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Die Archonten der Inneren Stadt Kapitel 44

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"Die Archonten der Inneren Stadt Kapitel 44"
28 S.
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Die Archonten der Inneren Stadt Kapitel 44

Einleitung


Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies

nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal

stellen. - Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de

Kapitel 44 Ein zweiter Auftrag


Als sie dieses Mal die Hallen der Archonten betraten, warteten die drei in der Stadt verbliebenen Herrscher schon auf sie. Mondlicht fand seinen Weg durch die Buntglasfenster und versilberte das innere der Halle. Cadus, Chonar und der Händlerkönig, der sich wie immer zurückhaltend auf seinem Platz hielt und die Gruppe scheinbar desinteressiert musterte, die vor den Thronen stand und wartete. Zyle wusste, das heute einer der fünf Plätze unbesetzt bleiben würde. Und Wys hatte ihn bereits auf dem Weg hierher gewarnt. Ohne Samiel erblieben

mit seinem Bruder nur noch vier Archonten und die Lücke, die der Alte Schakal im Machtgefüge hinterlassen hatte, war nicht zu unterschätzen. Über die Jahrzehnte seines Lebens hatten sich die Archonten meist seinem Willen gebeugt und er in Zeiten der Uneinigkeit auch einmal eine Entscheidung erzwungen. Nun jedoch blieben neben dem schweigsamen Jona und Wys nur noch Cadus und der Wolf. Die beiden würden die Wahl eines neuen Archonten wohl so lange wie möglich hinauszögern und könnten damit durchaus Erfolg haben. Welche Entscheidung auch immer sie treffen mochten, sie würden beide immer dafür stimmen. Damit waren sie

faktisch stärkste Kraft im Rat und konnten zumindest immer einen Patt herbeiführen, wenn sie ihren Willen schon nicht durchsetzen konnten. Und Zyle war sich sicher, das die beiden sich dieser Situation nur zu bewusst waren ,,Samiel ist tot.“ , begann Wys, als er seinem Platz auf dem niedrigen Podest einnahm. ,, Die Nachricht dürfte noch vor und die Stadt erreicht haben.“ ,, Das hat sie in der Tat.“ , erklärte Chonar. ,, Vielleicht könnt ihr uns erklären, wie ihr so etwas zulassen konntet… Wys.“ Der Archont erhob sich von seinem Platz und trat langsam wieder von der Tribüne hinab. Er zögerte mit einer Antwort und

Zyle verstand nur zu gut warum. Es gab keine Entschuldigung dafür. Samiel mochte in einer Schlacht gefallen sein, außerhalb jeder Möglichkeit ihn zu retten, sein Tod mochte den beiden Wortführern der Archonten sogar zum Vorteil gereichen, aber das Entschuldigte versagen nicht. Und langsam wurde ihm klar, was sein Bruder vorhatte. Die einzige Option die ihm blieb. Chonar und Cadus mussten bereits abgesprochen haben, wie diese Unterredung ablaufen sollte. Wys würde sein Amt niederlegen, dachte Zyle mit zunehmenden schrecken. Das konnte er nicht, dann gehörte die Stadt endgültig den zwei Archonten. Jona wäre

dabei kein Hindernis, der Mann zog lieber im Hintergrund die Fäden und hatte seine eigenen Geschäfte. Das Amt des Archonten war für ihn wohl bestenfalls Zierrat. ,, Ich weiß es nicht.“ , erklärte Wys. ,, Samiels Tod hätte vermieden werden müssen. Ich kann nur meinen Rücktritt anbieten. Vielleicht ist mein Nachfolger eher in der Lage… niemanden zu enttäuschen.“ Die Bitterkeit in den Worten seines Bruders entging Zyle nicht. Hin und her gerissen zwischen dem was Gesetz und Ehre von ihm verlangten und der Arbeit eines Jahres, die dadurch zu Nichte werden würde. Alle Bestrebungen für Reformen auf

einen Schlag ausgelöscht… Zyle hätte ihm am liebsten gesagt, das er so ohnehin nichts erreichen würde. Man konnte nicht auf Dauer zwei Herren dienen. Eines Tages müsste er sich entscheiden. Zyle sah erneut zu Laos, der jedoch alles schweigend musterte. Er wagte es einfach nicht aufzubegehren, obwohl ihm genau so klar sein musste, was hier grade geschah. ,, Seit ihr eigentlich alle völlig Blind ?“ Der Gejarn zuckte zusammen, als schließlich eine Stimme die einsetzende Stille durchschnitt. Es war nicht die von Laos. Nicht die von Jona. Nicht Wys, der endlich aufbegehrte oder sich in seine Rolle fügte. Jiy trat, an den anderen

vorbei, auf die Archonten zu. ,, Er wollte sterben“ , erklärte sie aufgebracht. ,, Er hat es mir sogar gesagt.“ Zyle sah zu Kellvian, der nur mit den Schultern zuckte. Aber das schwache Lächeln, das über sein Gesicht huschte sagte alles. Es brauchte einiges um Jiy wütend zu machen. Aber wenn, dann wollte man ihr sicher nicht im Weg stehen. ,, Samiel war schon fast Tod, als wir die Minen erreichten. Fragt Erik. Er wollte ihm noch helfen und er hat das Abgelehnt.“ ,, En Fremder..“ , setzte Cadus an, kam aber nicht dazu, den Satz zu beenden. ,, Und wenn euch das Wort eines Fremden wirklich nichts Wert ist, dann

fragt eben Zyle, fragt Wys, hört ihn euch wenigstens an, verflucht. Geister, fragt jeden einzelnen eurer Krieger, der dabei war. Mehr noch, Samiel wusste doch auf was er sich einließ, als er uns begleitete. Und ihr habt ihn mit uns gehen lassen. Wenn ihr immer so leichtfertig Schuld zuweist, dann bitte. Aber für was wollt ihr hier eigentlich jemanden bestrafen? Dafür das er einen alten, sterbenden Mann einen letzten Wunsch erfüllt hat? Dafür, das ihr versagt habt, das offensichtliche zu sehen?“ ,, Schweigt gefälligst endlich.“ Chonar war aufgesprungen. ,, Ihr kennt unsere Gesetze nicht, ihr versteht nicht, was Samiels Tod bedeutet. Wys hätte dafür

Sorge tragen müssen, das er zu uns zurückkehrt. Das ist was zählt.“ Nein, aber Jiy kannte genau diese Art von Verbohrtheit nur zu gut, dachte Zyle bei sich. Und Chonars Reaktion war bestenfalls noch eine Bestätigung, das sie ins schwarze Getroffen hatte. Die nächste Stimme, die sich dieses mal zu Wort meldete, überraschte sie jedoch alle. ,, Vielleicht, Chonar, wäre es ratsam, wenn ihr auch einmal die Luft anhalten würdet.“ Jona Vilaras lehnte sich völlig entspannt auf seinem Platz zurück. Die Finger über dem runden Bauch gefaltet und scheinbar bester Laune. ,, Ich lehne Wys Rücktritt ab und stimme dafür, das

er sein Amt behält. Da ich mir auch kaum vorstellen kann, das Wys mir da wiedersprechen wird und ihr beide weiter darauf beharren werdet, das er sich zurückzieht… nun damit haben wir einen Patt, nicht ?“ Die grauen Augen des Löwen blitzten. ,, Und mit einem Patt können wir keine Entscheidung treffen. In diesem Sinne… hat sich die Diskussion erledigt, bis wir einen neuen Archonten ernennen. Worüber wir vier uns ebenfalls erst einmal einig werden müssen….“ Zyle hatte Jona bisher immer nur als eine graue Eminenz gesehen, nicht als jemanden, der sich aktiv in die Entscheidungen des Archontenrates

einmischte. Der Mann hatte grade mit einem einzigen Schachzug dafür gesorgt, das Chonar und Cadus , zumindest was Wys anging praktisch völlig kaltgestellt waren. Zumindest bis sie sich dazu bereit erklärten, wieder einen fünften Archonten zu ernenne, der im Machtgefüge wieder für Ausgleich sorgen würde. Das war genial, dachte Zyle. Es würde seinem Bruder trotzdem in vielen Dingen die Hände binden, aber für den Moment hatte sich das Blatt gegen die zwei gewendet. ,, Es gibt allerdings noch etwas, das wir besprechen müssen.“ , ergriff nun zum ersten mal Laos das Wort. Wys nickte. ,, Wir bauchen Zugang zu

den Archiven.“ , erklärte er,, Obwohl wir nicht in der Lage waren, die Tür in den Minen zu öffnen, gibt es vielleicht einen Hinweis darauf.“ ,, Das können genau so gut unsere Gelehrten übernehmen.“ , antwortete Cadus. ,, Warum sollten wir zulassen, das Canton Zugang zu den Schriften des Alten Volkes erhält ? Es gibt Gründe aus denen diese Dinge weggeschlossen werden, wie ihr auch wissen solltet, Wys.“ ,, Und wenn ich darauf bestehe ?“ , wollte Laos wissen. ,, Wir müssen herausfinden, was hinter dieser Tür ist.“ Der Mann schien geradezu versessen darauf, aber Zyle konnte es ihm auch

nicht übel nehmen. Er würde selber am liebsten sofort wissen, was hier eigentlich gespielt wurde. ,,Diese Leute waren mit mir dort unten.“ , fuhr Laos derweil fort. ,, Ich bezweifle hingegen, das unsere Gelehrten eine Ahnung haben, wonach sie suchen müssten.“ Die hatten sie auch nicht, dachte Zyle. Zumindest keine Konkrete. Aber was in Laos Jahrhunderte lang ignoriert worden war, in Canton sorgsam studiert worden. Erik hatte die Pforte im Fels schnell als das erkannt, was sie war. Vielleicht fand sich die Antwort ebenfalls früher als Gedacht. Und Kellvian würde sich ebenso umsehen müssen, wenn auch aus

anderen Gründen. ,, Wenn ihr euch wirklich sicher seid…“ , begann Chonar. ,, Das bin ich.“ , erklärte Laos. ,, Tut was ich sage.“ Der Wolf nickte lediglich. ,, Dann soll es so sein, wenn niemand Einwände hat.“ Keiner der übrigen Archonten hob die Stimme. Chonar wendete sich wieder an die kleine Gruppe vor ihm. ,, Lasst euch den Weg zu den Archiven zeigen.“ Kellvian nickte. ,, Vielen dank.“ , meinte er nur nüchtern, bevor sie einer nach dem anderen aus dem Saal traten. Zyle wollte ihnen grade folgen, als ihm eine Stimme in der Bewegung inne halten ließ. ,, Ihr bleibt bitte noch. Ebenso Wys. Es

gibt noch etwas, das wir besprechen müssen.“ Der Gejarn drehte sich wiederwillig wieder um und sein Bruder trat zurück auf das Podest, das er grade hatte verlassen wollen. ,, Was gibt es ?“ , fragte er und versuchte dabei, nicht entnervt zu klingen. Dieses politische Ränkespiel ging ihm allmählich nur noch auf den Geist. Hier stand wichtigeres auf dem Spiel, als die individuelle Macht eines oder zweier Archonten. Er wollte hier raus, dachte Zyle bei sich. Wieder einmal fühlte er sich in den Mauern Helikes nicht wohl. Dieses mal aber kannte er wenigstens den Grund

dafür. ,, Mit Samiels Tod werden sich eine ganze Reihe von Dingen ändern müssen.“ , erklärte Cadus. ,, Wys ich denke, ihr wisst wovon ich rede…“ ,, Wartet wenigstens , bis wir die Momentanen Probleme unter Kontrolle haben.“ , erwiderte der Archont nur. ,,Wir brauchen keine zwei Konflikte gleichzeitig auf unseren Straßen.“ ,, Sie sind vielleicht erst dafür verantwortlich, das wir überhaupt Probleme haben.“ , bemerkte Cadus nur. ,, Glaubt ihr das wirklich noch immer ?“ Wys schüttelte den Kopf. Zyle konnte nur von einem Archont zum anderen sehen. ,, Verzeiht, aber, wovon

redet ihr überhaupt ?“ ,, Wir wissen seit längerem, das es eine Gruppe von Magiern in der Stadt gibt, die uns scheinbar durch die Maschen geschlüpft ist.“ , erklärte Wys ihm ruhig. ,, Bisher haben sie sich ruhig verhalten, doch in letzter Zeit werden sie wieder aktiver.“ ,, Samiel jedoch hat die Entscheidung, was wir deswegen unternehmen sollten immer wieder verschoben.“ , fuhr Chonar fort. ,,Man hätte beinahe meinen können, er hätte ein eigenes Interesse daran, sie zu schonen. Trotzdem haben wir begonnen, Helike stärker zu überwachen.“ Deshalb also gab es so viel mehr Wachen

auf den Straßen, wurde Zyle mit einem mal klar. Es ging nicht um das, was bei den Minen geschehen war, hier ging es um eine Bedrohung, die sie von Innen abwehren wollten. ,,Vielleicht haben sie bei dem was geschehen ist, ihre Finger im Spiel.“ , führte Cadus weiter aus. ,,Vielleicht auch nicht.“ , meinte Zyle. Ihm war unwohl dabei, worauf das ganze hinauslaufen sollte. Zauberer hatten in Laos so oder so einen schlechten Stand. Die meisten wurden schon kurz nach der Geburt getötet oder spätestens, wenn sich die ersten Anzeichen ihrer Begabung zeigten. Zwar gab es immer wieder einzelne, die sich Verstecken konnten,

doch das sie sich irgendwie organisierten, war bisher bestenfalls ein Gerücht gewesen. Ein seltsamer Zufall, wenn es einer wäre. Der Meister hatte sich auch schon in Canton der Magier bedient, vielleicht versuchte er hier das gleiche. Zumindest war es nicht ausgeschlossen. ,,Wie dem auch sei, es wird allmählich Zeit, das wir uns darum kümmern.“ , erklärte Chonar. Zyle wusste nur zu gut, was Kümmern in diesem Fall bedeuten mochte. Er sah hilfesuchend zu Wys, der jedoch nur mit den Schultern zuckte. Sein Bruder konnte natürlich keine Unruhen gebrauchen. Nicht wenn er mit seinem Plan für

Reformen von Oben Erfolg haben wollte. Dazu brauchte er ein ruhiges Helike. Verflucht… ,, Wir möchten, das ihr das übernehmt.“ Fuhr Chonar fort. ,,Findet die Magier und bringt in Erfahrung, wo sie sich verstecken und wichtiger… was sie planen.“ ,,Warum ich ?“ Zyle schloss die Augen. Das war kein simpler Auftrag. Noch mehr, das verkomplizierte schlicht alles für ihn. Aber wenn die Zauberer in Helike wirklich etwas mit dem Meister zu schaffen hatten, konnte er das ohnehin nicht ignorieren, oder? Und wenn nicht… Wenn nicht, hatte er ein noch größeres

Problem. ,, Ihr wart bereits in Canton und konntet die Magier dort erleben. Also wisst ihr eher wie wir alle, wie sie denken. “ ,, Sonst noch etwas, das ich wissen muss ?“ Für den Moment wollte Zyle nur noch hier raus. ,, Ihr Anführer nennt sich offenbar Phönix, wenn euch das weiterhilft.“ , erklärte Jona. Der Mann saß nach wie vor völlig entspannt auf seinem Platz und verfolgte das Gespräch neugierig. Cadus sah auf. ,,Woher wisst ihr das ?“ , Der Händlerkönig lächelte nur. ,, Ich habe da schon meine Quellen, keine Sorge… Nach allem, was ich über diese Gestalt in Erfahrung bringen konnte, ist

er ohnehin mehr ein Geist, als wirklich jemand, der greifbar wäre. Es gibt das nette Gerücht, das er… weder getötet noch gefangen werden könnte.“ ,,Also gut.“ Zyle drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Saal.

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EagleWriter
...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich..
Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-)

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abschuetze na schön, zwei ... nein eigentlich drei nicht sympathische Zeitgenossen... deine Archonten
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EagleWriter Eine Regierung die zu 3/4 aus ,,Idiot" besteht, hey, immer noch besser als die Realität ;-)
lg
E:W
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