Während ich Religion ablehne, glaube ich, das ein Argument für das beibehalten Ritualisierter Abläufe gemacht werden kann. Und nicht nur das, es gibt in vielen Fälle Rituale, die keinerlei religiöse Verbindung besitzen. Ich rede hier von Dingen wie ,,Ticks“ die jeder von uns hat, als Beispiel sei hier z.b das ritualisierte Anhauchen von Spielwürfeln. Etwas von dem wir glauben, dass es Glück beim Spiel bringen könnte. Und ich darf anmerken , vielleicht tut es das sogar. Wenn wir von einem Spielprinzip sprechen, bei dem es auch auf Technik und nicht nur auf reines Glück ankommt, kann der durch
ein Ritual induzierte Placeboeffekt durchaus zu besseren Ergebnissen führen. So wie auch das tragen eines angeblichen Glücksbringers. Neben diesem positiven Effekt sei auch gesagt, das Rituale und Handlungsabläufe Ruhe und Struktur in den Alltag bringen können.
In diesem Sinne kann dem Ritual also durchaus ein positiver Effekt zugestanden werden. Aber es steht eben keine göttliche Instanz dahinter, sondern simple Psychologie. Das Entzaubern des Regenbogens hat hier aber keinen schlechten Effekt, im Gegenteil. Wie beobachtet werden kann, erleben selbst Patienten, die in einer Studie WISSEN,
das sie Placebomedikamente erhalten, eine gewisse positive Wirkung. In diesem Sinne hat auch ein entzaubertes, daher rationales, Ritual vermutlich noch eine Wirkung. Dies würde jedoch weitere Untersuchungen voraussetzen.
Ein besonderes Augenmerk muss jedoch darauf gelegt werden, das solche Handlungen offenbar nur für die einzelne Person positiv sind und wohl in gewissen Fällen auch negative Wirkungen entfalten können. Mittlerweile gab es beispielsweise Studien zum Thema der Heilwirkung von Gebeten. Hierbei wurden Patientengruppen mit ähnlichen Krankheitsbildenr zusammengestellt, soweit mir bekannt Personen, die eine
Herzoperation vor sich hatten. Für eine der Gruppen wurde nicht gebetet. Für eine weitere Gebetet ohne, das sie es wusste und für eine dritte Gebetet mit Wissen der Patienten. Die Ergebnisse sahen wie folgt aus: Die Zwei ,,blinden“ Gruppen ohne Wissen über gebet und Nichtgebet erholten sich in etwa gleich schnell und mit den gleichen Maß an Komplikationen.
Interessant war jedoch das Ergebnis für die Gruppe, die wusste, dass für sie gebetet wurde. Hier kam es gar zu einer Häufung von Komplikationen.
Die mögliche Erklärung hierfür ist, das der psychologische Stress, der auf die Patienten wirkte, ihren Heilungsprozess
negativ beeinflusste. Demnach hat die Erwartung der Patienten, dass die Gebete doch etwas bewirken müssten, ihre Situation eher verschlechtert.
Was wäre nun also die letztendlich Schlussfolgerung hieraus : Für das Individuum, das ein Ritual vollzieht, sei das Meditation, bestimmte Handlungsabläufe einzuhalten oder einfach nur eine Glücksmünze mit sich zu tragen, kann der Effekt durchaus Positiv sein. Für die Masse hingegen ist die Wirkung möglicherweise genau umgekehrt. Stress und Erfolgserwartung machen aus dem Ritual der Masse etwas
Schädliches.