Krimis & Thriller
Angst - sie zerreißt dich von innen!

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"Kämpfe dagegen an!!"
Veröffentlicht am 05. August 2014, 16 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

22 Jahre jung und Studentin im 6.Semester Soziale Arbeit. Schon als ich klein war, habe ich es geliebt mir Geschichten auszudenken und diese aufzuschreiben, außerdem lese ich viel und gerne. Es ist einfach ein tolles Gefühl neue Welten, Charaktere und Handlungen zu erschaffen. Ich liebe das Gefühl völlig ins Schreiben vertieft zu sein und sowohl die Zeit als auch alles andere um mich herum zu vergessen.
Kämpfe dagegen an!!

Angst - sie zerreißt dich von innen!




ANGST

sie zerreißt dich von innen!






von LilaLilime

Bewegungslos sitze ich auf dem Sofa und starre auf die weiße Raufasertapete vor mir. Die Angst schnürt mir die Kehle zu. Dabei gibt es in dieser Wohnung nichts wovor ich Angst haben bräuchte. Doch sosehr ich mich auch anstrenge, ich kann diese absurden Gefühle nicht unterdrücken. Niemand weiß, dass ich Tag für Tag still vor mich hin leide, ich möchte niemandem zur Last fallen oder meine Schwäche

eingestehen. Die Uhr an der Wand tickt unaufhörlich. In zwanzig Minuten kommt meine Mitbewohnerin nach Hause, erst dann würde ich mich beruhigen können. Die Stunden, die ich allein verbringe, bringen mich an manchen Tagen fast um den Verstand, aber ich weiß einfach nicht wie ich dagegen ankämpfen soll, dass mich die grausame Panik jedes Mal aufs neue überfällt und mich vor Angst lähmt.

Alle denken es geht mir gut, denken ich bin schon längst darüber hinweg, doch wie soll ich einfach darüber hinwegsehen!? Ich weiß, es war nicht wirklich schlimm und es ist auch zum Glück nichts weiter passiert, dennoch komme ich einfach nicht zur Ruhe. Angst lähmt mich sobald ich das Haus verlasse. Jedem den ich begegne misstraue ich, sehe in ihm einen

möglichen Täter. War die Stimme des schwarzgekleideten Mannes, der sich an der Bushaltestelle mit einer alten Dame unterhielt, die selbe Stimme, die mich in jener Nacht ermahnt hatte, den Mund zu halten? Hatte der Mann, der vor mir in der Schlange im Supermarkt stand eine ähnliche Statur wie jener Mann, der auf mir gelegen hatte? Diese und noch jede Menge andere Fragen stelle

ich mir wenn ich es wage nach draußen zu gehen. Ich kann diese Gedanken einfach nicht abstellen so sehr ich es auch versuche. Werde ich etwa verrückt? Anderen passieren weitaus schlimmere Dinge und werden damit fertig, wieso also ich nicht auch? Plötzlich fällt die Badezimmertür ins Schloss. Der unerwartete Knall lässt mich zusammenzucken und aufgeregt aufspringen. Eilig

gehe ich zur Wohnungstür um nachzusehen ob sie auch wirklich verschlossen ist. Ich weiß natürlich, dass dem so ist, kann meinem inneren Drang der Überprüfung aber nicht widerstehen. Schnell überzeuge ich mich, dass alle Zimmer der Wohnung leer sind, schließe das Fenster im Bad und ziehe die Tür hinter mir zu. Im Flur komme ich an dem großen Spiegel vorbei. Ich bleibe stehen und sehe hinein. Entgegen guckt mir

ein Mädchen mit strähnigem Haar, glasigen Augen und dunklen Schatten darunter. Die schlaflosen Nächte der vergangenen Tage gehen nicht spurlos an mir vorbei. Jeden Tag bleibe ich bis weit nach Mitternacht wach, nur um die Augen nicht schließen zu müssen, an Schlaf wäre sowieso nicht zu denken, also gar nicht erst die Möglichkeit bekommen, still im Bett zu liegen und in jedem Schatten eine Bedrohung zu sehen.

Kann ich mich doch dazu überwinden mich schlafen zu legen und das Licht lösche, greift die Dunkelheit nach mir. War das eine Bewegung hinter mir? Unmöglich! Aber ich drehe mich trotzdem um, um mich zu überzeugen. Nachdem ich das Licht ausgeschaltet habe, renne ich zu meinem Bett, werfe mich hinein und reiße die geschlossenen Vorhänge auseinander, damit das Licht der Straßenlaternen in mein

Zimmer fällt. Schnell taste ich nach meinem Handy und stelle die Musik an, die die Stille um mich herum vertreiben soll. Die Kopfhörer liegen unbeachtet auf dem Nachttisch, denn ich kann es nicht ertragen von der Welt abgeschirmt zu sein und mögliche Geräusche zu überhören. Noch ist Sommer, die Tage sind lang, es wird spät dunkel und früh hell, doch was

geschieht im Winter wenn die Tage kürzer werden und ich mich schon am Nachmittag nicht mehr aus dem Haus traue? Kann ich so weiterleben und versuchen zu vergessen? Tief in mir drin weiß ich, dass ich das nicht kann, denn es ist nicht das erste Mal, dass ich ein grausamen Erlebnis überwältigen muss. Noch heute habe ich Alpträume aus Kindheitstagen. Ich weiß also, dass mich jenes Ereignis den

Rest meines Lebens verfolgen wird. Ich höre ein Rascheln im Treppenhaus. Vorsichtig nähere ich mich der Tür und lausche. Jemand versucht einen Schlüssel ins Schloss zu stecken. Ein Klirren ertönt als der Schlüssel zu Boden fällt. Ich höre ein Fluchen. Erneut werde ich von meiner Panik kalt erwischt, ich ziehe mich von der Tür zurück in mein Zimmer, dort schließe ich die Tür, sinke auf

den Boden und lehne mich mit all meiner Kraft dagegen. Mein Herz rast als ich Schritte höre, die sich in meine Richtung bewegen. Meine Hände zittern, mein Atem kommt stoßweise aus meinem leicht geöffnetem Mund. Doch es gibt keinen Grund so nervös zu sein. Auf der anderen Seite der Tür steht Lea, meine Mitbewohnerin, die nun leise an die Tür meines Zimmers klopft und mich fragt, ob ich

zu Hause bin. Auf weichen Beinen stehe ich auf, gehe einen Schritt zurück und öffne schwungvoll die Tür. Noch bevor ich Lea sehe, beruhige ich eilig meinen Atem und setze ein glückliches Lächeln auf. Meine Mitbewohnerin strahlt mich an, hebt eine braune Papiertüte von McDonalds in die Höhe und fragt, ob es mir gut geht. Ich folge ihr in die Küche und sage: „Ja, alles bestens!“

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Über den Autor

LilaLilime
22 Jahre jung und Studentin im 6.Semester Soziale Arbeit. Schon als ich klein war, habe ich es geliebt mir Geschichten auszudenken und diese aufzuschreiben, außerdem lese ich viel und gerne. Es ist einfach ein tolles Gefühl neue Welten, Charaktere und Handlungen zu erschaffen. Ich liebe das Gefühl völlig ins Schreiben vertieft zu sein und sowohl die Zeit als auch alles andere um mich herum zu vergessen.

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MoinZH Hallo liebe Lila

Also deine kleine Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
Ist das eine erfundene Geschichte oder ist das eine wahre Geschichte? Also nur der Hintergedanke würde mich sehr interessieren.
Aber sonst eine sehr gute Geschichte, mach weiter so! ;=)
Wenn du lust hast, könntest du auch mein Buch begutachten, falls dich Fantasy interessiert.
https://www.exlibris.ch/de/buecher-buch/deutschsprachige-buecher/khan-moin/tyran-der-auserwaehlte/id/9783739216775

Freundliche Grüße
Moin K. an a.K.a Autor im BoD Verlag
Vor langer Zeit - Antworten
LilaLilime Hallo Moin ;)
schön, dass dir meine Geschichte gefallen hat. Leider beruhen, die beschriebenen Gefühle tatsächlich auf einer wahren Begebenheit. In einer anderen Geschichte (http://www.mystorys.de/b123687-Romane-und-Erzaehlungen-Changing-my-Life.htm) habe ich das Erlebte verarbeitet und sozusagen damit abschließen können.

Deine Geschichte werde ich mir bei Gelegenheit auch einmal zu Gemüte führen :)

LG von Andrea
Vor langer Zeit - Antworten
MoinZH Haha, sorry falscher Account :)
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Hallo liebe Andreja

Freut mich, dass dir meine Antwort gefallen hat, und ja natürlich kannst du dir mein Buch anschauen. :)
Kleiner Hinweis, man muss es kaufen, oder in Google einbischen durch lesen aber die Vollversion nicht.

Mach weiter mit deinen Geschichten, falls du irgendwelche wünsche oder fragen offen hast frag ruhig. Tipps könnte ich dir auch gerne geben, auf anfrage natürlich. ;)

Freundliche Grüsse
Moin a.k.a Autor im BoD Verlag
Vor langer Zeit - Antworten
kimihiiri Sehr tiefsinnig deine Geschichte. Man wurde bis zum Ende mitgerissen und hat mit der Protagonisten gelitten.
LG Kimihiiri
Vor langer Zeit - Antworten
Gaenseblume Solche tollen Tage kenne ich auch.Achtsamkeit muß gekonnt sein,immer wieder üben. LG Marina Gaenseblume
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Klasse geschrieben!
Vor langer Zeit - Antworten
Pfauenfeder Ja, es gibt solche Menschen mit solchen Ängsten - in etwa jedenfalls....
Ich bin ein geborener Angsthase, doch meine beste Waffe war immer die Suche nach der wirklichen Wahrheit und Realität. So lernte ich, im Dunkeln zu sehen und genau zu unterscheiden, was sein kann und was mir meine Phantasie vorgaukeln würde ... wenn ich es zulassen wollte.
Leider hören betroffene Andere nicht genau zu, oder sie haben bereits ihre Glaubensmanie in sich manifestiert, so dass sie tatsächlich ihre Lehren nur durch Erfahrung machen können. Konfuzius sagt .... ---

Hast Du super umgesetzt und zu "Papier" gebracht. Ich hoffe ja sehr, es ist kein Selbstbildnis ... ? !!

Lieben Gruß von mir -
Pfauenfeder
Vor langer Zeit - Antworten
Filomena Ich versuche gerade, das Gefühl, dass ich hatte, als ich es gelesen habe, in Worte zu fassen, doch mir fallen keine passenden Wörter ein.
Es war gut geschrieben und man fühlte nicht mit der Person mit sondern meine fühlte diese Person. Ich würde gerne weiter lesen, wie es weiter gehen wird mit dieser Person. Man denkt nach dem Ende immer noch über diese kurze Geschichte nach (Find ich faszinierend).
Vor langer Zeit - Antworten
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