Fantasy & Horror
Deus Magicae

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"Deus hat einen neuen Schüler, doch diese Verstärkung brauchen er und die Vampirin Ysea dringend..."
Veröffentlicht am 23. Juli 2014, 186 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Was gibt es mich zu sagen? Auf jeden Fall, dass ich gerne am Computer Spiele, am liebsten RPGs und Strategiespiele. Dann bin ich definitiv ein Anhänger der Science-Fiction im Allgemeinen und Star Trek im Besonderen, mag Fantasy (wobei ich ihr SF doch vorziehe), sehe/lese gerne Anime/Manga. Ab und zu kommt es auch noch dazu, dass ich zeichne oder (Schreck lass nach) schreibe! 'O.O Gibt es sonst noch was zu sagen? Nein, ich glaube nicht. Wobei, ...
Deus hat einen neuen Schüler, doch diese Verstärkung brauchen er und die Vampirin Ysea dringend...

Deus Magicae

Kapitel 1

"Sie sollten zwei Schritte nach rechts gehen", sagte ich zu einer Frau neben mir, die ebenfalls auf den Bus wartete. "Entschuldigen Sie, was haben Sie gesagt?" "Sie sollten zwei Schritte nach rechts gehen." "Warum?" Ich seufzte, stieß sie zur Seite und machte ein paar Schritte nach links. "Heh!" Ein Mann traf auf die Stelle des Bürgersteiges, wo vorher die Frau und ich gestanden hatten. Sie wirkte angeekelt, während die meisten Leute

schreiend aufsprangen. Ich sah den Bus kommen. Der Busfahrer würde den Selbstmörder nicht bemerken, auch ohne mein Zutun. Er hielt, und von all den Menschen, die an der Haltestelle standen, war ich der einzige, der einstieg. "Guten Morgen!", grüßte ich freundlich, was der Fahrer mit einem undeutlichen Murmeln erwiderte, die Tür schloss und weiterfuhr. Nun, ich denke, es ist an Zeit, mich vorzustellen. Mein Name, oder vielmehr Künstlername, ist Deus Magicae, ich bin ein Meter zweiundsiebzig groß, habe kurze, dunkelblonde Haare, trage einen

Vollbart, habe rote Augen, weshalb ich ständig eine Sonnenbrille trage, und bin hauptberuflicher Zauberer. Und mit Zauberer meine ich nicht diese Kaninchen-aus-dem-Hut-zaubern-Zauberer, sondern richtige, echte Zauberer. Nun, in der Theorie könnte ich mit meinen magischen Fähigkeiten die Weltherrschaft über-nehmen, doch es reicht mir voll und ganz, mich mit Auftritten bei Veranstaltungen und dem Blick in die Kristallkugel über Wasser zu halten. Ich blickte aus dem Fenster des Busses. Die heruntergekommenen Hochhäuser der

Vororte blieben hinter mir und die schicken der Innenstadt wurden größer. Ich las mir noch einmal den Einkaufszettel durch. Neben Lebensmitteln brauchte ich noch ein paar neue Hemden und neue Hosen. Ich überlegte, wie viel Geld ich noch hatte. Es würde für diesen Einkauf und den Rest des Monats ausreichen. Klar, ich könnte mir wortwörtlich Geld aus dem Hut zaubern, aber ich wollte es nicht. Es erschien mir nie als gerecht, sowas zu tun, nur um mich zu bereichern. Okay, ich war dreiund-fünzig Jahre alt und sah aus wie Mitte zwanzig und konnte so lange leben wie ich wollte, aber für mich besteht ein

Unterschied zwischen Leben verlängern und durch billige Tricks Geld beschaffen. Als der Bus nach drei Stops hielt stieg ich aus und hielt auf das nächste Kleidungsgeschäft zu. Nun, der Besuch dort war nichts, was erwähnenswert wäre. Ich war dort einfach nur ein Mann, der ein paar Hemden und Hosen kaufte und genügend Geld hatte um diese auch zu bezahlen. Nun, als nächstes machte ich mich zu einem der großen Einkaufshäuser auf, worauf mich eine Vorahnung beschlich. Wissen Sie, mir ist es möglich, in die Zukunft zu sehen und verdiene auch ein wenig Geld damit, doch ich mag es nicht. Es nimmt mir die Spannung am

Leben. Jedenfalls, als ich drinnen war, wurde meine Vorahnung, die ich geflissentlich ignorierte, stärker. Ich sah mich um. Das Gebäude war wie ausgestorben. Das einzige, ich hörte, waren meine Schritte und ein leises Wimmern. Ich ging weiter in die Mitte des Hauses, von der aus man alle Stockwerke überblicken konnte, und sah, von wo aus das Wimmern kam. Nun, wenn man in eine Geiselnahme gerät hat man immer mehrere Möglichkeiten offen. Die Erste wäre wegzurennen, was aber nur eine gute Idee ist, solange die Geiselnehmer einen

noch nicht entdeckt hatten. Die zweite Option ist, den Helden zu spielen. Das Problem dabei ist nur, dass dafür in der Regel (Schuss-)Waffen und eine kugelsichere Weste zu empfehlen sind, wovon ich weder das Eine noch das Andere besaß. Es gibt auch eine dritte Möglichkeit, die da wäre, sich zu den anderen Geiseln zu gesellen, was außer die Geiselnehmer aber niemanden erfreuen dürfte. Aber wenn wir schon bei diesen Optionen sind, sollten wir eine nicht vergessen: Mit den Geselnehmern zu reden, was am ehesten meinem Wesen entspricht. Und so rief ich ein "Guten Morgen!"

hinauf, was wohl alle Anwesenden verunsichert haben muss, da ich keine Antwort erhielt. Für die Verbrecher muss es ein Worst-Case-Szenario gewesen sein. Unten ein Mann, der überraschend freundlich grüßt, und von draußen Sirenen zu hören. Nun, wenn ich ehrlich bin: Als Geiselnehmer sieht ein guter Morgen anders aus. Nach einer Weile traute sich jemand, der eine selten dämlich aussehende rosa-rote-Panther-Maske trug, an das Geländer und rief: "Was willst du hier?!" "Tja, alles was ich hier will sind zwölf Eier, ein Brot, Mehl, Butter und Milch. Wissen Sie zufällig, ob der

Lebensmittelladen hier geöffnet hat? Nein? Ah, verdammt, und dabei habe ich heute Besuch!" "Halt dein Maul und komm hier hoch!" "Jetzt werden Sie doch nicht beleidigend! Ich habe Ihnen doch nichts getan, oder doch?" Ein paar seiner Kollegen, die mit Sturmgewehren bewaffnet waren und die gleiche Maske wie der Erste trugen, traten an das Geländer. "Komm jetzt sofort hier hoch wenn du weiterleben willst!" "Nun, wenn ich ehrlich bin", sagte ich, während ich zu den Rolltreppen schlenderte, "könnte ich mit meinem Tod recht gut leben. Zwar wäre ich etwas

traurig darüber, dass es jetzt sein muss, aber ich könnte mit leben." Der Mann ging nach hinten und brachte eine der Geiseln, einen Herrn mittleren Alters, mit sich, dem er sein Gewehr an den Kopf hält. "Und, kannst du auch mit seinem Tod leben?" Wie sich herausstellte, konnte ich mit dem Tod der Geisel leben, nur nicht zu diesem Zeitpunkt. Die Kollegen des Mannes zielten auf mich und auf den Eingang, als Polizisten Stellung bezo-gen. "Endlich! So, ihr Bullen, entweder, ihr gebt uns", rief der Geiselnehmer und zählte kurz seine Männer, "fünfzehn

Millionen oder wir exekutieren schön eine Geisel nach der anderen!" "Hey, es sollten fünf Millionen für jeden werden!" "Was? Oh ja, richtig, entschuldige. Hey Bullen! Hängt hinter die fünfzehn Millionen noch eine Null dran, verstanden?" "Vergesst es!", schmetterte einer der Polizisten ihm entgegen. "Oh, ihr wollt also, dass wir eine der Geiseln töten? In Ordnung! Fangen wir mit dem Mann unten in der Halle an!" Nachdem er das gesagt hatte, sah ich mich mit acht auf mich gerichteten Gewehrläufen kon-frontiert. Und was soll ich sagen? Ich war noch nicht

wirklich bereit zu sterben, und so vergaß ich mich und setzte meine Fähigkeiten ein, als die Ganoven zu schießen begannen. Ich konnte mir gut ihre Gesichter unter den Masken vorstellen, als sie sahen, dass ihre Kugeln vor mir in der Luft verharrten. Und sie taten das Dümmste, was man in einer solchen Situation machen konnte: Sie schossen ihre Magazine leer. Ich fand die Situation richtig interessant. Die Verbrecher hatten ihre Magazine verschossen und luden nach, die Polizisten wurden neugierig und schauten aus ihren Deckungen, die meis-ten Geiseln dachten ich wäre tot

und ich... nun ja... Vor mir schwebte eine Wand aus hunder-ten kleinen Metallkugeln, die ich zu Boden fallen ließ. "Wer... Wer bist du? Was bist du?", fragte der Kopf der Bande. Ich hielt es für passend, einen dramatischen Auftritt hinzulegen. Ich machte die Halle dunkler, ließ Wind um mich herum wehen und sagte: "Ich bin Deus Magicae, einer der letzten wahren Magier der Erde. Und ihr solltet besser schnell eure Waffen niederlegen, wenn euch eure Seelen wichtig sind!" Meine Drohung war wirksamer als erwartet. Sie legten sofort ihre Waffen auf den Boden und hielten ihre Hände

hoch. Als die Polizisten das hörten kamen sie vorsichtig in die Halle, die inzwischen wieder normal beleuchtet war, und staunten nicht schlecht, als sie die Maskierten mit erhobenen Händen sa-hen. "Wie...?", fragte einer der Polizisten. "Ich denke, Sie sollten sie verhaften." Er erschrak. Wahrscheinlich hatte er mich gar nicht gesehen. Ich lächelte, ging zur Rolltreppe und von dort aus zu den Geiseln, die noch verwirrt herumsaßen. "Wer sind Sie?", fragte einer von ihnen. "Das habe ich gerade doch gesagt. Wie geht es Ihnen? Sie sehen schrecklich

aus", lautete meine Antwort. Jetzt erst kamen auch die Polizisten hoch und verpassten jedem Verbrecher eine schöne Handschelle, und nach ihnen kamen die ganzen Seelsorger, die sich um die Opfer kümmern sollten. Ich blieb auch bei den ehemaligen Geiseln. Für mich gehörte auch zur Arbeit eines Zauberers, dass er sich für die Sorgen und Nöte Anderer Zeit nahm. "Und Deus, war das nicht eine interessante Shoppingtour?", fragte eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Ysea, die vollkommen vermummt vor mir stand. "Guten Tag Ysea, wie geht es deiner

Allergie?" "Du siehst es ja." Zur allgemeinen Erläuterung: Ysea ist Vampirin, sieht trotz ihrer einhundertsechzehn Jahre bildhübsch aus, zumindest wenn es Nacht ist und sie sich dementsprechend nicht vermummen muss, und ist eine der nettesten Personen, die ich kenne. "Aber Grün steht dir." "Meinst du? Ich finde ja eher, dass ich darin bescheuert aussehe..." "Nein, du siehst wirklich gut aus!" "Ehrlich? Danke!" Sie sah sich um. "Was ist hier geschehen?" "Eine kleine Geiselnahme." "Warum hast mich nicht

gerufen?" "Ysea, bitte vergiss nicht, dass wir Tag haben. Ich will nicht, dass du zu Staub zerfällst!" Ysea sah sich um und fragte mich, ob ich noch da bleiben wolle. "Es gehört zu meiner Berufung, Leuten zu helfen." "Könnten Sie das bitte noch einmal sagen?", bat mich jemand links von mir. Ich drehte mich um und sah ein Kamerateam. "Wie bitte?" "Ob Sie das noch einmal sagen könnten? Anderson hat gerade gemerkt, dass das Mikro nicht eingeschaltet war, und Ihre Konversation war so...

erfrischend!" "Haben Sie uns die ganze Zeit über belauscht?", fragte Ysea erbost. "Warum sollten wir denn sowas machen?" Ich sah den Reporter böse an. "Aber andererseits stehen wir hier schon seit drei Minuten und haben einiges mitbekommen." "Und warum also sollten wir auch nur einen Teil unseres Gespräches wiederholen?" "Im Grunde müssen Sie nur Ihren letzten Satz wiederholen. 'Es gehört zu meiner Berufung, Leuten zu helfen.' Exakt dies sagte der Held des Tages, der nur mit Hilfe von übernatürlichen Fähigkeiten fünfzehn Geiselnehmer der Polizei

übergab. Stellen Sie sich doch nur einmal diesen Bericht vor!" "Ich bin kein Held, und schon gar nicht habe ich übernatürliche Fähigkeiten." "Da doch schon eher ich!", lachte Ysea. "Wollen Sie es noch einmal sagen?", bat mich der Reporter schon fast flehend. "Nein. Ich sage es nicht." "Können Sie mir vielleicht ein Interview geben?" "Wenden Sie sich dafür an meine nicht vorhandene Sekretärin." "Deus, was musst du so unhöflich sein?", fragte Ysea. "Du weißt ganz genau, was ich von den Massenmedien halte." Ich ging weg, gefolgt von Ysea und dem

Kamerateam. Ich drehte mich um und fragte den Reporter, warum er mir noch immer folgte. "Ich brauche noch das Interview mit Ihnen!" Ich schnippste mit den Fingern und erzeugte eine Flamme, was das Kamerateam staunen ließ. "Entweder, Sie lassen mich in Ruhe, oder diese Flamme wird wesentlich größer und gefährlicher!" "Aber Sie haben doch selbst gesagt...!" "Ich weiß, was ich sagte! Und jetzt verschwinden Sie!" Das Team blickte auf die Flamme, die ich kurzzeitig größer werden ließ, worauf sie wegliefen. Ich drehte mich

wieder um, zündete mir eine Zigarette an und setzte meinen Weg nach draußen fort. "Und, was wolltest du hier ursprünglich machen?", fragte ich nach einer Weile Ysea. "Kissen kaufen." "Du versuchst wieder einen Entzug?" "Ja." "Warum kaufst du dir kein Kaugummi?" "Auf Kaugummi rumzukauen ist nicht das gleiche wie in ein Kissen zu beißen. Wobei auch das höchst unbefriedigend ist." Wir kamen aus dem Gebäude, was Ysea mit einem leisen Zischen kommentierte. "Ich weiß wirklich nicht, wie ihr

Menschen diese Sonne aushalten könnt!" "Komm, du warst selbst einmal ein Mensch!" "Schon, aber das ist einhundert Jahre her!" "Hm." Wir schlenderten durch die Innenstadt. "Warum versuchst du es nicht mit einem Steak?", fragte ich nach einer Weile. "Die verbraucht man so schnell. Da könnte ich einen ganzen Laden leer kaufen und es würde vielleicht für eine Woche reichen!" "Verstehe." Ysea schwankte ein wenig. "Geht es dir gut?" "Nur ein wenig müde und

geschafft." "Wenn du willst kann ich dir auch die Kissen besorgen und heute abend vorbei bringen." "Danke. Ich habe das Gefühl, dass ich gleich umkippe." "War die Nacht wirklich so anstrengend?" "Trink du erst mal für eine Woche kein Blut und werde dann in eine Schießerei verwickelt! Und schaffe dann auch noch, deinem Durst zu widerstehen! Naja, wir sehen uns dann heute abend." "Schlaf gut!" Ysea ging zu der nächsten Haltestelle, während ich mich in den nächsten Laden begab, um Kissen und Lebensmittel

einzukaufen

Kapitel 2

Es klingelte an der Tür. Nun, wenn ich ehrlich bin, ist es nichts ungewöhnliches ist, wenn es klingelt, doch es war für mich ungewöhnlich, da eine nervöse Teenagerin vor der Tür stand und höchst aufgeregt war. "Hallo Mr Magicae!", begrüßte sie mich sofort, als ich die Tür öffnete. "Oh, hallo Stacy! Bitte, komm rein!" Die Tochter meiner Nachbarn trat schnell ein und flitzte in mein Wohnzimmer. "Mr Magicae, stellen Sie sich vor, Sie sind im

Fernsehen!" "Warum?" "Warum? Sie haben heute morgen eine Geiselnahme beendet und dabei Magie eingesetzt, darum! Ich wusste zwar, dass Sie ein Zauberer sind, aber sowas? Sie sind ja besser als Harry Potter!" "Einfache Telekinese, nichts Besonderes." "Nichts Besonderes? Sie sind der erste Mensch, der das kann!" "Nein, bin ich nicht." "Wollen Sie etwa sagen, es gibt noch mehr Zauberer?" Ich setzte mich für das Gespräch auf die Couch, während sie die ganze Zeit über im Raum auf und ab

lief. "Ja, es gibt noch andere Zauberer." "Sie sind doch sicher in einem Orden oder so organisiert, oder?" Ich lachte. "Was ist so lustig daran?" "Wenn es jemals Zaubererorden gab, dann vor dem späten Mittelalter." "Oh." Stacy blieb eine Weile still. "Aber wenn es Zauberer gibt, dann gibt es doch bestimmt auch Vampire und Werwölfe!" "Einem Werwolf bin ich bisher noch nicht begegnet, aber Vampire gibt es." "Können Sie mich einem vorstellen?" "Ja, kann ich." "Oh! Mein! Gott! Das wird so

romantisch!" Ich war verwirrt. "Warum romantisch? Vampire sind blutsaugende Ungeheuer, deren Macht die von gewöhnlichen Menschen bei weitem übersteigt! Alles, was ein Vampir in dir wahrscheinlich sehen wird, sind eine Mahlzeit und die Chance auf einen weiteren Ghul!" "Warum Ghul? Was sind das überhaupt für Viecher?" Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich wirklich nach einer Erklärung suchen musste. "Du kennst doch Zombies?" Stacy nickte. "Wenn ein Vampir einen Menschen, der schon Sex hatte, beißt,

dann verwandelt sich der Mensch in einen Zombie, der alle Befehle seines Vam-pirs ausführt." "Iehh! Wie eklig!" Ich nickte. "Und wie wird man dann zum Vampir?" "Es gibt zwei Möglichkeiten: Wenn du eine Jungfrau bist und von einem Vampir gebissen wirst, dann wirst du ebenfalls zum Vampir." Stacy guckte beschämt auf den Boden und fragte nach der zweiten Option. "Die Zweite ist ein kompliziertes Ritual, wahrscheinlich satanischen Ursprungs, dessen ge-nauen Ablauf ich nicht kenne. Aber soviel sei gesagt: Man braucht für das Ritual das Blut von fünf

Jungfrauen." "Iehh! Und es gibt keine anderen Möglichkeiten?" "Ich besuche in drei Stunden jemanden. Wenn du magst, kannst du mitkommen." "Einen Vampir?" "Ja." "Aber Sie sagten doch, dass Vampire blutsaugende Monster seien..." "Sind sie auch, zumindest die meisten." "Oh. Ok. Ich komme in drei Stunden wieder, in Ordnung?" "Ja." Stacy freute sich und lief springenden Schrittes aus meinem kleinen Haus. "Was für ein Mädchen." Ich kannte Stacy seit sie fünf ist. Sie war

immer gerne bei mir gewesen, ich habe ihr auch einige Kartentricks beigebracht. Ich hörte ein Maunzen hinter mir. "Hey, wo warst du, Tote?" Der Geist von Brownie lief um die Couch und sprang auf den Couchtisch. Sie schnurrte, als ich begann, ihren Nacken zu kraulen. Es war irritierend, einen Katzengeist zu haben. Man konnte durch ihn hindurchgreifen, was sie meistens mit einem Fauchen kommentierte, und Futter... nun ja... Selbst der Geist einer Katze liebt Leckerlies, auch wenn er sie nicht essen kann. Fast exakt drei Stunden später stand

Stacy wieder vor meiner Tür. "Warte, ich komme gleich raus!", rief ich ihr zu, zog meinen Mantel über, schnappte mir den Beutel mit den Kissen und ging raus, wo Stacy mich erwartete. "Und du bist dir sicher, dass deine Eltern das hier gutheißen?", fragte ich sie kritisch, als wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle machten. "Meine Eltern sind diese und nächste Woche zu einer Fortbildung weggefahren, also glaube ich kaum, dass sie jemals etwas hiervon erfahren werden." "Deswegen frage ich ja." Mit dem Bus fuhren wir in die Innenstadt und von dort aus mit der

Straßenbahn in einen Vor-ort, in dem fast nur Hochhäuser standen, und zwar jene von der Sorte, in der man nicht so gerne ist. Wir stiegen aus und ich ging auf eines der Hochhäuser zu. "Und hier wohnt ein Vampir?", fragte Stacy eingeschüchtert. Ich nickte und schloss die Haustür auf. Wir gingen durch das stickige und - natürlich - schlecht beleuchtete Treppenhaus, in dem der Fahrstuhl selbstverständlich nicht funktionierte, nach oben in den sechsten Stock. Dort angekommen wartete ich erstmal auf Stacy und als sie angekommen war ging ich zur linken Wohnung und schloss

auf. Der Flur war dunkel, doch konnte ich sehen, dass etwas auf dem Boden lag. Unordnung war untypisch für Vampire, typisch aber für Ysea. Stacy kam rein, schloss die Tür hinter sich und trat auf etwas, das auf dem Boden lag. "Was ist das hier?", fragte sie sich laut, hob es auf, und hielt es in die Richtung, in der sie die Fenster vermutete, zumindest aber in die Richtung, aus der die paar Lichtstrahlen in die Woh-nung kamen. "Sieht aus, als wäre es aus Plastik." "Es könnte sein, dass es Blutbeutel

sind." Stacy kreischte und ließ es auf den Boden fallen, während ich nach dem Lichtschalter für das Wohnzimmer suchte, ihn fand und das Licht einschaltete. "Das sind ja wirklich Beutel von der Blutspende", stellte Stacy entsetzt fest. Sie sah in das Wohnzimmer, in dem zerrissene Kissenbezüge und -füllungen verstreut waren. "Was hat der hier gemacht? Und warum liegt hier eine Bark... Bork..." "Eine Burka? Wenn sie dann doch mal tagsüber aus dem Haus muss." Ich wagte einen Blick ins Bad, wo aus der Badewanne ein Arm schaute und im

Waschbecken der Kopf des Unglücklichen lag. "Immerhin hat sie nach wie vor den Anstand und macht ihnen die Köpfe ab", murmelte ich. "Was?" "Nichts!", antwortete ich Stacy und schloss die Badezimmertür. Ich ging weiter in das Schlafzimmer, oder als was man das auch immer bezeichnen wollte. Stacy folgte mir. "Warum sind hier zwei Schränke? Und warum liegt der aus Massivholz auf dem Boden?" "Zum Unglück von Vampiren sind Särge recht auffällig, erst recht wenn man allein lebt und Anfang zwanzig

ist." "Meinen Sie etwa...?" Ich klopfte an die Tür des Schranks. "Ysea, wach auf! Deine Kissen sind da!" "Kissen?", fragte Stacy überrascht, während aus dem Schrank ein Stöhnen und ein Wunsch nach Ruhe kamen. "Ysea, ich habe sogar Besuch mitgebracht!" "Du weißt, dass ich auf Entzug bin!", kam die gedämpfte Antwort. "Ich sagte Besuch." Es herrschte eine Weile lang Totenstille. "Oh Gott, warum konntet ihr nicht später kommen? Wir haben nicht mal... Wie viel Uhr ha-ben wir?" Ich grinste und sah auf meine

Armbanduhr, auf der es viertel nach zehn war, und gab eine entsprechende Antwort. "Wir haben nicht mal halb elf, und ihr kommt jetzt schon vorbei und weckt mich!" Stacy und ich lachten. "Was ist so komisch daran? Fändet ihr es lustig, wenn ich euch viertel nach zehn am Vormittag wecken würde?" Eine Tür des Schranks würde von innen geöffnet, kurz danach die andere und Ysea stand auf. Stacy machte große Augen. "Also ist sie ein..." "Vampir? Ja, verdammt noch mal, ich bin ein Vampir, und jetzt gebt mir ein

Kissen!" Ich warf ihr eines aus der Tüte zu, in welches sie sofort reinbiss. "Oh. Jetzt verstehe ich auch das im Wohnzimmer", meinte Stacy. Ich gab Ysea zu erkennen, dass an ihrem Mundwinkel noch Blut klebte, was sie sofort unauf-fällig mit dem Kissen wegwischte. "Das wie vielte Mal ist es schon, dass du es versucht hast? Ich meine, es wären um die drei-ßig", sagte ich tadelnd, was sie mit einem metaphorischem Todesblick konterte. Stacy und ich gingen in das Wohnzimmer, wo wir uns in Sessel fallen ließen. Nach einer Weile kam auch

Ysea im Morgenmantel und dem Kissen im Mund. "Wie ich sehe warst du heute beim Krankenhaus", sagte ich, worauf Ysea nickte. "Dir ist schon bewusst, dass sie das Blut dort brauchen?" Sie spuckte das Kissen aus, allerdings blieb der Bezug an einem ihrer Fangzähne hängen, weshalb sie das Kissen doch wieder in die Hände nehmen konnte. "Ich brauche auch das Blut, okay?" "Hat dir dein Mahl den Geschmeckt?", fragte ich mit einem unauffäligen Nicken in Richtung der Badtür. "Oh ja, es war lecker! Du glaubst nicht, wie gut es mir getan hat!" Stacy musterte

Ysea noch immer gleichermaßen neugierig wie kritisch. "Was ist, Mädchen? Noch nie einen Vampir gesehen?" "Nein. Aber Sie sehen hübsch aus!" "Danke!" Nun, Ysea sah aus, als wäre sie Anfang zwanzig, was daran lag, dass sie mit siebzehn gebis-sen worden war, und laut ihr war einer der Vorteile als Vampir, dass man kein Make-Up mehr brauchte. Nur einen guten Frisör. "Danke dir für die Kissen, Deus! Und, bist du seine kleine Schülerin, dass er dich mitgenom-men hat?" "Sie wollte einen Vampir kennenlernen." "Ach, zu viel Twilight gelesen? Aber wie

kommt es, dass sie weiß, dass du mit mir befreundet bist?" "Die Sache von heute früh in der Innenstadt ist im Fernsehen gelandet." "Oh oh, nicht gut! Gar nicht gut! Wenn die wissen wo du bist, oder noch schlimmer, wo ich bin...!" "Aber Sie sind ein Vampir und Mr Magicae ist ein Zauberer! Was können wir normale Men-schen schon gegen Sie beide ausrichten?", fragte Stacy. "Einen Pfahl durch das Herz jagen", begann Ysea. "Schnelle, kurze Angriffe von allen Seiten." "Mein Versteck tagsüber finden." "Mit einer Armee

ankommen." "Enthaupten." "Einen anderen Zauberer ausbilden." "Verbrennen." Sie wartete, dass ich etwas sagte, doch fielen mir keine weiteren Möglichkei-ten ein, wie man einen Zauberer töten könnte. "Silberkugeln sind auch eine Option." "Ich dachte, Silber würde nur bei Werwölfen helfen." "Verletzt du einen Werwolf mit einem Silberschwert auch nur leicht stirbt er kurz darauf, während ich lediglich verletzt bleibe und die Wunde so schnell verheilt als wäre ich ein Mensch. Wenn du mich umbringen willst brauchst du schon mehr als

Silber!" "Und das ist auch der Grund, warum Vampire und Werwölfe sich gegenseitig abgrundtief hassen: Die Vampire sind der Meinung, dass Werwölfe schlechter sind...", fing ich an, wurde aber von Ysea unterbrochen, die meinte, dass dem so sei, "Und die Werwölfe empfinden Vampire als hochnäsig." "Pfft, als ob wir hochnäsig wären. Wir sind die bessere Spezies und fertig ist!" "Aber so wie es für mich aussieht sind Zauberer noch besser als Vampire", warf Stacy ein. "Das liegt nur daran, dass es nicht so viele Wege gibt, euch umzubringen. Oh, hey

Brownie!" Stacy sah sich verwirrt um, während Ysea und ich zum Geist meiner alten Katze sahen, der um Yseas Beine streifte. "Wer ist Brownie und wo ist er?" "Du erinnerst dich an meine Katze?" "Ja, aber die ist doch schon seit fünf Jahren tot, oder nicht?" Ein paar Sekunden lang lächelte ich Stacy an, bis es in ihrem Kopf 'Klick' gemacht hatte. "Der Geist Ihrer Katze ist hier?" "Ja. Mir fällt gerade etwas ein. Entspann dich, mache deinen Kopf frei von Gedanken und lass deinen Blick durch das Zimmer schweifen, ohne nach etwas bestimmten zu

suchen." Stacy nickte, lehnte sich im Sessel zurück und sah durch den Raum. "Da... Da... Da ist was!" "Sie macht sich gut!", meinte Ysea während sie Brownie streichelte. Ich nickte Stacy anerkennend zu. "Gut! Mach das jedes Mal, wenn du einen Raum betrittst. Denn das einzige, was diese Fähig-keit verbessert, ist Übung, wie bei so vielen Sachen." Sie nickte nachdenklich. "Also, du kennst jetzt einen Vampir. Was machst du nun, Stacy?", sagte Ysea. "Wie ist es, als Vampir zu leben?", kam sofort die Frage von Stacy. "Hm, gute Frage! Teilweise das Schönste

der Welt, aber dann kotzt es dich auch wieder an. Beispielsweise, dass du tagsüber nicht raus kannst, ohne dich vollkommen zu bedecken. Dazu das Blut trinken. Entweder, du erschaffst reihenweise neue Vampire, weil du dich an Jung-frauen vergreifst, oder du erschaffst eine Armee von Ghulen, die dir auf Schritt und Tritt fol-gen, es sei denn, du befielst ihnen etwas anderes." "Warum trinkst du dann nicht das Blut von Tieren?" Ysea sah mich vorwurfsvoll an. "Das Mädchen hat eindeutig zu viel Twilight gelesen. Nun, erstens, Tierblut schmeckt so rich-tig Scheiße, und zweitens hast du auch bei Tieren diese

Problematik." Ich musste lachen. "Wehe du erzählst ihr davon! Ein klitze-kleines Sterbenswörtchen von dir und du bist erledigt, Deus!" Ysea hatte bei ihrem ersten und einzigen Versuch, Tierblut zu trinken aus Versehen einen Kaninchenvampir erschaffen, der äußerst aggressiv war und jeden anfiel, der ihm zu nahe kam. Wir haben eine Woche gebraucht, um es in eine andere Daseinsform verbannen zu können, angeblich kurz bevor die katholische Kirche gekommen wäre um eine ihrer heiligen Handgranaten einzusetzen. "Ähm, ja. Wie schmeckt Blut eigentlich?

Immer noch so eklig metallisch?", fuhr Stacy fort. "Hehe. Nein, Blut ist nicht mehr eklig metallisch, sondern eher lecker. Ok, es darauf an, von wem es stammt. Also, um es kurz zu fassen: Beiße niemals, wirklich niemals Kettenraucher, Alkoholiker und dicke Menschen! Ich habe von beiden jeweils einen gebissen und jedes Mal ist mir der Appetit für einen Monat vergangen!" "Oh. Ähm, Mr Magicae, hat gesagt, dass es zwei Möglichkeiten gibt, Vampir zu werden, und ich wollte fragen..." "Soll ich dich beißen oder brauchst du eine

Dritte?" "Letzteres." "Tja, was soll ich dir sagen, Mädchen, es gibt wirklich nur diese beiden Optionen. Aber für das Ritual reicht es auch, wenn du das Blut von fünf jungfräulichen Mäusen oder Insekten nimmst." "Echt? Davon wusste ich nichts!", warf ich ein während ich mir eine Zigarette anzündete und mich zurücklehnte. "Du bist auch ein Zauberer, Deus, du musst das nicht wissen. Wie gesagt, um Vampir zu wer-den reicht auch das Blut von Insekten, nur wirst du dann ein extremst schwacher Vampir wer-den und musst sehr oft Blut trinken, um auch nur

ansatzweise die Macht eines Vampirs zu werden, der Ritual mit Kühen gemacht hat!" "Ich nehme an, das Blut von Menschen ist am stärksten?", fragte Stacy ängstlich. "Es ist das stärkste bislang benutzte Blut, das auch garantiert genutzt wurde. Stärker ist angeb-lich nur das von Bäumen." "Blut von jungfräulichen Bäumen? Wie soll das denn gehen?" Ysea lächelte. "Deswegen soll es ja auch so stark sein. Jemand, der einen Baum dazu bringt, wie ein Mensch zu bluten, der soll dann auch der stärkste Vampir aller Zeiten

werden! Gerüchteweise hat Dra-cula es geschafft, bewiesen wurde es aber nicht." "Dracula gab es wirklich?" "Nein", antwortete ich anstelle von Ysea, "Nur gab es jemanden, der den Roman gelesen hat, das Ritual durchführte und sich dann Dracula nannte. Denn vor dem Roman gab es keine Vampire wie wir sie kennen. Davor waren sie einfache Untote, die ihre Heimatdörfer oder Familien heimsuchten, und im Grunde genommen kaum etwas mit ihnen zu tun hatten." "Der Strigoi, der 2005 in Rumänien wandelte, ist ein gutes Beispiel dafür. Als Untote fühle noch heute mit ihm, auch wenn ich Strigoi nicht

mag." "Was ist ein Strigoi?", fragte Stacy vorsichtig. "Wenn man so will, ein Vorläufer von uns Vampiren. Es sind Tote, die schon zu Lebzeiten verflucht wurden und deswegen ihre Dörfer und Familien erst als unsichtbare Poltergeister heimsuchen, bis sie später sichtbar werden und Blut trinken." "Also eine Art niederer Untoter", ergänzte ich. "Pfft. Niederer Untoter! Meiner Meinung nach stehen sie unter Zombies und Ghulen! Aber da sind die werten Herren Zauberer von Welt anderer Auffassung", sagte Ysea scharf und

drehte ihren Kopf zu mir. "Zombies und Ghule werden durch jemand anderen geschaffen, während Strigoi entweder durch die Abstammung von einem anderen Strigoi oder schwerste Sünden der Mutter zu sol-chen werden, sprich, sie sind etwas höhergestellt." "Nenenene, sie sind höhergestellt weil sie durch Abstammung oder Sünden so werden! Bullshit! Es macht sie niedriger!", meckerte Ysea mit ihrer kleines-Mädchen-Stimme. "Kannst du, oder irgendjemand anderes Strigoi kontrollieren? Gehorchen Sie irgendwelchen Befehlen?" "Meine Ghule haben auch nie das

gemacht was ich ihnen sagte", meinte sie eingeschnappt. "Ghule nehmen ihre Befehle meistens sehr, sehr wörtlich." "Ich weiß! Aber was kann ich dafür, dass sie links mit rechts verwechseln und sich deswegen den falschen Arm ausreißen?" "Was hast du eigentlich mit deiner kleinen Armee gemacht?" "Die sollten irgendwo im Sumpf rumstehen. Was weiß ich, was sie machen! Vermutlich mo-dern sie lustig vor sich hin und unterhalten sich auf Ghulisch, was die neuesten verfallene-Haut-Trends sind." Es entstand eine längere Pause, in der

jeder seinen eigenen Gedanken folgte. "Wollt ihr vielleicht etwas trinken? Ich habe letztens Teebeutel gekauft", bot Ysea an. "Gerne! Was haben Sie denn für Teesorten?", fragte Stacy begeistert. "Woher soll ich das denn noch wissen? Ich trinke das Zeug doch nicht!" "Wollen Sie denn nichts trinken, Mr Magicae?" Ich zauberte mir ein Glas Wasser in die Hand und hob es in die Luft. "Nein danke, ich habe schon!" Stacy folgte Ysea in die Küche, in der wohl noch mehr Blutbeutel lagen, unter anderem noch volle im Kühlschrank, was ich durch Stacys Geschrei erfuhr.

Ich lachte leise. Dieser Abend war einfach zu gut! Stacy kam zurück und setzte sich in ihren Sessel. "Wie kommt es, dass Sie und Ysea sich kennen?" "Tja, wie viele Jahre ist es jetzt schon her? Ich mein, es wären zweiunddreißig oder so." "So alt sehen Sie aber gar nicht aus!" "Ja, ich bin älter, als ich aussehe, was? Jedenfalls, an einem Abend, an dem ich in einem Ka-sino einen Auftritt hatte, kam Ysea nach der Vorstellung zu mir und hat mich in ihr Haus ein-geladen. Nun, damals wusste ich noch nicht viel über Vampire, weswegen ich ihr Angebot

freudig angenommen habe. Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass sie mich beißen woll-te! Naja, nach einem kurzen und heftigen Kampf bei ihr konnte ich fliehen. Wir trafen erst drei Wochen später wieder aufeinander, diesmal war es im Kino. Sie hatte sich zuvor sattgetrunken und bot mir an, zusammen mit ihr in einen Film zu gehen. Ich Trottel habe 'Ja' gesagt, und es ist eine wunderbare Freundschaft daraus entstanden, nicht war?" Ysea pflichtete mir von der Küche aus bei. Stacy sah vor sich hin ins Leere, bis Ysea mit ihrem Tee kam. "Was ist der Unterschied zwischen

Ghoulen und Zombies?" Ich sah auf und fordete Stacy auf, ihre Frage noch einmal zu stellen. "Was ist der Unterschied zwischen Ghulen und Zombies? Anscheinend werden ja beide von anderen erschaffen, denen sie dienen, und haben keinen freien Willen." "Darüber habe ich noch nie wirklich nachgedacht... Ich denke einfach, dass es unterschiedliche Namen für das gleiche Wesen sind, die noch genauer beschreiben, wie es entstanden ist", erklärte ich. "Soweit ich weiß ist es so, dass Zombies Menschen sind, deren Geist vom Körper getrennt worden ist, oder aber sie werden

von einem Voodoo-Priester mit Hilfe eines Rituals in einen Zombie verwandelt, wobei eine Zurückverwandlung nicht ausgeschlossen ist. Ghule hingegen sind die Diener von uns Vampiren, aber sie können auch bösartige Dämonen sein, da für beide das gleiche Wort verwendet wird. In jedem Fall aber können Ghule nicht in Menschen Zurückverwandelt werden", korrigierte mich Ysea. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Stacy leicht nach vorne kippte. "Ich denke es ist an Zeit für uns zu gehen", meinte ich, worauf Stacy sofort den Kopf schüttel-te um wach zu werden, wobei ihre langen Haare

durcheinander flogen. "Müssen wir schon los?" "Du bist kurz davor einzuschlafen, Mädchen!", rief Ysea aus. Stacy nickte, gab Ysea die Teetasse, stand aus dem Sessel auf und folgte mir in den Flur. "Wir sehen uns!", sagte ich zu Ysea, die auch in den Flur gekommen war. "Kommt gut nach Hause! Um diese Zeit treiben sich gerne zwielichte Gestalten hier rum." Ich nickte und öffnete die Wohnungstür. "Ciau!", verabschiedete Stacy sich und ging ebenfalls aus der Wohnung. Zusammen gingen wir das Treppenhaus hinunter, zur Straßenbahn, fuhren mit ihr

in die menschenleere Innenstadt, nahmen dort einen Bus und erreichten ohne Zwischenfall unsere Häu-ser. Naja, zumindest fast ohne Zwischenfall. "Was ist denn hier passiert?", fragte Stacy schockiert, als wir in unsere Straße einbogen, in der an jeder freien Stelle ein Ü-Wagen stand, und eine Meute aus Reportern belagerte mein Haus. "Ich denke, du solltest vorgehen. Die sind nur hier, um mich zu nerven!", meinte ich zu Stacy. "O... Okay! Wir... Wir sehen uns, nicht? Ciau!", erwiderte Stacy, überquerte die Straße, ging etwas eingeschüchtert an den Reportern vorbei, die ihr erst

Aufmerksamkeit schenkten und zu ihr liefen, als sie wieder über die Straße ging und die Haustür aufschloss, was Stacy mit einem schnellem Verschwinden in ihr Heim beendete. Ich lachte leise. Ich würde wesentlich besser an ihnen vorbeikommen. Ich ging los, fing an, ein Liedchen zu pfeifen und nutze arkane Energien, um mich durchsichtig zu machen. Ich sprang über meinen Gartenzaun und kam so, völlig unbehelligt, in mein Haus, in dem Brownie schon auf mich wartete

Kapitel 3

Ich schreckte aus meinem Schlaf. Ich hatte etwas gehört, etwas... Es klingelte erneut an der Haustür. Ich sank zurück und blickte aus dem Fenster. Es war Tag. Ich wusste, dass draußen viele Leute warteten, doch hatte ich einfach keine Lust, zu ihnen zu gehen. Ich drehte meinen Kopf auf die andere Seite und sah Brownie neben mir schlafen oder zumindest liegen. Es klingelte erneut, und da ohnehin alles nicht helfen würde, schwang ich mich aus dem Bett, frühstückte und machte all die Sachen, die man morgens sonst noch macht, bevor ich mich anzog, die Tür

zum Wohnzimmer verschloss und die zum Arbeitszimmer öffnete. Hach ja, mein Arbeitszimmer. Alles darin war nur für die Atmosphäre. Die Kristallkugel auf dem großen, dunklen Schreibtisch, die Regale, in denen täuschend echte Plastiktotenköpfe, andere Knochen aus Plastik und Schalen mit Glasperlen lagen, sowie all die exotisch wirkenden Tücher und Teppiche, die ich auf einem Flohmarkt gekauft hatte. Die einzigen Sachen, die einen echten Zweck hatten, waren ein Laptop, den ich für Bilanzrechnungen und die Erstellung von Horoskopen nutze, wie ein

Tarotkartenset, das ich glücklicher Weise nicht benutzen musste. Bei Tarotkarten war ich sowohl im Legen wie auch im Deuten extrem unbegabt. Als ich die Haustür öffnete, wurde ich umgehend von einem Blitzlichtgewitter empfangen. "Was wollt ihr?", fragte ich die versammelten Reporter. Es wurde umgehend still, bis jemand rief, dass er ein Interview haben wollte. "Dumm nur für euch, dass ich keine gebe. Und jetzt verschwindet von meinem Haus!", rief ich und stieß sie mit einem starken Windstoß zurück. Die Meisten sahen mich entsetzt an

während der Rest betreten zu Boden schaute. Ich drehte mich um, schloss die Haustür, schloss ab und machte mich auf den Weg, auf dem mich ein paar begleiten wollten, es sich aber nach einem weiteren Windstoß anders überlegten. Ich wusste zum ersten Mal in meinem Leben nicht so wirklich, was ich machen sollte oder wollte. Angesichts der ganzen Reporter, die wahrscheinlich noch immer bei meinem Haus herumlungerten, konnte ich mich nicht richtig bei mir konzentrieren. Es gab auch keinen Grund für mich, in die Innenstadt zu gehen, da nichts brauchte und auch auf bummeln keine Lust

verspürte. Was sollte ich also tun? Während ich darüber nachdachte wanderte ich durch die Stadt richtung Park, durch den Park in den Wald, in dem ich schließlich eine kleine Lichtung fand. Ich ging in die Mitte, kniete mich hin und fing an zu meditieren. Es war erfrischend. Die Meditation wischte meinen Ärger über das, was am Tag zuvor passiert war, weg und ließ mich in die Zukunft sehen. Es gibt zwei Theorien darüber, wie die Zeit funktioniert, wenn man es so sagen möchte. Die Erste sagt, dass es möglich ist, die Zukunft zu ändern, oder mit anderen

Worten ausge-drückt: Macht man eine Zeitreise in die Vergangenheit kann man die Ereignisse beeinflussen. Glaubt man hingegen an die Zweite, ist alles hervorbestimmt, man kann also nichts ändern. Macht man also eine Reise in die Vergangenheit, zum Beispiel um ein Feuer zu verhindern, kann man das Feuer entweder nicht verhindern oder aber ist sogar in irgend einer Weise in die Entstehung involviert. Es gibt zwar noch zahlreiche Abstufungen, doch dies sind die beiden Extremen. Und ich weiß zwar nicht, welche all dieser Theorien stimmt, aber ich weiß mit Sicherheit, dass manche meiner

Prophezeiungen in Erfüllung gegangen sind und andere nicht. Als ich wieder aufwachte war es früher Nachmittag und Brownie saß neben mir und sah mich aufmerksam an. Was ich in meiner Vision gesehen hatte wusste ich nicht mehr, aber wahrscheinlich hatte ich es gesagt und Brownie hatte dann wahrscheinlich... Ich wischte den Gedanken beiseite. Ich hätte zwar einen geistigen Kontakt mit ihrem Geist herstellen können, doch ist der Geist einer Katze in großen Teilen anders gestrickt als der eines Menschen weswegen ich die Pro-phezeiung nie hätte finden

können. Ich blieb noch eine Weile knien bevor ich aufstand und weiter durch den Wald wanderte, von Brownie verfolgt. Ein tiefes Gefühl von Frieden ergriff mich. Frieden mit mir selbst, den Menschen, den Dämo-nen, ja, dem Universum im allgemeinen. Es war herrlich. Ich wanderte bestimmt noch zwei, drei Stunden zusammen mit Brownie durch den Wald bevor ich mich auf den Rückweg machte, der bestimmt auch noch mal eine weitere in Anspruch nahm. Ich war äußerst positiv überrascht, als ich in meine Straße kam. Sämtliche

Ü-Wagen waren verschwunden und nicht ein einziger Reporter war weit und breit zu sehen. Als ich vor meinem Haus stand hatte ich eine leichte Vorahnung, die ich wie so oft einfach ignorierte, schloss auf, trat ein und spürte sofort die Anwesenheit eines anderen Zauberers. Auch wenn ich mich nicht wirklich auf einen Kampf vorbereitete war ich äußerst wachsam, als ich die Tür zum Wohnzimmer öffnete. "Du solltest deine Ahnungen ernst nehmen, Jack. Oder sollte ich lieber Deus sagen?" "Lange nicht gesehen, Askuwheteau. Du bist alt geworden", begrüßte ich meinen

unerwarteten Besucher. Askuwheteau hatte indianische Wurzeln und soweit ich wusste war das auch nicht sein echter Name. Jeder Zauberer legte sich früher oder später einen Künstlernamen zu. "Der Tod hatte so viel Geduld mit mir, dass er mir eine zweite Lebensspanne gab. Eine Dritte benötige ich nicht." "Man will die Geduld des Todes ja auch nicht zu sehr strapazieren, nicht wahr?" Askuwheteau nickte. Er sah wirklich alt aus, dafür, dass er um etwas mehr als dreißig Jahre gealtert war. Als er mich unterrichtet hatte waren wir in etwa im selben physikalischen Alter, nur dass er schon seine zweite Lebensspanne, wie er

es nannte, angebrochen hatte. "Ich hörte, dass du dich mit Untoten triffst", sagte er vorwurfsvoll. "Sie ist in Ordnung. Sie hat immer noch den Anstand, die gebissenen Leute um einen Kopf kürzer zu machen!" "Ich verurteile sie auch nicht für das was sie ist, oder dich dafür, dass du dich mit ihr triffst. Du sollst einfach auf dich aufpassen. Es soll nicht noch ein Zauberer der schwarzen Magie und ihren bösen Dämonen verfallen!" "Du kennst meiner Einstellung zum Thema schwarze Magie." "Es gibt nur Magie und das, wofür man sie einsetzt. Ja, ich kenne und teile sie. Doch dieser Mensch beschwört wirklich

dunkle Kräfte herauf, deren Folgen niemand vorhersehen kann!" "Hmm. Hört sich nicht gut an. Weißt du, wo er sich befindet?" "Ich habe gegen ihn im Himalaya gekämpft. Selbst die zu Hilfe eilenden Mönche konnten meine Niederlage nicht abwenden." "Er hat ein Kloster zerstört?" "Ich hoffe, dass er es nicht getan hat, aber ich fürchte es. Ich bete Tag und Nacht für die See-len der Menschen dort und für die Seelen der Mönche." "Er beschwört Untote?" "Untote, Dämonen und Monster. Er hatte einen Lindwurm als Verfolger auf mich angesetzt, während er sich einen Drachen

als Leibwächter hält." "Es scheint, dass er ein Faible für große Echsen hat." "Ich hoffe, dass dieser Wahnsinn bald ein Ende nimmt." "Entweder er unterliegt im Kampf gegen Menschen oder Zauberer oder er Beschwört mehr Untergebene als er kontrollieren kann. Aber beides bedeutet seinen Tod." "Hoffen wir, dass er die erste von dir genannte Weise stirbt. Und ich hoffe, dass ich ihn nicht zu dir geführt habe. Du magst zwar ein mächtiger Zauberer sein, doch auch dir, und erst recht der Vampirin, sind Grenzen gesetzt." Er sah zum Haus, in dem Stacy wohnte. "Wie es

scheint hast du nach all diesen Jahren eine Schülerin gefunden. Mögest du ihr ein Halt und ein leuch-tendes Beispiel sein", sagte Askuwheteau und stand auf. "Ich werde mein Bestes geben. Und doch bin ich mir nicht sicher, ob ich sie unterrichten will. Ich möchte nicht, dass sie stirbt oder etwas noch Schlimmeres mit ihr geschieht." "Fang damit an, sie die Beherrschung der Luft zu lehren. Es dürfte ihr am einfachsten Fallen." "Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber ich denke kaum, dass du mir jedes Bischen er-klären musst, mein Mentor." "Es sind lediglich freundliche Ratschläge an einen guten Freund, von

Mentor zu Mentor. Ich werde zurück in den Himalaya reisen und den Überlebenden behilflich sein. Mögest du dei-nen Kampf überstehen und nicht an ihm zerbrechen", verabschiedete sich mein Freund und löste sich langsam in Luft auf. "Und mögest du dich bei aller Hilfe nicht selbst vergessen", flüsterte ich der Luft zu. Ich war noch eine Weile im Wohnzimmer und dachte über die Situation nach. Ein offensichtlich feindlich gesinnter Zauberer könnte auf dem Weg sein und ich hatte einen Schüler. Ich war mir nicht

sicher, ob ich Stacy unter den gegebenen Bedingungen ausbilden sollte. Kämpfe zwischen Magiern waren immer zerzörerisch. Und dieser kam wahrscheinlich mit einem Heer von Monstern an. Die Frage, die sich mir stellte war, ob er sie mit Leichtigkeit herbeizaubern konnte oder Ritua-le dafür benötigte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als es klingelte. Ich brauchte etwas Zeit, um es zu realisieren, wordurch die Person an meiner Haustür noch einmal klingelte. "Komme!", rief ich und ging zur Tür, öffnete sie und sah Stacy. "Hallo Mr

Magicae!" "Hallo Stacy!" "Ähm, ich wollte fragen, ob Sie mir vielleicht etwas mehr beibringen könnten..." "Klar kann ich das. Komm erstmal rein!" Sie nickte und lief beschwingt in mein Wohnzimmer, während ich überlegte, was ich ihr hier am besten beibringen könnte. Als ich in den Raum kam saß Stacy auf meinem Sofa und sah sich mit leerem Blick um. "Brownie ist nicht hier?", fragte sie enttäuscht. "Nein, ist sie nicht. Vielleicht versucht sie ja, Fische oder Vögel zu

jagen." Stacy lächelte und ich setzte mich auf den Ohrensessel ihr gegenüber. "Und, was wollen Sie mir beibringen?" Ich lächelte: "Setz dich so hin, wie es im Moment am bequemsten ist." Stacy setzte sich auf-recht hin und legte ein Bein über das Andere. "Jetzt schließt du deine Augen. Wische all deine Gedanken beiseite und konzentriere dich auf deine Atmung." Sie lächelte unsicher. Man hörte immer nur eine Anleitung zum Meditieren: Setz dich im Schneidersitz, oder besser Lotussitz, lege deine Hände auf die Knie oder halte sie kurz dar-über und konzentriere dich auf deine Atemzüge.

Sieht man von der Bündelung der Konzentra-tion mal ab hielt ich alles für überflüssig. Hauptsache man saß bequem, und wenn es dann eben nicht so effektiv war. Ich stand auf, ging in die Küche und setzte einen Kirschtee auf. Während der Tee zog blickte ich bei Stacy vorbei und streifte ihren Geist. Sie konzentrierte sich tapfer auf die Atmung und widerstand jeder Ablenkung. Nach zehn Minuten holte ich den Tee, machte ihn in eine Thermoskanne, nahm zwei Tassen aus dem Schrank, kam zurück in das Zimmer, stellte die Tassen auf den Couchtisch und schenkte mir Tee

ein. Nachdem ich ausgetrunken hatte - Stacy hatte die gesamte Zeit über meditiert - ging ich die Treppe hoch, sah auf die Armbanduhr, holte das Telefon und rief Ysea an. "'N Abend!" "Warum rufst du mich jetzt schon an? Wir haben nicht mal neun Uhr!" "Ich dachte mir, dass du schon wach bist! In einer Stunde beim Wald, wie wär's?" "Okay. Soll ich etwas mitbringen? Sowas wie Abendbrot?" "Kannst du machen wenn du magst." "Gut. Ah Scheisse, muss ich ja noch einkaufen! Wir sehen uns in einer Stunde

am Wald! Ach ja, kommt das Mädchen mit?" "Ja." "Gut. Bis dann!", verabschiedete sich Ysea und legte auf. Ich brachte das Telefon auf die Ladestation zurück und ging hinunter zu Stacy. "Aufwachen! Wir gehen in den Wald!" Sie schlug langsam ihre Augen auf und sah mich verwundert an. "In den Wald? Aber es ist schon dunkel!" "Gestern Abend hat es dich nicht davon abgehalten, einen Vampir zu besuchen. Warum also heute davon, in den Wald zu gehen?" Stacy

nickte. "Während der Meditation habe ich etwas... seltsames gefühlt. Mir war, als ob ich fliegen wür-de." "Hast du etwas gesehen?" "Einen Drachen... Einen großen Drachen, auf dem ein Mann stand..." "Was haben sie gemacht?" "Sie... Sie standen nur da, und auf einmal ist der Drache losgeflogen, und ich hatte das Ge-fühl, dass er auf dem Weg hierher wäre, um jemanden zu finden." Sie sah mich ängstlich an. "Es ist möglich, dass du die Zukunft gesehen hast", versuchte ich sie zu

beruhigen. "Ich hatte eher das Gefühl, dass es bereits passiert ist." "Hm. Ich hörte von der Fähigkeit des Weitblicks, doch habe ich noch niemanden getroffen, der sie beherrschte." "Sie meinen, ich könnte...?" "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Aber wir können auch noch später darüber nachdenken. Jetzt sollten wir zum Wald gehen." Stacy nickte noch immer bedrückt, stand auf und machte sich mit mir auf den Weg.

Kapitel 4

Stacy und ich erreichten den leeren Parkplatz beim Wald vor Ysea. "Ich war noch nie um diese Zeit hier", meinte Stacy nach einer Weile. "Erst recht nicht mit einem Zauberer und einem Vampir, nicht wahr?", fragte ich, worauf sie es bejahte. Wir warteten noch etwa zehn Minuten bevor Ysea mit einer Einkaufstasche in der linken Hand und einem jungen Mann auf der rechten Schulter ankam. "Sooo, Abendbrot kommt!", sang sie zur Begrüßung. Ich blickte zu Stacy, die entsetzt zum bewusstlosen Mann sah. "Sie wollen doch nicht etwa...?", fing sie

ekelerregt an. "Den Kerl hier austrinken? Keine Sorge, er hat seine Freundin zusammengeschlagen, also denke, dass es in Ordnung geht. Und außerdem riecht er so lecker. Was hast du denn?", fragte Ysea, als Stacy begann sich zu übergeben. Sie wendete sich zu mir. "Hast du Hunger? Ich habe ein Baguette und Käse mitgebracht." "Ich denke, dass wir mit dem Essen noch warten sollten, bis es Stacy wieder besser geht." Stacy richtete sich wieder auf und ich reichte ihr ein Papiertaschentuch, mit dem sie sich den Mund abwischte. "Ich glaube, ich werde erstmal nichts

mehr essen", meinte sie mit zittriger Stimme. "Wenn du meinst. Ich denke, wir sollten weitergehen", sagte ich, worauf Ysea mir zustimmte. Wir wanderten ein wenig, bevor wir auf eine abgeschiedene Lichtung kamen. Ich ging in die Mitte und Stacy folgte mir, während Ysea am Rand stehen blieb. "Wenn ihr nichts dagegen habt werde ich jetzt essen!", rief sie uns zu, was Stacy mit einem entsetzten Blick quittierte. "Also Stacy, während Ysea isst, zeige ich dir, wie du die Luft kontrollieren kannst." "Luft kontrollieren? Ist das nicht etwas...

langweilig?" "Unterschätze nicht die Luft. Wenn du sie kontrollierst bist du in der Lage zu fliegen, dich schneller als der Schall zu bewegen, einen Sturm zu erschaffen oder aufzulösen und und und", sagte ich lachend. "Bist du bereit?" Stacy nickte demütig. "Als erstes versetzt du dich in einen Meditationsähnlichen Zustand." Ich wartete fünf Minuten bevor ich fortfuhr: "Spürst du diese Brise? Sauge sie in dir auf, lasse ihre Energie in und durch dich fließen. Jetzt versuche, diese Brise stärker werden zu lassen." Stacy machte von den Bewegungen bis zu der Kontrolle der Energie intuitiv alles richtig, doch war sie von einem

Erfolg weit entfernt. "Mache einfach weiter und lasse dich nicht entmutigen. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut, und Magie zu erlernen dauert gefühlt noch länger." Stacy nickte und versuchte es erneut. Nach einer Weile kam Ysea mit blutverschmierten Mundwinkel und dem Beutel mit dem Baguette und dem Käse und setzt sich neben mir ins Gras. Ich merkte, wie hungrig ich war und nahm etwas von dem Baguette und dem Käse. Als wir Stacy fragten, ob sie nicht auch etwas essen wolle verneinte sie. Ysea und ich unterhielten uns über Fehler im Bildungssystem als wir einen

stärkeren Windzug bemerkten. Wir drehten uns zu einer freudig überraschten Stacy um. "Ich... Ich habe es geschafft!" "Du hast es geschafft!" "Ich habe es geschafft!! Ich habe es geschafft!!!", kreischte sie schon fast. Ysea applaudierte. Stacy wirkte überglücklich. "Mach es nochmal!", forderte ich sie auf, was sie sogleich in die Tat umsetzte. Sie wirkte noch immer, als dachte sie, dass sie im schönsten Traum der Welt sei. "Jetzt versuche, stärkere Windstöße zu

erzeugen!" Das interessante beim Erlernen der Magie ist, dass man bei jedem Bereich von Null anfängt und lange braucht um die Eins zu erreichen. Hat man die Eins aber erreicht ist man schnell bei Zehn, bei Zwanzig, Dreißig und so weiter und so fort. Nach ungefähr einer weiteren Stunde war Stacy soweit, dass sie einen Baum entwurzelt hatte. "Gut, Stacy! Nun, jetzt bring ich dir bei, wie du fliegen kannst!" Sie lächelte leicht erschöpft. "Zum Fliegen musst du im Grunde nur einen starken Wind unter

deinen Füßen heraufbe-schwören. Versuche es und steige ein paar Zentimeter auf." Sie konzentrierte sich und schoss nach ein paar Sekunden in den Himmel. Ich stieg auf und holte sie mit einer Böe zu mir und setzte zusammen mit mir auf. "Es gehört einiges an Fingerspitzengefühl dazu. Aber probiere es noch mal, ich werde dich auffangen." Dieses Mal ging Stacy es wesentlich vorsichtiger an. Nach einer Weile hob sie langsam ab, und als sie etwa einen Meter über dem Boden schwebte hielt sie an. "Gut! Jetzt versuche, dich zu bewegen. Entweder machst du das, indem du dich

von einem anderen Wind antreiben lässt, oder aber du verlagerst dein Gewicht und machst den Wind unter deinen Füßen stärker." Sie entschied sich für die erste Variante. Wir blieben noch eine Stunde im Wald bevor wir uns auf den Rückweg machten. Ysea nahm Stacy in den Arm. "Und jetzt kannst du das, was wir Vampire nur mit Hilfe einer Verwandlung erreichen kön-nen, teilweise noch mehr", sagte Ysea. "Könnt ihr nicht zaubern oder wie?", fragte Stacy müde. "Alle Vampire können zaubern, doch sind die Kräfte von uns unterschiedlich

ausgeprägt, ähnlich wie bei euch Menschen. Siehst du, ich beherrsche lediglich die arkane und okkulte Ma-gie, was aber jeder von uns kann", erwiderte Ysea lachend. "Arkane und okkulte Magie?" "Arkane Magie ist sowas wie Telepathie und Telekinese, während okkulte Magie hauptsächlich Toten- und Dämonenbeschwörung ist. Jedenfalls, ich beherrsche nur die beiden und jeder Versuch, Elementarmagie zu erlernen ist fehlgeschlagen. Aber der Vampir, der mich gebissen hat, der konnte die Elemente bändigen. Okay, dafür war er eine totale Niete bei der Arkanen, was ihn letztlich das Leben gekostet hat, aber

hey! Er konnte die Elemente bändigen!" Stacy nickte leicht und wir gingen weiter. Als wir den Parkplatz erreichten verabschiedete Ysea sich von uns und Stacy und ich gingen weiter zur Bushaltestelle. "Warum fliegen wir eigentlich nicht, Mr Magicae?", fragte Stacy plötzlich. "Ich bevorzuge es zu laufen. Und außerdem ist Fliegen etwas auffälliger, und wenn diese Reporter Wind davon bekommen, dass ich dich unterrichte wirst du Tag und Nacht belagert. Und zwar nicht nur von denen!" "Wie meinen Sie das?" "Jeder Mensch wird etwas von dir

wollen. Als mich mein Mentor alles gelehrt hatte, was ich wusste, habe ich meinen Freunden meine Fähigkeiten gezeigt. Als ich am nächsten Tag in die Uni kam wusste jeder bescheid. Das ist der Grund, warum ich meinen Namen geändert habe und hierher gezogen bin." "Meine Freunde würden sowas nie tun!" "Sei dir nicht zu sicher. Der Mensch liebt Sensationen, und was ist eine größere Sensation als einen echten Zauberer als Freund zu haben? Es ist das traurige Schicksal von uns Zauberern in dieser Zeit, dass wir niemanden davon erzählen können, ohne dass gleich Leute ankommen die etwas von dir verlangen." Stacy blickte betreten auf ihre

Füße. "Aber der Fehler, den ich vor gut dreißig Jahren gemacht habe war der, dass ich nicht nur meinen besten Freunden meine Kräfte gezeigt habe." Stacy sah mich Hoffnungsvoll an

Kapitel 5

Wie am Tag zuvor weckte mich die Klingel. Ich warf einen Blick auf den Wecker. Es war zehn. Ich stand auf, zog mir einen Bademantel über und wankte schlaftrunken zur Tür, wo ich zwei Männer in Anzügen sah. Ich gähnte und öffnete die Tür. "Ja?" "Wir sind vom IIS." "Ach, der Geheimdienst?" "Dürfen wir eintreten?" "Wenn Sie mir beim Frühstücken zusehen wollen gerne." Entgegen meiner Erwartung traten die Beiden ein. Ich ging in die Küche, in die

sie mir folgten. "Kaffee?" Beide verneinten höflich. Ich zuckte mit den Schultern, setzte Kaffee auf, holte mir Marmelade und Margarine aus dem Kühlschrank, schnitt mir zwei Scheiben Brot ab, holte Teller und Messer raus und stellte alles auf den großen Küchentisch, wo wir drei Platz nahmen. "Also, was wollen Sie von mir?", fragte ich während ich die Brote bestrich. "Erst einmal wollen wir uns im Namen der Stadt für Ihr Engagement bei der Geiselnahme vor zwei Tagen bedanken." "Nicht zu danken!" Die Maschine war fertig und ich goss mir mit einer Brotscheibe im Mund eine

Tasse ein. Die Situation schien die beiden Männer leicht zu verwirren. "Und zusätzlich sollten wir sie sowohl im Namen des naturwissenschaftlichen Forschungsinstituts, des militärtechnischen Forschungsinstituts als auch im Namen unserer Vorgesetzten fragen ob Sie an einer Stelle interessiert wären." Ich lachte. "Was ist so komisch daran?" "Nun, wenn ich an einer Stelle bei Ihnen oder einem Institut interessiert wäre, hätte ich schon vor gut dreißig Jahren ankommen können. Also nein, ich bin an keiner Stelle interessiert." "Schade. Wir hatten gehofft, Sie als

Kollegen gewinnen zu können. Gibt es eine Möglichkeit, Sie doch noch umzustimmen?" "Nein, die gibt es nicht." Die Beiden standen auf. "Das ist bedauerlich. Wir finden selbst hinaus. Einen schönen Tag noch, Mr Magicae." Ich sah ihnen nach, während sie aus meinem Haus gingen. Ich schmunzelte. Jetzt wollten also Geheimdienst und Militär sich meiner Fähigkeiten bedienen. Vielleicht würde ich auf ihr Angebot zurückkommen, in ein paar Jahrzehnten. Denn wenn ich von einer Sache mehr als genug habe, ist es

Zeit. Sieht man vom Abend ab, war es kein besonderer Tag. Ich war am Nachmittag noch einkaufen, aber das war alles. Stacy klingelte wieder am Abend bei mir, worauf wir uns wieder mit Ysea am Wald trafen. Alles, was Stacy auf der Lichtung neues über Magie lernte waren die begrifflichen Abgren-zungen, alles andere waren Wiederholungen vom Abend zuvor. Für jene, die es interessiert sind hier die Erklärungen für die unterschiedlichen

Magiearten. Elementarmagie ist genau das, was man sich darunter vorstellt: Die Kontrolle, das Bändigen der Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft. Arkane Magie ist die Art der Magie, mit der man die Gedanken anderer liest, Objekte durch Geisteskraft bewegt (fliegen ist damit nicht möglich), aber auch Sachen zu erschaffen oder verschwinden zu lassen oder magische Heilung wirkt. Verwandlungen fallen ebenfalls in diese Kategorie. Okkulte Magie bezeichnet alle magischen Rituale, aber auch die Beschwörung von Untoten oder Dämonen ohne solche Rituale. Das geht

vom Tarotkartenlegen über Fruchtbarkeitsrituale bis hin zur Beschwörung des Todes selbst. Wobei es sich nie lohnt den Tod zu beschwören, da eine Antwort meist mehrere Jahre auf sich warten lässt und er dann auch meist höchstens nur eine Minute Zeit hat. Eines der Probleme bei den Kategorisierungen ist, dass alles mehr oder weniger miteinander zusammenhängt. Denn stellen Sie sich die Frage, ob man die Erde an sich oder durch Telekinese bewegt! Dafür dürften die Meisten von Ihnen sich jetzt wahrscheinlich die Frage nach heller und schwarzer Magie stellen. Nun, meiner Überzeugung nach gibt es

keine helle oder schwarze Magie. Warum? Nehmen Sie einen arkanen Zerstörungszauber. Mit diesem kann ich einen Menschen töten, also ist er schwarze Magie. Ich kann aber den selben Zauber nutzen um ein Krebsge-schwür zu entfernen, zu töten, also gehört er zur hellen Magie, richtig? Es gab lange Zeit unter uns Zauberern den Streit zu diesem Thema, bis man sich geeinigt hat, dass es Magie, helle Magie und schwarze Magie gibt und die Definitionen später folgen. Sie sehen, Zauberer sind auch nicht besser als Menschen. Der nächste Tag war auch nicht wirklich

interessant. Bis auf den Abend. Stacy und ich kamen am Parkplatz an, wo Ysea auf uns wartete. Wir begrüßten uns kurz und gingen wortkarg zur Lichtung. "Was machen wir heute?", fragte Stacy aufgeregt. "Stell dich in die Mitte der Lichtung und dreh deine Handflächen nach oben", forderte ich sie auf, "Und jetzt spüre die Wärme, die in dir ist und dich umgibt." Zaghaft nickte Stacy. "Ähm, Deus, sollte ich etwas Abstand zu euch halten? Du weißt doch, wir Vampire sind etwas anfälliger gegenüber Feuer..." "Es sollte reichen, wenn du wieder an

den Rand der Lichtung gehst. Also Stacy, du spürst die Wärme?" Sie nickte wieder. "Jetzt bündele sie in deiner rechten Handfläche." Nach einer Weile spürte ich Wärme in meinem Gesicht. "Du lässt zu viel fliehen. Errichte eine Blockade um den Punkt, wo du die Flamme entstehen lassen willst." Stacy nickte und die Hitze in meinem Gesicht nahm ab. Ich spürte, dass sich in Stacys rechter Hand eine ungeheure Hitze angesammelt hatte. "Jetzt mach in der Richtung, in die die Flamme gehen soll, ein Loch in die Blockade." Eine schmale, hohe Flamme schoss gen

Himmel. "Lass sie nicht ausgehen! Konzentriere weiterhin die Wärme dort, so lange wie du die Flamme am Leben erhalten willst!" Stacy lächelte und ließ die Flamme für drei Minuten weiterbrennen. "Fürs erste Mal war das wirklich gut!", rief Ysea uns zu. "Jetzt kannst du mir sogar etwas gefährlich werden!" "Danke!", erwiderte Stacy lautstark. "Gut! Jetzt versuche, eine kleinere Flamme zu erzeugen!", befahl ich. Stacy nickte und nach einer halben Minute brannte in ihrer Hand eine süße, kleine Flamme. "Verändere jetzt die Größe von

ihr!" Sie machte die Flamme erst kleiner, sodass man genau hinsehen musste um sie sehen zu können, und danach wurde die Flamme so groß, dass sie Stacys gesamte rechte Hand einnahm und man meinte, sie wollte einen Feuerball werfen. Nach fünf Minuten, in der sie immer wieder die Größe variierte löschte sie das Feuer. Ich lobte sie und forderte sie auf, die Flamme schneller zu erzeugen. Ähnlich wie beim Erschaffen einer Böe benötigte Stacy etwas Zeit, doch nach etwa zwanzig Versuchen konnte sie blitzartig eine Flamme

erzeugen. "Sie wird eine gute Elementarmagierin abgeben", meinte Ysea, die plötzlich hinter mir stand. "Ja, das wird sie. Nur habe ich die Befürchtung, dass sie mit der Arkanen ihre Probleme haben wird." Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Ysea nickte, sich in einen Fledermausschwarm verwandel-te und zurück an den Lichtungsrand flog. "Gut, Stacy! Jetzt versuche, einen Feuerball zu werfen! Es ist zwar etwas komplizierter als ein einfaches Feuer in der Hand, aber du wirst es schaffen! Du musst die Barrikade schlagartig in die richtige Richtung öffnen und dabei

stoßartig genügend Hitze aufbringen, damit es auch ein Ball wird. Versuche es!" Ihre ersten zehn, fünfzehn Versuche waren lange Flammen, die in den Himmel schossen und kurz darauf wieder erloschen. Doch nach und nach wurden es Bälle. Nach dem dreißigsten Versuch ließ Stacy sich erschöpft fallen, worauf Ysea und ich zu ihr kamen. "Du lernst schnell, schneller als ich!", lobte ich sie. "Wenn das mal keine Feuerbälle waren!", sagte Ysea. Stacy nickte nur noch und fragte, ob sie was zu trinken haben könne, worauf ich

ein Glas Wasser erschuf und es ihr gab. "Mir ist so verdammt heiß!", beklagte sich Stacy. Ysea und ich sahen uns an. "Liegt wahrscheinlich daran, dass du das erste Mal Feuermagie gewirkt hast", versuchte Ysea sich an einer Erklärung. Ich gab ihr Recht. Es war eine ungewohnte Belastung für den Körper, denn anders als bei Luftzaubern benötigt man mehr als nur Konzentration. Man benötigte Körperwärme. Doch der Vorteil eines Zauberers war, dass er beim Wirken von Feuerzaubern viel mehr Körper-wärme erzeugt und die Wärme beim Zaubern zusätzlich vervielfacht

wird. Und solange man es nicht trainiert produziert der Körper mehr Wärme als benötigt. "Ich denke, du hast für heute genug gelernt", fasste ich meine Gedanken laut zusammen. Ysea und Stacy stimmten mir zu, worauf wir uns auf den Heimweg machten. Es war erstaunlich, wie schnell der folgende Tag verging und ich mich mit Stacy und Ysea, die ihr Frühstück mitgebracht hatte, beim Parkplatz traf. Wir wanderten gemütlich zur Lich-tung, bis Ysea auf einmal stehen blieb. "Was ist?", fragte ich

fröhlich. "Ich rieche Menschen." "Woran das wohl liegt?", meinte Stacy sarkastisch. Ysea schüttelte den Kopf, legte die Frau die sie über der Schulter trug auf den Boden und verwandelte sich in einen Fledermausschwarm. "Wir sollten warten bis sie wiederkommt", sagte ich zu Stacy die nickte. Nach einer Minute kam Ysea wieder. "Schlechte Nachrichten, einer dieser Reporter ist auf der Lichtung!" Ich nickte und löste meinen Geist vom Körper, um nach einem anderen geeigneten Platz zu suchen der weit

genug entfernt war. Nach einer Minute hatte ich eine Lichtung gefunden. "Folgt mir!" Wir brauchten etwa eine Viertelstunde um zur anderen Lichtung zu gelangen, wo Stacy sich sofort in die Mitte stellte und begann, Feuerbälle in den Himmel zu werfen und normale Flammen ihre Hände umspielen zu lassen. Wenn ich sie so sah dachte ich, dass sie eine düstere Ausstrahlung hatte. Keine Bösartige, nur eine Dunkle. Denn so, wie sie aussah, traute ich ihr durchaus zu, einen Menschen zu töten. Ysea nickte. Anscheinend dachte sie

genauso. Nach fünf Minuten, in denen Stacy sich warmzauberte, befahl ich ihr, eine Flammenwand zu erschaffen, was Ysea kommentierte indem sie sich tiefer in den Wald zurückzog. Stacy machte sich bereit, sah fragend zu mir, ich nickte und sie erschuf... nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob der Begriff 'Wand' dafür angemessen wäre. Strahl wohl schon eher. "Ich muss sie breiter machen, richtig?", fragte sie unsicher. "Mache es schrittweise. Wenn du jetzt eine mit mehreren Metern Breite erzeugst wirst du sie wahrscheinlich nicht lange halten können. Deswegen:

Taste dich langsam ran!" Stacy versuchte es wieder und wieder und das Ergebnis wurde immer besser. Nach etwas mehr als einer Stunde hatte sie eine Wand von zwei Metern Höhe und einem Meter Breite, wobei sie so Treffsicher war, dass ich mir ohne Probleme am Rand eine Zigarette anzünden konnte. Ich ließ sie so lange weitermachen, bis die Wand eine Breite von fünf Metern hatte. "Diese Größe reicht in den meisten Situation vollkommen aus. Du brauchst nur einmal im Jahrhundert eine Größere!", meinte ich, worauf Stacy nickte. "Jetzt versuche, einen

Flammenring um dich herum zu erschaffen und ihn in alle Richtungen wegzuschleudern! Erst mal ein Kleiner, wie bei der Wand!" Vorsichtshalber trat ich ein paar Schritte zurück und schaffte mir eine kleine Erdwand um mich dahinter hocken zu können. Ich sah zu Stacy, die einen dünnen Flammenring um sich hatte und diesen einen halben Meter wegschleuderte. Ich nickte ihr lobend zu und sie machte das Gleiche nochmal, nur mit einem leicht dickeren Ring und schleuderte ihn um gut das Doppelte als zuvor von sich weg. In den folgenden Stunden wurde sie

besser. Ich musste schließlich sogar die Deckung vergrößern, um Schutz vor ihren Flammen zu haben! Irgendwann hörte Stacy erschöpft auf und Ysea traute sich aus dem Wald heraus. "Ich... bin fertig", sagte Stacy. Ich nickte und half ihr auf. Sie war sehr heiß. Man hätte auf ihrer Haut ohne größere Probleme Spiegeleier braten können. Auf dem Weg aus dem Wald mussten Ysea und ich sie abwechselnd stützen, da es uns sonst zu warm geworden wäre, weshalb wir froh waren, als Stacy wieder genügend Kraft hatte um alleine laufen zu

können. "Das nächste Mal solltest du dich nicht so verausgaben!", rügte Ysea sie, "Und du solltest sowas nicht zulassen, Deus!" "Stacy sollte selber lernen, wo ihre Grenzen sind", verteidigte ich mich. Ysea warf mir einen wütenden, nicht ganz ernst gemeinten Blick zu und verwandelte sich in einen Fledermaus-schwarm. "Ist das nicht etwas auffällig?", fragte Stacy nach einer Weile. "Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. Was man bei ihr gerne vergisst ist dass sie seit fast hun-dert Jahren ein Vampir ist." "Sie ist wirklich schon so alt?" "Denk dran, als Vampir altert man nicht.

Und solange man ein wenig aufpasst ist man wortwörtlich unsterblich." "Aber es gibt so viele Wege, einen Vampir zu töten! Feuer zum Beispiel!" "Mit Feuer kannst du auch normale Menschen und Zauberer töten. Das Einzige, was sie in dieser Hinsicht von uns unterscheidet ist die Tatsache, dass ihr Fleisch schneller anfängt zu brennen." "Warum?" "Feuer ist das Element der Sonne. Und du weißt, wie gut Vampiren die Sonne bekommt!" Stacy nickte langsam. "Was machen wir morgen?" "Ich denke, wir sollten mit der Erdmagie

anfangen." "Lernt jeder so schnell wie ich?" Ich lachte. "Was ist so lustig?" "Die Wenigsten lernen schnell. Aber Ysea und ich halten deine Begabung für ein gutes Omen." Doch das war nicht alles. Sie musste schnell lernen. Darum drang ich jedes MAl unauffällig in ihren Geist ein um sie zu unterstützen. Warum sie schnell lernen musste? Ich wusste es nicht. Nein, falsch. Ich wusste es, wollte es aber nicht wahrhaben. Denn Kämpfe zwischen Zauberern sind stets tödlich, und zwar nicht nur für jene, die in den Kampf involviert sind. Waren es väterliche Gefühle gegenüber

Stacy, die mich versuchen ließen, sie aus all dem herauszuhalten? Oder war es der gesunde Menschenverstand, der mich sagen ließ, dass ein siebzehnjähriges Mädchen nicht sterben sollte? Ich sah zu Stacy. Sie wirkte erschöpft, aber glücklich. Sie hatte nicht viel von meiner Hilfe gebraucht. War das wirklich ein gutes Omen? Oder war ihr schnelles Lernen doch etwas Schlechtes? Wie lange hatte ich denn gebraucht? Ein paar Jahre, mindestens. Doch nach dieser Zeit konnte ich alles, was ich auch jetzt kann. Wie sah es bei Stacy aus? Sie würde vor dem Kampf höchstens

einen Crashkurs in die einzelnen Bereiche erhalten. Also war es im Grunde sicher, dass sich ihre Fähigkeiten noch verbessern würden. Ich lächelte und wischte diese Gedanken beiseite. Ich konnte mir auch noch später Sorgen machen.

Kapitel 6

Nun, als am nächsten Tag die Klingel läutete saß ich bereits in meinem Arbeitszimmer und öffnete die Tür über einen versteckten Mechanismus, den ich vor einer halben Ewigkeit gebaut hatte. Es ging alles nur um die Show. Zwei Männer in Anzügen kamen vorsichtig in das Zimmer. "Was wollen Sie?", fragte ich. "Ähm... Wir sind vom Sender...", begann der Erste zaghaft. "Um es kurz zu machen: Wir bieten Ihnen Ihre eigene Show an!", sagte der Zweite. Ich lachte. "Warum sollte ich an einer Fernsehshow

interessiert sein?" "Sie... Sie wären berühmt und all Ihre Geldsorgen aus der Welt geschafft!" "Ruhm? Ruhm ist ein Luxus, den ich nicht brauche! Und was Geld betrifft..." Ich zauberte mir einen Bündel Geldscheine in die Hand. "... habe ich ebenfalls keine Sorgen." Ich ließ die Scheine wieder verschwinden. Die Beiden sahen mich mit offenen Mündern an. "Wie...?" "Haben Sie noch etwas anderes, was Sie mir sagen wollten?" Sie verneinten, standen auf und verabschiedeten

sich. Etwa zwanzig Minuten später klingelte es. Ich ging aus der Küche, wo ich mir Tee kochte, zur Tür und öffnete sie. Es standen schon wieder zwei Männer in Anzügen vor ihr. "Joshua Reid und David Paterson vom MIC. Dürfen wir eintreten?" "Klar", erwiderte ich und führte die beiden in das Arbeitszimmer. "Sie sind also vom militäri-schen Geheimdienst?" Reid bestätigte es, worauf ich anfing zu lachen. "Was so lustig daran?", fragte Paterson erbost. "Wissen Sie, Vorgestern waren zwei vom

IIS hier. Und, wollen Sie mir ebenfalls eine Stelle anbieten?" "Nun, nicht der Geheimdienst an sich... Die vom MRI hätten Sie gerne in ihren Reihen..." "Das mit dem Forschungsinstitut haben mir die vom IIS ebenfalls erzählt. Ich nehme an, ich soll dabei helfen, neue Waffen zu entwickeln?" "Die Technologie, die Sie im Einkaufszentrum zur Abwehr der Kugeln genutzt haben war äußerst beeindruckend. Sie würde nicht nur vielen Soldaten und Agenten das Leben retten, sondern Sie würden auch ein hübsches Sümmchen verdienen!", versuchte Reid mich zu

überzeugen. "Nein. Ich bin nicht interessiert. Und ich sage Ihnen was: All die Mystiker dort draußen, die an übernatürliche Fähigkeiten glauben liegen wesentlich richtiger als Sie. Denn die Technik, die ich benutzt habe, nennt sich Telekinese. Können Sie gerne bei Wikipedia nach suchen. Haben Sie mir sonst noch was zu sagen?" Die beiden sahen mich kurz entsetzt an, bevor auch sie aufstanden, sich verabschiedeten und aus dem Haus gingen. So ging es den gesamten Vor- und Nachmittag. Vertreter zahlreicher

Universitäten, Forschungsinstitute, mythologisch angehauchter Verbände sowie sämtlicher anderer Geheimdienste besuchten mich und baten um meine Mitarbeit. Ich hatte für die nächsten dreißig Jahre mehr als genügend Jobangebote! Es brachte mich auch dazu, wieder über die Zukunft nachzudenken. Klar, ich hätte eine Vorhersage machen können, doch wo bleibt der Reiz des ganzen Witzes namens Leben, wenn man die Pointe kennt? Nachdem ich die letzten beiden Vertreter am Abend verabschiedete ging ich in den Flur, warf mir den Mantel über und

ging hinaus, wo ich auf Stacy traf. "Bei Ihnen war heute ja einiges los!", meinte sie. "Ja, alle wollen was von mir!", lachte ich. "Wie war dein Tag?" "In der Schule erstmal eine Bioarbeit geschrieben, danach eine langweilige Doppelstunde Religion und anschließend Kunst. Danach war ich mit Freunden ein wenig shoppen. Also nichts wirklich besonderes!" "Freitag kommen deine Eltern wieder, oder?" "Sie haben sich nächste Woche frei genommen. Dort, wo die Fortbildung ist, scheint es schön zu sein. Sie haben mir gestern eine Postkarte

geschickt." "Ach? Drei Wochen sturmfreie Bude muss schön sein. Ich war früher höchstens am Wochenende von meinen Eltern befreit." Schweigsam gingen wir weiter zum Wald. "Was ist das?", fragte Stacy als wir ankamen. Ich konnte ihre Frage verstehen. Mehrere Polizeiwagen standen auf dem Parkplatz, SWAT Einheiten schienen im Wald zu sein. "Was ist hier los?", fragte ich eine vorbeilaufende Polizistin. "Eine junge Frau wurde mehrfach dabei beobachtet, wie sie Menschen in den

Wald entführt hat. Von einer Wanderung würde ich absehen!", erklärte sie und lief sofort weiter. "Denken Sie das Gleiche wie ich, Mr Magicae?" "Ich fürchte ja. Wir nehmen einen Umweg zur Lichtung." "Aber die Polizei...!" Ich hielt inne. Stacy hatte Recht. Solange die Polizei hier war wäre es keine gute Idee, in den Wald zu gehen um zu üben. Ich lauschte in den Wald. Es ertönten Gewehrfeuer und mehrere Schreie. "Ich würde sagen, dass sie sie gefunden haben", stellte ich fest und zündete mir eine Zigarette an. Stacy wirkte hin- und

hergerissen. "Was ist?" "Sollten wir ihnen nicht helfen?" "Wem? Den Polizisten? Für die ist jede Hilfe zu spät." Diese nüchterne Feststellung schien sie zu schockieren. "A... Aber..." "Es gibt kein Aber. Es sind Menschen, die gegen einen Vampir kämpfen. Fertig. Schluss. Aus!" Wir standen am Rande des Parkplatzes, während weitere Wagen von Spezialeinsatzkräften kamen. Ich sah zum Rand. Drei Leute vom SWAT-Team kamen aus dem Wald angerannt, blutüberströmt. "Das könnte interessant werden", sagte

ich zu Stacy und ging zu ihnen. "... lässt sich nicht töten! Jeder von uns hat mindestens ein Magazin verschossen, aber sie hat nur gelacht und... und..." "Und hat Ihren Kameraden das Blut aus den Adern gesaugt, richtig?" Die Anwesenden blickten entsetzt zu mir. "Wer sind Sie?", brachte einer schließlich über die Lippen. "Deus Magicae, hauptberuflicher Zauberer", stellte ich mich vor und deutete eine Verbeugung an. "Mein Name ist Aire, und ich bin seine Schülerin", sagte Stacy und machte einen Knicks. "Und Sie kennen sich mit solchen

Situationen aus?", fragte der Polizist. "Sie ist ein Vampir. Solange Sie ihr nicht mit Pfählen aus Eschenholz ins Herz schießen werden Ihre Bemühungen erfolglos bleiben!" "Was schlagen Sie vor? Sie hat zwölf meiner Männer getötet und Gott weiß wie viele Bürger!" "Meine Schülerin und ich werden uns dem Problem annehmen. Holen Sie einfach nur jeden aus diesem Wald heraus!" Der Polizist nickte, offensichtlich mit der Situation überfordert. Selbstverständlich hatte er von dem Gerücht gehöret, dass ein echter Zauberer in der Stadt sei, doch wirklich

daran glau-ben? Niemals! Aber wie es schien war er bereits vom Gegenteil überzeugt worden. "Es sollten alle draußen sein", wendete er sich nach ein paar Minuten an mich. "Viel Glück!" Ich nickte ihm zu, sah zu Stacy, die signalisierte, dass sie bereit war, und ging langsam in den Wald. Als wir außer Hörweite waren fragte sie mich, ob wir wirklich gegen Ysea kämpfen würden. "Ich hoffe, wir müssen es nicht. Ich würde sie nur ungern töten müssen!" "'Ich würde sie nur ungern töten müssen!' Wirst du etwa weich, Deus?", kam Yseas Stimme von oben. "Und nur

mal so nebenbei: Diese Polizisten waren äußerst delikat!" Sie sprang runter und kam vor mir auf den Boden. "Sie haben sie... gegessen?!", fragte Stacy entsetzt. "Nicht gegessen, nur ausgetrunken. Nur weil ich ein Vampir bin heißt das noch lange nicht dass ich Kannibalin bin!" "Aber musstest du sie töten? Verscheuchen hätte es doch auch getan!", warf ich Ysea vor. "Würdest du nach einem Kopfschuss noch immer so reden? Oder nach hunderten Schusswunden?" "Sie sehen aber sehr gesund dafür aus", merkte Stacy

an. "Je mehr Blut ein Vampir trinkt, desto schneller verheilen seine Wunden", seufzte Ysea. "Wir sollten tiefer in den Wald gehen und einen Kampf vortäuschen. Die Polizisten werden neugierig." Meine Schülerin und ich stimmten ihr zu. "Wie bist du auf den Namen 'Aire' gekommen?", fragte ich. "Ich weiß nicht. Er ist mir einfach eingefallen", meinte Stacy. "Hm. Er gefällt mir!" "Aire als Künstlername? Heißt nicht ein Fluss oder eine Stadt so?", fragte Ysea, erhielt aber keine Antwort, was sie mit einem Seufzer

quittierte. Nach einer Weile hörten wir einen Hubschrauber im Anflug. "Es scheint, dass die Reporter neugierig werden!", rief ich über den Lärm. "Stacy, erzeuge ein paar Feuerstöße in diese Richtung!" Ich deute auf einen abgestorbenen Baum. Stacy nickte, wartete ein paar Sekunden und verbrannte mit ein paar gezielten Feuerstößen den Baum und den Boden um ihn. Ich ließ es ein paar Sekunden lang brennen bevor ich es mit Wasser löschte. "Bin ich jetzt offiziell tot?", erkundigte sich Ysea. "Sieh zu, dass du unauffällig von hier

verschwindest. Ich glaube, du solltest du nächsten Wochen nur von Konserven leben. Sonst wird noch jemand misstrauisch." "Du, Deus, die Frau zwei Stockwerke unter mir hat immer frischen Knoblauch und ein Kreuz an der Wohnungstür hängen. Wenn die nicht misstrauisch ist weiß ich auch nicht mehr! Aber dir zu liebe werde ich es machen", beschwichtigte sie mich. Wir verabschiedeten uns und machten uns in entgegengesetzte Richtungen auf. "Also habe ich den Vampir verbrannt?", erkundigte sich Stacy. "Ja, hast du. Er ist vollkommen zu Asche

zerfallen." "Die Polizisten?" "Nicht mehr zu retten. Wir haben sie alle geköpft." Stacy nickte niedergeschlagen. "Es ist nicht richtig!" "Dass wir Ysea decken? Sicher ist es nicht richtig. Aber sie ist die Einzige, mit der wir offen sprechen können. Oder meinst du, dass einer der normalen Menschen deine Sorgen und Nöte nachvollziehen könnte?" Sie gab auf. Als wir den Waldrand erreichten warteten schon die Polizisten und ein paar Kamerateams sehnsüchtigst auf

uns. "Sie... ist tot?", fragte ein Polizist. "Zu Asche verbrannt", antwortete Stacy. "Und... meine Männer?" "Wir mussten sie köpfen, damit sie nicht zu Ghulen werden", erwiderte ich. Der Chief wirkte niedergeschlagen. Ich wurde von einem Blitzlicht geblendet, was die Fragerunde der Reporter einläutete, die sich regelrecht auf uns stürtzten. Stacy erkämpfte uns Platz, indem sie sie mehrere Meter wegwehte. "Nicht so harsch, Aire! Komm, lass uns gehen!" "Jawohl, Mr Magicae!" Sie schloss zu mir auf und wir ließen die

Polizisten mit den Reportern allein. "Was machen wir jetzt?", fragte Stacy während wir durch den Park wanderten. "Ich mein ja nur. Wohin wir auch immer in Zukunft gehen werden, wir werden verfolgt. In Ruhe trainieren wird kaum noch gehen." "Hm. Ich meine, Ysea hätte noch irgendwo eine Art Landsitz von ihren Eltern oder so geerbt. Also mach dir keinen Kopf darüber, wo wir in Zukunft über werden. Und wenn es in meinem Garten ist!" Sie schwieg. "Was hast du eigentlich jetzt mit deinem Leben vor, wo du eine Zauberin bist?",

fragte ich nach einer Weile. "Ich weiß nicht so recht. Ich würde gerne noch immer Illustratorin werden, aber ich könnte mir auch gut vorstellen, mit meinen Fähigkeiten Geld zu verdienen. Mit Kartentricks bei-spielsweise." Wir lachten beide. "Wie viele Wohnsitze haben Sie eigentlich?" "Ich habe nur mein abbezahltes Haus. Ysea hat da doch etwas mehr. Zwei gekaufte Wohnun-gen und ein Haus, dazu wahrscheinlich noch der Landsitz. Laut ihr ist alles schon seit Jahr-zehnten bezahlt." Wir liefen stumm nebeneinander her. "Ich glaube, dass ich mir irgendwann

mal ein Haus an einem Bergsee kaufen werde", sagte Stacy irgendwann. "An einem Bergsee? Wäre nichts für mich. Nein, eine Waldhütte wäre schön." Den Rest des Abends verbrachten wir damit, dass wir uns über schöne Häuser an schönen Orten unterhielten.

Kapitel 7

Der nächste Tag war wieder recht uninteressant. Am Abend kamen Stacy und ich zu Ysea, von deren Wohnung aus wir uns auf den Weg zu ihrem kleinen Anwesen machten. "Meine Eltern waren Fabrikbesitzer und hatten entsprechend viel Geld. Mein Vater meinte immer, ich würde es wie Heu aus dem Fenster werfen!", philosophierte Ysea während ich uns mit einem geklauten Mietwagen hinfuhr. Das Anwesen war weder groß noch klein. Ein dreistöckiges Haus mit Hauptgebäude und zwei Flügeln und

einem riesigen, aber dennoch überschaubaren Garten dahinter. Es wirkte halb verfallen. Wie stiegen aus und umrundeten das Gebäude. "Wie lange waren Sie nicht mehr hier?", erkundigte sich Stacy. "Ich weiß nicht. Zwei Jahrzehnte? Ich habe schlichtweg nicht die Muße, die Arbeit hier zu erledigen." "Warum lassen Sie es nicht Ghule erledigen?" "Weil Ghule dümmer als eine Scheibe Toast sind, deshalb!" Ich sah mich um. Es muss einst ein schöner Garten gewesen sein. Doch nun war der Rasen mit Unkraut überwuchert

und die Wege nicht mehr wirklich zu erkennen. Dazu die schiefge-wachsenen Bäume... Es war der Charme eines sich selbst überlassenen Gartens. Ich sah eine Feuersäule in den Himmel steigen. Anscheinend hatte Stacy eine gute Stelle zum Üben gefunden. Ich schlenderte zu ihr mit einem Batzen Erde in der Hand. "Fang!", rief ich ihr zu und warf die Erde, die sie überrascht auffang. "Erde? Erdbändigen?", fragte Stacy verdutzt. "Es ist das Gegenteil zu deinem Hauptelement Luft. Also ja, Erde. Lege sie vor dich auf den Boden, und versuche sie zu spüren und in die Luft zu

heben!" Ich benutzte keine Telepathie dieses Mal. Stacy konzentrierte sich, ich konnte spüren, wie sie ihre Sinne ausfuhr, doch der Stein bewegte sich kein bisschen. Ich streifte ihren Geist mit meinem und ich spürte ihre Anstrengung, doch außer einer Ober-fläche konnte sie wirklich nichts spüren. Nach einer halben Stunde, in der ich auch versucht hatte ihr zu helfen, gab sie auf. "Es hat keinen Zweck!", jammerte sie, "Ich kann die Erde nicht bewegen! So sehr ich es auch versuche, ich kann sie

nicht fühlen!" Sie setzte sich auf den Boden und legte ihr Gesicht in die Hände. "Stacy, es ist der Konterpart zu Luft. Es ist völlig normal, dass du Probleme mit hast", ver-suchte Ysea erfolglos, sie aufzumuntern. "Es gibt noch eine Möglichkeit...", murmelte ich. "Nämlich?", fragten Ysea und Stacy gleichzeitig. "Stacy, kann ich kurz die Kontrolle über deinen Geist übernehmen?" Sie wirkte zuerst etwas entsetzt, willigte aber dennoch ein. "Entspanne dich." Ich drang in ihren Geist ein. Mit ihr

erforschte ich die Umgebung. Der Wind, deutlich zu spüren, obwohl er zehn Meter entfernt wehte. Wärme konnten wir auch wahrnehmen. Doch der Boden? Er schien leblos, ohne jeglichen Belang zu sein. Ich suchte nach Wasser. Ich wusste, dass in etwas Entfernung eine kleine Pfütze war, doch ich konnte sie mit Stacys Fähigkeiten kein bisschen wahrnehmen. Ich zog mich wieder zurück. "Und?", fragte Ysea. "Es gibt den äußerst seltenen Fall, dass ein Zauberer nur in der Lage ist, zwei Elemente zu beherrschen. Es scheint, als ob Stacy davon betroffen ist. Es tut mir

Leid." "Das braucht es Ihnen nicht", erwiderte sie niedergeschlagen. "Es... gibt noch immer arkane Magie. Ich könnte sie dir beibringen. Ein anderer Lehrer könnte dir auch ganz gut tun!", munterte Ysea sie auf. Während Ysea Stacy in arkaner Magie unterrichtete sah ich mich im Haus um. Es war innen ebenso zerfallen wie außen. Überall hingen Spinnweben und waren Graffities an den Wänden. Doch es schien, dass den Jugendlichen das Haus zu unheimlich geworden war. Ich hörte Ysea von draußen. Ich lächelte. Askuwheteau hatte mich

immer für einen äußerst begabten Arkanmagier gehal-ten. Es war die Art der Magie, die ich am einfachsten meistern konnte, owohl ich sie so gut wie nie nutzte. Ysea hingegen war der Meinung, dass ich ein Großmagier war, also ein Zauberer, der alle Arten der Magie gleich gut beherrscht und oberdrein sehr mächtig ist. Ich mochte es nicht, da sie mich damit auf eine Stufe mit Merlin stellte. Ich stieg über ein paar Trümmer und fand mich in der Küche wieder. Es standen noch altmodische Holzöfen in ihr. Ich ging weiter zur Einganghalle. Hier

schien der Kronleuchter schon vor Ewigkeiten herun-tergekracht zu sein. Ich ging zum Eingangsportal. Überraschender Weise war es verschlossen. Ich grinste und ging die Treppe hoch in den ersten Stock. Es befanden sich zwei große Badezimmer, mehrere normale Zimmer und ein kleiner Saal in ihm. Ich ging hoch in die oberste Etage. Sah man davon ab, dass der Saal in mehrere Zimmer unterteilt war sah es hier genauso aus wie im Geschoss darunter. Es gab noch einen Dachboden, doch sah von meinem Plan, mich auch dort umzusehen, ab, nachdem mir beim Anheben der Luke ein paar Fledermäuse

entgegenflogen. Ich ging zurück zu Ysea und Stacy, da ich mich nicht im Keller umsehen und dabei Leichen oder Dämonen finden wollte. Als ich rauskam sah ich die beiden bedröppelt nebeneinander sitzen. "Was ist los, dass ihr so traurig seid?" "Nun, äh, ich..." "Sie hat keinen Zugang zu arkanen Energien, um es trocken auszudrücken. Okkultismus dürfte kein Problem werden, aber das kann jeder. Und außerdem kann man Rituale aufschreiben", übernahm Ysea die Erklärung. "Hm. Also bist du eine

Luft-Feuer-Magierin, Stacy?" "Es scheint so, nicht?", sagte sie traurig. "Kopf hoch! Diese Kombination mag zwar nicht ganz so stark erscheinen, aber wenn du fleißig trainierst wirst du sogar einen richtigen Elementarmagier besiegen können!", versuchte ich mich an einer Aufheiterung. Es klappte nicht wirklich. "Ich denke, wir sollten nach hause", meinte Stacy nach einer Weile und da Ysea und mir nichts Besseres einfiel willigten wir ein.

Kapitel 8

Dass am nächsten Tag etwas schreckliches passieren musste hätte mir schon klar sein müssen, als ich früh wach wurde und Brownie beim Frühstück äußerst wachsam war, doch ich dachte mir nichts bei. Ich fühlte, dass an diesem Vormittag niemand bei mir klingeln würde, also nutzte ich die Zeit, um in der Stadt umher zu spazieren. Gegen zehn Uhr kriegte ich eine böse Vorahnung und rannte los. Ich sah über den Häusern bereits Rauch aufsteigen. Ich beeilte mich noch mehr. Als ich in die Straße von Stacys Schule

einbog konnte ich die Feuerdämonen sehen, wie sie jemanden angriffen. Der Wind, der immer wieder aufkam, schien 'Schüüüler' zu heulen. Als ich auf den Hof kam bestätigte sich mein Verdacht. Das Gebäude war bereits ausgebrannt und Stacy kämpfte gegen drei Feuerdämonen, zwei weitere lagen tot auf dem Boden. Sie hielt sich gut. Sie wehrte gegnerische Angriffe ab und konterte entschieden. Ich kümmerte mich um den, der mir am nächsten war, indem ich seine Füße im Boden versinken ließ und ihn mit einem Todeszauber, nun ja, tötete. Stacy hob einen anderen hoch, wo er ein

gutes Ziel für einen großen, spitzen Felsen war. Der Letzte schien zu realisieren, dass er gegen uns keine Chance hatte und verbrannte sich selbst. Stacy sah erschöpft zu mir, und die Schüler und Lehrer trauten sich aus dem Schatten der Rui-ne. Sirenen gellten auf. "Bist du in Ordnung?", rief ich Stacy zu. "Ein paar versengte Haare und ein paar Brandlöcher in der Kleidung, aber sonst gehts mir gut!", kam ihre Antwort nach ein paar Sekunden. Ich lief zu ihr. "Was waren das für Viecher?" "Feuerdämonen. Ich schätze, dass sie gesendet wurden um herauszufinden, wie stark du

bist." "Aber... Ich dachte Zauberer bekämpfen sich nicht mehr!", rief sie entsetzt aus. "Es gibt einen, der offensichtlich anders denkt. Und du bist neu dabei, also ein recht leichtes Ziel." Feuerwehr und Polizei kamen an. Genauso wie die anderen Leute waren sie beim Anblick des Geländes sprachlos, wer konnte es ihnen schon verübeln? Stacy sah in die dunklen Löcher in der Fassade, wo vor kurzem noch Fenster waren. "Warum... Warum hier?" "Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht." Ich nahm sie in den

Arm. Ich hörte mehrere Hubschrauber über uns fliegen, die uns etwas zuriefen. Doch es war nicht wichtig. Nach einer Weile hörte ich das Klicken der Sicherung einer Pistole. Ich drehte mich zur Quelle des Geräusches um. "Ich sagte: Hände hoch!" "Sonst was? Sehen sie diese Ungeheuer hier? Dieses Mädchen hat zwei von ihnen ohne jegliche Hilfe getötet und ich hätte es mit allen fünfen aufgenommen. Und diese konnten Feuer speien. Und was haben sie vorzuweisen?!" Die Angst stand dem Polizisten regelrecht ins Gesicht geschrieben. Nach

ein paar Sekunden richtete er die Pistole auf den Boden. "Gute Entscheidung!", sagte Stacy. Ich schaute zu den Hubschraubern. Der Eine gehörte zum Militär und der Andere zu einem Fernsehsender, und von beiden wurde fleißig gefilmt. Die Männer und Frauen der Feuerwehr standen recht ratlos rum, da alles bereits abgebrannt war und rückten daher wieder ab, um Platz für die Krankenwagen zu machen. "Weißt du, wie viele draußen waren?", fragte ich Stacy nach einer Weile. "Nein. Aber das ist nicht wichtig. Sie haben sofort den Raum angegriffen, in dem ich war! Und alle anderen sind

gestorben! Sie sind elendig verbrannt!" "Beruhige dich! Beruhige dich." Ich streifte ihren Geist, der einem aufgewühlten Ozean glich und glättete ihn ein wenig. "Danke", brachte Stacy heiser hervor. "Stacy! Stacy!", rief jemand, der auf uns zu lief. "Leon, du lebst?!", rief sie freudig aus. "Stacy, was zur Hölle war das?!" "Feuerdämonen. Niedere Ausgeburten der Hölle", antwortete ich. "Ahh jaaa. Ja nee, is' klar! Hm. Warum auch nicht. Nach dem, was ich jetzt gesehen habe, bin ich sogar bereit, an den Weihnachtsmann zu glauben!" Ich schmunzelte, als weitere Schüler und

auch Lehrer ankamen und Stacy und mich befragten und letzten Endes Stacy hochleben ließen, was die Kamerateams und Reporter natürlich nur zu gerne aufnahmen. Auf dem Heimweg schien Stacy langsam über den Kampf hinweg zu kommen. Inzwischen lagen die Zahlen der Vermissten vor. Neunundfünfzig! Neunundfünfzig Unbeteiligte waren umgekommen! Dass Kämpfe zwischen magisch Begabten eher für andere Personen tödlich waren als für die Zauberer selbst war wohl bekannt, und dennoch stimmte es mich

wütend. "Ich fürchte, jetzt kommen wir doch groß ins Fernsehen!", versuchte Stacy zu scherzen, obwohl wir beide nicht dafür in Stimmung waren. Stacy brauchte nicht zu fragen, als sie mit in mein Haus kam. Ich war sogar froh darüber. "Ich weiß nicht, sollen wir den Fernseher einschalten, um die Berichte mitzubekommen, oder nicht?", fragte sie, als wir uns ins Wohnzimmer begaben. "Ich muss es nicht umbedingt sehen. Aber es könnte durchaus interessant und informativ sein", erwiderte ich. Sie nahm die Fernbedinung und schaltete

meinen alten Röhrenfernseher ein. Es dauerte etwas bis sie ein Programm fand, in dem Nachrichten liefen, doch wurde unser Kampf dort nicht erwähnt. Sie zappte weiter. Es dauerte gut eine Stunde, bis die Nachricht über den Kampf im Fernsehen lief. "... hat es heute Vormittag einen heftigen Kampf gegeben." "Ob die Leute das glauben werden?", fragte Stacy. "Offenbar haben eine Schülerin und ein später eingreifender Bürger gegen fünf Unbekannte gekämpft. Das Schulgebäude ist während des Kampfes vollständig ausgebrannt. Offizielle Verlustzahlen gibt es nicht, allerdings

wurden alle Unbekannte getötet und neunundfünfzig Schüler als vermisst gemeldet." "Ich liebe unseren seriösen Journalismus!", rief ich spontan aus. "Warum? Sie haben noch nicht mal die Wahrheit gesagt!" "Doch, das haben sie. Nur nicht die Ganze. Aber es ist auch klüger. 'Die Intelligenz der Kreatur bekannt als Menschenmenge ist die Quadratwurzel der Anzahl der Leute in ihr.' Und damit hat Terry Pratchett bedauerlicher Weise Recht. Stell dir die Unruhe vor, die aufkommen wird, wenn die Leute von real existierenden Zauberern, Dämonen und Vampiren

hören!" Sie nickte leicht. Es gab vieles, was sie bewältigen musste, vor allem aber, dass einige ihrer Mitschüler gestorben waren. "Wir haben bis übernächste Woche Schulfrei", sagte sie irgendwann. Ich dachte nach. Stacy hatte sich gut gemacht, doch hatte man ihr die Erschöpfung ansehen können. Sie musste auf jeden Fall trainieren wenn sie weiterhin überleben sollte. "Was hälst du davon, wenn ich heute Abend Ysea anrufe und sie frage, ob wir nicht eine Wei-le in ihrem Anwesen wohnen wollen?", fragte ich, was Stacy

bejahte. Nach einiger Zeit schaltete Stacy auf einen Klatschsender um, und wieder einmal bemerkte ich den Unterschied zwischen seriösen Nachrichten und... solchen. Bei denen schien sich alles nur um den Kampf zu drehen, sie hatten sonst was an 'Experten' eingeladen und und und. Es war gräßlich und zugleich faszinierend. "Seit wann gibt es Magieexperten?", fragte Stacy als einer in der Show auftrat. "Seitdem sie Einen benötigen, so einfach ist das." Nach einer Weile tauchten auch Vertreter

der Kirche im Fersehen auf, die unsere Taten aufs Schärfste verurteilten, da wir Magie genutzt haben. "Wie sollte man Dämonen denn sonst aufhalten? Mit einem Gewehr? Einem Schwert? Lachhaft!", meinte ich. Es ging die nächsten paat Stunden so weiter. Als ich Stacy fragte, ob sie was essen wolle, verneinte sie und ich hatte ebenfalls keinen Hunger, obwohl es sechzehn Uhr und das Frühstück acht Sunden her war. Gegen acht stand ich auf und rief Ysea an. "Hallo?", fragte eine männliche

Stimme. "Guten Tag, ist Ysea zufällig bei Ihnen?" "Tut mir leid, aber sie ist nicht hier. Soll ich ihr etwas ausrichten?" "Nein danke, ich habe nur einfach zum reden angerufen. Tschüss!" Ich legte auf. Warum war ein Mann dran gegangen? War die Polizei bei ihr? Ich versuchte es bei ihrer nächsten Wohnung. "Ja?", sagte Ysea. "Hallo Ysea! Was ist denn los, dass du nicht in deiner Hauptwohnung bist?" "Die Polizei hat von der Frau zwei Stockwerke unter mir den Tipp erhalten, dass ich eine Mörderin sei. Nun, zwei Leichen im Bad machen die Situation

nicht einfacher, oder?" "Hm. Unschön. Aber ich rufe nicht deswegen an. Hast du von Stacys Kampf gehört?" "Alle Leute reden ständig darüber, also ist es unmöglich, es nicht mitzubekommen!" Ich fasste die Geschehnisse kurz zusammen. "Nicht gut! Ganz und gar nicht gut! Stacy muss definitiv trainieren!" "Das habe ich mir auch gedacht. Und der einzige Ort, der im Moment dafür in Frage kommt, wäre das Anwesen deiner Familie." "Hmpf. Du hast Recht, Deus, auch wenn es mir nicht sonderlich gefällt. Nur

müssen wir erstmal das Gebäude bewohnbar machen!" "Lass das meine Sorge sein!" "Wenn du meinst... Findet ihr auch alleine hin? Ich würde schonmal meine Sachen zusammenpacken und dort hin gehen." Ich bejahte es, legte auf und ging hinunter zu Stacy. "Geh rüber und pack deine Sachen, wir machen uns auf!", befahl ich ihr. "Wie lange bleiben wir?" "So lange wie nötig." Sie stand auf und flitzte aus meinem Haus. Ich schaltete den Fernseher aus, ging hoch in mein Schlafzimmer und packte

eine Reisetasche mit Kleidung und anderen Sachen. Nach gut einer halben Stunde klingelte Stacy bei mir und ich öffnete die Tür. "Alles Wichtige dabei?" Sie nickte. "Dann wollen wir mal losfliegen!" "Aber ist das nicht etwas auffällig?" "Wir sind schon vor ein paar Stunden aufgefallen, da macht das bisschen Fliegen auch nichts mehr", sagte ich und hob ab. Stacy seufzte und folgte mir in den Himmel.

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Über den Autor

TheLord
Was gibt es mich zu sagen? Auf jeden Fall, dass ich gerne am Computer Spiele, am liebsten RPGs und Strategiespiele. Dann bin ich definitiv ein Anhänger der Science-Fiction im Allgemeinen und Star Trek im Besonderen, mag Fantasy (wobei ich ihr SF doch vorziehe), sehe/lese gerne Anime/Manga. Ab und zu kommt es auch noch dazu, dass ich zeichne oder (Schreck lass nach) schreibe! 'O.O Gibt es sonst noch was zu sagen? Nein, ich glaube nicht. Wobei, Sarkasmus unerwähnt zu lassen ist eine schlechte Idee, is it?

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EagleWriter Ich musste grinsen. Aber irgendwie hab ich bei den Entführern noch damit gerechnet, er stellt sich als Neo vor ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
TheLord Stimmt, wäre eine Option gewesen ^^ ist mir nur leider nicht beim Schreiben eingefallen :(
LG
TheLord
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