Fantasy & Horror
Eden - Kapitel 26

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"Eden - Kapitel 26"
Veröffentlicht am 14. August 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Eden - Kapitel 26

Eden - Kapitel 26

Einleitung


Nachdem sie grade der Sklaverei entkommen ist und dabei unfreiwillig den jüngsten Spross einer mächtigen Adelsfamilie entführt hat, findet sich Eden nach einigen Wirren in der Crew des grausamen und berüchtigten Piratenkapitäns Vance Livsey wieder. Dieser besitzt den Schlüssel zu einem unvorstellbaren Schatz. Eine unberührte Stadt des legendären alten Volkes, die sich auf einer Insel weit draußen im unerforschten Weltmeer befinden soll. Mit dem Erlös der gefundenen Artefakte, könnte Eden sich selbst freikaufen.

Doch sie sind nicht die einzigen, die von der Insel wissen. Der mächtig Sanguis-Orden, die Gemeinschaft der Zauberer Cantons, ist ihnen dicht auf den Fersen. Coverbild : Wolfgang Pfensig / pixelio.de

Kapitel 26 Die zweite Seite


Die Sonne ging grade erst über Lasanta auf, als Lucien das Ordenshaus erreichte. Ohne sich anzukündigen, sprang er erneut über den niedrigen Gartenzaun, der das Grundstück umgab. Um diese Zeit war wohl kaum schon jemand wach und die Fenster des Prunkbaus waren dunkel. Alle, bis auf eines am Westende des Komplexes. Eine einzelne Kerze sorgte für Licht, das nun schon mit dem rosigen Schimmer der Morgendämmerung konkurrierte. Lucien

legte einen Bolzen in die Armbrust. Nicht, das er Tyrus nicht trauen würde… der Mann und er standen auf der gleichen Seite. Aber Zauberer blieben Zauberer. Er erreichte das Fenster. Wie er gehofft hatte, stand es einen kleinen Spalt breit offen. Lucien griff nach dem Sims davor und zog sich hinauf. Sobald er in den Raum sehen konnte, hielt er jedoch inne. Es war der Raum, der Tyrus als Arbeitszimmer diente. Der oberste Zauberer des Sangius-Ordens saß in einem Lehnstuhl am Fenster, praktisch direkt unter Luciens zweifelhaftem Versteck. Aber der Mann war nicht alleine. Eine weitere Person stand vor

dem schweren Tisch, der die Rückwand der Kammer einnahm. Sie trug einen bodenlangen schwarzen Mantel und trug eine Kapuze unter deren Schatten ihre Züge nicht zu erkennen waren. „Habt Ihr verstanden, worauf ich hinaus will? Wenn die Dinge sich weiter so entwickeln wie bisher, dann könnten sie schon in ein paar Jahren aus dem Ruder laufen.“ „Das ist mir durchaus klar… Aber wir reden hier auch von Kellvians Schicksal… und nur weil Ihr hier auftaucht, mit Euren Befürchtungen, werde ich dem Jungen ganz sicher nichts zuleide tun.“ „Ihr werdet vielleicht keine Wahl

haben.“, meinte der Fremde. „Hinaus!“ Tyrus war von seinem Platz aufgesprungen und deutete in Richtung Tür. „Mir ist gleich, was Ihr seid, Kreatur, aber wenn Ihr nicht sofort meine Räume verlasst, werdet Ihr herausfinden, was Schmerzen sind.“ „Wie Ihr wünscht… oberster Zauberer.“ Der Mann machte eine angedeutete Verbeugung und Lucien war sich fast sicher, das auf dem verhüllten Gesicht jetzt so etwas wie ein höhnisches Lächeln stehen musste. „Ihr werdet die Wahrheit schon noch erkennen.“ Der Fremde drehte sich um und ein blauer Blitz erhellte kurz den Raum. Als Lucien wieder etwas erkennen konnte, war die

schwarz gekleidete Gestalt verschwunden. Nur der durch den Zauber veränderte Luftdruck machte sich noch bemerkbar. Der kaiserliche Agent wollte sich grade zurück ziehen, als Tyrus sich zum Fenster umdrehte. „Kommt schon rein Lucien, ich habe euch längst gehört.“ Er öffnete das Fenster und der Spion sprang in den Raum. „Könnt Ihr eigentlich nicht einfach die Tür verwenden wie jeder andere normale Mensch auch?“ „Schon, aber das wäre ja langweilig.“, erklärte Lucien. „Wer war das eben?“

Tyrus Mine verdüsterte sich. „Jemand der Euch nichts angeht… und jemand dem ich nicht traue. Ihr erfahrt mehr sollte ich gegen ihn vorgehen müssen. Aber für den Augenblick... habt ihr die Dokumente beschafft?“ Der Agent nickte und zog den Pergamentbogen mit den abgepausten Schriftzeichen aus seiner Tasche. „Da habt ihr eure Schriftrolle. Ich hoffe nur wirklich… das ist es wert.“ Tyrus nahm ihm das Papier ab. „ „Fest steht, Ihr habt uns einen großen Dienst damit erwiesen…“ er überflog die Zeilen. „Wie ich mir dachte. Es sind tatsächlich die Abschriften, die die

Windrufer-Expedition bekommen hat… ich war einer der letzten, der die Originaltafeln gesehen hat, noch bevor ich erster Zauberer wurde. Mittlerweile sind sie wohl zerstört. Aber das hier… ist fast genauso gut. Der zentrale Satz gibt mehr oder weniger genau an, wo die Insel zu finden ist. Und mit ihr… eine ganze Stadt des alten Volks.“ „Da solltet Ihr Euch allerdings beeilen, wenn Euch Vance Piraten etwas übrig lassen sollen. Die werden jetzt nicht mehr lange zögern, nachdem sie wissen, dass ich ihre Aufzeichnungen habe.“ „Oh… um die würde ich mir keine Sorgen machen.“

Lucien kniff die Augen misstrauisch zusammen. „Wie meint Ihr das?“ „Ich habe die Stadtwache informiert, dass sich ein berüchtigter Pirat innerhalb der Mauern unserer Stadt aufhält. Sie werden sich um die Windrufer kümmern. Und wenn nicht, habe ich ein paar eigene Schiffe auf dem Wasser…“ Der kaiserliche Agent musste sich anstrengen um ruhig zu bleiben. Das war nicht gut. Verdammt, das hatte er überhaupt nicht gewollt… was dachte Tyrus sich? „Ich hatte euch gebeten mir das zu überlassen, oder?“ Tyrus schüttelte den Kopf.

„Ihr klingt beinahe, als würde es Euch um ein paar Piraten leidtun. Ja ich hatte zugestimmt, auch die Situation klären zu lassen. Das habt Ihr getan. Wir haben alles, was wir wollten. Und wir können keine Konkurrenz gebrauchen.“ „Ihr…“ er konnte nichts tun, wie ihm klar wurde. Dafür war es zu spät. Du wirst doch jetzt kein schlechtes Gewissen bekommen, oder? fragte er sich selbst. Du hast Jahre ohne überstanden, das ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt dafür. Aber es war nun einmal so, dass er Eden eigentlich sein Leben schuldete. Der einzige Grund, aus dem er sie auf der Windrufer nicht selbst getötet hatte, sagte er sich. Es musste der einzige sein.

Und zum Dank hatte er sie und Vance Crew jetzt doch noch den Tod gebracht…. „Ich verstehe.“, seufzte er. „Es mag mir nicht gefallen, aber ich verstehe. Weiß der Kaiser schon Bescheid und hat er sein Einverständnis gegeben?“ „Der Kaiser würde zu lange brauchen um eine Entscheidung zu treffen. Ich respektiere Konstantin, aber bis die Nachricht die fliegende Stadt erreichen würde, würden Tage vergehen. Wochen. Der Orden wird diese Expedition alleine übernehme. Ein Handvoll Zauberer und ein Bataillon Gardisten sollten mehr als ausreichend sein, jede eventuelle Bedrohung zu beseitigen.“

Der Agent nickte. „Aber ich würde darum bitten, dass…“ seine Worte gingen in einem gewaltigen Schlag unter, der die Mauern des Gebäudes erschütterte. Putz rieselte von den Wänden und eines der schweren Bücherregale kippte beiseite. Lucien rettete sich nur mit einem Sprung beiseite davor Erschlagen zu werden. Draußen war es urplötzlich Taghell. „Was bei allen Schatten war das denn?“ Tyrus antwortete nicht, sondern trat nur ans Fenster. „Zum Hafen.“, meinte er schließlich. „Und zwar schnell….“

Lucien fragte nicht lange, sondern rannte los. Schon als er aus dem Haus trat, konnte er das Licht sehen, das aus Richtung Hafen kam. Götter und Ahnen, es sah so aus, als wäre eine Sonne, einfach mitten im Hafenbecken gelandet. Ein glühender Ball aus reinem, weißem Licht, der allem eine erschreckende Schärfe verlieh. Die Schatten die die Helligkeit nicht wegbrennen konnte, bildeten einen unwirtlichen Kontrast zum Licht. „Na das ist mal was….“ Der kaiserliche Agent musste die Augen mit den Händen abschirmen, während er sich einen Weg zum Hafen suchte. Tyrus folgte ihm in kurzem

Abstand und Lucien war überrascht, wie gut der Alte mit ihm mithalten konnte. Als sie schließlich das Hafenbecken erreichten, war der riesige Feuerball bereits ein gutes Stück in sich zusammengefallen. Trotzdem war es schwer durch den Lichtschleier näheres zu erkennen. Lucien nahm eine Bewegung irgendwo auf dem Wasser war… ein hölzernes Konstrukt, das aus dem Feuer trieb. Es war eines der Schiffe des Ordens. Er konnte grade noch, die vor sich hin kokelnden Reste eines Banners erkennen. Die Segel der leichten Galeere brannten lichterloh. Mehrere Gestalten sprangen von Bord ins sichere Meer.

Langsam verblasste der fehlgeleitete Zauber endgültig. Lucien blinzelte. Grelle Nachbilder hatten sich in seine Netzhaut eingebrannt und nach dem Licht war der normale Sonnenschein beinahe düster. Trotzdem erkannte er die beiden verbliebenen Schiffe ohne Schwierigkeiten. Eines war ein weiteres Ordensschiff, das mit schwerer Schlagseite auf die Hafenmole zuhielt… und das dritte war die Windrufer. Das Kriegsschiff schien als einziges Unbeschadet aus dem seltsamen Inferno hervorgegangen zu sein und passierte grade die Hafenausfahrt…. Vance hatte das Schiff offenbar aus dem Hafen gebracht, bevor die

Stadtwache sie abfangen konnte. Und nun hatte auch noch irgendetwas die Schiffe des Ordens in Brand gesteckt. Lucien konnte nicht anders als kurz zu grinsen. Das musste einfach Zachary gewesen sein. Eine andere Erklärung gab es nicht…. „Das ist…“ Tyrus blinzelte ebenfalls um die Lichteindrücke abzuschütteln. „Wieso habt Ihr mir nicht verraten dass sie einen freien Zauberer mit der Macht eines Großmagiers auf ihrer Seite haben?“ „Weil dem nicht so ist.“, erklärte er. „Es gab nur… nein da war kein Magier.“ Er würde dieses Versprechen halten. Der Orden würde nicht von Zachary

erfahren. Aber wenn das ein Kind anrichten konnte… dann wollte er nicht wissen, was einmal aus ihm werden könnte. „In diesem Fall will ich wissen, welche Zauberer auf unseren Schiffen waren. Irgendetwas ist hier schrecklich schief gegangen.“ „Sie sind uns entkommen.“, meinte Lucien vielleicht eine Spur zu erleichtert darüber. Aber Tyrus schenkte dem jetzt keine Beachtung. Er zog lediglich die Abschrift aus seiner Tasche. „Keine Sorge… sie müssen die Insel erst einmal finden. Das ist nichts, was man einfach so tun kann, glaubt mir. Das alte Volk war gut darin, sich zu

verstecken. Und selbst wenn sie es schaffen, erledigt sie eben der Wächter.“ „Wächter?“ „Irgendetwas wird schon auf dieser Insel sein. Dieses Dokument beschreibt die Insel beinahe wie etwas…Lebendiges. Aber, der Text ist unvollständig. Das alte Volk wird seine Vorkehrungen getroffen haben. Besser, sie laufen in die alten Fallen, als wir.“ „Und Ihr meint nicht, dass sie das überleben?“ „Keine Chance. Ein paar Piraten gegen die Magie und die Rätsel einer toten Welt, die sie nicht verstehen? Ohne Hilfe… ganz sicher nicht.“ „Wenn ihr eine Expedition losschickt,

will ich dabei sein.“, erklärte Lucien. Tyrus drehte sich misstrauisch zu ihm um. „Weshalb?“ „Oh vielleicht weil ich sonst entscheiden könnte, dass der Kaiser vielleicht doch besser erst hiervon erfährt. Letztlich unterstehe ich Konstantin Belfare und nicht dem Orden. Und ich weiß was ihr jetzt denkt, vergesst es gleich. Der hmm… tragische Tod eines kaiserlichen Agenten in Lasanta würde sogar ganz sicher eine Untersuchung nach sich ziehen. Und die würde Eure Abreise sicher verzögern. Und vielleicht habe ich ja einen versiegelten Brief bei einem Boten

hinterlegt, der die Stadt am Abend verlassen wird… wenn ich ihn nicht aufhalte. Vielleicht enthält dieser Brief wenn ich Gelegenheit finde dann auch die Erwähnung einer Unterredung, die ihr mit einem unbekannten Magier gehalten habt. Einen Mann der euch unter anderem aufforderte, den Erben des Kaisers… “ Tyrus unterbrach ihn. „Ihr seid ein gerissener Bastard, wisst ihr das?“ „Es gibt Leute, die haben durchaus schlimmere Namen für mich. Wenn Ihr mich beleidigen wollt, oberster Zauberer, dann überlegt Euch etwas Besseres.“ Lucien grinste breit. „Denn

was ich hier tue ist vor allen Dingen nur meine Aufgabe erfüllen.“ Er wusste, das Tyrus nichts lieber tun würde, als ihn los zu werden. Auf die eine oder andere Art. Aber für den Moment wusste der Magier auch, dass ihm keine Wahl blieb. „Ich verstehe… also gut, Ihr bekommt euren Willen, kaiserlicher Agent Lucien. Seht Euch als… offiziellen Beobachter des Kaisers für diese Expedition.“ Er drückte dem Spion die Schriftrolle in die Hand. „Nehmt die mit. Vielleicht kann sie euch noch nützlich sein. Euch werden einige Zauberer begleiten, die die alte Sprache beherrschen. Ich erwarte, dass Ihr völlig mit ihnen zusammen arbeiten werdet, verstehen wir

uns?“ „Und Ihr werdet uns nicht begleiten?“ „Es gibt andere Dinge, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Offenbar werden einige der Gejarn-Clans im Herzland unruhig. Noch ist es keine echte Bedrohung, aber wenn wir keine Lösung finden, könnten sie in ein paar Jahren zu einer werden.“ „Dann wünsche ich Euch viel Glück bei dieser Aufgabe. Wenn ich nach Canton zurückkehre, würde ich es gerne Intakt vorfinden. Das wäre sonst so schrecklich viel Arbeit für meinesgleichen.“ „Für den Kaiser.“ Lucien nickte.

„Für den Kaiser.“ Er sah hinaus über den leeren Hafen in Richtung Horizont. Nach Westen. Das würde eine interessante Reise werden. Und vor allen Dingen eine lange. Vielleicht gab ihm das die Gelegenheit ein paar Dinge zu ordnen. Er tat das hier nicht, um irgendjemanden zu helfen…. Und ob Du das tust, meinten seine eigenen Gedanken sarkastisch. „Ach halt doch die Schnauze.“ Tyrus drehte sich zu ihm um. „Was ?“ „Ich meine nicht Euch….“

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Zentaur jetzt bin ich echt auf die Schatzinsel gespannt.
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ein paar Kapitel bleiben noch ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ein bisschen Ehre besitz Lucien doch und er hat definitiv was für Eden übrig.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Das dürfte wohl zutreffen. Allerdings macht er sich auch garantiert keine Freunde ^^
lg
E:W
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