Fantasy & Horror
Lichtbringer Kapitel 27

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"Lichtbringer Kapitel 27"
Veröffentlicht am 16. Juli 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Lichtbringer Kapitel 27

Lichtbringer Kapitel 27

EInleitung


Das Kaiserreich von Canton, versinkt im Krieg, zwischen den rivalisierenden Armeen des Zauberfürsten Simon Belfare und den Streitkräften der Herrschenden Ordeal-Dynastie. Während beide Seiten das Land, ohne Rücksicht verbrennen, versuchen tausende von Flüchtlingen sich vor den, immer weiter um sich greifenden Kämpfen, nach Süden zu retten. Inmitten all dieser Unruhen, möchte der wandernde Schmied Leif, eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Schließlich, doch gezwungen, sich einem

der Flüchtlingstrecks anzuschließen, macht er sich auf den Weg, die Zerstörung, wie so viele, hinter sich zu lassen. Unwissend, das der Schlüssel, zum Ausgang des Krieges, bald in seinen Händen liegen wird. Und eine Welt, in der es keine richtige Seite mehr gibt, ist ein gefährliches Pflaster. Bildquelle : Kurt Bouda / pixelio.de

Kapitel 27 Totgeglaubt

Celani wusste nicht mehr, wie lange sie schon unterwegs waren. Oder wohin. Nach dem kurzen Kampf an der Brücke, hatte man sie stetig Stromaufwärts gebracht, durch die Wälder und an den Klippen entlang. Auf dem Weg waren neben den Wölfen, bei denen es sich wohl um Söldner handeln musste, auch mehrere kaiserliche Gardisten aufgetaucht. Wohin sie auch sah, die Soldaten des Reichs ließen das Dutzend Flüchtlinge, keinen Herzschlag aus den Augen. Sandria ging etwas hinter ihr,

zusammen mit zwei Männern, die den, nach wie vor bewusstlosen, Lewyn trugen. Die Sängerin hatte irgendwie einen Eimer Wasser organisiert und säuberte die Kopfwunde des jungen Zauberers. Erik hingegen hatte eine düstere Mine aufgesetzt und lief, die Hände in den Taschen, einfach mit. Die gelegentlichen Tritte und Stöße der Gardisten, nahm er leise fluchend zur Kenntnis, machte aber nicht wirklich den Versuch, schneller zu laufen. Die Gejarn hingegen konnte sich auf wenig mehr konzentrieren, als darauf einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ruben war tot. So viele andere waren tot

und Leif…. Sandria beschleunigte ihre Schritte und schloss zu ihr auf. "Was machen wir jetzt ?“, fragte sie gedämpft. „Machen….“ Celani schüttelte den Kopf. „Es ist vorbei, oder?“ „Götter und ich dachte, Erik wär am Boden. Hört zu...“ „Ich habe versagt Sandria. Ich habe geschworen diesen verfluchten Stein niemanden in die Hände fallen zu lassen. Und jetzt hat dieser Robert ihn. Ein Prätorianer.“ „Und wir werden uns bald alle vor einem Galgen wiederfinden.“ Sandria

versuchte ein schwaches Lächeln und strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. „Aber Ihr habt Lewyn damit gerettet… das ist etwas Gutes, egal wie es momentan aussehen mag.“ „Es ist ein Leben, im Tausch gegen unzählig viele weitere. Ruben ist für nichts gestorben. Leif ist für… nichts gestorben.“ „Vielleicht ist er nicht tot.“, warf die Sängerin ein. „Das würde uns nichts bringen. Wie soll er uns bitte finden? Wir sind mittlerweile Meilen von der Brücke entfernt.“ „Und wenn….“

Einer der Wächter hatte das Gespräch offenbar bemerkt. „Klappe halten.“ Celani musste sich unter einem Hieb wegducken. Sandria ließ sich wieder zurück fallen. „Wir… wir müssen einfach einen Ausweg finden.“, flüsterte sie zum Abschied. Celani war drauf und dran, ihre Worte einfach ab zu tun. Verflucht sollte Sandria sein, sie wusste nicht…. Die Gejarn hielt inne. Nein sie konnte jetzt nicht einfach aufgeben. Das wäre Verrat an allen, die gestorben waren. Ja es sah düster aus. Sogar sehr düster, dachte sie bei sich. Aber Sandria hatte

Recht. Wenn es irgendeinen Ausweg gab… dann musste sie ihn finden, koste es was es wolle. Und wenn es ihr Leben war. Sie lief wieder etwas schneller und sah sich verstohlen zu den kaiserlichen Soldaten um. Keine Chance. Die Männer standen zu dicht. Und wenn sie fliehen könnte, würde sie das Ale’nyo mit sich nehmen. Den Lichtbringer konnte sie nicht in die Hände des Kaisers fallen lassen. Das waren zwei Probleme. Zwei scheinbar unlösbare Probleme… aber Celani wusste nun wenigstens, was sie zu tun hatte. Und wenn sie die Gelegenheit hätte, Robert dabei zu töten, umso besser....

Der Gedanke war ihr bisher fremd, aber wenn sie an den weißhaarigen Prätorianer dachte, schlich sich blanker Hass in ihre Gedanken. Dieser Mann hatte ihr weit mehr genommen, als nur den Stein. Einen Freund…. Die Bäume, die diese Seite des Abgrunds säumten, wichen etwas zurück und gaben den Blick frei auf eine kleine Lichtung. Die Klippe selbst wurde an dieser Stelle weniger steil und führte über einen gewundenen Pfad hinab zum Ufer des Flusses. Auf der Lichtung selber standen zwei Dutzend Zelte, nach Machart der kaiserlichen Armee. Schwere Stoffbahnen, die sowohl vor

Sonne als auch vor Regen guten Schutz baten. Weitere Gardisten standen herum, manche schürten Feuer, andere bewachten die Wege zum Lager und andere schliefen scheinbar. Celani schätzte, dass es wohl knapp zwei Dutzend waren und mit den Wolfsöldnern zusammen... es mussten wohl an die vierzig Bewaffneten auf der Lichtung sein. Bevor sie sich jedoch großartig umsehen konnte, wurden sie und die übrigen überlebenden Flüchtlinge in Richtung eines groben Holzverschlags weitergetrieben. Das Gebäude war primitiv und scheinbar erst vor kurzem errichtet worden, aber es wirkte stabil. Einer

ihrer Wächter zog die Tür auf. Es war stockdunkel, wie Celani rasch feststelle und bevor sich ihre Augen noch an die Finsternis gewöhnen konnten, wurden sie schon hinein geschubst und die Türen hinter ihnen verriegelt. „Sind alle in Ordnung?“ , klang Eriks Stimme durch die Schatten. „Ich glaube schon. Den Umständen entsprechend eben. Nur Lewyn ist immer noch bewusstlos.“, antwortete Sandria. Celani begann derweil, durch die Dunkelheit zu wandern. Langsam konnte sie ihre Umgebung besser erkennen, als sich ihre Augen an die Finsternis gewöhnten. Ein Mensch sah vermutlich nicht einmal die Hand vor Augen, aber

sie konnte immerhin schon mal ein paar Gesichter erkennen. Der Boden auf dem sie liefen war festgestampfte Erde. Keine Holzbretter. Simples Erdreich…. nichts weiter als das. Etwas schien in ihrem Geist zu kratzen. Eine Idee… der Ausweg, den sie brauchten. Die eine Chance, die sie hatten. „Erik, das ist kein richtiges Gefängnis.“, erklärte sie rasch. „Seht selbst oder… fühlt, der Boden besteht nur aus Erde. Das ist nicht dafür gebaut worden um jemanden wirklich einzusperren, vielleicht mehr als Vorratskammer oder…“ ihre Gedanken rasten.

„Wie viele sind wir?“ „Ein Dutzend.“, antwortete Sandria „Meint Ihr wirklich….“ Die Gejarn nickte, ihr fiel zu spät ein, dass die Geste im Schatten niemand sehen konnte. „Wir graben uns frei. Es wird eine kleine Ewigkeit dauern, sicher, aber… es ist die beste Chance, die wir haben und wenn alle mithelfen… es ist zu schaffen. Wir warten, bis alle schlafen und dann, sehen wir zu, dass wir hier heraus kommen.“ Schweigen setzte ein, als Celani aufhörte zu sprechen. Sie wusste selber, dass die Idee Irrsinn war. Das es mehr als nur viel Glück bräuchte und doch…

es war die eine Chance, die, die sie wollte, die sie brauchte. Wenn sie einmal entkamen, würde sie nur tot hierhin zurückkehren, schwor sie sich. Die erste Stimme, die ihr schließlich antwortete, war weder die von Erik, noch Sandria. Noch eine von den anderen Flüchtlingen, die sie kannte. „Genial Mädchen, die beste Idee seit Wochen, warum bin ich da noch nicht drauf gekommen?“ Es war die Stimme eines Toten. Die Stimme eines Mannes, der seit fast einem halben Jahr Tod sein sollte. „Kornelius ?“ Der Alte trat zwischen den Flüchtlingen hervor. Seine silberweißen

Haare schienen im Restlicht etwas zu leuchten und hoben das ausgemergelte Gesicht noch etwas hervor. Es war klar, dass der Mann nicht in besten Zustand war. Eingetrocknete Flecken auf seinem Hemd, die offensichtlich Blut waren, zeugten noch mehr davon. Trotzdem begrüßte er sie mit einem Lächeln und einigen warmen Worten in ihrer Sprache. „Ich hätte auch nicht gedacht dass wir uns noch mal wiedersehen.“, meinte er. „Wenn die Umstände wohl auch besser sein könnten. So und jetzt… wo steckt eigentlich Leif?“

Das erste, was er hörte, war ein leises Glockenspiel. Seltsam. Er wusste, dass er dieses Geräusch kannte, aber aus irgendeinem Grund schien es keinen Sinn zu machen. Nicht hier. Irgendetwas schwappte über ihn… Wasser. Ein plötzlicher brennender Schmerz in seiner Schulter und seinem ganzen Körper, riss ihn endgültig zurück ins Bewusstsein. Leif schlug die Augen auf und hustete Wasser. Vor seinen Augen tanzten Lichtpunkte. Er machte den Fehler, sich auf dem verletzten Arm aufstützten zu wollen. Das Ergebnis war eine neue Welle aus Schmerzen, die über ihn hinweg rollte. Er fiel vornüber und blieb einen Moment regungslos im

Schlamm des Ufers liegen. Der Schmied machte noch einen Versuch, sich aufzusetzen und schaffte es diesmal sogar. Der Fluss musste ihn hier ans Ufer gespült haben, dachte er. Mittlerweile floss die Keel nur noch träge dahin und aus dem beengten Flussbett in der Schlucht, war ein breiter Kanal geworden, dessen anderes Ufer er grade so ausmachen konnte. Leifs Schädel schmerzte und als er sich an die Stirn fasste, tropfte Blut zwischen seinen Fingern hervor. Götter, er hatte Glück, das er noch lebte. Alles, was nach dem Einsturz der Brücke passiert war, war ein wilder Strom aus Sinneseindrücken. Die Panik, als er es

nicht schaffte, wieder an die Oberfläche zu kommen, die Schmerzen in seiner Schulter, die ihn am Schwimmen hinderten… und dann ein heftiger Schlag gegen den Kopf. Wenigstens wusste er jetzt, wo das Blut her kam. Leif kam zitternd auf die Füße. Das Wasser des Stroms war kalt, trotz des sommerlichen Wetters. Er sah sich etwas um. Trümmer und zerrissene Planen waren mit ihm ans Ufer gespült worden. Einzelne Planken trieben weiter draußen im Strom. Und da war wieder das Windspiel…. Der Schmied drehte sich fast wiederwillig um und hätte am liebsten laut losgelacht. Entweder, er musste

seine Position den Göttern gegenüber überdenken, oder es gab Geisterbäume an mehr Orten, als er geglaubt hatte. Oder er hatte einen recht speziellen Schutzgeist unter den Ahnen. Der Baum stand keine zehn Schritte vom aufgewühlten Ufer entfernt und hob sich weiß gegen den dunklen, moosbewachsenen Hintergrund der Klippen ab. Die Windspiele und gläsernen Talismane in den Zweigen, tanzten in einer leichten Windbrise hin und her. Leif versuchte den verletzten, linken Arm etwas zu bewegen. Es ging, auch wenn jeder Muskel schmerzte. Das war nicht gut, dachte er. Allerdings hatte er

auch keinen Grund sich zu beschweren. Er könnte tot sein, bei allem was Recht war. Rasch sah der Schmied sich weiter am Ufer um. Die Klippen in seinem Rücken hinauf zu klettern, wäre schon normalerweise schwierig gewesen, aber Mitgenommen wie er war…. Unmöglich. Die Felswände schienen weiter im Osten ein Stück abzufallen. Wenn er dem Strom ein Stück abwärts folge, könnte er hoffentlich irgendwie hinauf gelangen. Er musste die anderen wiederfinden…. Leif konnte nur hoffen, dass es die meisten noch von der Brücke geschafft hatten. Wenigstens waren Celani und die

anderen in Sicherheit. Auch wenn sie jetzt wohl einen anderen Weg über den Fluss finden mussten. Er würde sich etwas ran halten müssen, wenn er die Karawane wieder einholen wollte. Der Gedanken daran, wie verdutzt alle sein würden, wenn er wieder auftauchte, besserte seine Laune doch etwas. Aber besser, er löste erst einmal ein Problem, nach dem anderen. Leif hielt sich nicht mehr lange am Ufer auf. Er schnappte sich einen zersplitterten Ast vom Ufer, den er als Stützte verwenden konnte und vergewisserte sich schnell, das außer ihm niemand sonst angespült worden war. Er wollte sich schon auf dem Weg machen,

hielt dann aber doch noch einmal inne und sah zum Geisterbaum zurück. Ohne zu wissen wieso, nickte er kurz. Ob ihn der Zufall gerettet hatte oder nicht… er würde noch einmal etwas mehr Glück brauchen. Leif dachte kurz darüber nach, das Schwert zurück zu lassen. Die Klinge war schwer und würde ihn bremsen. Letztlich jedoch, entschied er sich dagegen. Sicher, Geschwindigkeit war jetzt wichtig. Aber er wollte auch nicht schutzlos sein. Der Schmied machte sich also auf den Weg, immer am Ufer entlang. Dünne Nebelschleier trieben über das Wasser und vom anderen Ufer hallten Vogelrufe

herüber, keine, die er hätte einordnen können. Wie er schon gedacht hatte… niemand verirrte sich in die Täler, die die Keel geschnitten hatte. Außer den Gejarn vielleicht, die den Geisterbaum hier erschaffen hatten. Hoffentlich war der Clan schon weitergezogen, er würde ungern erklären, was ein einzelner Mensch in ihrem Gebiet zu suchen hatte. Er wusste ja nicht mal, mit welchen Gejarn er hier rechnen müsste. Leif stellte schnell fest, dass seine Rechnung aufging. Tatsächlich wurden die Klippen niedriger, je weiter er nach Osten kam. Bald war aus den hoch aufragenden Klippen, ein nicht mehr ganz so bedrohlich wirkender Geröllhang

geworden, den er einfach hinauf gelangen konnte. Sobald er die Felshänge hinter sich gelassen hatte, wandte er sich wieder nach Westen. Wenn er die Brücke wiederfand, konnten die anderen noch nicht allzu weit sein. Flussaufwärts also…. Die Sonne hing schon tief am Horizont. Wenn er nicht schnell zurück fand, würde er sich irgendwo ein Lager für die Nacht suchen müssen. Und er hatte nichts dabei. Kein Feuerstein, kein Zelt, nur was er am Körper trug. Das würde eine ganz schöne Wanderung

werden.

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Zentaur jetzt bin ich gespannt, ob dein starker Held bis zum Kampf wieder fit ist.
LG Helga
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EagleWriter Nope. Leif läuft mit gezerrtem Arm und Kopfwunde herum.^^ Das dauert. Aber er bekommt Unterstützung von unerwarteter Seite.
lg
E:W
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