Kurzgeschichte
Fahrzeugkontrolle

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"Fahrzeugkontrolle"
Veröffentlicht am 12. September 2014, 20 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: marialamboeck.at
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

MajraLakota Ich wurde 1949 in Landshut, Deutschland in eine Horrorfamilie geboren, in der Gewalt an der Tagesordnung stand. seit 1957 Iebe ich in Wien, wurde in sämtliche Klosterheime abgeschoben die es gab...ich interessierte einfach niemanden...Gefühle, Liebe, Zuneigung, Vertrauen....kannte ich nicht...aber Schläge, Missbrauch und Missachtung, davon bekam ich genug, aber damals interessierte es niemanden...wir Kinder hatten keine Rechte und ...
Fahrzeugkontrolle

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Fahrzeugkontrolle

Kurzgeschichten

"Fahrzeugkontrolle!"

Sie fährt mit ihrem gelben Auto auf der Simmeringer  Hauptstraße entlang und unterhält sich mit einem sehr guten Freund über die gelungene Vernissage die sie gerade hinter sich gebracht hat, als sie plötzlich auf der Straße einen Polizisten stehen sieht, der sie auf die Seite winkt.

Erschrocken bremst sie ab und bleibt stehen, macht ihr Fenster auf.

Fragend schaut sie den Polizisten an


" Ja ? "

"Fahrzeugkontrolle! ´"

Er kommt ganz nahe zum Auto heran, und meint sehr höflich

"Schaltens bitte einmal des Fernlicht ein"

Sie greift ganz aufgeregt zum Schalter und bemerkt in ihrer Hektik nicht, dass sie den Hebel für die Scheibenwaschanlage erwischt. Das Wasser spritzt aus der Düse auf das Gesicht und die Uniform des Polizisten.

Erschrocken springt er einen Schritt zurück, schaut sie im ersten Moment sehr böse an, und meint

"Habens des absichtlich gemacht?"

Sie schaut ihn völlig entgeistert an und antwortet stotternd

" nnnein, nnnatürlich nicht, entschuldigen sie, es tut mir so leid, sorry, ich habe den falschen Hebel erwischt."

Er wischt sich ganz verdutzt das Wasser vom Gesicht und seiner Uniform ab. Währenddessen beginnt der Freund im

Auto über diese unfreiwillige Komik so derart zu lachen, er beißt sich auf die Lippen, seine Körper schaukelt vor verhaltenem Lachen das ganze Auto.

Sie bemerkt dies natürlich, das verschärfte diese komische Situation noch mehr, denn auch sie beginnt plötzlich die Komik dieser Situation zu sehen. Sie muss sich das Lachen verkneifen.

Der Polizist tritt wieder an das Auto und sieht sie fragend an

"Ist das ihr

Auto?"

"Klar" sagt sie

"Weil sie nicht wissen wo der Hebel für das Fernlicht ist"

meint er leicht ironisch.

"Ich weiß schon, wo der richtige Hebel ist, aber, ich bin so aufgeregt, es ist meine erste Fahrzeugkontrolle"

versucht sie so unschuldig wie nur möglich zu sagen. Ihr Herz hämmert bis in ihren

Kopf.

" Ok, dann noch mal, das Fernlicht hätt ich jetzt aber gerne, bitteschön"

meint er wieder in leicht ironischen Tonfall, tritt aber gleichzeitig ein paar Schritte zurück. Er streift sie vorsichtshalber mit einem fragenden Blick.

Sie schaltet nun aber den richtigen Hebel ein.

Man kann direkt sein Aufatmen

hören……

" Ist ok"

sagt er

"Ich habe sie wegen dem Licht gefragt, weil ich das Gefühl hatte, sie fahren mit Fernlicht, aber es sind nur ihre Lichter leicht verstellt, wenn sie sich das bitte richten lassen"

Sie blickt ihn mit ernsten Augen an und eint verlegen

" Es ist möglich, dass das Licht verstellt ist, wegen der Hunde die ich hinten im

Auto habe. Sie sind doch etwas schwer!"

" Hunde?"

Erschrocken tritt er ein paar Schritte zurück

"Sie haben Hunde im Auto?"

"Ja, 2 Border-Collies" sagen sie kleinlaut, möchten sie sie sehen?"

Sein Blick wird etwas unsicher als er sehr schnell sagt

"Nein, ohhh nein, lassen sie sie nur schön dort wo sie sind",


und er hebt die Hände abwehrend vor sich hoch

"Wie sehen sie denn aus?" fragte er vorsichtig

" So wie auf der Motorhaube, es sind ja dieselben Hunde"

Ein Freund hat ihre Hunde mit einer Folie auf die Motorhaube geklebt.

" Ahja"

Er geht einen Schritt auf das Auto zu blickt ihr in die Augen und meint


"Nein, das schau ich mir jetzt nicht an, sonst machen sie mich wieder nass"

"Ja, und viele Bilder habe ich auch noch im Auto, wahrscheinlich stehe ich deswegen vorne höher als sonst"

Sagt sie zu ihm

"Bilder?"

Er zieht die Augenbraue hoch und meint

"Sie malen auch noch Bilder?"

Er schüttelt den Kopf


"Eine Malerin ist sie auch noch------tztztz"

Meint er lachend zu ihr

"Ihre Papiere möcht ich jetzt ganz gern sehen"

Sie steigt aus dem Auto um ihre Handtasche von der Rückbank zu holen. Verzweifelt sucht sie ihre Papiere,

"wo sind sie denn? "

flüstert sie aufgeregt vor sich hin, endlich, ihr kommt es wie Stunden vor,

kann sie dem leicht ungeduldigen Polizisten die Papiere übergeben

Sie steht nun neben ihm und kann an seinen Augen erkennen, dass ihm gefällt was er sieht.

Während er in ihren Papieren blättert murmelt er leise vor sich hin....soso, die blonde Frau Maria ist das, ahja…….hm, Hunderln hat sie und malen tut sie auch. Da haben wir ja eine kleine Künstlerin eingefangen "hmmmm"

Plötzlich gesellt sich der Kollege des Polizisten dazu und fragt, ob auch alles in Ordnung ist


Jaja, die Frau Maria hat mich nur ein bissl nass gemacht, sie hat mich mit der Scheibenwaschanlage ganz voll gespritzt und Hunderln hat sie im Auto, und eine kleine Malerin ist sie auch noch"

Dabei hatte er aber schon ein leichtes Grinsen im Gesicht. Der Kollege lacht leise in sich hinein und sieht sie an, sie konnte seine Gedanken fast schon erahnen………

Das erheitert ihren Beifahrer natürlich noch viel mehr, es war schon fast unmenschlich für ihn, sich so zurückhalten zu müssen.


"So, danke, die Papiere sind ok"

damit überreicht er ihr diese und meint

"Haben sie das Pannendreieck und die Reiseapotheke auch dabei"

"Jaklar"

meint sie

Hinten im Kofferraum. Ich zeige sie ihnen"

Sie will nach Hinten gehen, aber der Polizist hält sie am Ärmel fest


" Neiiiiiiin, lassen`s nur, ich glaub`s ihnen doch, dass sie alles mithaben was Pflicht ist………lass ma die lieben Hunderln doch in Ruh...

sie schaut ihn erstaunt an. Sie denkt bei sich, dass er wohl sehr große Angst vor Hunden haben muss.

" So"

sagt er, und tritt nun zurück vom Auto

" Sie setzen sich jetzt ganz brav in das schaukelnde Auto"

Dabei nimmt er ihren Arm und führt sie

die paar Schritte zum Auto, macht einen Blick in das Innere des Autos und sieht den Beifahrer, wie er sich den wippenden Bauch hielt und schon ganz rot im Gesicht war vor lauter verhaltenem Lachen.

"Sie können jetzt weiterfahren"

Sagt er zu ihr mit freundlich lächelndem Gesicht und streckt seine Hand aus, um den vorbei fließenden Verkehr zu stoppen..

Sie sieht ihn an, dann geht ihr Blick zur Ampel. Sie zeigt

rot.

Er bemerkt ihren irritierten Blick.

"Nana, geht schon,"

Er schaut sie belustigt an

"unsere Frau Maria mit den Hunderln, die Frau Künstlerin, die derf sogar bei rot fahren"

"Ich wünsche ihnen noch a schöne Zeit und einen schönen Abend"

Ruft er ihr freundlich lachend nach während sie bei Rot über die Kreuzung

fährt.

Nun kann ihr Beifahrer sich aber nimmer halten, die Tränen laufen ihm über das Gesicht, er beginnt lauthals zu lachen, sie stimmt in dieses Lachen mit ein, kann nimmer weiterfahren, parkt sich rechts ran, und beide lachen bestimmt einige Minuten, bis sie sich erholt haben und sie ihre Fahrt weiter fortsetzen kann. Dieser Polizist hält bestimmt keine Blonde in einem gelben Auto mehr ein, und schon gar nicht lässt er ihr dann das Fernlicht einschalten

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Hörbuch

Über den Autor

MajraLakota
MajraLakota
Ich wurde 1949 in Landshut, Deutschland in eine Horrorfamilie geboren, in der Gewalt an der Tagesordnung stand. seit 1957 Iebe ich in Wien, wurde in sämtliche Klosterheime abgeschoben die es gab...ich interessierte einfach niemanden...Gefühle, Liebe, Zuneigung, Vertrauen....kannte ich nicht...aber Schläge, Missbrauch und Missachtung, davon bekam ich genug, aber damals interessierte es niemanden...wir Kinder hatten keine Rechte und es hörte niemand zu...so blieb mir nichts anderes als mein Leid, meine Gefühle und Gedanken niederzuschreiben.....heimlich....wurden meine zeilen gefunden, wurden sie vernichtet....so blieb alles in meinem Kopf
Ich schreibe über mein Erlebtes, aber auch Kurzgeschichten , die ich seit 2003 der Öffentlichkeit zugängig machte....über lange Geschichten oder Romane habe ich mich noch nicht drüber getraut....aber vielleicht schaffe ich das ja jetzt....

" Meine Bilder, Gedichte und Geschichten
zeigen meine kleine Welt in der ich lebe.
Sie sind für mich zu einer Art Ventil geworden.
ich kann in ihnen meine Freude, meine Trauer, meine Ängste
aber auch meine Träume zum Ausdruck bringen.
Es hilft mir Erlebtes zu verarbeiten.
Wenn mich etwas sehr bewegt,
fasse ich diese Gedanken und Gefühle in Farben oder Worte.
Meine Bilder und Gedichte sind der Spiegel meiner Seele.
Wer sie kennt, kennt mich
Wer sie studiert, studiert mein Innerstes.
Meine Phantasien, meine Erleben, mein Fühlen, mein Denken
wird erkennbar, begreifbar und
VIELLEICHT
für manche Menschen verstehbar

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Gast Liebe Maria, habe das Grinsen nicht aus dem Gesich
bekommen. Sehr humorvoll geschrieben. Daumen hoch.
Liebe grüsse Iris Berrens
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Liebe Maria
Hat mir sehr gefallen deine Geschichte,
Liest sich humorvoll,spannend ...einfach genauso wie das mir immer passiert !
Mach weiter so ! Ganz viel Erfolg damit !
Anita Schmurr
Vor langer Zeit - Antworten
MajraLakota Vielen Dank Anita, ja, mir passieren auch dauernd so sachen...lach
Vor langer Zeit - Antworten
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