Kurzgeschichte
Die zerrissene Seele

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"Die zerrissene Seele"
Veröffentlicht am 05. August 2014, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Petair - Fotolia.com
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Die zerrissene Seele

Die zerrissene Seele

Die zerrissene Seele


Ich war genau neben dir, unser Herz schlug gemeinsam, ich sah dich an, doch ich kann nicht in dir eindringen,

wir scheinen Lichtjahre weit von einander entfernt zu sein.

Egal wie vertraut wir zueinander wirkten, ich konnte einfach nicht durchblicken, wir waren uns völlig fremd.

Man sagte mir es sei zu spät, man könne nichts dran ändern, doch ich komme einfach nicht damit klar, und ich weiß auch, dass ich nie damit klar kommen werde.

Jede Nacht wurde zu Qual.

Ich schaute aus dem Fenster hinaus, der Regen tropfte lautlos auf den Fensterrahmen hinunter.

Ich sah mein Spiegelbild, was ich dort sah, war keine Person mehr, völlig zerbrochen, ohne Seele.

Ich ging näher dran, der Lichtschein trübte, plötzlich sah ich ihn am Ende des Tunnels in einer anderen Welt. Mein Herz war wie versteinert.

Ich brach in Panik aus, schlug gegen die Scheibe, hoffte er würde mich hören und zu mir kommen.

Alles spielte sich in Zeitlupe ab, alles schien lautlos.

Alles was zurückblieb, war sein

Handabdruck, an der anderen Seite des Glases. Ich legte meine Hand auf seinen Abdruck, ich spürte die Kälte und Leblosigkeit.

Er war wieder verschwunden.

Ich rüttelte stark an mich, riss mir an den Haaren und sagte mir: ``Wach auf!``

Doch was ich vor mir fand, war nichts weiter als die grausame Wahrheit, und die Tatsache, das er wohl nie wieder zurückkehren würde.

Ich nahm voller Panik einen Stein in die und warf ihn gegen die Scheibe, sie zersprang nahezu lautlos in Tausenden von Teilen.

Völlig atemlos rappelte ich mich auf und rannte, ich rannte zu den Platz, der  uns

einst viel bedeutete. Als ich dort atemlos ankam war alles mit einer dicken Schicht Moos bedeckt, dort fand sich keine Spur vom Leben mehr, unser Gartenstuhl; nur noch ein Haufen Schutt, alles war in sich hinein gebrochen. Dort wo einst die fröhlichen Vögel ihre Körner aufpickten, fand man nur noch ein weites leeres nichts.

Ich griff hinein.

Dann brach in tränen aus, ach könnte ich nur die Zeit zurückdrehen!, ich würde alles anders machen, -wirklich alles!-

Doch die Zeit vergeht so schnell wie man weiß...

Ich wollte der Wahrheit nicht ins Gesicht blicken.

Es war mir zu grausam, es war mir einfach zu grausam.

Voller Tränen überlaufen verließ ich diesen Ort, ich lief zu einer Hochhaus- Wohnung, in der ich eins eine glückliche Kindheit hatte.

Als ich ganz oben im höchsten Punkt des Hochgeschosses angekommen war, schaute ich dort aus dem Fenster und blickte in den Himmel, die Fensterscheibe war verblasst und von Spinnennetzten übersäht.

Ich schaute mich um und entdeckte die Terrasse. Ich machte langsam den Riegel der Terrassentür auf den drückte die Türklinkte runter, die Tür gab ein lautes quietschen von sich. Ich setzte behutsam

einem Fuß nach den anderen auf die andere Seite, und blickte gerade aus, ich hielt das Uralte Geländer des Balkons fest.

Ich wartete und wartete auf ein Zeichen, doch es Geschah nichts.

Ich brach wieder völlig in Tränen aus und verlor den Verstand. Ich fiel auf die knie und betete zu Gott.

Ich stellte mich auf das Geländer des Balkons, es knarrte, unter mir ging es zisch Meter hinunter ins leere. Der kalte Wind stieß mir in den Nacken...

Sollte ich es tuen?

In diesem Moment spielte sich mein ganzes Leben vor meinen Augen ab.

Irgendetwas hielt mich zurück, doch

dann, als ich es einfach nicht mehr aushielt, löste ich meine Beine vom Geländer un ließ mich fallen









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Joelle

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Kommentare
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Carina Sehr Traurige Zeilen die Berühren und Gut geschrieben sind. Doch ich glaube sie sind in der Falschen Kategorie untergebracht.
Gruß Carina
Vor langer Zeit - Antworten
EvErUnKnOw Traurig und zu gleich schön. Toll geschrieben lg
Vor langer Zeit - Antworten
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