Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies
nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal
stellen.
- Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes
Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de
Quinn wusste nicht, ob er das richtige Tat. Ein Teil von ihm meinte es jedenfalls. Der größere Teil, mittlerweile zumindest. Der andere war immer noch dafür, dem überheblichen Gejarn und seinen zwei Begleitern bei nächster Gelegenheit eine Lektion zu erteilen. Aber die Entscheidung war gefallen, nicht? Der Zauberer wusste nicht, was den Ausschlag gegeben hatte. Aber als Tamyra den Vorschlag machte, einen von ihnen in die Stadt zu schicken, damit dieser die anderen scheinbar an Andre de Immerson auslieferte, hatte er sich
freiwillig gemeldet. Nicht ohne Protest von Syle, aber am Ende wussten alle drei, das der Magier als einziger in frage kam. Anfangs hatte er noch mit dem Gedanken gespielt, es tatsächlich durchzuziehen. Andre zu informieren… und dann allem seinen Lauf zu lassen. Jetzt nicht mehr. Die kleine Gruppe bestehend aus Syle, ihm, Lucien und Tamyra hatte mittlerweile wieder die Tore erreicht. Quinn stellte erleichtert fest, das alles ruhig war. Nur die beiden Türflügel waren angelehnt, so, wie er sie zurück gelassen hatte. Man hatte noch nicht bemerkt, das er verschwunden war. Sehr gut. Vielleicht kamen sie hier heraus,
ohne dass sie überhaupt entdeckt wurden. Rasch stieß er sie ganz auf und winkte die anderen hinaus auf die, aus grobem Stein errichtete, Treppe. Drei tote Wachleute lagen direkt vor der Pforte. Quinn hatte die Männer auf seinem Weg hinab ausschalten müssen. Doch nun erfüllten sie wenigstens noch einen Zweck. Rasch nahm Tamyra einem der Toten den Degen ab, während Syle sich mit Bajonett und Muskete bewaffnete. Lucien eignete sich ebenfalls ein Schwert an, schien damit jedoch nicht wirklich glücklich. Quinn grinste, bevor er etwas aus seinem Umhang zog. Er warf dem verdutzten Agenten das
Objekt zu, der es grade noch Auffing, bevor es auf dem Boden aufschlug. Es war ein Gürtel mit darin eingelassenen Schlaufen, in denen Stahlbolzen hingen… und Luciens Armbrust. ,,Und ich habe die schon fast vermisst.“ , erklärte der Mann, plötzlich bester Dinge, während er den Munitionsgurt anlegte und einen Bolzen auf die gespannte Sehne legte. ,,Sehen wir zu, das wir hier verschwinden.“ Syle setzte bereits, das Gewehr im Anschlag, die Stufen hinauf und die anderen folgten ihm eilig. Lucien bildete die Nachhut, während Quinn sich schräg zu den anderen hielt. Wenn ihnen jemand entgegenkam, wollte er freies
Feld für seine Zauber haben. ,, Ihr habt die Luftschiffe gesehen nehme ich an ?“ , fragte Tamyra leise, als das Ende ihres Aufstiegs in Sicht kam. ,, Habe ich.“ , erklärte der Gejarn , während er die Tür am oberen Ende der Treppe öffnete. Sie führte hinaus auf einen holzvertäfelten Flur irgendwo im Herrenhaus von Andre de Immerson. Rasch sah Quinn sich nach allen Seiten um, als er Syle nach draußen folgte. Durch einige Fenster fiel Licht auf den Gang und in mehreren Wandhaltern brannten Kerzen. Nichts schien sich in diesem Teil des Hauses zu rühren. Gut. Tamyra spähte derweil vorsichtig durch eines der Glasfenster nach draußen in
den Hof. Nach wie vor wurden die Luftschiffe dort gewartet. Leute hechteten zwischen den Hüllen hin und her, besserten Kanzeln oder Stützt streben aus und machten allgemein das Beste aus der Zwangslandung. Nur dass diese sich noch als großer Fehler entpuppen würde, dachte der Zauberer. Als hätte Syle seine Gedanken gelesen fragte er : ,, Was glaubt ihr, wenn wir es nahe genug heran schaffen… könnt ihr die in Brand stecken ?“ ,,Vermutlich. Ich würde aber eher vorziehen, weit weg zu sein, bevor wir hier Feuer legen. Andre lässt die Stadt scher sofort abriegeln, wenn irgendetwas schief läuft.
„ Tamyra drehte sich zu dem kaiserlichen Agenten um. ,, Lucien, wenn ihr…“ Sie verstummte mitten im Satz. Quinn wurde schnell klar wieso. Lucien war weg. Der Zauberer sah den Gang in alle Richtungen hinab. Nichts. Das war doch wohl nicht möglich. ,, Syle, bitte sagt mir, dieser Narr hat euch gesagt, wo er hin will…“ , seufzte die Diplomatin entnervt. ,,Ich habe ihn nicht gesehen.“ , erklärte der Gejarn. ,, Aber… wie bei allen Göttern kann er so einfach verschwinden ?“ Wie schon Quinn zuvor, sah er sich auf dem Flur um, in Erwartung, den Agenten irgendwo zu
finden. ,, Das ist jetzt auch egal.“ , meinte Quinn. ,,Wir können ihn schlecht überall suchen. Also muss er auf eigene Faust klar kommen. Das muss er gewusst haben.“ ,,Und trotzdem frage ich mich, was er vorhat.“ Syle winkte sie weiter. Sie mussten irgendwie nach draußen gelangen. Der Luft führte weiter durch die Anlage, durch verlassene Säle und Räume, in denen sich außer Dienern niemand befand. Diese schreckten vor der nun nur noch dreiköpfigen Gruppe bewaffneter jedoch nur zurück, bevor sie wieder a ihre Arbeit gingen. In einer Stadt, die
sich auf den Krieg vorbereitete, sah man vermutlich seltsamere Dinge. Quinn hatte bei seinem kurzen Besuch hier nicht viel von den Gebäuden gesehen, aber er wusste ungefähr, wo sie sich befanden. Wenn sie die Haupthalle erreichten, hätten sie es so gut wie geschafft. Die Treppe davor führte direkt in den Innenhof, in dem die Luftschiffe lagen und dann reichte ein einziger Funken aus. Wenn Andre ihn nicht angelogen hatte. Und dazu hatte der Herr Silberstedts keinen Grund gehabt. So oder so, die Ballonhüllen würden brennen wie Zunder und dadurch unbrauchbar werden. Darauf kam es an. Der Magier übernahm die Führung, als
sie dem Eingang näher kamen und trat auch als erstes durch eine der Türen in die große Haupthalle. Ein paar der Wachen drehten sich kurz nach ihm um, kannten ihn aber wohl schon als vermeintlichen Verbündeten von Lord Andre. Zumindest bis zu dem Moment, wo die anderen hinter ihn in den Raum traten und Quinn den ersten Soldaten, der Alarm geben wollte, mit brennenden Kleidern zu Boden schickte. Die anderen wichen vor ihrem sterbenden Kameraden zurück, während Syle den nächsten mit einer Kugel in die Brust zu Fall brachte. Tamyra wiederum schaltete zwei Kämpfer aus, die sich langsamer als der Rest aus ihrer Erstarrung lösten. Sie
versuchten noch, sich mit dem Bajonett zu verteidigen, hatten jedoch zu lange gezögert. Stahl prallte mehrmals auf Stahl und wurde dann begleitet von dem dumpfen Geräusch, mit dem eine Schwertklinge Knochen und Gewebe durchtrennte. Noch bevor der letzte der Wächter in sich zusammengesackt war, rannten sie bereits weiter. Auf die Tore zu, die endgültig ins Freie führen würden. Kalte, klare Luft schlug ihnen entgegen, als Syle die Türen aufstieß und nach draußen stolperte. Die Arbeiter an den Luftschiffen unten im Hof schienen nichts glücklicherweise zu bemerken. Der Lärm, der von Hämmern, Nägeln, Sägen
und Schmiedeöfen herauf drang, war nach wie vor Ohrenbetäubend. Genug um zu verhindern, das einzelne Schüsse und das klirren von Schwertern zu sehr auffielen. Es war an der zeit, zu Enden zu bringen, wofür sie gekommen waren. In diesem Moment jedoch, geschah etwas, mit dem keiner von ihnen gerechnet hatte. Quinn hätte die Zahl der Luftschiffe dort unten auf gut zwanzig geschätzt. Alle in einer Reihe nebeneinander aufgebaut, war die Baustelle übersichtlich und machte einen disziplinierten Eindruck. Alle Arbeiter schienen zu wissen, was sie zu tun hatten. Genau deshalb passte das Bild, das sich ihnen bot nicht in diese
Ordnung. Das hinterste Luftschiff löste sich plötzlich vom Boden. Haltetaue rissen, während Gerüste einfach in sich zusammenfielen, als der Auftrieb den Ballon in die Höhe trug. Einzelne Handwerker, die nicht mehr rechtzeitig über die zusammenbrechenden Gerüste nach unten kamen, sprangen einfach von der Luftschiffhülle ab, um nicht einfach mit in den eisigen Himmel gerissen zu werden. Ein Unfall ? , fragte sich Quinn. Oder etwas Schlimmeres. Ein übereilter Start. Das würde bedeuten, das Andre drauf und dran war, seine kleine Flotte wieder in die Luft zu schicken. So oder so, sie mussten handeln. Wo war nur Lucien wenn man ihn
brauchte? Andre de Immerson hatte es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, die Wartung seiner Luftschiffflotte selbst zu überwachen. Lucien hatte keine Zeit gehabt, sich mit den anderen Abzusprechen. Vermutlich wären sie ohnehin dagegen gewesen. Aber hier ging es um die Sicherheit des ganzen Kaiserreichs. Der Agent hatte sich ohne Probleme aus dem Anwesen und hinaus zu den Baustellen geschlichen und sich die Uniform eines von Andres Soldatenangeeignet. Nun hockte er im Schatten, verborgen zwischen Stapeln
mit Bauholz und einem seltsam dichten Gewebe, das wohl genutzt wurde, um die Außenhüllen der Luftschiffe abzudichten. Die Kälte kroch ihm langsam in die Knochen und machte es schwer, ruhig zu bleiben. Aber wenn er sich bewegte, viel er auf. Jetzt, wo er so nahe am Ziel war, würde er nichts mehr riskieren. Es reichte nicht, einfach Andres Luftflotte zu zerstören. Nein. Seine Armee war groß genug um die Berge zu überqueren. Selbst wenn sich ihr dabei die Garde in den Weg stellte. Andre de Immerson selbst musste ihnen in die Hände fallen. Und Lucien würde genau dafür sorgen. Keine hundert Schritte entfernt stand der
Mann, den er suchte. Auf einen silbernen Gehstock gestützt und eine Hand hinter dem Rücken besah sich der Herr Silberstedts grade eines der Schiffe. Offenbar war dieses so gut wie fertig, denn die meisten Sicherheitsleinen, welche es am Boden hielten, waren bereits entfernt. Nur noch einige wenige Arbeiter machten sich auf den Gerüsten und der Außenseite der Fahrerkanzel zu schaffen. Andre unterhielt sich derweil mit einem Mann, der den grauen Mantel eines Offiziers trug. Die Hand locker auf dem Schwertgriff abgestützt schien er bester Dinge. ,,Die Arbeiten schreiten gut Voran.“ ,
meinte er. ,, Und jetzt wo das…Ärgernis aus dem Weg ist, können wir bald wieder in die Luft. Wenn ihr euch selbst überzeugen wollt, Herr…“ Der Offizier machte eine Geste in Richtung des Luftschiffs, bevor sie beide durch eine Seitenluke in der Kanzel verschwanden. Lucien sah seine Chance gekommen. Er löste sich aus den Schatten und trat ohne zu zögern auf das Luftschiff zu. Ein paar Leute winkten ihm, als würden sie ihn kennen und er nickte nur, freundlich Lächelnd zurück. Die Tarnung war nicht perfekt. Die simpelste Kontrolle würde ihn sofort entlarven. Aber für den kurzen Weg auf der geschäftigen Baustelle reichte es
vollkommen aus. Ohne auf jemanden zu achten, trat er in den Schatten, den die Ballonhülle des Luftschiffs zeichnete, in dem Andre verschwunden war. Rasch näherte er sich der Kanzel. Das Holzkonstrukt war dicht mit Wolle isoliert und besaß nur auf der Vorder und auf der Rückseite richtige Fenster. In den Seiten gab es stattdessen kleine Bullaugen, unterbrochen von einer Luke, die ins innere führte. Unmöglich, das ihn jemand dadurch entdeckte. Trotzdem musste er schnell sein, sobald die Tür offen wäre. Lucien atmete tief durch. Er hatte einen Schuss. Der galt dem Offizier. Wenn Andre noch mehr Begleiter
hatte… Bevor der Agent noch länger zögern konnte, zwang er sich die Tür aufzustoßen und sofort ins innere zu springen. Sein Herz schlug bis zum Hals, als sich seine Augen an das trübe Licht gewöhnten, das durch die Scheiben hereinviel. Andre de Immerson stand mit dem Graumantel an einer Tafel voller seltsamer Instrumente. Lucien war in Vara aufgewachsen und wenn es einem Ort gab, an dem man seltsame Dinge fand, dann dort. Er erkannte ein Barometer, das typische, silberne Schimmern eines Thermometers und eine seltsame Ansammlung von Hebeln und Zahnrädern. Der Offizier wirbelte beim
Klang der auffliegenden Tür zu ihm herum und versuchte noch, zum Schwert zu greifen, wurde jedoch vorher von einem Bolzen in die Brust getroffen, der ihn von den Füßen riss. Andre reagierte langsamer und Luciens Anwesenheit wurde ihm erst bewusst, als der Offizier bereits tot in sich zusammensackte. ,,Was…“ , setzte er an. Lucien warf die Tür zu und verriegelte sie rasch. ,,Andre de Immerson. Im Namen des Kaiserreichs von Canton, ihr steht ab sofort unter Arrest, bis ihr euch zu den Vorwürfen äußern könnt, die man gegen euch hält.“ ,,Nette Ansprache. Wir sind in meiner
Stadt. Wie wollt ihr das bewerkstelligen? Ihr…“ Lucien schubse den alten Mann lediglich beiseite, so das er an das Instrumentenbrett gelange konnte. ,,Ich habe auch nicht vor, euch hier unter Arrest zu stellen. Ich bringe euch weit, weit weg. Was macht der Hebel hier ?“ Er packte einen der silbernen Stifte, die mit einer ganzen Reihe von Getrieberädern Verbunden waren. ,, Ihr glaubt nicht ersthaft, das ich euch verrate…“ Lucien ließ ihn nicht ausreden, sondern zog einfach daran. Durch den gesamten Schiffsrumpf lief ein Beben. Er ruderte mit den Armen um das Gleichgewicht zu
halten, während Andre tatsächlich zu Boden stürzte. Draußen lösten sich mehrere Gerüste ab und fielen Polternd in sich zusammen. ,, Ihr seid Verrückt. Ihr bringt uns beide um! Wenn sich in den Getrieben für die Ruder ein Funken bildet…“ ,,Das riskier ich. Mir war sowieso kalt.“ Lucien drückte weitere Hebel nach unten und das deutliche Knirschen von sich ineinander verhakendem Metall war zu hören. ,, Aber wenn euch euer Leben lieb ist, ,sagt ihr mir besser, wie ich diesen Schrotthaufen in die Luft bekomme.“ Andre sah ihn nur entsetzte an, als er Hand an einen weiteren Hebel legte. ,, Nicht ?“ , fragte der Agent. ,, Na
schön, dann eben…“ ,,Halt !“ Endlich verlor der Lord die Nerven. ,, Also schön. Aber nehmt die Hand von dem Hebel, oder wir werden alle brennen!“ ,,Ich höre…“ Lucien zog den Arm zurück. Andre trat an ihm vorbei und zog selbst mehrere Schalter. Erneut lief ein Ruck durch das ganze Konstrukt… und dann löste es sich tatsächlich vom Boden. Lucien konnte nur erstaunt zusehen, wie der Grund plötzlich unter ihnen zurück blieb. Menschen und Häuser wurden zunehmend Kleiner, während das Luftschiff über Silberstedt aufstieg. Und dann geschah etwas, das er bereits
erwartet hatte. Auf der mittlerweile klein wirkenden Baustelle unter ihnen brach euer aus. Zuerst war es nur eine Flamme, die an der Seite eines einzigen Ballons aufloderte. Aber das würde nicht lange so bleiben. Andre bemerkte es offenbar auch, den Lucien konnte sehen, wie der Mann auf einmal bleich wurde.
abschuetze ts ts ts, du machst das echt klasse, immer wieder eine Überraschung... |
EagleWriter Ich fürchte, das geht fürs nächste Kapitel noch mal etwas so weiter^^ lg E:W |
abschuetze ich finde es immer niedlich, wenn du sagst:"Ich fürchte..." He, du schreibst die Geschichte ... "ich fürchte..." ^^ |
EagleWriter Deshalb weiß ich ja, das mir da gar keine andere Wahl bleibt, von wegen Story ^^ Deshalb : ,,Ich fürchte" lg E:W |