meine Heimat Magdeburg, ich hasse den Duft von Spülmittel mit Granatapfelgeruch. Ich hasse alles, was mich an ihn erinnert. Ich hasse die Vibration meines Handys, ich hasse diese Hoffnung, die jedes Mal dabei in mir aufgeht. Er liebt mich nicht mehr. Es ist vorbei. In vier Wochen sind

Winterferien. Ich versprach ihm, zu kommen. Doch Versprechen sind flexibel, genauso wie Pläne. Ich schaue ununterbrochen zu Boden, beobachte meine Füße, wie sie bei jedem Schritt im Schnee ein Stück versinken. Die kurzen Hundefüße von Mias Mischlingshund, versinken komplett im Schnee. Es sieht niedlich aus, wie er versucht durch den Schnee zu hüpfen. Ich wäre auch gerne ein Hund. Ich muss nichts machen, bekomme alles kostenlos, alle lieben mich, alle finden mich süß, ohne, dass ich etwas tue. „Jessy? … Hör jetzt auf so deprimiert zu sein! Ich halte das bald nicht mehr

aus.“ „Ach, und wie ich das bald nicht mehr aushalte.“ Ich sehe in ihre Augen. Gläsernd beobachten sie den kleinen Hund, der vom Schnee beinahe ertränkt wird. „Lass uns heute Abend mit Marcel treffen. Er hat wieder nach dir gefragt.“, unterbricht sie die kurze Stille. „Ja… von mir aus. Ich muss aber um 20 Uhr aller spätestens wieder Zuhause sein.“ „Wollen wir im Keller Shisha rauchen?“, fragt mich Mia anschließend. „Wie ihr wollt.“ Es ist alles sehr eng und staubig. Überall

stehen Regale, verschiedenster Farben und Formen. Alle sind eingeräumt und sehen aus, als würden die Gegenstände bei kleinster Berührungen ober einem kleinsten Schubs herausfallen. „Setzt euch auf den einen Hocker da, der in der Ecke, hinterm Fahrrad steht“, schlägt uns Marcel mit seiner tiefen und jedoch sehr liebevollen Stimme vor. „Ich baue die Shisha auf.“ Mia drängt sich durch die Regale, durch die Kinderspielzeuge und sogar durch einen Plastikweihnachtsmann, um zu dem Hocker zu gelangen. Schließlich als sie es fast geschafft hatte, stolpert sie und fällt auf das Fahrrad, welches vor dem Hocker steht. „Aua! Was ist das für

ein Mist hier! Marcel räum mal deinen Keller auf!“, schimpft sie wütend vor sich hin. Marcel und ich lachen stattdessen nur, weil es zu witzig aussieht, um ihr jetzt in Moment auf irgendeiner Art und Weise zu helfen. Aber Recht gebe ich ihr. Aufräumen sollte er auf alle Fälle. Ich habe Angst, dass ich mich ausversehen gegen etwas stoße und die ganzen Bücher, Kisten und Werkzeuge auf mich fallen. Bis Mia den hoffnungslosen Hocker endlich rausgeholt hat, war Marcel schon am Shisha Rauchen. „Hast du es?“, lache ich Mia entgegen, als sie völlig erschöpft und mit ihren verstrubbelten blonden Haaren mit dem Hocker in der

Hand aus dem Chaos rauskommt. „Moment mal. Und du meinst ernsthaft wir beide können uns auf diesen kleinen Hocker setzen?“, frage ich Marcel erwartungsvoll. „Eh, ja. Ihr seid doch Frauen. Ihr passt überall drauf“ Er grinst. Am liebsten würden Mia und ich ihm eine scheuern, doch stattdessen pustet er uns eine volle Ladung Rauch in die Gesichter. Auf dem Weg nach Hause, begleiten Mia und Marcel mich zur Bushaltestelle. Da es schon dunkel war und die weiten Straßen durch die Beleuchtung angsteinflößend auf mich wirken, bin ich froh im Moment nicht alleine zu sein.

Als wir durch eine enge Gasse gehen müssen, schlingt sich Mia mit mir vor Marcel, um nicht auf der Straße zu laufen, und flüstert mir ins Ohr: „Warum bist du dir denn nun so sicher, dass Steven jemand neues kennengelernt hat?“ Ich atme tief ein und langsam wieder aus und schaue zu Boden. „Er zeigt gar kein Interesse an mir. Er hat mich kein einziges Mal angerufen. Er schreibt mich nicht mehr an, er fragt mich nicht mal wie es mir geht. Auch benennt er mich mit seinen tollen spanischen Kosenamen nicht mehr. Er schreibt mir nicht mehr, dass er mich vermisst und dass er auf mich wartet. Er fragt nicht,

wann ich wiederkomme. Es interessiert ihn einfach nicht mehr. Ich interessiere ihn nicht mehr.“ Mia nickt und scheint es endlich verstanden zu haben. „Alles wird gut, Jessy, denk nicht dran.“ Sie gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange und wendet sich Marcel wieder zu, dieser ausgegrenzt hinter uns läuft. Beide umarmen mich, bevor ich in den fast leeren Bus steige, der nur von ein paar laut dösenden Jugendlichen und einigen Senioren besetzt ist. „Komm gut nach Hause“, sagt mir Marcel ins Ohr als er mich umarmt. Ich nicke und steige schweigend in den Bus ein, während ich spüre, wie Marcels Augen mich verfolgen bis ich mich setze und aus dem

Fenster zu Mia und ihm hinausschaue.


Als der Bus anfährt, bekomme ich eine Nachricht auf meinem Handy. „Hey, Süße.“ Von Steven. Mein Tag war gerettet. Wir schrieben bis in die Nacht. Mit einem Lächeln schlief ich seit Langem wieder ein. Die letzten Tage und Wochen waren vergessen. Er war wieder wie damals zu mir. Dachte ich mir.


kapitel 12

„Sitze am Fenster, sehe in die Nacht, habe heute nur an ihn gedacht. Bald werde ich sicher schlafen, doch selbst dann wird er in meinen Träumen sein. Dieses hin und her, das fällt mir unglaublich schwer. Ich kann mich nicht daraus befreien. Für kurze Zeit sehe ich es tatsächlich ein. Dies hält dann nur so lange, bis er eines Tages wieder vor mir steht.“ Es gibt Geschehnisse im Leben, die können wir nicht in Worte fassen. Gefühle, die wir nicht verstehen. Wir träumen von dem, was wir nicht erklären

können. Wir blicken mit tiefster Hoffnung in die Zukunft, doch wissen manchmal selbst nicht, was wir wollen. Was sollen wir tun, wenn wir nicht das bekommen, was wir brauchen? Was passiert mit uns, wenn wir unser Leben lang von dem träumen, was unerreichbar bleibt? Wie lange kann der menschliche Körper diesem Druck ausgesetzt sein, um ein gesundes Leben zu führen? Es ist ein Tag, wie jeder andere auch. Es ist kalt und um fünf Uhr Abend schon dunkel. Ich blicke aus dem Fenster und die Welt erscheint mir so hoffnungslos und leer. Die Bäume sind kahl und wirken unzufrieden. Als fehle ihnen

etwas. Der Himmel ist schwarz, wie das Fell eines Raben, ohne einen jeglichen Stern, dieser einsam auf die Erde herableuchtet. Noch wusste ich nicht, dass dieser Tag meine nächsten Tage verändern wird. Noch wusste ich nicht, dass diese Nacht, die schlimmste für mich dieses Jahres sein wird. Voller Hoffnung an das Gute, sitze ich am Computer und mache dies, was ich an jedem Abend tue. Ich scrolle durch Nachrichten und Neuigkeiten im Internet und blicke stets auf die Chatleiste, um seinen Anwesenheitsstatus zu beobachten und sinnlos zu warten, bis er einmal an mich denkt. Es ist traurig zu realisieren, wenn man selbst in seinen

Gefühlen und Leid ertrinkt, während andere wohlmöglich nicht einen einzigen Gedanken an einen verschwenden. Um die Zeit schneller vergehen zu lassen, führe ich eine Dreierkonversation mit Mia und Marcel. Während die beiden über die absurdesten Dinge lachen, höre ich mit dem einen Ohr Musik und lasse mich von dieser beschwingen. Es scheint alles wie gewohnt zu sein, bis mir ein kurzer Schauer über den Rücken läuft. Sein Name ist von der Chatleiste verschwunden und auch wenn ich seinen Namen in die Suchleiste eingebe, ist dieser nicht mehr vorhanden. Steven war weg. Geschockt und ahnungslos frage ich

Mia, ob es wahr ist. Sie sucht ebenfalls seinen Namen in ihrer Freundschaftsliste und muss feststellen, dass Steven auch sie als Freundin in der Community entfernt hat. „Was soll das? Warum hat er uns gelöscht?“, fragt sich Mia. „Meint ihr diesen Steven aus Magdeburg?“, mischt sich Marcel ein. „Ja! Steven!“, entgegne ich ihm fassungslos. „Was denkt er sich? Warum hat er uns als Freunde entfernt?“. Mia wirkt panischer als ich. So entscheide ich mich dazu, ihn anzuschreiben und nachzufragen. Schnell kommt auch eine Antwort von

ihm: „Hey du, hör zu… Ich habe eine Freundin und sie weiß auch, dass wir was miteinander hatten. Bitte lösche meine Nummer.“ Während ich diese Nachricht laut vor mich lese, spüre ich wie ein Teil von mir schon in tausende Teile zerbrochen ist. Mein Herz pumpt unglaublich schnell. Mein Kopf dröhnt und Schweiß läuft meinen Laib hinunter. Es herrscht kurzes Schweigen. Niemand traut sich etwas zu sagen. „Hör zu Jessy… Bleib jetzt bitte ganz ruhig“, unterbricht Mia die Stille. Ich

antworte nicht, sondern sehe mir immer noch benommen seine Worte an, die er mir schrieb. „Jessy?“ Ich nicke, auch wenn mein Nicken niemand sieht. Mir ist schwindelig, mir ist schlecht. Stattdessen sage ich bloß: „Alles gut. Es ist schon Okay. Ich habe es geahnt.“ „Bist du dir sicher? Oh mein Gott, das tut mir so leid. Es zerreißt mich grade innerlich.“ Ach, und wie mich das zerreißt. Der Junge, dem ich seit Monaten mein Herz schenke, schreibt mir gerade, dass er eine Neue hat… er schreibt mir tatsächlich, dass ich seine Nummer löschen soll. Ich unterdrücke meine

Tränen. „Das tut mir leid, Jessy“, gibt sich auch schließlich Marcel zu bekennen. „Schon in Ordnung“, antworte ich mit einem müden Lächeln. „Oh nein Jessy… das kann nicht wahr sein…“. Mia scheint sich wohl in dem Moment mehr Sorgen zu machen, als ich mir. Aber ehrlich. Ich finde das nicht so schlimm. Ich wusste es doch im Prinzip schon, bloß habe ich jetzt die zusätzliche Bestätigung und kann ihn jetzt trostlos vergessen. Doch wäre das bloß leichter gedacht, als getan. Denn sobald niemand mehr etwas sagt, fließen auch schon die ersten Tränen meine Wangen hinunter. Ich schließe meine Augen und gehe ununterbrochen seine

geschriebenen Worte in meinem Kopf durch. …Ich habe eine Freundin…Lösche meine Nummer… „Okay, Jessy? Wir müssen jetzt stark bleiben! Hörst du mich?“, unterbricht Mia meine Gedankengänge. „Ja… Ich höre dir zu.“ „Wir schreiben ihm jetzt eine ganz lange Nachricht, verstanden?“ „Von mir aus...“. Mir scheint es so, als würde die Decke auf mich fallen. Als würden seine Worte mir die Lunge zuschnüren. Ich fühle mich schrecklich, dennoch versuche ich meine Tränen

möglichst gut zu unterdrücken. Mia, Marcel und ich schrieben nun an einer langen Nachricht, um diese ihm zu schicken und ihm meine Meinung zu sagen… Es gab Taten, die mir bewusst machten, was für ein Kerl er ist. Ich erinnerte mich an Situationen, die ich sonst gewissenhaft verdrängt habe. Es war nicht nur so, dass er anscheinend mit meinen Gefühlen spielte und mir die Hoffnung gab, es käme noch was, sondern er wagte es auch noch mich mit seinen Worten zu begehren, als er seine andere kennenlernte. Ich tadelte durch Deutschland, nur um in seiner Nähe zu sein. Ich habe Freunde vernaclässigt… meinem Körper schlaflose Nächte

zugemutet. Und das für ein bitteres Ende. Ich fragte mich, ob er jemals etwas für mich empfunden hatte.

kapitel 13


Gleich am Morgen schickte Steven mir seine Antwort auf meine lange Nachricht letzte Nacht. Ich habe kaum geschlafen. Meine Augen dick und rot durch die endlosen nächtlichen Tränen. „Ich habe mir alles durchgelesen und kann nur sagen, dass du mir natürlich wichtig warst. Und wenn du hier gewohnt hättest, wäre ich auch längst eine Beziehung mit dir eingegangen. Ich möchte mich jetzt nicht in ein gutes Licht stellen und auf unschuldig tun, aber ich kann nun mal deine Gefühle

nicht teilen. Mir ist es schwergefallen dir das gestern zu schreiben, weil ich weiß was du für mich empfindest und weil ich dich auch wirklich mag, aber es ist nun mal so. Ich hoffe nur für dich, dass du wirklich jemanden findest, der dich genau so liebt, wie du ihn.“ Aber wer sagt, dass ich jemand anderes neu lieben werde? Ich kann es mir niemals vorstellen, einem anderen Jungen mein Herz zu schenken. Niemals. Er ist dieser Junge, der diese Wärme in meinem Herzen hervorruft. Ich werde ihn immer

lieben! Verzweifelt blicke ich auf das Bild von uns beiden an meiner Fotowand. Jetzt scheint alles vorbei zu ein. Ja, die Zeit ist einfach zu Ende. Wie soll ich das bloß überleben? Mein Herzschmerz wird mich von innen zerstören und ich werde niemals aufhören von ihm zu träumen. Ich werde mit meinen Gedanken immer bei ihm sein… während er seine Freundin küsst. Sofort breche ich unter Tränen aus. Doch ich muss heute unbedingt in die Schule und mir nichts anmerken lassen. Auch Mia soll nicht

erfahren wie schlecht es mir geht. Niemand soll wissen wie sehr es in mir schmerzt, denn es wird für immer und ewig die schmerzende Wunde sein, die kein anderer heilen soll. Denn ich möchte nur ihm gehören!



Der schlimmste Moment bis dahin jedoch war, als ich von meinem Mittagsschlaf nach einem anstrengenden Schultag aufwachte, mir meine Musik, mit der ich eingeschlafen bin entgegen dröhnte und ich das Bild von den beiden auf meinem Handy sah. Sein Körper und ihr Körper miteinander umschlungen. Wie er sie um ihre Hüften packt und sie

ihren scheußlichen Kopf auf seine Schulter legt. Im Winter. Draußen. Kälte, sowie auch Wärme strahlte dieses Bild aus. Für mich war es purer Hass. Mia rief mich genau in diesem Moment an und erteilte mir die unerfreuliche Mitteilung von dem gemeinsamen Bild, was auf Stevens Seite gepostet wurde. „Ich weiß“, entgegnete ich ihr, als sie ausgeredet hatte. Zuerst schien es mir egal zu sein. „Was soll’s, nun ist es offiziell. Da, ihr Datum. 01.12.12.“ Ich schwieg, während mein Blick ununterbrochen auf dieses Bild fiel. „Jessy? Es tut mir so Leid… Du schaffst das.“ Das Bild verschwamm. Tränen sammelten

sich so lange in meinen Augen, bis ich sie nicht mehr halten konnte und sie auf mein Handydisplay hinab fielen. Auf dieses Bild. Eine Träne genau zwischen die beiden und eine auf seinen Körper, der jetzt ihr gehört. Er ist jetzt glücklich. Bestimmt so glücklich mit ihr! Bitterlich verfiel ich in einen Strom aus Tränen. „Ella heißt das Mädchen, was das Foto vermutlich gemacht hat“, erwähnte Mia. „Ella, ja, ich glaube das ist seine Cousine.“ „Woher weißt du das?“ „Ich weiß mittlerweile vieles über ihn…“ „Durch dich habe ich erfahren, was Liebe

eigentlich bedeutet. Wie es sich anfühlt. Wie unfassbar schön es sein kann. Aber auch diesen Schmerz dahinter. Ich weiß jetzt, ab wann man von Sehnsucht reden kann. Ab wann man einen Menschen so sehr vermisst, dass es zur Sucht wird, diesen einen Menschen sehen zu müssen. Dieser jemand, zu deiner persönlichen Droge wird, dein Herz sich tagtäglich danach sehnt. Ich werde niemals diese Abende vergessen, niemals diesen ganzen Spaß und die Aufregung, wenn du angerufen hast. Niemals deine Küsse, die manchmal nach Kirsche geschmeckt haben, deine wärmenden Umarmungen in der nächtlichen Kälte, deine süßen Nachrichten und unsere allererste

Begegnung, die mein Leben veränderte. Ich will dich zwar nicht zurück, will dich deinen Weg gehen lassen, will dich an nichts hindern, was dich glücklich macht. Doch eines flehe ich dich an... Bitte vergiss’ mich nicht. Trotz all dem, will ich dir irgendwann mal wieder in deine wunderschönen kastanienbraunen Augen schauen, dich das allerletzte Mal riechen und das sichere Gefühl deiner Anwesenheit fühlen. Es fast so fühlen lassen wie damals, nur, dass es nie mehr genau so sein wird, wie es mal war. Aber es ist auch gut so. Wozu das Festhalten an das Hoffnungslose. An etwas, was mich nur weiter kaputt macht. Ich werde das finden, was mich

wirklich glücklich macht und wozu sich die Schmerzen lohnen werden. Es ist an der Zeit wieder frei und gedankenlos zu ein. So wie vorher. Damals, als es dich in meinem Leben noch nicht gab.“ FORTSETZUNG FOLGT . . .

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Über den Autor

Jennueschka
Entwerfen wir unsere eigene Welt, die sonst niemand versteht.
Solange wir fliegen hat diese Welt keine Grenzen.

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AmeeBrooks supersüße zartbittere Worte gefühlvoll in tief empfunden.....lass sie leben diese Liebe

Grüße Amee
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Sophia ...ein Feuerwerk der Gefühle, das den Leser teilhaben, mitleiden ....und auf ein gutes Ende hoffen lässt...klasse geschrieben! bin auf die Fortsetzung gespannt...lieben Gruß Sonja Sophia
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Jennueschka Vielen lieben Dank:)
Vor langer Zeit - Antworten
schreibfan liebe dieses buch aber wann kommt die fortsetzung
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Jennueschka Habe zurzeit viel Schulstress, aber ab nächster Woche habe ich wieder Zeit zum Schreiben :) Freut mich, dass es dir gefällt
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schreibfan opik utf
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jessdo Echt toll geschrieben !! Sehr schön !!!
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Jennueschka Danke sehr:)
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Ich hab dich gleich mal abonniert, damit ich die Fortsetzung nicht verpasse. Hab mitgelitten und bin gespannt, wie es weitergehen wird.

LG schickt Sylke
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Jennueschka Wie lieb von dir. Dankeschön:)
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