Romane & Erzählungen
"Es ist deine Wahl"

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"Nimm: EINE... ZWEI... oder DREI..."
Veröffentlicht am 11. Oktober 2014, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein. Ich bin A.B.Schuetze. Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften. Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken. Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen? Nichts leichter ...
Nimm: EINE... ZWEI... oder DREI...

"Es ist deine Wahl"

Es ist deine Wahl

Dagobert, ein Ritter ohne Furcht und Tadel ... Nun bei Tadel müssen wir leider Abstriche machen. Er hatte seine Rüpel- und Flegeljahre durchlaufen und war stets darauf bedacht, deren Namen alle Ehre zu machen. Auch später, in seinen Sturm- und Drangjahren hatte er sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.


Dagobert, ein Ritter ohne Furcht … Und auch das entspricht nicht so richtig den Gegebenheiten.

Im fortgeschrittenen Alter überkommt ihn doch

schon hin und wieder die Furcht, eine Krankheit könne ihn dahinraffen, ohne dass er vorher eine geliebte Frau gefunden habe, die ihn bis ans Ende seiner Tage begleiten würde.


Dagobert, ein Ritter … Ritter ist okay, schließlich hat er die Kurve zu „edel, hilfreich und gut“ doch noch bekommen. Dagobert, der Ritter, verabschiedete sich von seiner Familie, seiner besten Freundin Martha und seinen Kumpanen und zog hinaus in die Welt, um sein zweite Hälfte zu suchen, ein Frau fürs Leben.

Als er da so ritt, über Berg und Tal, Wald,

Heide und Wiesen kam er an vielen Ortschaften vorbei und traf viele Reisende. Aber die Frau seines Herzens war nicht dabei.

Wie er schon glaubte, all seine Mühe sei vergebens, kam er zu einem kleinen Krämerladen. Ein großes Schild über der Tür verkündete:

„Hier finden sie für jedes Problem die richtige Lösung“.

So dachte Dagobert bei sich, dass dies wohl der rechte Ort sei, um sein Glück zu finden. Er trat in das kleine baufällige Häuschen und fand sich zwischen allerlei Tand, Klimbim, Krimskrams, Schnickschnack, Trödel, Firlefanz und sonstigem scheinbar wertlosen Krempel, der überall herumstand und von der

niedrigen Decke hing, wieder.

Hinter einem Tresen schlurfte ein merkwürdig aussehendes Männlein hervor. „Oh der Ritter Dagobert. Ich habe euch schon erwartet. Ihr sucht also die Frau Eures Lebens.“ Ohne das verdutzte Gesicht des Ritters zu beachten, wuselte das Kerlchen durch den Laden und kam mit drei Karten zurück.

Diese legte er auf den Tisch und meinte: „So Herr Ritter, eure Lady.

Ihr dürft wählen.

Aber wählt weise und mit Bedacht, denn ihr zahlt einen hohen Preis, wenn ihr einen Fehler macht.“ Dagobert verstand nicht, war aber so aufgeregt, endlich seine Liebste zu sehen,

dass er ohne weiter auf die Worte des Alten zu achten, sich auf die Karten stürzte.

Die erste Karte zeigte ein Aktbildnis einer Frau, die ihre Jugend bereits hinter sich gelassen hatte.

So hatte Dagobert sich seine Zukünftige nicht vorgestell.

Bereits ergrautes Haar, schlaffe Haut, Krampfadern, Besenreißer, Orangenhaut, Hängebrüste, Falten …

aber ein verschmitztes Lächeln lag um ihren Mund und lustige, muntere grüne Augen blitzen aus einem fröhlichen Gesicht, welches nicht hässlich zu nennen war.

Es erinnerte ihn an jemanden, aber er wusste nicht...

Dagobert wendete sich der zweiten Karte zu. Ein adrett gekleidetes Frauenzimmer schaute ihm entgegen.

Auch nicht mehr ganz jung, doch was soll's.

Modische Schnürungen brachten die üppigen Runden hervorragend zur Geltung und obwohl die Garderobe nicht viel Haut freigab, ließ es allerhand erahnen. Perfektes Make up und das kunstvoll frisierte Haar rundeten die verführerische Erscheinung dieses Vamp ab. Kalte abschätzend blickende grüne Augen und ein sarkastischer Zug um den Mund gaben ihr etwas Frivoles. Dagobert fühlte sich einerseits zu dieser Dame hingezogen und doch …

sie erinnerte ihn an …

Um keine Chance zu vergeben, deckte Dagobert die dritte Karte auf. Sie war ...

leer.


Verständnislos wendete sich Dagobert an den alten Mann. „Schaut genauer hin.“ Dagobert tat, wie ihm geheißen und plötzlich zeigten sich zart geschriebene Worte. Liebenswert, mutig, lustig, intelligent, freundlich, kämpferisch, loyal,


und er erkannte noch viele andere Eigenschaften, die sie besaß.

Sie ....

Dagobert kommt nicht darauf, an wen ... .

Doch noch immer verstand der Ritter nicht. Das Männchen schüttelte den Kopf und meinte. „Dreht die Karten um! Macht schon! Die Zeit wird knapp! Los! Los! Los!“ Also drehte Dagobert die Karten um und betrachtete, was auf der Rückseite einer jeder Karte zu lesen war.


„Lebenserfahren.

Doch manche Dinge sind unmöglich.“

„Hingucker.

Doch der Schein kann trügen.“

„Traumfrau.

Nur Seele und keinen Körper.“

„Was soll das bedeuten und …?“,

wollte Dagobert wissen, aber der Alte unterbrach ihn bereits. „Die Zeit! Die Zeit läuft ab! Dagobert, Ihr müsst Euch entscheiden. Welche wollt Ihr haben? ...

Schnell, schnell schnell...“


Dagobert konnte sich nicht entscheiden.

Er wälzte und überlegte und grübelte,

aber …

er konnte sich nicht entscheiden.

Wüsste er wenigsten, was diese Hinweise bedeuteten.

Er zermarterte sich den Kopf, aber er kam nicht darauf.


Ein greller Blitz ließ ihn plötzlich aus den Gedanken aufschrecken.

Das Häuschen war mit einem Schlag weg. „Aber... was..?“, stotterte Dagobert verwirrt. „Wo ist denn der Krämerladen? Wo der alte Mann?“

Alles war verschwunden. Gerade so, als wäre es niemals da gewesen. Noch immer benommen drehte sich der Ritter im Kreis und schaute nach allen Richtungen.

"Was war das nur? Hab ich das alles nur geträumt?"

Geistesabwesend griff Dagobert nach einem vor ihm herabfallenden Blatt Papier.

Er entrollte es ... und da wusste er ...


Er hatte seine Chance vertan.


„Geliebter Dagobert, ich konnte dich nicht aufhalten, als du hinauszogst in die Welt. Du hast unsere wahre Beziehung und unsere Gefühle nie erkannt. Wenn du zurückkehrst, werde ich nicht mehr da sein. Suche mich nicht, denn du wirst mich nicht finden.


Diese drei Karten lasse ich dir zur Erinnerung an mich zurück. Deine dich immer liebende Martha“

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Hörbuch

Über den Autor

abschuetze
Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein.
Ich bin A.B.Schuetze.

Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften.

Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken.

Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen?

Nichts leichter als das.
Ich treibe mich meist auf myStorys ... lest meine "Bücher" ... oder auf Facebook, Google u.s.w. herum :))
Irgendwo werdet ihr mich schon finden.

LG von Antje

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pianogirl19 Wirklich eine schöne Geschichte, nur traurig das der Arme am Ende keine mehr hatte. Aber habe das Buch gerne gelesen. mit freundlichen Grüßen Vivien
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Er hätte nur seine Martha auf den Karten erkennen müssen. Also selber schuld.
Danke für's Lesen und deinen Kommi :))

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
pianogirl19 Schon .... aber keiner ist gerne alleine. Danke dir. mit freundlichen Grüßen Vivien
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Liebe Antje,
eine ganz zauberhafte Geschichte, alleine schon der
Anfang! Ungewöhnlich zwar, aber sehr gelungen. Und
ich hab` mir am Schluss gedacht, wenn er sich beeilt,
dann erwischt er seine Martha schon noch ... schmunzel*.
Liebe Pfingstgrüße und eine schöne Zeit
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Vielen Dank für deinen schönen Kommentar.
Wer sein Glück nicht bemerkt, wenn er es hat, verdient es dann später nicht mehr :))

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Den Anfang der Geschichte fand ich auch nicht so toll, aber den Schluss umso mehr!

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ich dachte, mal was anderes und es grenzt Dagobert gleich mal ein "Ein Ritter ohne Furcht und Tadel" wie in altbewährten Ritterfilmen ... tja so ist er halt nicht :))
Vielen Dank für deine kritischen Zeilen.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Eine ´fabelhafte` Geschichte, liebe Antje. Gut geschrieben, regt zum Nachdenken an, lässt Spielraum für Interpretationen. Gefällt mir!
LG in Deinen Sonntag,
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
JeanneDarc Das Cover ist ein Mystorys-Cover. Das will ich nicht unbedingt kritisieren, weil eben nicht jeder gute Cover machen kann (ich auch nicht) Zumal das Cover ja auch ganz gut zum Thema passt. Die Geschichte ist schön und spannend geschrieben, und vertraegt sich auch mit dem "Kind in mir" Von daher mach weiter so ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Eine hübsche Geschichte - und ich persönlich (ich habe natürlich mal wieder die KOmmentare gelesen) fand gerade den Einstieg besonders gelungen, weil nicht alltäglich.

Noch zielführender wäre meinem Empfinden nach gewesen, Antje, wenn der Ritter sich auch nach dem Lesen der dritten Karte irgendwie an jemanden erinnert gefühlt hätte ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
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