Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies
nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal
stellen.
- Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes
Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de
,,Na was für eine Schönheit…“ , bemerkte Lucien spöttisch. Syle musterte die Kreatur ungläubig, die durch die Tore gebrochen war. Der Wyvern sog die Luft durch seine Nüstern ein, so als könnte er ihre Verunsicherung riechen. Mit den zusammengefalteten Flügeln auf dem Boden abstützend, sah er sich in alle Richtungen um. Schaum stand dem Monster vor dem Maul und der Gejarn kam nicht darum herum, die zahlreichen Narben und noch blutenden Schnitte im Schuppenkleid der Kreatur zu bemerken. Jemand hatte sie absichtlich
aufgestachelt dachte er. Und die näher kommenden Schlachtrufe, von Außerhalb des Tores, verrieten ihm auch, wer.
,, Was machen wir jetzt ?“ , wollte Tamyra wissen. Der Drache hatte die Tore zerstört. Sie hatten keine Möglichkeit mehr , die Pforten zu schließen und mit zehn Männern gleichzeitig konnten sie es nicht aufnehmen. Syle sah zu Quinn. ,, Vielleicht kann sich unser Zauberer einmal nützlich machen.“ ,, Ach ? Ich…“ bevor der Magier seinen Satz beendet hatte, preschte der Drache los. Mit zusammenschlagenden Kiefern stürzte er sich auf die kleine Gruppe, die daraufhin auseinander geschleudert
wurde. Der Wyvern derweil krachte ungebremst gegen die Mauern, die unter dem Gewicht der Kreatur erbebten. Syle stürzte zu Boden und überschlug sich mehrmals. Staub und gefrorene Erde wurden aufgewirbelt. Lucien war etwas geschickter, wurde jedoch beinahe von einer Kralle des Monsters gestreift und landete ebenso im Dreck. Quinn und Tamyra dagegen verlieh er im Durcheinander aus den Augen. Sie mussten auf der anderen Seite der Echse sein, die nach wie vor über den Hof wütete und blind um sich schnappte. Der Wyvern hatte sie getrennt. ,,Irgend eine Idee, wie wir den Drachen loswerden ?“ , fragte der Gejarn, als er
Lucien wieder auf die Füße zog. Die Kämpfer draußen mussten ebenfalls jeden Moment hier sein , aber das Monster war ihr größeres Problem. ,, Vielleicht. Ihr habt nicht zufällig irgendwas brennbares, oder?“ ,, Ich habe noch zwei Patronen mit Drachenfeuer.“ Er tastete nach den zwei roten Hülsen und fand sie schließlich auch. Ein Glück, das sie bei dem Sturz nicht zerbrochen waren, oder jetzt würde auch noch ein Feuer wüten. ,, Gut, her damit.“ Der Mann pflückte ihm die beiden Patronen aus der Hand und stürmte, die Armbrust in der Hand, los. ,,Kümmert ihr euch um die Anderen.“ , rief er über die Schulter.
Verflucht. Also gut. Syle rannte ebenfalls los. Hoffentlich war Tamyra unverletzt. Und Quinn auch. Sie würden ihn brauchen, wenn sie hier noch einmal Lebend heraus kommen wollten. Lucien hatte derweil den Wyvern erreicht, der in blinder Wut immer noch um sich schlug und tobte , ohne etwas auszurichten. Als sie sich das nächste Mal aufbäumte, verpasste er ihr einen Bolzen in die mit weicheren Schuppen gepanzerte Halsseite. Ein Stich, nicht mehr, aber es reichte, das sich die glühend roten Augen nun auf ihn richteten. Der grenzenlose Hass für den
erneut zugefügten Schmerz war unübersehbar. ,, Komm schon, ich hab nicht ewig Zeit…“ hastig begann er, die Armbrust erneut zu spannen. Dabei hielt er die zwei Phiolen, die Syle ihm gegeben hatte fest umklammert. Entweder, er hatte Erfolg oder er würde sich bald ein Drachenmaul von innen ansehen können. Hastig zerrte er einen Faden aus dem losen Gewebe seiner Kleidung. Die Kreatur breitete die Schwingen aus und machte einen gewaltigen, halb gleitenden Satz auf ihn zu. Die Erde erzitterte, als sie wieder aufkam und brachte den kaiserlichen Agenten damit fast aus dem Gleichgewicht. Er
schwankte und die Phiolen entglitten seinem Griff. Sobald der erste Behälter auf dem Boden Aufschlug, schossen Flammen in die Höhe und ergossen sich wie Teer langsam über den Innenhof. Die andere prallte zwar auf dem Pflaster auf, zerbrach aber nicht, sondern rollte davon. Lucien blieb keine Zeit mehr, sich danach zu ducken. Der Wyvern hatte ihn erreicht und ging mit Krallen und Zähnen auf das neue Ziel seines Hasses los. Schon wieder blieb dem Agenten nur der Rückzug. Weg von der verlorenen Drachenfeuerpatrone. Verflucht. Die Echse trieb ihn erneut in Richtung der Mauern. Diesmal nicht, dachte Lucien. Er musste irgendwie an
ihr vorbei. Und wenn er noch lange zögerte, würden die in die Luft schnappenden Zähne bald ihr Ziel finden. Er holte tief Luft und rannte los. Offenbar war der Wyvern überrasch, das seine Beute sich ihm plötzlich entgegenwarf. Genug, das die Kreatur, die Chance die sich ihr bot nicht nutzte. Lucien schlug auf dem Pflaster unterhalb der rechten Schwinge des Monsters auf und krabbelte so schnell er konnte in Richtung der verlorenen Patrone. Die rote Form war knapp außer Reichweite seiner Finger, als der Wyvern endlich merkte, dass ihm seine Beute entkommen war. Endlich bekam er die Hülse zu fassen und zog sie zu sich heran. Mit
zitternden Händen band er den zuvor gelösten Faden darum und um einen Bolzen und sicherte sie dadurch. Dann war der Wyvern auch schon über ihm und machte sich bereit, den Agenten zwischen seinen Kiefern zu zermalmen. Er hatte sich verschätzt…. Syle hatte derweil ganz eigene Probleme. Er und Tamyra hatten an den zerstörten Toren Position bezogen und feuerten aus der Deckung heraus auf die näherkommenden Männer. Die meisten Kugeln jedoch verfehlten auf die Entfernung ihr Ziel. Nur die Diplomatin schoss einem der anstürmenden Krieger
in die Beine, so das er im vollen lauf stolperte und im gras liegenblieb. Quinn schien derweil geradezu unbeteiligt und musterte die Kämpfenden nur, als wäre hier nicht auch sein Leben in Gefahr. Im Gegenteil auf seinen Lippen lag nur ein überlegenes Grinsen, das ihm überhaupt nicht gefallen wollte. Wenn der Mann nicht bald etwas tat, sagte sich Syle, war die nächste Kugel für ihn bestimmt. Der Gejarn drehte sich nur einmal um und was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das Monster hatte Lucien in die Enge getrieben. Hoch aufragend legte es den Kopf zurück um sich im nächsten Moment auf den Mann
zu stürzen. Der Gejarn wollte ihm zur Hilfe kommen, doch bevor er weit kam, stieß das Untier auch schon zu. Und dann geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Der Kopf des Wyvern explodierte in einer Feuerwolke. Flammen schlugen plötzlich aus seinen Nüstern, brannten sich durch Augenhöhlen und Rachen und brachten das Fleisch von innen zum glühen. Unter Todesqualen warf sich die Bestie herum, stolperte gegen eines der Wohnhäuser und riss teile der Fassade mit sich, dann wurde es endlich ruhiger, stieß noch einmal einen erstickten, grollenden Schrei aus, bevor es schwerfällig in sich zusammenbrach. Lucien rappelte sich derweil wieder auf.
Mit versengter Kleidung und von Geifer triefend, aber am Leben. Triumphierend grinsend trat er an den Kadaver heran. ,, Das wäre Nummer zwei, die ich erlegt habe.“ , erklärte er mit Stolz. ,, Aber diesmal häng ich mir den verdammten Kopf auf. Ich fürchte nur, dazu brauche ich ein größeres Haus.“ ,,Vorsicht.“ Das war Tamyras Stimme, die sowohl Syle aufschreckte, als auch den Agenten aus seinem Siegestaumel riss. Sie und Quinn rannten quer über das Pflaster und vorbei an dem zerstörten Geisterbaum auf sie zu. Die fremden Kämpfer hatten derweil die Tore erreicht und fluteten in den Innenhof. Syle hatte sie auf etwa ein
dutzend geschätzt. So wie es aussah, waren es mittlerweile doch eher über zwanzig. Mit gezogenen Schwertern nahmen sie die vierköpfige Gruppe rasch in die Zange. Und erneut hieß es, zurückweichen, bis unausweichlich irgendwann das Ende ihrer Flucht erreicht wäre. ,,Quinn!“ , reif Syle. Wenn der Magier jetzt nichts unternahm, waren sie gleich alle Geschichte. ,, Was ? Das sind zu viele ! Ergeben wir uns, dann haben wir noch eine Chance.“ ,, Es mag euch entgangen sein, aber die sehen nicht so aus, als wären sie auf Gefangene aus.“ , erwiderte Tamyra angespannt. ,, Die bringen uns alle um.
Ob ihr eigentlich zu uns gehört oder nicht.“ ,, Ich mach es euch ganz einfach,“ , erklärte Syle wütend. ,, Entweder ihr tut jetzt was, oder ich töte euch, bevor diese Kerle Gelegenheit dazu bekommen.“ ,,Also gut, also gut. Schön.“ Quinn machte einen trotzigen Schritt nach vorne und hielt dabei einen schwarzen Stein hoch, der in etwa die Form eines Tropfens hatte. Ein goldenes Symbol schimmerte darauf. Auf einmal schien sich die Konsistenz der Luft selbst zu verändern. Als wäre die Welt in Sirup getaucht, wurden alle Bewegungen träge und schienen auf den
einzelnen Zauberer mit dem Juwel in seiner Hand zuzufließen. Dann kehrte sich das plötzlich ins Gegenteil. Eine Schockwelle raste von Quinn aus auf die Soldaten zu,. Die Erde selbst folgte der Bewegung, die die Männer erfasste und mit unvorstellbarer Gewalt mit sich riss. Als hätte die Faust eines Gottes sie getroffen, wurden sie quer über den Innenhof getragen, bevor sie mit dem Übelkeit erregenden Klang zerbrechender Knochen und platzender Organe gegen die Klostermauern geschleudert wurden. Zwanzig leben in einem einzigen Herzschlag ausgelöscht. Quinn ließ langsam die Arme sinken. Es lag ein gewisser Stolz darin, in der Lage zu sein,
zu was seine drei unfreiwilligen Gefährten niemals die Macht hätten. Es lag Stolz darin… zu Schützen ? Er schüttelte den Kopf. Syle hatte ihm gedroht, das war alles. Wobei… als ob der Bär für ihn eine Bedrohung war. Er könnte ihn mit einem Fingerschnippen töten. Nach die vor spürte er die Energie des Steins durch seine Adern pulsieren. Es war verflucht nahe an Allmacht, dachte er bei sich. Und Simon Belfare hätte einstmals nicht nur einen, sondern neun dieser Steine in seinem Besitz gehabt… Genug um einem Gott gleich zu sein. Doch selbst er spürte das heimtückische darin. Die Macht, die Quinn zurief, das er tatsächlich bereits
Allmächtig war. Der große Fehler, den Magier machen konnten. Ihre Reserven überschätzen… Eine Bewegung riss ihn aus seinen Gedanken. Ein einzelner Mann stand noch, ausgezehrt und schwer atmend, aber am Leben. Er trug eine einfache, graue Robe und seine Haare waren vollkommen erbleicht, Vermutlich hatte er seine gesamten Reserven aufgebracht, nur um Quinns Attacke abzuwehren. Er trug keinerlei Insignien des Ordens. Ein freier Magier, also… Und offenbar im Dienste von Andre de Immerson. ,,Bruder, hört mich an wir können das klären. Hört,
wir…“ ,, Ich habe wirklich keine Zeit für euch.“ Quinn schnippte mit den Fingern. Der Mann wurde auf einmal bleich, dann verfärbte sich seine Haut dunkler und unter einem Aufsteigenden Funkenregen verging er zu Asche. Warum hatte er das getan… Quinn zögerte. Der Mann hatte ihm eine Zusammenarbeit vorschlagen wollen. Er hatte eine Chance zerstört… Nein, Nein das war es nicht. Er würde lediglich den Erfolg mit niemand teilen. ,, Was bei den alten Göttern war das ?“ , rief Lucien, mit einem Blick auf die beinahe unkenntlichen Toten, die vor der Mauer lagen. ,,Eine Träne Falamirs.“ Lügen hatten in
diesem Fall keinen Sinn. Mit einer eleganten Bewegung ließ er den dunklen Stein von einer Hand in die andere wandern, bevor er ihn wieder in den Falten seines Mantels verbarg. ,, Der Leerenstein um genau zu sein.“ ,, Oh Verflucht. Ihr lauft ernsthaft mit einem der mächtigsten Artefakte in ganz Canton in der Tasche herum?“ Der kaiserliche Agent starrte ihn an, als wäre er ein Dämon. Nun… das kam nicht ganz hin, dachte Quinn amüsiert. ,,Könnten wir das vielleicht später klären ?“ , fragte Syle. ,, Wir sollten hier weg. WO diese Kerle herkamen gibt es sicher noch mehr. Und je schneller wir verschwinden, desto weniger Gefährden
wir Markus und seine Leute.“ ,, Einverstanden.“ , meinte Tamyra. ,, Und jetzt wissen wir wenigstens, das Andre wirklich etwas zu verbergen hat. Sonst würde man uns keine Söldner auf den Hals hetzen. Und außer ihm hat niemand dazu einen Grund.“ ,, Das habe ich mir auch schon gedacht.“ , erklärte Lucien. ,, Und wir sollten schleunigst herausfinden, was er in Silberstedt hat, das den Ärger Wert ist ,eine ganze Reihe kaiserlicher Boten verschwinden zu lassen.“ Sie beeilten sich also, schleunigst wieder auf die Straße zu kommen. Nachdem die Leichen beseitigt und die Spuren des kurzen Kampfes beseitigt waren, blieb
ihnen nur, ihre Bündel zu packen. Markus gab ihnen noch einige Vorräte mit und wünschte ihnen alles Gute. Nachdem sich alle verabschiedet hatten, war es jedoch ausgerechnet Lucien, der nochmal auf den Alten zutrat und ihm einen polierten Schädel, halb so groß wie ein ausgewachsener Mann in die Arme drückte. Während sie sich um die toten Soldaten gekümmert hatten, hatte der kaiserliche Agent seine Drohung tatsächlich war gemacht und sich den Kopf des Wyvern geholt. ,, Hebt das für mich auf, ja ?“ , meinte er dem völlig verdutzten Markus gegenüber. ,, Wenn ich mal die Gelegenheit habe, hol ich es
ab.“ Und damit waren sie endlich wieder auf dem Weg, der nun beständig nach oben führte. Hinauf zu den Felsgipfeln, die über ihnen thronten. Und direkt dazwischen hindurch weiter nach Silberstedt. Das würde ein anstrengender Weg… ,,Ihr habt uns heute das Leben gerettet.“ , meinte eine Stimme neben Quinn. Er drehte sich kurz zu ihr um. ,, Als ob ihr mich kümmert.“ , antwortete er Tamyra ungehalten. ,,Verstehe schon.. Und vielleicht seit ihr gar nicht so schlecht, wie ihr selber denkt.“ ,,Ja.
Vielleicht…“ Wenn sie damit Recht hat, sagte er sich, stürz ich mich von der nächsten Klippe. Besser das, als das ihn jemand fremdes besser kennen sollte, als er selbst.
abschuetze was soll man dazu sagen^^ |
EagleWriter Weiß ich nicht ;-) lg E:W |