Fantasy & Horror
Twisted Minds - Kapitel 6 - Der Marionettenspieler

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"Eine Selbstmordserie in Tilbury. Ethan wittert einen Patienten..."
Veröffentlicht am 12. September 2014, 62 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Also, dann will ich auch ein wenig von mir Preisgeben, damit ihr wisst was für ein Mensch eigentlich hinter den Geschichten steht ;) Ich hab schon geschrieben da war ich gerade mal 12 Jahre alt und ging noch zur Schule. Mich hat es irgendwie immer fasziniert in eigene Welten einzutauchen und diesen Form und Gesicht zu geben. Ob es einfache Fanfictions, oder eigene kleinere Ideen waren. Meine ersten Geschichten waren auch nicht mit Klassikern ...
Eine Selbstmordserie in Tilbury. Ethan wittert einen Patienten...

Twisted Minds - Kapitel 6 - Der Marionettenspieler

Der Marionettenspieler

„Also, noch einmal ganz in Ruhe. Sie haben die Zwillinge gestern vor dem Opernhaus gesehen?“, fragte Hammond mit aufgeregter Stimme am Telefon. Ethan saß im Motelzimmer und rauchte eine Zigarette, während er mit dem Anstaltsleiter telefonierte. Dwight und Katherina waren gerade unterwegs um etwas zum Mittagsessen zu besorgen. Diese Chance hatte der 32-Jährige genutzt um Norman anzurufen und ihm die Situation zu schildern. „Ja. Es war kurz nachdem sie Karl abtransportiert haben. Zwar war es nur für ein paar Sekunden aber ich bin mir

sicher dass sie es waren. Ich weiß nicht genau was sie da wollten aber ich glaube sie waren wegen ihm da.“ „Sind sie sicher? Warum sollten die Zwillinge jemanden wie Collins aufsuchen?“ Er zuckte für sich selbst mit den Schultern. Das war natürlich eine gute Frage, aber dies würde seine Theorie unterstützen dass die Patienten einander aufsuchen könnten. Vielleicht waren die Beiden deswegen in Detroit gewesen. Etwas anderes konnte er sich schwer vorstellen. Nur zu dumm dass er unvorbereitet war. Für D-Patienten waren sie noch nicht soweit. Sie wären auf der ganzen Linie gescheitert.

Allerdings verlief sich so die Spur im Sand. Das war das ärgerliche an der ganzen Geschichte. „Nun ich denke einfach dass die Patienten etwas vertrautes suchen. Zumindest manche von ihnen. Wie dem auch sei. Sie sind weg. Wahrscheinlich haben sie die Stadt noch am selben Tag verlassen. Das dumme ist nur dass sie jetzt wissen was wir tun. Sie werden vorbereitet sein wenn wir sie irgendwann finden.“ „Natürlich, aber das ist im Augenblick nicht weiter schlimm. Ich möchte dass sie zusammen mit den Anderen etwas untersuchen. In der Kleinstadt Tilbury haben in der vergangenen Woche

mehrere Leute Selbstmord begangen. Alle aus derselben Ecke. Vielleicht hat einer der Patienten etwas damit zu tun. Gehen sie mit Hickins und Katherina dorthin und überprüfen sie das. Und sein sie vorsichtig. Wer auch immer dahinter steckt ist gefährlich. Gehen sie kein unnötiges Risiko ein.“ Damit war das Telefonat beendet. Ethan steckte sein Handy wieder in die Tasche und zog an seiner Zigarette. Die Sache in Tilbury klang heikel. Wenn wirklich ein Patient an der Sache beteiligt war mussten sie Vorsicht walten lassen. Man konnte nie wissen über was für Fähigkeiten dieses Individuum genau verfügte. Vielleicht war es etwas

emphatisches. Wer wusste das schon? Sicher war allerdings dass schnell etwas unternommen werden musste bevor noch mehr Menschen starben. Er seufzte und tippte nachdenklich mit den Fingern auf dem Tisch herum. Vielleicht würde es ihm ja helfen wenn er einen Blick auf die Akten warf. Da konnte er zumindest das ganze ein wenig eingrenzen. So machte sich der 32-Jährige an die Arbeit um die Kartons im Zimmer zu durchforsten. Nach etwa Zehn Minuten öffnete sich die Tür und Dwight kam zusammen mit Katherina herein. In der Hand hielt er drei Pizzaschachteln. „Da sind wir schon wieder. Gibts

irgendwas neues?“ Er stellte die Schachteln auf dem Tisch ab, während die Blondine sich gleich daran machte ihre zu öffnen. Lächelnd roch sie an ihrer Salamipizza und klatschte frohlockend in die Hände. „Pizza!“ Ethan sah von einem Karton auf und nickte nur, während er nebenbei eine der Akten überprüfte. „Wir essen schnell was und dann müssen wir uns auf den Weg machen. Ich habe mit Hammond telefoniert. Anscheinend gibt es eine mysteriöse Selbstmordserie in Talbury und er denkt dass einer der Patienten etwas damit zu tun haben könnte. Ich sehe gerade die in

Frage kommenden Leute durch, hab aber bis jetzt noch nichts gefunden.“ Der Afroamerikaner wirkte über die Aussage nicht sonderlich erfreut. Seufzend ließ er sich auf einem freien Stuhl nieder und öffnete seinen Pizzakarton. „Klingt nach Spaß. Und ich hatte schon befürchtet es würde gefährlich werden. Wer kann sowas verursachen?“ Der 32-Jährige zuckte kurz mit den Schultern und griff nach der nächsten Akte. Die von Waslow. Allerdings brachte sie ihm im Moment nicht sonderlich viel. Der Russe war zu so etwas nicht fähig. Wenn dann hätten die Opfer vereist sein müssen und dies war

nicht der Fall. Hier hatte jemand anders seine Finger im Spiel. „Ein Empath wahrscheinlich. Es gibt Leute die können jemandem Befehle suggerieren und direkt ins Gehirn pflanzen ohne dass das Opfer überhaupt merkt dass es fremde Gedanken sind. Er handelt danach als ob es seine eigenen wären.“ „Toll. Klasse. Dann kommt mir also in den Sinn dass ich mich umbringe und es kommt mir völlig normal vor?“ Der Arzt nickte und ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Zugegeben: Das waren nicht die besten Nachrichten des Tages, aber es hatte ja auch niemals jemand behauptet dass die

Angelegenheit einfach werden würde. Noch wussten sie zwar nicht mit wem sie es zu tun bekamen, aber er konnte jetzt schon sagen dass diese Aufgabe nicht leicht werden würde. Kurz dachte er sogar darüber nach Katherina hier zu lassen. Er wollte das Mädchen nicht unnötig in Gefahr bringen. Allerdings konnte er in diesem Fall nicht auf ihre Kräfte verzichten. Wenn es brenzlig wurde, war sie wahrscheinlich als einzige in der Lage ihnen zu helfen. So musste sie wohl oder übel mitkommen müssen. Es war also äußerste Wachsamkeit geboten. „Keine Sorge. Wir lassen es nicht dazu kommen. Wir bleiben auf Distanz und

betäuben Ihn oder Sie einfach wenn wir ihn finden. Bis dahin müssen wir uns rumfragen und über die Opfer informieren. Herausfinden ob jemand einen Groll gegen sie hegte. Vielleicht nimmt sich der Patient ehemalige Feinde vor. Kann alles möglich sein. Jeder noch so kleine Hinweis muss überprüft werden.“ Eigentlich lag ihm solche Detektivarbeit ja nicht, aber in diesem Fall musste er Wohl oder übel darauf zurückgreifen wenn er vorwärts kommen wollte. Auch wenn ihm der Gedanke nicht gefiel sein Leben aufs Spiel zu setzen. Es gehörte aber nun mal zu seinem Job dazu. Diese Leute waren eine Gefahr für die

Allgemeinheit und irgendjemand musste sie aus dem Verkehr ziehen. Da musste er halt in den sauren Apfel beißen. Nicht die beste Wahl aber besser als tatenlos herum zu sitzen und nichts zu tun. Schließlich gab er die Suche auf ohne einen Hinweis gefunden zu haben. Es war besser wenn sie sich so schnell wie möglich auf den Weg machten und sich der Sache annahmen. Also ging es mit dem Auto nach Talbury. Der Begriff Kleinstadt traf dieses Kaff nicht ganz richtig. War ja ruhiger als in einem Bauerndorf. Zwar gab es hier etliche Anwohner aber im Gegensatz zu Detroit war das hier eine Geisterstadt. Auf einer Seite war das aber auch ganz gut, denn

das würde die Suche beschleunigen. Es gab weniger potenzielle Verdächtige. Ethan griff in eine Tüte und holte eine Zeitung hervor. „Hier steht alles über die Selbstmorde drin. Dadurch finden wir die Angehörigen der Opfer und können Stück für Stück einen Radius bestimmen in dem der Patient sich vielleicht aufhält.“ Dwight nickte nur und sah aus dem Fenster. Katherina spielte mit einem Jojo, dessen wirklichen Sinn sie allerdings nicht verstand, sondern es die ganze Zeit nur wie ein Pendel hin und her schwingen ließ. Ethan seufzte und steuerte schließlich

den erstbesten Parkplatz in der Stadt an. Sie stiegen aus dem Auto und er zündete sich eine Malboro an. „Ich würde sagen wir teilen uns auf. Du klapperst die Angehörigen ab und ich frag die Einwohner ob sie irgendwas wissen könnten. Nimm Katherina mit für den Fall dass ihr auf etwas stoßt.“ Das Mädchen hüpfte fröhlich auf und ab. „Spielen!“ Der Afroamerikaner nickte und machte sich mit der 16-Jährigen auf den Weg. Der 32-Jährige war jetzt auf sich allein gestellt. Das bereitete ihm allerdings keine Probleme, denn so konnte er sich ganz in Ruhe auf seinen Auftrag konzentrieren. Im Stadtpark hatte er

wahrscheinlich Glück. Dort hielten sich immer die meisten Leute auf. Vielleicht fand er dort seinen ersten Anhaltspunkt. So ging er den Bürgersteig entlang und dachte nach. Die Leute denen er begegnete wirkten alle ein wenig angespannt. War ja auch kein Wunder. Wahrscheinlich machten sie sich alle Sorgen wegen der ganzen Geschichte. In ihren Augen musste das aber auch eine komische Angelegenheit sein, da sie ja keinerlei Hintergrundinformationen besaßen. Das war eben das Problem bei solchen Dingen. Man konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen und musste sie in ihrem eigenen Glauben belassen, so banal der auch sein mochte.

So schritt er weiter in Richtung des Parks voran, als er beim vorbeilaufen an einem Auto im Seitenspiegel jemanden sehen konnte, der ihm in einiger Entfernung folgte. War das etwa schon der Patient? Hatte er ihn zuerst gefunden und wollte jetzt sein Leben, damit er nicht weiter nach ihm suchen konnte? Ethan ließ sich nichts anmerken, sondern ging einfach weiter. Erst einmal sehen was dieser Verfolger wirklich wollte. Nach ein paar Minuten schien es allerdings so als wäre der Fremde nur an einer Observation interessiert. Der 32-Jährige machte am Parkeingang halt, nur um zu sehen wie

gerade jemand hinter ein Auto hüpfte. Zu spät Er hatte sie erkannt. „Sie können rauskommen Foster. Ich weiß dass sie da sind.“ Ein paar Augenblicke lang passierte nichts. Dann kam die Braunhaarige hinter dem Wagen hervor auf ihn zugelaufen. Eileen Foster. Die hatte ihm gerade noch gefehlt. Das letzte was er jetzt brauchte war das FBI das sich in seine Angelegenheiten einmischte. Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die junge Frau abschätzend. Er machte keinen Hehl daraus dass er sie nicht wirklich leiden konnte, aber da das bei beiden auf Gegenseitigkeit beruhte, machte das

nichts. „Sie verfolgen mich also jetzt schon? Haben sie keinen Fall an dem sie arbeiten müssen? Ich arbeite hier.“ „Netter Versuch Rain. Glauben sie nicht sie könnten mich für dumm verkaufen. Ich hab sie im Auge. Sie waren in Detroit in diesem Opernhaus und kurz darauf verschwindet der neue aufstreben Opernstern spurlos. Schon seltsam. Auch einer ihrer ominösen Patienten? Sammeln sie Zauberer und Sänger für irgendeine Freak Show oder was stimmt nicht mit ihnen?“ Und wieder ging sie ihm gehörig auf die Nerven. Dass sie ihre Nase auch nicht aus seinen Angelegenheiten heraushalten

konnte. Nicht nur dass er sich um diesen Fall kümmern musste – nein jetzt klebte ihm auch noch Foster am Arsch. Schlimmer konnte es wirklich nicht kommen. Irgendwie musste er sie wieder loswerden und zwar schnell. Es war nicht gut wenn sie ihre Finger im Spiel hatte. Am Ende würde sie nur dafür Sorgen dass das ganze ein Misserfolg wurde. „Natürlich. Wollen sie eine Einladung? Ich hab noch welche im Auto.“ „Lecken sie mich! Ich weiß zwar nicht was sie hier machen, aber wenn es was mit dieser Selbstmordserie zu tun hat dann haben sie mich am Hals. Wenn einer ihrer Patienten dafür

verantwortlich ist, handelt es sich um Mord und dann ist die Sache meine Angelegenheit. Kapische?“ Sie war wirklich nicht auf den Kopf gefallen. Das musste er ihr lassen. Allerdings war ihre Einmischung etwas das er nicht dulden konnte. Wenn sie hier jedoch an dem Fall arbeitete, dann musste er sie gewähren lassen. Das hier aber dass er schneller sein musste als sie. Sie durfte den Patienten auf keinen Fall vor ihm in die Finger bekommen. Geriet er einmal in die Hände des FBI, war er für immer verloren. Das würde Hammond sicher nicht gefallen. „Ganz wie sie wollen. Nur stehen sie mir dabei nicht im Weg.“

Und damit betrat er den Stadtpark. Eileen wich ihm natürlich nicht mehr von der Seite. Warum musste sie auch ausgerechnet hier sein? Was ging es sie eigentlich an was er machte? Nur weil sie ihn wegen etwas verdächtige? Das konnte doch kein wirklicher Grund sein. Gut, sich zu beschweren brachte jetzt auch nichts mehr. Er musste damit Leben dass sie ihm wie eine kleine Hummel hinterher flog. Zumindest konnte es jetzt nicht mehr schlimmer kommen. Hauptsache war dass sie ihm nicht dazwischen funkte wenn es ernst wurde. Dann konnte sie von ihm aus alles machen solange sie ihn nur seine Arbeit machen ließ.

So steuerte er den ersten Passanten an um ihn zu befragen. „Entschuldigen sie die Störung Sir. Ich bin Reporter. Mein Name ist Ethan. Das hier ist meine Assistentin Eileen. Hätten sie wohl einen Augenblick Zeit? Es geht um die Serie von Selbstmorden. Wir schreiben einen Nachruf für die Opfer.“ Er konnte ihren finsteren Blick förmlich im Nacken spüren, aber das war ihm mehr als egal. Wenn sie mit ihm arbeitete, musste sie nach seinen Regeln spielen. Der Angesprochene lauschte ihm aufmerksam und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Man konnte ihm ansehen dass es ihm schwer

fiel mit diesem Thema umzugehen. Wer konnte es ihm verdenken? Solch eine Geschichte war nun mal furchtbar und hinterließ ihre Spuren. Man konnte von den Stadtbewohnern nicht erwarten dass sie einfach so taten als wäre nichts geschehen. „Tut mir leid. Das Ganze ist ne ziemlich traurige Sache wissen sie? Wir alle sind hier wie ne kleine Familie. Die Leute hier wachsen zusammen auf, gehen zusammen zur Schule und sind Trauzeugen auf der Hochzeit des jeweils anderen und da geht einem das ja besonders nah.“ Der 32-Jährige lauschte dem alten Mann aufmerksam. Seine Hände zitterten von

der Atrithis während er Sprach und leichte Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. Das Schlimmste waren natürlich Angehörige und Freunde der Opfer. Sie litten am meisten darunter. Er hätte gern ein paar tröstende Worte gesagt, aber im Augenblick gab es wohl nichts was er sagen konnte um es besser zu machen. Was er jedoch tun konnte war dieses Ungeheuer zu finden dass für den Kummer dieser Leute verantwortlich war. Foster stand neben ihm und legte dem Mann eine Hand auf die Schulter. „Ihr Verlust tut mir sehr leid. Es ist nicht einfach Menschen die man liebt so zu verlieren, aber suchen sie bei sich

keine Schuld. Spenden sie einander Trost. So können sie diese schweren Zeiten irgendwann überwinden.“ Ethan staunte nicht schlecht über diese Worte. Der alte Mann nickte nur und vergrub das Gesicht in den Händen. Hier würde er keine Informationen kriegen. Es war besser wenn man diese Wunde nicht noch weiter aufriss. So schritt er weiter, wobei die FBI-Agentin ihm natürlich dicht auf den Fersen blieb. Er zündete sich eine Zigarette an und lächelte süffisant. Eine leichte Brise wehte ihm durchs Haar. „Ich wusste gar nicht dass sie Gefühle haben.“ Wütend feixte sie ihn

an. „Halten sie den Mund Rain. Sie haben keine Ahnung. Diese Leute hier trauern und ihnen fällt nichts besseres ein als noch weiter darin herum zu stochern. Ich weiß wann man sich zurücknehmen und den Leuten ihre Zeit lassen muss, denn ich hab Gefühle, aber ich bin mir nicht sicher ob Sie welche haben.“ Er zog an seiner Zigarette und musterte die junge Frau. Ihre kastanienbraunen Augen starrten ihm wütend entgegen. Super. Jetzt hatte er sich auch noch Eileens Zorn zugezogen. Lief ja wunderbar. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und schob sich die Brille zurecht.

„Hören sie Foster. Ich mache hier meine Arbeit. Das ist meine Art und Weise den Leuten zu helfen. Wenn ihnen das nicht passt dann können sie sich gerne wieder hinter ihren Schreibtisch verziehen. Da hätte ich nichts gegen.“ Sie streckte ihm darauf nur den Mittelfinger entgegen. Er schnaubte verächtlich. Dieser Frau konnte er wirklich nur Asympathie entgegen bringen. Gut, auf der einen Seite hatte sie natürlich Recht was diese Menschen betraf. Andererseits gab es soweit nichts was sie tun konnten. Er hatte keine Zeit für sowas. Je mehr er sich hier die Beine in den Bauch stand, desto

größer war das Risiko dass der Verantwortliche für all das genügend Raum für einen nächsten Schlag hatte und den wollte der Arzt ihm nicht geben. So ließ er sich auf einer Parkbank nieder und legte die Beine übereinander. Ein Schwall blauen Dunst schwebte durch die Luft als er ausatmete. Eileen sah ihn nur stirnrunzelnd an. „Was? Hab ich jetzt ihren Stolz verletzt?“, wollte er wissen. Eigentlich war es ihm ziemlich egal was die Braunhaarige von ihm dachte. Je eher er sie loswurde desto besser. So konnte er nicht in Ruhe arbeiten. Das Risiko war zu groß dass sie von der wahren Natur

seines Berufs erfuhr und er konnte nicht wirklich jemanden brauchen der unangenehme Fragen stellte, denn das schien genau ihre Art zu sein. Er hoffte nur dass Dwight in der Zwischenzeit mehr Erfolg hatte als er. Zumindest darauf konnte er sich verlassen. Vielleicht würde der Afroamerikaner ja ein paar Anhaltspunkte finden. „Haben sie keine Familie Rain? Sie haben doch sicher auch Leute die ihnen wichtig sind. Da können sie sich doch ein wenig in diese Menschen hineinversetzen oder? Was wenn jemand von ihrer Seite ein Opfer wäre? Besäßen sie dann auch noch diese Schlagfertigkeit und ihre

Distanz?“ Er nickte und drückte seine Zigarette auf dem Boden aus. „Natürlich, aber von solchen Dingen darf ich mich in meinem Job nicht beeinflussen lassen. Wie nennen sie das? Professionalität? Wie ich schon sagte. Ich helfe diesen Leuten auf meine Art und Weise. Das könnte ich natürlich besser wenn sie mich endlich in Ruhe meine Arbeit machen ließen.“ Der 32-Jährige verschränkte die Arme vor der Brust. Inzwischen hatte sich der Himmel etwas zugezogen. Wahrscheinlich würde es wieder regnen. Nicht wirklich gute Voraussetzungen für Erfolg. So erhob er sich langsam von

seinem Platz und schritt in Richtung Ausgang des Parks. Hier würde er nichts finden solange Foster ihm an den Fersen klebte. Wie hatte sie sich das eigentlich vorgestellt? Wollte sie ihn jetzt Tag für Tag beschatten bis sie irgendwann einen Grund fand um ihn hinter Gitter zu bringen? Nicht gerade tolle Aussichten. Sie stellte eine Behinderung dar um die er sich schleunigst kümmern musste. So schritt er hinüber zum Parkplatz wo sein Auto stand. Die Anderen waren noch nicht wieder zurück. Ethan schritt zum Kofferraum und öffnete diesen. Neben dem Betäubungsgewehr lagen Pappschachteln

von FastFood und anderem Müll hier herum. „Sie sind ja vielleicht ne alte Schlampe!“, merkte Foster an und warf einen Blick ins Wageninnere. Als ihr Blick auf das Gewehr fiel neigte sie den Kopf zur Seite. „Haben sie eine Erlaubnis für das Ding? Was ist das eigentlich? Ich dachte sie sind Psychater. Jagen sie freiberuflich Nashörner oder ist das jetzt die neuste Methode ihre Patienten einzufangen weil sich ein Blasrohr doch nicht so gut rentiert?“ Er schüttelte nur den Kopf. Diese Frau hatte es wirklich raus ihm auf die Nerven zu gehen. Besser Dwight und

Katherina kamen bald zurück. Sicher würde sie sich dann aus dem Staub machen. Andererseits glaubte er nicht wirklich daran dass sie sich von einem Studenten und einer Jugendlichen einschüchtern ließ. Vor allem konnte man nie wissen wann Katherina wieder auf die Idee kam ihm eine Eiswaffel zu malen. Nein. Besser Eileen verschwand. „Jetzt sagen sie mal ehrlich Rain. Was tun sie hier genau? Fällt mir schwer zu glauben dass sie einfach nur Psychater in einer Anstalt sind. Warum sollten sie sich für einen Straßenkünstler, einen Opernsänger und eine Serie von Selbstmorden interessieren? Und das ist noch nicht alles. Ich hab sie und ihre

Leute überprüft. Sie und dieser Hickins sind ja sauber, aber das Mädchen dass sie da bei sich haben? Diese Katherina. Die existiert gar nicht. Genau so wenig wie dieser Erik Smith oder Karl Collins. Und wissen sie was das komischste war? Nachdem ich ein paar Background-checks gemacht habe wurde ich drei Tage von jemandem observiert.“ Sie hatte wirklich ihre Hausaufgaben gemacht. In Willow Creek war es so, dass jeder Patient aus dem Raster genommen wurde. Keine Einträge in irgendwelchen Registraturen oder sonstiges. Sie verschwanden einfach von der Bildfläche, da sich die Anstalt ihrer annahm und niemand unnötige

Fragen stellte. Blöd wenn jemand wie Foster im Spiel war. Was wusste diese Frau eigentlich nicht schon über ihn und die anderen? Ethan musste auf jeden Fall mit Hammond darüber sprechen. Wie es aussah hatte der Anstaltsleiter sie allerdings schon überprüfen lassen. Diese Observation von der sie sprach war kein Zufall gewesen. Norman wollte wissen wer da in seinem Vorgarten herum stampfte. Fragte sich nur warum er nichts unternahm. Sah er Foster nicht als Bedrohung an? Nun, wenn er keine Sorge hatte was die Frau betraf, musste man sich wohl nicht weiter darüber kümmern. Hammond wusste was er tat. Im Moment allerdings war sie

nur im Weg. Ihre Fragerei ging ihm auf den Keks. So konnte doch kein Mensch arbeiten. „Himmel Arsch und Zwirn! Foster. Merken sie überhaupt dass sie mich bei meiner Arbeit behindern? Wenn sie nichts besseres zu tun haben ist das ihre Sache, aber lassen sie mich verdammt noch mal in Ruhe meinen Job machen. Wenn ich hier fertig bin können sie mir gerne so lange auf den Geist gehen wie sie wollen.“ Er schlug die Klappe des Kofferraums wieder zu und schritt zu einem Getränkeautomaten der am Rande des Parkplatzes stand. Ein Kaffee würde ihn sicher auf andere Gedanken bringen. Die

Ordnungshüterin blieb am Auto stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Predigt schien Wirkung gezeigt zu haben denn ausnahmsweise hielt sie mal für zwei Minuten die Klappe. Musik in seinen Ohren. So ließ er sich auf der Bank neben dem Automaten nieder und nahm einen Schluck aus dem Kaffeebecher, bevor er sein Handy hervorholte. Höchste Zeit Dwight anzurufen. „Ja? Ethan? Hast du was herausgefunden?“ Der 32-Jährige seufzte nur. Irgendwie fühlte er sich im Moment ziemlich nutzlos. Er hatte gar nichts erreicht,

außer vielleicht ein paar mehr graue Haare zu bekommen. „Ne. Agent Foster ist hier. Die hält mich die ganze Zeit auf Trab. Ich hoffe ihr hattet mehr Glück.“ „Foster? Naja also ich war mit Katherina bei drei Angehörigen und alle sagten dasselbe. Die Opfer sind nicht irgendwie negativ aufgefallen oder haben sich seltsam verhalten bevor sie sich umbrachten. Allerdings ist mir was aufgefallen. In jedem Haus in dem ich war, lag in dem Zimmern der Verstorbenen so ne komische Holzmarionette.“ Er spie seinen Kaffee aus und hustete. Er brauchte ein paar Sekunden um sich

wieder zu fassen. „Was haben sie gesagt? Sie haben Marionetten gefunden?“ „Puppen!“, flötete Katherina im Hintergrund. „Ja. Alle haben mir gesagt dass sie die Dinger in einem Laden in der Stadt gekauft haben. Wieso, hast du ne Idee?“ „Ich bin mir noch nicht sicher. Wir treffen uns am Auto.“ Damit erhob er sich und eilte schnurstracks zum Kofferraum zurück. Er hatte ein paar der Akten aus dem Motel mitgenommen. Der Doktor öffnete die Klappe und warf einen Blick auf die Unterlagen. Foster sah ihm dabei über die

Schulter. „Was gefunden?“ Die hatte er beinahe vergessen. „Foster ich arbeite. Halten sie sich da raus. Das ist nicht ihr Bereich.“ Er konnte sie dabei nicht gebrauchen. Am Ende würde sie nur unnötig in Gefahr geraten. Das musste nicht sein. Besser sie sah zu dass sie sich aus der Stadt verzog. Am besten dahin wo sie ihn nicht weiter belästigen konnte. Vielleicht konnte er Hammond fragen ob er da irgendwelche Beziehungen spielen ließ. „Wer ist Phillip Binns?“ „Einer unserer Patienten. Herrgott sie sind ja immer noch

da!“ Er nahm die Akte aus dem Kofferraum und ließ seinen Blick darüber schweifen. Phillip Binns war einer der entflohenen Häftlinge aus dem C-Trakt. Wenn er dahinter steckte, dann würde alles was passiert war auch einen Sinn ergeben. Allerdings bedeutete das auch dass die Sache gefährlich wurde. Besser er kümmerte sich alleine darum. Dwight war noch nicht lange genug dabei um zu wissen wie man mit solchen Fällen umging. Kurz sah er zu der Agentin. Schien ja so als würde sie sich doch noch nützlich machen können. „Ich fahre. Warten sie bitte hier auf Dwight und Katherina. Sagen sie ihnen

sie sollen Hammond verständigen und ihm sagen dass Binns wahrscheinlich in Talbury ist.“ Damit ließ er sie einfach stehen und startete den Wagen. Wichtig war es jetzt so schnell wie möglich zu handeln. Binns hatte eine der abstruseren Fähigkeiten in der Anstalt. Er konnte den Willen anderer manipulieren. Die Opfer hatten meist keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. In Willows Creek hatte man den Mann immer mit äußerster Vorsicht behandelt. Ihn zu fassen würde nicht leicht werden. Ethan musste vorsichtig sein. Er durfte dem Patienten keine Chance geben seine Kräfte einzusetzen. Am besten war es

wenn er ihn sofort betäubte, denn dann musste Hammond ihn nur noch einsammeln und die Sache war erledigt. Der 32-Jährige hatte auch schon eine gute Idee wo er suchen musste. Auf der Hinfahrt in die Stadt war ihm dieser Puppenladen aufgefallen. Nur eine Vermutung aber wenn Binns irgendwo zu finden war dann dort. Es dauerte auch nicht lange bis er den Laden fand. Malkins Marionetten hieß es auf einem Schild. Der Besitzer des Ladens. Wahrscheinlich hatte Binns sich längst um ihn gekümmert und seinen Platz einfach eingenommen. Ethan stoppte den Wagen und tippte nachdenklich mit den Fingern auf dem

Lenkrad herum. Jetzt hieß es tief durch atmen, keine Fehler machen und vor allem sich nicht umbringen zu lassen. Leichter gesagt als getan. Er stieg aus dem Wagen und holte das Betäubungsgewehr aus dem Kofferraum. Besser war es wenn er gar nicht erst lange fackelte. Vorsichtig öffnete er die Eingangstür und betrat den Laden. Überall hingen diese Marionetten herum. Es war dunkel und roch nach Mottenkugeln. Eine Türklingel kündigte ihn an. Daran hätte er denken müssen. Von hinten waren Schritte zu hören. Der 32-Jährige hob das Gewehr. Binns war mitte 30, hatte hagere Gesichtszüge und einen

Schnauzbart. Dazu trug er eine Brille. Das schwarze haar hing schulterlang herab. Als er den Doktor erblickte lächelte er vergnügt. „Ah. Doktor Rain. Sieh an welch edler Kunde mir da zur Tür herein geweht wird.“ Der 32-Jährige verzog nur das Gesicht. Die Waffe hatte er weiterhin auf den Marionettenmacher gerichtet. Besser man ließ ihn nicht aus den Augen. Allerdings machte Binns keine Anstalten zu fliehen, so wie die bisherigen Patienten. Bei seinen Kräften musste er das auch nicht. Dieser Mann war mehr als nur gefährlich. „Sehr witzig Binns. Was haben sie mit

Malkins gemacht? Ist er auch tot, so wie ihre anderen Opfer?“ Der Angesprochene lachte nur. Er war gerade dabei etwas zu schnitzen. Offenbar ein Stück für eine Marionette. Er arbeitete wirklich hier. Früher hatte er einen Laden besessen, ehe er nach Willow Creek gekommen war. Schon damals hatte er Leute so manipuliert dass sie sich selbst umbrachten. Eigentlich hätte er direkt darauf kommen müssen. Den Ausschlag für den endgültigen Gedankenblitz hatte allerdings Dwight gegeben als er ihm von den Marionetten erzählte. Binns war nämlich auch dazu in der Lage einen Befehl auf andere Objekte zu übertragen.

In diesem Fall auf seine Puppen. Eine perfide Art jemanden umzubringen. „Opfer? Aber nicht doch Doktor. Sie missverstehen mich. Sie sind alle Teil eines Projekts an dem ich arbeite. Sie dürfen sich glücklich schätzen dazu zu gehören. Natürlich liege ich schon lange nicht mehr im Zeitplan da ihre Leute mich damals in die Anstalt brachten aber diesmal wird mich keiner aufhalten. Auch sie nicht. Ich habe schon zu viel Zeit verschwendet. Sie haben mir mein Leben gestohlen als sie mich einsperrten wie ein Tier.“ Der konnte doch nicht wirklich von dem überzeugt sein was er da faselte. Dieser Mann war komplett verrückt. Er war

wirklich von sich und dem was er tat überzeugt. Besser man zog ihn so schnell wie möglich aus dem Verkehr. Rain tat einen Schritt auf den Tresen zu. „Das können sie nicht ernst meinen Phillip. Sie sind krank. Sie brauchen Hilfe. Wir haben sie nicht eingesperrt. Wir wollten nur das beste für sie. Verstehen sie das nicht? Sie wollen doch nicht allen ernstes sagen dass sie Spaß daran haben diesen Leuten solche Dinge anzutun.“ Der andere sah ihn stirnrunzelnd an. „Doch, natürlich. Es ist mir klar dass jemand wie sie meine Arbeit nicht versteht. Genau so wenig wie sie unseres

gleichen generell nicht verstehen können. Sie jagen uns und dann sperren sie uns ein. Sie werfen den Schlüssel weg und lassen uns in Zellen verrotten. Glauben sie solche Dinge verdient jemand? Jahre lang hinter verschlossener Tür zu sitzen, wissend dass er diesen Ort nie wieder lebend verlassen wird und das nur weil er eine Gabe hat? Sie sind nur ein einfacher Mensch. Sie können das nicht verstehen.“ Sicher hatte sich in all den Jahren seiner Gefangenschaft viel Frust angesammelt. Das konnte Ethan deutlich spüren. Schon die Art wie sein Gegenüber ihn ansah. Voller Hass und

Abscheu. Der Arzt seufzte. So hatte er die Sache nie wirklich gesehen. Sie taten was sie taten um die Außenwelt zu beschützen, aber wer half eigentlich diesen Individuen? Sie taten zwar ihr bestes um ihnen zu helfen, aber Binns hatte Recht. Letztendlich wurden sie einfach nur weggesperrt. „Die Leute die sie umgebracht haben, haben ihnen das nicht angetan Phillip und das wissen sie genau. Sie können nichts dafür was ihnen widerfahren ist. Sie haben keine Schuld daran. Was sie tun ist falsch. Sie bringen damit Kummer und Leid über die Menschen. Wenn sie wollen dass sie jemand akzeptiert, dann sollten sie denjenigen

nicht in Angst und Schrecken versetzen. Das ist nicht der richtige Weg und das wissen sie genau.“ Er sah den anderen ernst an. Der Patient schien einen Augenblick über diese Worte nachzudenken, während er weiterhin seine Marionette schnitzte. Vielleicht konnte man das hier ohne Gewalt beenden. Irgendwie musste er zu Binns durchdringen und ihn davon überzeugen mit ihm zurück zu kehren. Zumindest gab es da einen kleinen Hoffnungsschimmer denn er hätte Ethan auch einfach töten können, aber das hatte er bis jetzt nicht getan. Das war ein gutes Zeichen. Darauf konnte man aufbauen.

„Für sie gibt es doch nur Schwarz und Weiß auf der Welt Doktor. Sie haben keine Ahnung was alles auf dieser Erde geschieht. Sie verschließen ihre Augen davor. Die Dinge die sie nicht verstehen, die fürchten sie. Solche wie mich. Wir sind zwar anders aber das heißt nicht automatisch dass wir schlecht sind. Sie nehmen sich nur nicht die Zeit uns zu verstehen. Sie stecken uns in irgendwelche Schubladen und glauben sie würden wissen wie sie mit uns umgehen können, aber das tun sie nicht! Sie sind die Ungeheuer. Nicht wir!“ Er klang ziemlich wütend. Keine gute

Wende in dieser Unterhaltung. Ethan musste sich jetzt entscheiden. Binns ruhig stellen und das schlimmste verhindern, oder versuchen mit ihm zu verhandeln? Da war er sich unsicher. Was würde Hammond in solch einer Situation tun? Er zögerte. Seine Finger zitterten nervös am Abzug des Gewehrs. Was sollte er tun? Ihn jetzt einfach zu betäuben würde nur bestätigen was er gerade gesagt hatte und er wollte dem Patienten nicht noch einen Grund mehr geben ihn zu hassen. „Wir können gemeinsam eine Lösung finden Phillip. Es muss niemand mehr sterben. Kommen sie mit mir. Ich will ihnen nur helfen und ihnen nicht

schaden. Mr. Hammond wird sicher einen Weg finden ihnen zu helfen.“ Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. Er schien nicht wirklich überzeugt davon zu sein. „Tut mir leid Doktor. Sie hätten mich einfach in Ruhe lassen sollen.“ Das war nicht gut. Es blieb ihm wohl nichts anderes mehr übrig. Als er jedoch abdrücken wollte, konnte er sich nicht mehr bewegen. Der Marionettenspieler lächelte nur. „Glauben sie wirklich ich würde ihnen ihren Willen lassen? Ich hatte sie schon unter Kontrolle als sie meinen Laden betreten haben. Ihr kleines Spielzeug wird ihnen nichts mehr nützen. Ich

sende Hammond ihre Leiche als Nachricht.“ Und damit fühlte der 32-Jährige wie sich langsam seine Glieder bewegten ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Er drehte das Gewehr und hielt sich den Lauf an den Hals. Eine Dosis auf diese Distanz würde ihn töten. Das war sicher. Er würde hier sterben. Seine Frau und Tochter würde er nicht mehr wieder sehen. Ethan hatte sich verkalkuliert. Er konnte fühlen wie sich sein Finger um den Abzug schloss. Ein Knall ertönte. Mit einem Mal hatte er wieder die Kontrolle über sich selbst. Er sah auf Binns, der in die Knie sank. Hinter ihm stand Foster mit erhobener

Waffe. Perplex sah er die junge Frau an. Sie wirkte sichtlich verunsichert über das was sich hier gerade zugetragen hatte. Einen Augenblick lang blickte sie auf den Toten, ehe die Türklingel ertönte. Dwight und Katherina kamen in den Laden. Hammond war ebenfalls mit seinen Leuten da. Der Student hatte ihn also verständigt. Sehr gut. „Ethan alles okay? Ist das Foster?“ Der 32-Jährige nickte nur und lehnte sich gegen die nächste Wand. Noch immer saß ihm der Schock in den Knochen. Er wäre beinahe gestorben. Wäre Eileen nicht gewesen hätte das hier schlimm enden können. Die FBI-Agentin hielt noch immer ihre Waffe

umklammert und sah sich die Anwesenden an. Norman hob beruhigend die Hände. „Alles in Ordnung Miss? Sie haben Mr. Rain gerade das Leben gerettet. Ich wusste gar nicht dass sie mit ihm zusammen arbeiten.“ „Äh also eigentlich Sir, war dass eher so dass sie mir gefolgt ist. Ich dachte sie hätten da etwas gegen unternommen.“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte nur matt. „Nun ich dachte dass sie vielleicht von Nutzen sein könnte, auch wenn ich mir für das ganze einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Hätte Foster allerdings

nicht so gehandelt wie sie es tat, wären sie jetzt tot. Sie verdanken ihr ihr Leben Ethan. Natürlich ist es bedauerlich dass Binns nicht in die Anstalt zurück gebracht werden konnte. Manchmal ist es wohl nötig solche Dinge zu tun.“ Er seufzte, während seine Leute sich daran machten die Leichte fort zu schaffen. Der Braunhaarige zündete sich eine Zigarette an. Den Patienten zu töten war eine harte Art und Weise gewesen diese Sache zu beenden, aber wer wusste schon was sonst geschehen wäre. Der Mann war ein Monster, wenn er auch dazu gemacht worden war. Noch immer hallten seine Worte in Ethans Hinterkopf wieder. Er hätte sich

für die Situation eine andere Lösung gewünscht. „Und nun Sir?“ „Sie machen weiter wie bisher. Suchen und einpacken, wenn möglich ohne Todesfall. Miss Foster? Sie haben sich als nützlich erwiesen. Ich werde mich mit ihrem Vorgesetzten in Verbindung setzen. Sie wissen schon zu viel über unsere Arbeit. Mir bleibt keine Andere Möglichkeit.“ Perplex sah sie ihn an. „Was soll das heißen? Sperren sie mich jetzt ein und werfen den Schlüssel weg?“ Hammond lachte. „Aber nicht doch. Sie werden für uns

arbeiten.“ Ethan dachte gerade er hätte nicht richtig gehört. Hatte Norman gerade gesagt Foster würde mit ihnen zusammen arbeiten? Das konnte doch nicht sein Ernst sein. „Sir. Ich bitte sie. Ist das wirklich nötig?“ Der alte Mann nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist es. Sie werden Eileen einweisen und ihr alles nötige beibringen. Sie ist eine gute Verstärkung für das Team.“ Katherina lächelte vergnügt und schüttelte zur Begrüßung die Hand der

Agentin. „Freunde!“ Na das konnte ja heiter werden...

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Thommy
Also, dann will ich auch ein wenig von mir Preisgeben, damit ihr wisst was für ein Mensch eigentlich hinter den Geschichten steht ;)

Ich hab schon geschrieben da war ich gerade mal 12 Jahre alt und ging noch zur Schule. Mich hat es irgendwie immer fasziniert in eigene Welten einzutauchen und diesen Form und Gesicht zu geben. Ob es einfache Fanfictions, oder eigene kleinere Ideen waren. Meine ersten Geschichten waren auch nicht mit Klassikern zu vergleichen, oder hatten einen besonderen Kern. Es war lediglich der Wunsch das zu Papier zu bringen, was mir im Kopf rumspukte. ^^

Eine meiner ersten Geschichten war eine Art Wild-West Adaption und wohl so inspirierend wie der morgendliche Toilettengang, aber das ist es nicht was mich bei so etwas tangiert. Ich bin keiner von den Leuten denen es darum geht, was andere über das denken was er schreibt. Ich will meine Inspirationen, meine Gedanken einfach nur mit den Leuten teilen. Mir ist es wichtig dass die Leute Spaß an dem haben was ich schreibe. Ich will meine Ideen und meine Fantasien mit ihnen teilen. Das ist mir wichtig ;)

Was mich dabei inspiriert? Das kann unterschiedlich sein. Ein guter Song, von Disturbed, den Foo Fighters oder anderen wie zum Beispiel Lifehouse oder Stone Sour.
Andererseits kann es auch nur ein einfacher Gedanke, oder eine Frage sein die mir gerade durch den Kopf geht. Das ist ganz unterschiedlich. Ich bin auch nicht unbedingt derjenige der in seinen Geschichten auf Action achtet, oder dass der Held am Ende das Mädchen bekommt, sondern darauf eine Welt zu zeigen die vielleicht nicht immer perfekt ist und wie die Leute in ihr mit den dortigen Begebenheiten zurecht kommen.
Ich bin auch kein Freund von "Happy End" - Geschichten, wenn ich ehrlich bin, da sie manchmal nicht der Wahrheit entsprechen. Das Leben ist eben nicht immer eine Blumenwiese über die die Leute fröhlich hinwegtänzeln, sondern bietet seine Herausforderungen und Prüfungen an denen man wächst und reift. Das versuche ich auch in meinen Stories zu zeigen und zu verdeutlichen, auch wenn es vielleicht nicht immer ganz gelingt ^^

Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen^^ Ich wünsche jenen Leuten die über meine Geschichten stolpern viel Spaß mit ihnen und hoffe dass sie vielleicht etwas von den Gedanken übermitteln können, die mich dazu bewogen haben sie zu schreiben.
In diesem Sinne:
Liebe Grüße,
Thommy =)

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