Kurzgeschichte
Nackt an nackt

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"Er wollte ihr widerstehen, doch..."
Veröffentlicht am 02. August 2014, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Er wollte ihr widerstehen, doch...

Nackt an nackt

Nackt an nackt

„Guten Morgen, Heike. Gut geschlafen?“ „Oh mein Gott! Wer bist du? Wo bin ich? - Au, mein Kopf.“ „Wir haben uns gestern Nacht kennengelernt. Du warst nicht mehr ganz nüchtern, um es milde auszudrücken. Ich wollte dich nur zu mir bringen, weil ich niemanden sah, zu dem du gehörtest und nicht mehr in der Lage warst, nach Hause zu gehen. Ein Taxi kam nicht in Frage, weil dich keiner mitnehmen wollte. Sie hatten Angst, das du dich übergibst. Natürlich hätte ich dich auch zu dir bringen zu können. Aber der Weg war mir zu

weit. Frage nicht. Ich wollte es nicht. Habe versucht es dir auszureden. Doch ließt nicht locker. Machtest mich heiß. Dann verlor ich die Kontrolle und wir trieben es, wie die Karnickel. Du bist wunderschön. Ich genoss jeden Augenblick. Deine Haut auf meiner Haut zu spüren. Ist lange her, bei mir, das ich ein Mädchen in meinen Bett hatte. Deswegen fiel es mir auch so schwer, dir zu widerstehen. Du hast auch nicht locker gelassen. Es tut mir leid. Aber du sollst wissen, das ich keine Situationen ausnutze. Wenn du mich nicht bedrängt hättest, wäre nichts geschehen. Wir hätten beide nebeneinander, in meinem

Bett, geschlafen. Beide halb angezogen. Ich hätte mich an dich gekuschelt. Aber mehr wäre nicht geschehen. Ach ja, ich konnte mir schon denken, das du ein Kater haben wirst, wenn du aufwachst. Deswegen habe ich hier ein Glas Wasser und eine Schmerztablette für dich. Wenn du es nicht eilig hast, darfst du gern noch ein Weilchen bleiben. Es ist so selten das ich Besuch habe. Und dann noch so ein bezaubernd Schönen. Kaffee habe ich dir übrig gelassen, wenn du möchtest, bring ich ihn dir. Falls du Hunger haben solltest, gehe ich schnell was holen. Der Bäcker hat noch eine Stunde offen. Im Hause habe ich nichts weiter, da ich mich meist

nur flüssig ernähre. Frage bitte nicht.“ „Mir ist so Elend. Wo ist dein Bad?“ „Falls du dich nur übergeben musst, bring ich dir einen Eimer. Ansonsten durch die Tür und geradeaus. Ich halte dir die Türen auf.“ „Lass gut sein. Bring mir einen Eimer. Danach nehme ich erst die Schmerztablette. Wie viel habe ich gestern getrunken?“ „Das kann ich dir nicht sagen. Als du mich anstießt, warst du schon randvoll gewesen. - Hast du einen Freund?“ „Warum fragst du? Glaubst du, nur weil du mit mir geschlafen hast...“ „Nicht falsch verstehen. Mir geht es darum, falls du einen festen Freund

haben solltest, wäre es wohl gut, wenn einer von uns ihm Bescheid gibt, wo du bist und das du noch am Leben bist. Nicht das er sich zu große Gedanken um dich macht.“ „Ach was. Ihm interessierte es nicht einmal, das ich die IHK-Prüfung bestanden hatte. Seit Monaten waren wir nicht mehr intim gewesen...“ „Das erklärt letzte Nacht. Naja, du darfst so lange bleiben, wie du willst. Ich wohne alleine und habe niemanden. - Ich bringe dir erstmal deinen Eimer. Heute habe ich wahrlich keine Lust zum Wischen. Viel lieber würde ich mich wieder neben dir ins Bett legen und mit dir

kuscheln.“ „Ach was soll´s. Wir haben die Nacht miteinander verbracht. Du wirst meinen Körper schon zur Gänze studiert haben. Außerdem fehlt mir eh die Kraft mich zu wehren.“ „Ich darf wirklich? Hoch und heilig schwöre ich dir, das ich nur mit dir kuscheln werde. Warte kurz, ich hole nur schnell deinen Eimer. Bin gleich wieder zurück.“ Nackt an Nackt. Trotz der fiesen Gerüche, die von ihr aus kamen, genoss er es, neben ihr zu liegen und sie an sich zu spüren. Und während Heike schnarchte, träumte er davon, mit ihr zusammen zu sein. Für immer.

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