Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies
nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal
stellen.
- Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes
Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de
Der Weg durch die Straßen Silberstedts, bestätigte Quinn endgültig, was Hammerschläge und Heerscharen schon von weitem vermuten ließen. Diese Stadt bereitete sich auf den Krieg vor. Und zwar auf einen, der das Gefüge Cantons in seinen Grundfesten erschüttern würde, wenn er ausbrach. Obwohl es wohl noch eine gute Stunde vor Sonnenaufgang war, war bereits ein Großteil der Stadt auf den Beinen. In Dutzenden von Schmieden stieg dichter Qualm auf, während Karrenladungen mit Erzen durch die Straßen gezogen wurde. Hin zu den großen
Schmelzen Silberstedts. In den Minen wurde nicht nur Silber abgebaut, aber meist wurden die weniger wertvollen Metalle ignoriert. Jetzt jedoch schien sich alles auf Eisen und Stahl zu konzentrieren. Hinzu kamen ganze Straßenzüge, die mit herangebrachten Baumstämmen blockiert wurden. Dutzende Handwerker schnitten das Holz in größere Formen um es dann an Schreiner und Büchsenmacher weiterzugeben, die es zu vollständigen Feuerwaffen zusammensetzten. Hinzu kamen ganze Berge von Rüstungen und Schwertern, die sich teilweise bereits vor den Schmieden stapelten, nur darauf wartend, an die Armee vor den Toren
ausgeliefert zu werden. Quinn besah sich dies alles nur nebenbei. Ihm war längst klar, dass Lord Andre eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen musste, wenn er Erfolg haben wollte. Selbst wenn ihm Canton offen stand, das Land war riesig und nicht einfach unter Kontrolle zu bringen. Davon abgesehen, das die Garde eine schlagkräftige Truppe war, die Jahrhunderte an erfolgreichen Schlachten vorweisen konnten. Andres Männer hingegen waren höchstwahrscheinlich Söldner und neu rekrutierte Berufssoldaten. Der Offizier, der den Magier durch die Stadt führte, folgte der Hauptstraße
direkt in den Norden der Stadt, wo sich ein gewaltiges Herrenhaus über den Rest Silberstedts erhob. Eine niedrige Mauer umlief den Komplex, dessen Haupthalle über ein gewaltiges, überhängendes Dach verfügte, das von Säulenreihen getragen wurde. Auf einem kleinen Hügel gelegen, führten vereiste Stufen hinauf zu den Toren der Halle. Die mit Schnitzereien verzierten Balken waren über die Jahre dunkel geworden und hier und da wuchsen Flechten auf dem Holz. Quinns Führsprecher trat als erstes durch die Tür. Drinnen war es, im Vergleich zu draußen beinahe unangenehm warm. Kohlebecken standen in regelmäßigen Abständen über den ganzen Saal verteilt
und erfüllten das Halbdunkel mit einem wohligen, rötlichen Glühen. Quinn lockerte die schließe seines Umhangs etwas und löste die Zauber auf, die ihn warm gehalten hatten. Wie draußen, so trugen auch hier mehrere, verzierte Holzsälen das Dach. Neben ihm und dem Soldaten gab es noch eine ganze Reihe weiterer Personen im Saal. Einige davon ganz offensichtlich Adelige. Die überbordende Kleidung, die ihren hohen Stand kennzeichnete, war nicht zu übersehen. Also würde Andre sich nicht alleine daran versuchen, es mit dem Kaiser aufzunehmen, dachte Quinn. Hinzu kamen einige Wachen an den Türen, die aus dem Raum führten. Sie
trugen die gleichen dunkelgrauen oder schwarzen Uniformen wie der Rest der Armee. ,,Wartet hier.“ , meinte sein Begleiter neben ihm. ,, Ich werde Lord de Immerson informieren, das ihr hier seid und ihn zu sprechen wünscht.“ ,,Tut das. Und vergesst ihm nicht zu sagen, das der Erfolg seines kleinen… Projekts hier, davon abhängt, das er möglichst bald mit mir redet. Er hat Zeit bis Sonnenaufgang. Dann bin ich weg.“ Quinn machte gleich klar, dass er nicht als Bittstellar kam. Er hatte seinen Stolz. Auch wenn er den heute vielleicht einfach hinten anstellen und es hinter sich bringen sollte Für den Ausgang des
ganzen war das unerheblich. Aber Andre wollte die Informationen, die er hatte. Er hingegen könnte jederzeit umdrehen und gehen. Sollte der Fürst nur versuchen, ihn aufzuhalten. Dann konnte er auf dem Rückweg gleich eine kleine Schneise durch seine Armee schlagen. Das lief zwar dann nicht ganz nach Plan, aber Götter, er hoffte beinahe darauf. Der Soldat nickte kurz, bevor er durch eine der Türen verschwand und Quinn alleine mit den verstreuten Adeligen und den Wachen zurück ließ, die ihn misstrauisch beäugten. Sollten sie nur. Er trat an eines der Kohlefeuer und wärmte sich, scheinbar desinteressiert, die Hände. Wenn Andre ihn warten
ließ… Er hatte beim besten Willen keine Zeit für Spielchen. Sie alle hatten das Nicht. Die Zeit für Spiele war entweder bereits vorbei, oder würde es sehr bald sein. Und wie immer das dann auch Ausging, es würde eine Welt in Feuer tauchen. Und er hatte eigentlich vorgehabt, daraus den Größten Gewinn für sich zu schlagen. Nun… dazu ergab sich ja vielleicht noch eine Gelegenheit. Endlich wurde die Tür am anderen Ende des Saals geöffnet und Andre de Immerson trat, in Begleitung des Offiziers und einiger weiterer Wachen, heraus. Sein von silbergrauen Strähnen durchzogenes Haar zu einem Zopf im Nacken gebunden und gewohnt in die
Farben seiner Stadt gekleidet. Ein Umhang aus tiefem Violett und schwarz, das von einer silbernen Brosche zusammen gehalten wurde. Das Silber stellte eine dünngliedrige Spinne da und obwohl es nur ein Symbol war, spürte Quinn den instinktiven Drang, das Ding einfach wegzuwischen. Ein zutiefst menschlicher Reflex. Er fragte sich, wieso der Lord sich ausgerechnet für ein solches Wappentier entschieden hatte. Sicher, er saß wie eine fette Spinne mitten im Zentrum des Netzes für Silberhandel. Aber das war eine Beleidigung… ,,Nun…“ Andre blieb ein paar Schritte von ihm entfernt stehen und faltete die
Hände, wie zum gebet zusammen. ,, Man hat mich informiert, das ihr mir etwas mitteilen wollt.“ ,, Nein.“ So nicht. Er würde sich von dem Mann nicht herunterputzen lassen. Ein Muskel zuckte in der auf einmal erstarrten Mine des Lords. ,, Nein ?“ ,, Mein Name ist Quinn. Ich bin hier um euch Bedingungen zu unterbreiten. Die ihr dann erst annehmen werdet. Und dann erzähle ich euch vielleicht, wenn mir danach ist, was ich weiß.“ ,, Ihr scheint zu vergessen, wo ihr euch befindet.“ , meinte Andre ruhig und nickte einer seiner Wachen zu, die einen drohenden Schritt nach vorne machte. ,, Dessen bin ich mir nur zu bewusst. In
einer Halle. Aus Holz…“ Quinn sah in Richtung eines der Kohlebecken. Es war nur ein kleiner Zauber von Nöten, dann schlugen Flammen aus der Glut, so hoch, das sie beinahe das Dach erreichten. Fast jeder in der Halle zuckte vor der Hitze zurück. ,, Wir verstehen uns…“ , meinte Andre mit einem nervösen grinsen. Trotzdem schien er erstaunlich ruhig. Er war der einzige, der sich durch Quinns Demonstration nicht von der Stelle gerührt hatte. ,,Ihr habt vor, Canton anzugreifen.“ , meinte der Magier derweil. ,, Eure Armeen scheinen stark genug dafür, aber ihr müsst sie auch über die Berge
bringen. Daher die Luftschiffe. Richtig ?“ ,, Warum sollte ich leugnen, was ihr schon wisst. Ich kann es mir schlicht nicht leisten, mich erst mühsam durchs Gebirge zu schlagen. Aber was ist daran so wichtig?“ ,, Wie lange hat es gedauert genug davon zu bauen ?“ ,, Monate. Das Gas, mit dem sie fliegen ist nicht leicht zu bekommen. Schon gar nicht in so großen Mengen. Und es ist… recht instabil. Wir hatten ein paar Kollateralschäden, bis wir herausgefunden haben, wie man richtig damit umgeht.“ ,,Das heißt, wenn das Kaiserreich von
euren Plänen wüsste, könnten ein paar Brandpfeile all eure Ziele zu Nichte machen.“ ,,Ich glaube ich verstehe.“ Andre hielt einen Moment inne. ,, Die Boten, die Kellvian entsendet hat, leben also noch… Und sie sind hier…“ ,,Das sind sie. Und ich werde euch Verraten wo. Doch zuerst solltet ihr alle Luftschiffe auf den Boden bringen. Auf dem Gelände eures Palastes dürfte doch genug Platz sein… Innerhalb der Stadtmauern wären sie unangreifbar. So kann nichts Unvorhergesehenes mehr geschehen. Ich wünsche euch letztendlich nichts als den Erfolg. Im eigenen Interesse versteht
sich.“ ,,In der Tat und was erwartet ihr als Gegenleistung für eure Hilfe zu diesem Erfolg ?“ ,, Da gäbe es so einiges. Den Orden, ein paar Ländereien, das Vorrecht einige Leute selber… beseitigen zu dürfen. Sagen wir fürs erste, steht ihr ohne jeden Zweifel in meiner Schuld. Und solltet ihr Versuchen mich zu hintergehen, vergesst nicht, wer vor euch steht.“ ,,So sei es denn.“ Andre wendete sich an seinen Offizier. ,, Gebt Befehl an die Kommandanten der Luftschiffe. Ich will das alle davon schleunigst auf den Boden gebracht werden.“ ,,Jawohl , Herr.“ Der Mann verbeugte
sich kurz und rannte dann im Eiltempo davon um den Befehl auszuführen. Bis hierin verlief alles hervorragend für ihn, dachte Quinn. ,,Und nun zu euch, Magier. Wo sind die Boten ?“ ,, Sie sind bereits ganz in der Nähe.“ , erklärte er und rieb sich innerlich die Hände. Alles verlief wie am Schnürchen. Das war beinahe zu einfach. Jetzt fehlte nur noch der aller letzte kleine Schritt. ,,In einem Wald direkt vor eurem Heerlager. Ich bin mit ihnen hier angekommen. Ihr solltet euch beeilen, bevor sie wieder nach Canton aufbrechen. Oder schlimmer, merken dass ich
fehle.“ ,,Quinn ist weg.“ , stellte Lucien fest, während er ein gefangenes Kaninchen ausnahm und über das Feuer zum Garen hängte. Es war nicht zu übersehen gewesen, das das Bettzeug des Zauberers verlassen war. ,, Das war beinahe zu erwarten.“ , meinte Syle nur, der sich zu ihm ans Feuer setzte. Das Fleisch begann über den Flammen schnell zu braten und der Duft alleine vertrieb schon etwas die morgendliche Kälte. In der Nacht hatte es gefroren und alles mit einer glitzernden Schicht überzogen.
Stellenweise ragten dünne, filigrane Eisnadeln aus dem aufgebrochenen Boden. Und über Silberstedt zogen graue Schneewolken auf. Syle hatte die Stadt weiter beobachtet und vor einer Weile waren alle Luftschiffe langsam innerhalb der Mauern zu Boden gesunken. Ein Blinder hätte sehen können, dass sich dort irgendetwas tat. Um das Risiko entdeckt zu werden zu minimieren, hatten sie sich etwas vom Waldrand entfernt und ihr zweites Lager im Schutz der dichteren Bäume aufgeschlagen. ,,Wir haben nicht mehr viel Zeit. Weniger vielleicht als Gedacht.“ , erklärte derweil Tamyra, die mit einem Arm neuen Feuerholzes aus dem Wald
auftauchte. ,, Man zieht eine Armee nicht zusammen, wenn man sich nicht sicher ist, auch bald losschlagen zu können.“ Syle nickte und stand auf. ,,Wir müssen nur warten, bis…“ In diesem Moment kam Bewegung in den Wald um sie herum. Der Gejarn warf sich instinktiv zu Boden und riss dabei Lucien mit sich, der sich grade über das Kaninchen hermachen wollte. Etwas streifte ihn am Kopf und sirrte dann zwischen die Bäume davon. Während der kaiserliche Agent noch versuchte, sich wieder aufzurappeln, rollte Syle sich bereits zur Seite, wo sein Gewehr lag und sichte hektisch die Umgebung ab. Mehr als ein dutzend grau gekleideter
Gestalten tauchten aus allen Richtungen auf. Verflucht… Lucien hatte es mittlerweile wieder auf die Beine geschafft, nur um sich direkt wieder hinter einem Baum in Deckung zu werfen, als weitere Schüsse durch den Wald hallten. Tamyra hingegen zog ihr Schwert zu sich heran und suchte scheinbar nach einer Lücke in dem Kreis aus bewaffneten gestalten, der sich langsam um ihr Lager schloss. Da würde sie keinen Erfolg haben, dachte Syle, der mit dem Gewehr anlegte und einen der herannahenden Männer mit einem Schuss in die Brust ausschaltete. Eines, musste der Gejarn Andres Leuten lassen. Sie wussten, wie man sich
anschleicht. Gegen den Wind und praktisch lautlos, hatte selbst er sie nicht bemerkt. Erneut pfiffen ihm Kugeln um die Ohren und schlugen große Splitter aus einem umgestürzten Baum, hinter dem Syle sich geduckt hatte. ,, Das sind zu viele.“ , rief Lucien über den Lärm des Waffenfeuers hinweg. Der kaiserliche Agent hatte die Armbrust an sich gerissen und erledigte den ersten Soldaten, der dumm genug war, sich dem Lager zu nähern. ,, Das ist mir auch schon aufgefallen.“ , wollte Tamyra spöttisch wissen. Ein zweiter Kämpfer, der sein Pulver verschossen hatte stürmte unter dem
Schutz der Bäume hervor. Tamyra stellte sich ihm in den Weg und brachte ihn mit einem gezielten Schwertstreich zu Fall. ,,Gebt auf.“ Die Stimme sprach genau das aus, was Syle schon erwartet hatte. Und natürlich war es niemand anderes als Quinn, der zwischen den Soldaten hervortrat, als diese eine kurze Pause einlegten. Also gut… Es hatte keinen Sinn mehr weiterzukämpfen. Die Schlacht war entschieden. Aber noch nicht der krieg, dachte Syle bei sich, während er die Muskete wegwarf. Tamyra lies ebenfalls das Schwert fallen und Lucien zögerte nur einen Moment, bevor er es ihr
gleichtat. ,,So ist es schon besser.“ , meinte der Zauberer mit etwas zu viel Genugtuung wie Syle fand. Quinn wendete sich an Andres Männer.. ,, Schafft sie mir aus den Augen. Wohin auch immer Andre sie haben will. Ich kümmere mich später darum. Und ihr…“ Er machte einen Schritt in Richtung Syle und dieser Schlug ohne wirklich nachzudenken zu. Der Prankenhieb brachte den Magier dazu, zurück zu wanken. Blut troff aus mehreren Tiefen Schnitten und nun blitzte nicht mehr Hochmut, sondern blanker Hass in seinen Augen. Syle war einen kurzen Moment davon überzeugt, der Mann würde ihn auf
der Stelle töten. Dann jedoch sammelte er sic wieder.
,,Bringt sie weg.“ , schrie er lediglich, immer noch die verletzte Wange haltend.
abschuetze na prima, jetzt hat er sie alle und Quinn hat er betsimmt auch was gegenzusetzen |
EagleWriter Sieht momentan sehr rosig aus wie^^ lg E:W |