Kurzgeschichte
Freundschaft auf Lebenszeit

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"Freundschaft gibt es nicht nur unter Menschen"
Veröffentlicht am 20. September 2014, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Freundschaft gibt es nicht nur unter Menschen

Freundschaft auf Lebenszeit

Titel

Er blickte zurück auf sein Leben. Was er auch immer tat, irgendwie war es falsch gewesen. Dabei hatte er stets versucht zu helfen und es allen recht zu machen. Dafür bekam er stets einen Arschtritt. Das Leben ist hart und er war nicht dafür geschaffen. Stets steckte er zurück. Berücksichtigte die Wünsche der anderen. Nun steht er am Ufer eines reißenden Stromes. Denkt noch einmal zurück an seine Taten. Sieht ein, das er nicht immer fromm war. Wie oft hatte er Ladendiebstahl begangen. Angefangen hatte es mit seiner Schwester. Sie hatte

es ihm beigebracht. Dann seine Freunde. Am Ende war es eine Art Sucht geworden. Täglich musste er in ein Geschäft gehen und etwas stehlen. Oft genug wurde er dabei erwischt und der Polizei übergeben. Aber dennoch konnte er es nicht lassen. Viele Jahre hatte er gebraucht, bis er seine Finger bei sich lassen konnte. Ebenso viele Jahre, bis er aufhörte zu lügen. Doch damit begannen seine Probleme. Er wurde gläubig, versuchte, sich an die zehn Gebote zu halten und sein Leben wurde immer härter. Wie vielen Menschen hatte er Geld geliehen und nichts davon wiedergesehen. So vielen Menschen war

er begegnet, hatte ihnen aus Krisen geholfen...Was war der an dafür? Er hatte das Leben satt. Wollte nicht mehr. Das er viel Scheiße gebaut hatte, wusste er. Auch, das er zu viel gelogen hatte. Und ebenso, das er dafür bestraft werden musste. Aber irgendwann musste es doch einmal ein ende haben. Er sah die Menschen, die nichts weiter als Betrüger waren. Die logen und betrogen.Die führten ein glückliches Leben. Warum? Gott hasste solche Menschen. Jedenfalls laut Bibel. Regen fiel. Er stand da und rührte sich nicht. Konnte sich nicht entscheiden, ob er in den reißenden Strom springen sollte oder nicht. Erst vor kurzem war er

im Internet gewesen. Schrieb mit einer jungen Frau, bis sie keine Lust mehr hatte. Er ließ sie in Ruhe. Doch sie stupste ihn an und er, weil er nett war, stupste sie zurück. Was stupsen zu bedeuten hatte, wusste er nicht. Interessierte ihm auch nicht. Er wollte nur nett sein und stupste sie daher zurück. Was bekam er dafür? Einen Anschiss. Er solle es sein lassen. Sie einfach in Ruhe lassen. Dabei... Der reißende Strom zog ihn magisch an. Soll er rein springen oder nicht? Einen Grund zum Weiterleben sah er nicht. Es gab nichts, was ihm einen Grund gab, weiterzuleben. Ein Fuchs kam ihm nah. Sehr nah. Schien

keine Angst vor ihm zu haben. Der Mann nahm den Fuchs in seine Arme. Streichelte ihn. Lächelte. „Du bist schwach und verletzt. Ich kann dich nicht leiden sehen. Umbringen kann ich mich jederzeit noch. Erstmal bist du wichtig. Ich bringe dich jetzt zum Tierarzt. Der wird dich untersuchen und dich heilen. Brauchst keine Angst zu haben.“ Und so ging er zum Tierarzt. Dachte nur an den Fuchs. Ihm war egal, ob jener Tollwut hatte oder sonstwas. Er wollte dem Fuchs helfen. Hatte ihn liebgewonnen. Dachte nur an sein Wohl. Und so entstand eine Freundschaft auf Lebenszeit.

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MiaYin Stimmt^^ Sowas, so eine Freundschaft sollte wirklich dann beginnen wenn man sie am dringendsten braucht. Danke für die Geschichte.

Lg Mia
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