
Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies
nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal
stellen.
- Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes
Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de
,,Was soll das heißen, wir müssen einen Drachen finden ?“ , wollte Kellvian wissen, als sie wieder ans Tageslicht zurück kehrten. Ein grauer Silberschleier am Horizont war jedoch das einzige, was sie davon im Augenblick zu sehen bekamen. Noch lag die Nacht über der Wüste und ließ sie frösteln, bevor das Feuer wieder die Herrschaft übernehmen würde. ,, Denkt nach, es passt perfekt zu diesen verfluchten Geheimniskrämern.“ , erklärte Erik nur. Offenbar hatte der Arzt wieder neuen Mut geschöpft. Kell
selber war noch nicht ganz überzeugt, als der Mann fortfuhr : ,, Drachen werden uralt. In diesem sinne sind sie die perfekten Wächter für etwas, das nicht verloren gehen darf. Es ist mehr als nur möglich, das der Drache, der hier gemeint ist noch lebt. Und selbst wenn nicht kann uns ein anderer vielleicht zumindest sagen, was aus ihm geworden ist.“ ,, Das heißt aber immer noch, das wir erst einmal einen finden müssten.“ , gab Eden zu bedenken, als sie sich auf den Weg machten. Wys hatte einen Teil seiner überlebenden Männer in den Höhlen zurück gelassen, damit diese das Tor bewachten. Zwar bezweifelte
Kellvian, das die Männer im Zweifelsfall viel ausrichten würden… aber es war besser, als ihren Fehler zu wiederholen. Der Archont hatte sich an die Spitze der kleinen Truppe Gesetzt, die er nach Helike zurückführte. ,, Wir werden uns etwas überlegen.“ , meinte Kellvian. Noch hatte er keine genaue Idee was. In Canton galten Drachen seit Generationen als ausgestorben. Wyvern gab es dafür in den Bergen noch genug, aber das waren hirnlose Bestien. Aasfresser bestenfalls. Echte Drachen hingegen nahmen es an Intellekt leicht mit einem Menschen auf oder übertrafen diesen sogar um ein vielfaches. Hin zu kam, das, wie Erik
schon bemerkt hatte, diese Kreaturen uralt werden konnten, solange sie nicht getötet wurden. Vorausgesetzt, sie fanden irgendwie einen Weg, ausgerechnet den einen Drachen zu finden, den sie suchten… Wie überzeugte man eine Jahrtausende alte Echse davon, ihnen auch zu helfen? ,, Ist Abran noch in der Stadt ?“ , wollte Jiy da wissen. ,, Der Gesandte der Whaid, ?“ Erik zögerte. ,, Nicht das Wys uns hört.“ , meinte er gedämpft.,, Die Archonten bekommen einen Anfall, wenn sie erfahren, das sich ein Whaid nach Helike geschlichen hat. Aber daran hatte ich auch schon Gedacht. Wenn jemand weiß,
ob und wo es in dieser Gegend noch Drachen gibt, dann ihre Anhänger. Bleibt die Frage, ob er es uns auch verrät.“ ,, Das wird er, wenn nicht, wird Relina ihn dazu bringen.“ , meinte Kellvian. ,, Wir überlassen den Magiern mehrere unserer Schiffe. Vielleicht, sollten wir noch eine Gegenleistung dafür verlangen.“ Ihm gefiel die Vorstellung zwar nicht, die Rebellen unter Druck zu setzen… aber in diesem Fall könnte der Zweck die Mittel heiligen. Und es war nicht so, dass er jemals darüber nachdachte, sie wirklich einfach zurück zu lassen. Nur wenn der Gesandte sich stur gab,
brauchte er einen Fuß in der Tür. In Gedanken begann er schon zu überlegen, wie er die Magier am besten kontaktierte. Einfach zu einem der sicheren Häuser zugehe, die er kannte, würde kaum Erfolg haben. Zyle wäre eine Möglichkeit gewesen, aber in den Wochen nach dem sie ihre Abmachung mit Relina geschlossen hatten, war der Mann immer seltener zu finden. Aber vielleicht konnte er ihnen eine Nachricht zukommen lassen. Eine simple Schilderung der Lage und die Bitte um ein Gespräch. Kellvian gähnte, als die Stadtmauern Helikes am Horizont in Sicht kamen. Die Sonne hatte mittlerweile ihren Weg über
denselben gefunden und tauchte das Meer dahinter in goldenes Licht. Er fühlte sich nach wie vor ausgelaugt und hatte kaum Zeit gehabt, sich zu erholen. Aber dafür blieb nun erst recht keine Zeit mehr. Ab jetzt kam es auf jede Sekunde an. Was immer der Meister suchte, sie mussten ihre Antworten haben, bevor er es fand und die Minen wieder verließ. ,,Ich werde die Archonten darum bitten, mehr Männer zurück zu schicken um das Portal abzusichern.“ , erklärte Wys, während sie das Stadttor passierten. Jetzt am frühen Morgen waren die Straßen am vollsten. Wenn die Sonne die Kälte der Nacht bereits linderte, aber einen noch nicht verbrannte, erledigten die meisten
ihre täglichen Besorgungen oder verrichteten schwerere Arbeiten. ,,Ihr klingt nicht so, als wärt ihr davon überzeugt.“ , bemerkte Erik. ,, Nein. Vermutlich läuft alles wieder auf einen Patt hinaus und wir tuen gar nichts. Und jetzt wo Laos weg ist… Ich respektiere seinen Wunsch, aber ich weiß nicht was jetzt werden soll. Er war das einzige, was Cadus und Chonar halbwegs in ihren Schranken hielt. Jetzt… Lasst mich ehrlich sein, je schneller ihr wieder aus dieser Stadt verschwindet, desto sicherer für euch.“ ,, Vermutlich werden wir bald wieder Abreisen.“ , erklärte Kellvian. ,, Wir werden die Whaid
suchen.“ ,, Ihr seid Verrückt.“ , bemerkte der Archont. ,, Sie werden euch nicht helfen. Fremden gegenüber sind sie noch misstrauischer als uns. Und mit dem Archontenrat haben sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesprochen…“ ,, Wir haben vielleicht noch einen Trumpf.“ , meinte Jiy. ,, Dann hoffe ich, ihr findet, was ihr sucht.“ ,, Wir werden Zyle vermutlich um Hilfe bitten.“ , fügte Kellvian noch hinzu. ,, Sollen wir ihm etwas von euch ausrichten ?“ ,, Das er besser genau so zusieht, das er von hier verschwindet. In dieser Stadt
ist kein Raum mehr für Wahrheit. Und ich kann sie trotzdem nicht aufgeben.“ Zyle musste den Brief, dem ihm einer der Untergrundmagier überbrachte, zweimal lesen, bis er ganz Verstanden hatte. Verflucht… Das Schriftstück stammte von Kellvian und war offenbar vor wenigen Stunden vor den Türen eines sicheren Hauses aufgetaucht. Versehen mit dem Siegel des Kaiserreichs von Canton. Als man ihm den Umschlag gebracht hatte, war dieses allerdings bereits zerbrochen gewesen. Natürlich hatten sie nachgesehen, was darin war. Nach wie vor durften sie alle kein Risiko
eingehen. Aber die Zeilen waren in der Amtssprache Cantons verfasst. Zyle bezweifelte, das es viele Menschen oder Gejarn in den Mauern Helikes gab, die etwas mit den Runen anfangen konnten. In diesem Sinne war er also sicher. Aber ohnehin enthielten die Zeilen nichts, was er nicht hätte erklären können. Relina wusste, das Kellvian Kontakt zu den Archonten hatte. Etwas anderes machte Zyle im Moment ohnehin viel mehr sorgen. Laos war fort. Zyle wusste nicht, ob er wirklich Verstand, was mit dem Mann passiert war. Eine bloße Marionette also… Aber sie waren alle so überzeugt gewesen, verflucht, er hatte es ja selber
geglaubt. Auf eine Art, war es wohl wirklich Laos gewesen. Doch jetzt, wo er verschwunden war, wusste er nicht mehr, ob die Archonten sich wirklich an die Abmachung halten würden. Am liebsten hätte er Relina gebeichtet, das er Verhandlungen mit den Archonten anstrebte. Aber das war natürlich unmöglich. Sie traute dem Rat in der inneren Stadt nicht über den Weg und das vermutlich mit Recht, wie Zyle mittlerweile dachte. Würde sie davon erfahren, bevor es für beide Seiten keine andere Wahl mehr gab, würde sie die Abreise ganz einfach verschieben. Und ich darf vermutlich ein paar Wochen auf dem Fußboden schlafen,
dachte er. Zyle musste bei dem Gedanken etwas schmunzeln. Mittlerweile konnte er mit fug und recht behaupten, das er sich Hals über Kopf in diese Frau verliebt hatte. Und seit der Nacht vor zwei Wochen verbrachten sie die wenigen Stunden schlaf, die ihnen blieben meist zusammen. Auch wenn sie meist beide nur froh waren, endlich die Augen schließen zu können. Nur wenn die Umstände sie daran hinderten, blieben sie lange getrennt. Wenn Relina einige Häuser auf der anderen Seite der Stadt kontrollierte und es nicht wagte nach Einbruch der Dunkelheit noch durch die Straßen zu schleichen. Nach außen ließ die Gejarn sich jedenfalls
nichts anmerken und arbeitete einfach weiter mit ihrer typischen stoischen Zielstrebigkeit. Es änderte jedoch wenig an der Tatsache, das er sie und die Archonten eben wirklich a einen Tisch zwingen musste. Den Brief in der Hand trat er in die Lagerhalle am Hafen hinaus. Es gab mittlerweile so viele Angemietete oder leer stehende Häuser, die ihnen als Speicher dienten, dass er langsam die Übersicht verlor. Wie Relina minuziös wusste, was wo wann sein musste war ihm ein Rätsel und nur noch ein weiterer Grund, aus dem er sie von Anfang an bewundert hatte. Zyle gab sich damit zufrieden, alles zu erledigen, was man ihm Auftrug. Seit seinem Duell
mit dem Paladin war er zum Glück nicht mehr auf eine Patrouille der Stadtwache gestoßen, auch wenn andere Rebellen wohl abgefangen worden waren. Die, die Gefangen genommen wurden, hatten bisher jedoch nie etwas Verraten. Nicht ein einziges sicheres Haus war Ziel von Angriffen geworden. Entweder jeder hier stand voll hinter ihnen, woran Zyle eigentlich nicht zweifelte, aber er kannte die Methoden der Archonten, oder diese machten sich gar nicht die Mühe, nach Antworten zu suchen. Offizielle Hinrichtungen fanden normalerweise Abseits der Stadt statt und man erfuhr nur selten, wer genau Opfer geworden war. So konnten sie auch nicht
überprüfen, ob ihre Leute nicht einfach direkt getötet wurden… Für die Angehörigen war das das schlimmste. Aus der Gefangenschaft konnte man wieder entlassen werden. Aus dem Grab… nicht. Es gab ganze Familien, innerhalb und außerhalb Helikes, die die Rebellen mit allem unterstützten, dass sie entbehren konnten. Vor allen Lebensmitteln von den Bauernhöfen an der Küste. Für die bevorstehende Seereise und bis zum Aufbau eigener Farmen wären sie erst einmal darauf angewiesen. Vorräte für mindestens ein Jahr, wenn nicht zwei. Zyle schritt die Container mit gepökeltem Fleisch, eingelegtem Obst
und Sackweise Salz und Zucker ab. In der ganzen Halle duftete es nach Gewürzen und Trockenfleisch, die in Regalen Lagerten, die die vom Boden bis zur Decke reichten. Relina stand vor einer Reihe Container und unterhielt sich mit einer jungen Frau, die die typischen Roben einer Magierin trug und ging offenbar grade mehrere Listen durch. Zyle hätte anfangs nicht vermutet, wie viel Bürokratie hinter ihrem Plan steckte, tatsächlich jedoch hätten allein die Papiere wohl noch einmal eine eigene Halle eingenommen, wenn sie diese nicht regelmäßig vernichten würden. ,, Was ist mit Obst ?“ , wollte Relina
grade wissen. ,, Wenn wir bei der Überfahrt Leute an Skorbut verlieren, werde ich sauer. Wir brauchen auch noch Saatgut, möglicherweise Baumsetzlinge, aber nur wenn wir noch die Mittel dafür haben… Die können wir auch später holen, wenn sich die Dinge etwas beruhigen.“ Zyle machte sauf sich aufmerksam. ,,Verzeiht. Ich habe eine Nachricht von Kellvian für euch.“ Relina sah auf. ,, Wieso hat man mir die nicht direkt gebracht ?“ ,, Sie war wohl an mich adressiert.“ Die Zauberin nickte und schickte die junge Frau mit einer Handbewegung fort, bevor Zyle ihr den Brief reichte.
Relina entfaltete das Papier und überflog die Worte einen Moment. Offenbar konnte sie sie lesen. ,, Abran ist gestern wieder in die Stadt gekommen.“ , erklärte sie schließlich. ,, Er hat es offenbar noch nicht ganz aufgegeben, zumindest einige Magier zum bleiben zu überreden.“ ,, Und wir lassen ihm das durchgehen ?“ ,, Ich zwinge niemanden mit uns zu kommen, Zyle. Was wir vorhaben bedeutete Jahre, wenn nicht Jahrzehnte der Unsicherheit. Wir müssen eine völlig neue Gesellschaft schaffen, Infrastruktur, Bildung, Regierung, alles von neu aufbauen. Mir war von Anfang an klar, dass einige lieber den Kampf
hier fortführen. Das steht ihnen frei. Aber ohne mich.“ ,, Du wirst Abran also bitten, uns zu den Whaid zu führen ?“ Relina nickte. ,, Du hast also vor, sie zu begleiten ?“ Sie klang plötzlich besorgt. ,, Da draußen entdecken die Archonten mich schon nicht.“ , antwortete er nur. Und er kannte sich hier zumindest besser aus, als Kellvian. Und Abran würde sicher nichts dummes Versuchen, wenn ihm das den Zorn der Magier Helikes und des Kaiserreichs einbringen würde. Dazu musste er aber, als Vertreter der Rebellen, dabei sein. ,, Und ich kann dir das auch nicht ausreden
?“ ,,Vielleicht , aber ich würde dich bitten, es zu lassen. Das ist wichtig. Das weißt du.“ ,, Wir wollen in einigen tagen bereits auslaufen.“ , bemerkte Relina und machte einen Schritt auf ihn zu. ,, Wirst du vorher zurückkommen?“ ,, Wenn nicht…“ Es gab kein wenn nicht. Er musste bis dahin wieder hier sein. Die Archonten mussten sich an ihr Versprechen halten. ,, Ich werde hier sein.“ , erklärte Zyle. ,,Dann gebe ich Abran bescheid. Vielleicht könnt ihr dann noch heute aufbrechen. Nur… Pass auf dich auf.“ Sie sah sich einen Moment in der
Lagerhall, als wollte sie sichergehen, dass sie alleine waren. Dann gab sie ihm einen Kuss. Ihre Lippen fanden sich und schienen mit einem mal überempfindlich geworden zu sein. Genug um Zyles Gedanken du Sorgen wegzuspülen und sie mit einem Gefühl beinahe ekstatischer Glückseligkeit zu tauschen. Das war kein bloßer Abschiedskuss mehr. Sie hielt ihn umschlungen, ihre Hände liebkosten seinen Rücken… ,,Relina ?“ Sie fuhren auseinander, als hätten sie sich verbrannt. Relina richtete kurz ihre Kleider, bevor sie sich zu dem Neuankömmling umdrehte. Offenbar ein
Bote.
,,Ja ?“
,, Wir haben Probleme genug Trinkwasser für die Überfahrt zu organisieren. Die Wasserhändler fangen schon an Fragen zu stellen und die Archonten könnten aufmerksam werden.“
,,Gut ich… ich komme gleich. Wartet draußen.“ , erklärte sie. Der Bote nickte und verschwand, dann wendete die Magiern sich wieder Zyle zu. ,, Pass… einfach nur auf dich auf ja ?“
Sie gab ihm einen letzten, kurzen, Kuss auf die Stirn und beeilte sich dann, dem Mann zu folgen.
,,Sicher doch.“ , murmelte er.
Kapitel 75 Einen Drachen finden
| abschuetze also heute stand ich total uaf dem Schlauch, musste ab Kapitel 72 nochmals quer lesen ... ^^ ich hab da ein ungutes Gefühl... mit den Archonten und dem auslaufen der Schiffe... uff |
| EagleWriter Oh ? WO lag das Problem ? Dann kann ich mir gleich eine Notiz für späteres Überarbeiten machen. Das ungute Gefühl ist garantiert Gerechtfertigt. lg E:W |
| abschuetze Ich kam mit den Toren etwas durcheinander. Ich hatte vergessen, dass sich in der dunklen Höhle, die sie geöffnet hatten noch ein offenes Tor befand und als das zu ging, dachte ich hä....? Also alles bestens, lag nur an mir^^ |
| EagleWriter Ach was, ich könnte das durchaus einfach nochmal an den Kapitelanfang setzen ^^ lg E:W |