Romane & Erzählungen
Unbeschützte Kinder - 3. Kapitel

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"Geschichten von der anderen Seite der Gesellschaft"
Veröffentlicht am 09. Juli 2014, 42 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Was weißt Du über mich?
Geschichten von der anderen Seite der Gesellschaft

Unbeschützte Kinder - 3. Kapitel

3. Kapitel

Da war z. B. die Sache mit der Katze.

Ich kann gut mit Tieren. Besonders mit Pferden, aber auch mit Katzen und ich habe seit 10 Jahren immer Katzen.

Tiere sich für mich die echte Gesellschaft. Sie sehen mich, wie ich bin. Sie dichten nichts dazu, sind zufrieden mit dem, was ich ihnen geben kann. Ich bin ihnen gut genug, auch wenn ich mal echt scheiße drauf bin. Sie beurteilen mich nicht und sie wollen mich nicht verbessern.

Das sind die besten Voraussetzungen um sich völlig entspannt und sicher geben zu können.

Ich kann das sehr genießen.

Ihr braucht nicht glauben, dass die Tiere Rücksicht auf mich nehmen. Nein, nein.

Die wollen von mir genauso wissen, wer der Chef ist, was sie tun dürfen, was sie lassen sollen und ob ich etwas wirklich will, wie von jedem Normalo auch.

Aber sie messen mich nicht an einer Maßlatte, die für mich nicht gelten kann.

Ich sag immer, von einem Einbeinigen

erwartet doch auch keiner, dass er auf den Mount Everest steigt. Und keiner würde es wagen, ihn zu beleidigen, weil er es nicht schafft, oder?

Nun, meine Behinderung ist nicht sichtbar, sie ist nur erlebbar. Aber wenn das passiert, bin ich schon wieder auf der anderen Seite der Gesellschaft und selber schuld.

Also, die Sache mit der Katze!

Eine Freundin von mir wollte von einem Arbeitskollegen eine kleine Katze nehmen.

Die Mutter der kleinen Katze war von einem Auto überfahren worden und die

Kleinen mussten mit der Flasche aufgezogen werden. Jetzt waren sie 8 Wochen alt und sollten einen neuen Platz bekommen.

Mein Kater war seit 2 Monaten allein im Haus, weil meine kleine Perserin Hautkrebs gehabt hatte.

Ich habe sie dann einschläfern lassen, als es für sie zu schlimm geworden ist.

Und ich hatte so das Gefühl, dass ihm die Gesellschaft einer anderen Katze ein wenig fehlt.

Meine Freundin erzählt also von der kleinen Katze, die sie nehmen will und fragt mich, ob ich nicht auch eine nehmen möchte.

Bisher habe ich immer erwachsenen Katzen bekommen, die meisten irgendwelche Findelkinder oder Tierheimwaisen.

Und da habe ich ein bißchen nach gedacht und bin bei „Warum nicht mal so ein Kleines?“ hängen geblieben.

Ich habe also das zweite Kleine genommen.

Gewundert hat mich, dass ich eine Tierheimspende abgeben musste. Ich habe aber auch nicht weiter danach gefragt.

Und da kam diese Handvoll Katze, ein Baby und es hat sofort mein Herz geraubt. Und das meiner Tochter auch

gleich noch.

Jetzt lebe ich ja mit meinen Pferden zusammen und vor meiner Haustür geht es manchmal ganz schön zu.

Ich musste also den kleinen Kater vor den Gefahren eines Ponyhofs beschützen, ihm geben was eine verspielte Jungkatze so braucht und meine Arbeit machen.

Da habe ich mich dazu entschlossen, ihm die ganze Wohnung als Abenteuerspielplatz zu geben und ihn nur in den Zeiten, wenn es viel rein und raus geht durch die Eingangstür, in die Katzentransportkiste zu stecken, damit ihm nichts passieren kann. Das ist so ca.

1 Stunde am Tag, wo ich hier mit den ganzen Kindern und Reitbeteiligungen Halligalli habe.

Der Kleine hat zwar gemeckert - er wäre ja auch kein Kind gewesen, wenn er das nicht getan hätte aber er war immer sehr entspannt und ausgeruht, wenn er wieder raus kam.

So war der Kleine eine Woche bei mir und hatte schon gelernt, dass er nicht raus darf. Ich musste ihn also gar nicht mehr einsperren.

Und ich hatte mich richtig verliebt in den Kleinen, so ein netter Sausewind,

der den ganzen Tag durch die Wohnung flitzt, überall rauf und runter springt, alles interessant findet und dankenswerter Weise auch noch Fliegen jagt.

Herz, was willst Du mehr!

So weit ist alles gut, sollte man denken,oder?

Pustekuchen!

Ziemlich genau eine Woche nach seinem Einzug bei mir, ging der Zirkus los.

Meine Freundin hat bei mir angerufen, dass die die Katze abholen wollen. Weil ich die einsperre und quäle. Sie hätte ihnen zwei Fotos von dem Kleinen

geschickt, weil sie darum gebeten hätten. Und ob sie ihnen meine Telefonnummer geben darf.

Ich war erst mal verblüfft und hab mir dann gedacht: „Na, die werden sich ja dann bei mir melden.“

Da sieht man mal wieder, wie naiv ich bin. Ich gehe doch immer wieder davon aus, dass ich die selben Rechte habe, wie jeder andere auch.

Ich bin dann aus dem Haus gegangen und war in der Arbeit, als mich eine wildfremde weibliche Person anruft, deren Namen ich nicht verstanden habe, um mir mitzuteilen, dass sie jetzt vor

meinem Haus steht und die Katze mitnimmt.

Genau das ist so ein Moment, wo mich die Angst packt, und wie!

Könnt ihr das verstehen?

Also ich habe erst mal gar nichts verstanden.

Ich habe nicht verstanden, warum die die Katze mitnehmen wollen.

Ich habe nicht verstanden, wie die die Katze mitnehmen wollen, ich war ja nicht zuhause.

Ich habe nicht verstanden, weshalb die mir die Katze erst geben und dann

plötzlich wieder haben wollen.

Ich habe nicht verstanden, wie die überhaupt auf die Idee kommen, die Katze wieder mitzunehmen, obwohl sie doch mir gehört.

Was ich verstanden habe war , dass da jemand bei mir zuhause ist, irgendwie in mein Haus gekommen ist und mir etwas stehlen will, das mir ernsthaft ans Herz gewachsen ist.

Steigt bei Euch auch langsam die Panik hoch?

Ich kann das immer nicht so gut einschätzen, ich weiß nicht so richtig, wie man in so einer Situation als

Normalo reagieren würde.

Ich habe noch was verstanden.

Nämlich, dass ich gar nichts machen kann.

Ich war wie gesagt in der Arbeit.

Ich hatte also 10 Pferde und 10 Kinder herumstehen und war dafür verantwortlich, dass da nichts passiert und dass die ihren Unterricht bekommen.

Ich hatte also keine Zeit zu telefonieren und irgendwelche klärenden Gespräche zu führen

Und was ich ziemlich schnell auch verstanden habe, war,  dass die auch

kein Interesse hatten mit mir zu reden, die wollten nur die Katze wieder haben.

Angeblich weil ich die einsperre und quäle.

An dem Punkt bin ich total ausgeflippt, habe diese mir immer noch wildfremde Person am Telefon angebrüllt, sie soll ja nicht in mein Haus gehen und ja nicht die Katze mitnehmen.

Da kam sie mir mit einer offiziellen Tierschutzaktion und sie hätte das Recht dazu und sie würde das jetzt tun und ich könnte ja mit ihrer Chefin telefonieren, um das zu klären.

Kurz darauf ruft mich die Chefin dieser Person an.

Ich war gerade mit 3 von den Kindern und einem Pony um den Reitstall herum am spazieren gehen.

Ich habe diese Frau erst mal angebrüllt, was das überhaupt alles soll.

Wie sie überhaupt dazu kommen mir mein Baby wegnehmen zu wollen

Und dass ich jetzt keine Zeit habe, weil ich mich um meine Reitkinder kümmern muss.

Und dass ich garnicht verstehe, was hier abgeht.

Und wie sie noch dazu drauf kommen,

ich würde die kleine Katze einem Wildfremden mitgeben, dessen Namen ich noch nicht mal kenne.

Sie sollen sich gefälligst bevor sie ein Viecherl weggeben, überleben, ob es da gut genug für es ist und nicht eine Woche später, wenn man sich schon an den Kleinen gewöhnt hat.

Und dass die Katze den ganzen Tag in meiner ganzen Wohnung rum rennt, auch in der Sattelkammer.

Und wer behauptet, dass ich die Katze in der Sattelkammer einsperre, der lügt.

Und wenn ich sie eine Stunde in der Transportkiste einsperre, dann nur zu ihrer Sicherheit.

Und dass das eh schon nicht mehr nötig

ist, weil die Katze schon gelernt hat, dass sie nicht raus darf.

Und warum eigentlich keiner versucht mit mir zu reden, ob das überhaupt alles richtig  ist.

Und wie sie dazu kommen, auf Grund von zwei Bildern darauf zu schließen, dass ich die Katze quäle.

Und warum denn keiner versucht, sich die Wohnsituation bei mir anzusehen, um feststellen zu können, ob ich die Katze wirklich quäle.

Und was das überhaupt für eine Art ist, mit mir umzugehen.

Und dass wir das gefälligst auf einen Tag verlegen müssen, an dem ich Zeit habe und mich nicht um 10 Pferde und

10 Kinder kümmern muss.

Und warum man mich nicht vorher angerufen hat.

Und wie die dazu kommen einfach in meine Wohnung zu gehen und etwas mitzunehmen.

Und dass die gefälligst morgen nochmal kommen sollen, um über das ganze zu reden, weil es ein Missverständnis sein muss.

Und... Und.. Und...

Am Ende haben wir uns darauf geeinigt, dass sie die Katze da lassen und am nächsten Tag noch mal kommen wollen.

Ich hatte eine Adrenalinspiegel, wie ein

Preisboxer in der 10ten Runde.

So stelle ich mir das zumindest vor.

Ich bin mit meinen Reitkindern ungefähr 50 m weiter gegangen, da ruft mich meine Tochter total aufgelöst und heulend an:

„Die haben den Radu mitgenommen. Ich komme gerade von der Arbeit nach hause.

Da waren zwei vom Tierschutz da, die haben mir einen zerknautschten Zettel in die Hand gedrückt und gesagt, sie nehmen jetzt den Radu mit, weil er bei uns gequält wird.

Ich versteh das alles garnicht...“

Ich habe meine Tochter notdürftig beruhigt und ihr versprochen, dass ich mich drum kümmere und die Chefin der Mitarbeiterin, deren Namen ich immer noch nicht kannte, angerufen.

„Jetzt haben die die Katze doch mitgenommen! Meine Tochter ruft mich völlig zerstört an, dass die die Katze mitgenommen haben!“

Sie hat versprochen, sich mit der Mitarbeiterin in Verbindung zu setzen und dass die Katze sofort zurückgebracht wird.

Ich hatte gerade die zweite Reitstunde

angefangen, als meine Tochter mich nochmal angerufen hat, dass die Katze wieder da ist. Dass die Mitarbeiterin unsere Wohnung angesehen hat und zu dem Entschluss gekommen ist, dass die Katze doch nicht gequält wird.

Ich hatte immer noch einen Adrenalinspiegel, wie ein Formel 1- Fahrer in der Zielrunde.

Zu meinen Reitkindern habe ich gesagt, sie müssen heute etwas nachsichtig mit mir sein, ich bin echt mies drauf.

Meinen erwachsenen Reitschülern habe ich die Geschichte bis dahin erzählt und mich als ein wenig neben der Spur

geoutet.

Sie hatten Gott- sei- Dank Verständnis für mich.

Wenig später rief mich die Chefin nochmal an. Sie meinte, der kleine Kater sei jetzt wieder bei mir zuhause und sie würde versuchen am morgigen Tag nochmal bei mir vorbeizukommen, sie hätte aber wenig Zeit.

Jetzt war ich das erste Mal etwas erleichtert und konnte anfangen meine Adrenalinspiegel wieder zu senken. Dafür habe ich dann insgesamt 2,5 Tage gebraucht!

Kurz nach der letzten Reitstunde rief mich dann die Mitarbeiterin nochmal an und nannte diesmal auch ihren Namen. Frau Mergen.

Sie war plötzlich sehr freundlich. Fragte, ob ich schon bei meinem Radu sei. Sagte, dass sie unsere Wohnsituation angesehen habe und jetzt wüsste, wie diese Fotos zustande gekommen seien. Räumte ein, dass es dem Katerle bei uns gut ginge. Und schloss mit dem Satz:

„Dann lassen wir es jetzt dabei, so wie es ist und ich möchte keinen Ärger haben!“

Ich war total erschöpft und heilfroh,

dass der Kleine bei mir bleiben konnte. Und so versprach ich, dass sie von mir nicht mit Ärger rechnen müsste.

Da erst konnte ich aus den automatischen Verhaltensweisen  und dem Überlebenskampf aussteigen.

Da erst konnte ich anfangen zu meine eigenen Struktur zurückzufinden.

Ihr meint die Geschichte sei jetzt vorbei? Täuscht Euch mal nicht!

Ich bin nach hause gefahren und habe dort eine Tochter, 2 Reitbeteiligungen und einen Vater in ziemlich derangiertem Zustand vorgefunden.

Kathie, eine von den Reitbeteiligungen, erzählte mir, dass sie zum Ausmisten gekommen ist, die Haustür aufgesperrt hat und gerade in den Stall gehen wollte, als diese Frau Mergen gekommen, in die Wohnung gegangen ist und das Katerle mitgenommen hat.

Dann ist sie raus gekommen, hat Kathie 20 Euro (meine Tierheimspende) in die Hand gedrückt und gesagt, dass sie vom Tierschutz sei und den Kleinen jetzt mitnehmen würde, weil er bei uns gequält wird.

An diesem Punkt musste die 13- jährige Kathie diese Frau zwingen, mich anzurufen, um mit mir zu klären, was

weiter geschehen soll mit bekannten Folgen.

Ich war nur erleichtert, dass der Kleine noch da war und die Sache mit der Tierquälerei aus der Welt war.

Meine Tochter bestätigte nochmal, was sie mir am Telefon schon erzählt hatte.

Kilian, die andere Reitbeteiligung, war noch ganz blass um die Nase und schüttelte immer wieder den Kopf.

Und der Vater von Kilian war kurz vor einem Herzinfarkt und schnappte hektisch nach Luft.

„Du musst zur Polizei gehen, so geht das

nicht. Das ist Hausfriedensbruch und Diebstahl. Da musst du etwas machen! Das geht so nicht!“

Ich war nur erleichtert, dass der Kleine noch da war. Und damit beschäftigt, meinen Adrenalinspiegel zu senken.

„Du musst das sofort machen!“

Ich war nur erleichtert...

Nach etwa einer Stunde habe ich mich dann entschlossen, erst mal abzuwarten. Ich hatte ja schließlich gesagt, dass ich Ruhe geben würde.

Und ich war erleichtert, dass der Kleine noch da war.

Am Abend habe ich dann noch mal mit meiner Freundin gesprochen und von ihr erfahren, dass sie wohl versprochen hatte eine Foto von dem Kleinen bei mir zu machen. Diesem Foto hatte Frau Mergen eine Woche lang im 5- Minutentakt hinterher telefoniert.

Jessie war jedenfalls schon total genervt, auch weil sich niemand für die Umsetzbarkeit interessiert hat. Sie war schließlich nur zwei mal in der Woche bei mir.

Als sie dann das nächste Mal bei mir war und ihr der Kleine in der

Sattelkammer um die Füße gesprungen ist, hat sie schnell diese Fotos gemacht und Frau Mergen geschickt mit bekannten Folgen.

Ich war erleichtert, dass der Kleine noch da war.

Jetzt ging die Phase „Erholung“ los. Damit war ich noch eineinhalb Tage beschäftigt.

In dieser Zeit wurde mir bewusst, das eine 13- Jährige meine Wohnung verteidigen hatte müssen, ich und meine Tochter aus heiterem Himmel als Tierquälerinnen beurteilt worden waren,

jemand gegen meinen erklärten Willen in meine Wohnung gegangen war und mich bestohlen hatte.

Ich begann zu verstehen, warum ich mich so aufgeregt hatte, warum ich mir völlig unbekannte Menschen angebrüllt hatte, warum ich um mein Leben gekämpft hatte.

Und ich bereute, dass ich versprochen hatte, Ruhe zu geben.

War aber schon passiert.

Als ich mich gerade so halbwegs wieder gefangen hatte, kam Jessie zur Reitstunde, heulend.

Bei ihr in der Arbeit wurde lautstark darüber diskutiert, warum ich mich so unglaublich aufgeregt hätte. Mit ergiebigen Seitenstichen auf sie, weil sie sich unmöglich benommen hätte in der ganzen Angelegenheit.

Da waren ein paar Normalos gerade dabei, Menschen in meinem Umfeld auf die andere Seite der Gesellschaft zu schicken.

Kathie, weil sie sie ungeprüft für meine Tochter halten und zwingen, meine Wohnung und meine Katze zu verteidigen, obwohl sie das alles gar nichts angeht.

Und Judith, weil sie aus Gefälligkeit mir

und  Frau Mergen gegenüber einen Platz für ein Flaschenkind gesucht hat.

Ich musste die beiden beschützen.

Ich konnte diese beiden nicht einfach ihrem Schicksal überlassen und habe etwas getan, was mich sehr viel Mut gekostet hat.

Ich habe mein Versprechen in Zweifel gestellt!

Noch am selben Tag habe ich Frau Mergen angerufen und ihr mitgeteilt, dass ich gehört habe, sie wüsste gar nicht, warum ich mich so aufgeregt hätte. Ich wäre gern bereit zur Polizei zu gehen und sie anzuzeigen, wenn sie

eine Erklärung dafür haben möchte. Vielleicht würde es ihr ja dann leichter fallen, das alles zu verstehen.

Sie hat sofort zurückgerudert und versprochen, sich darum zu kümmern, dass die Diskussionen beendet werden.

Und jetzt fragt ihr Euch, warum ich aus einem Telefongespräch eine Heldentat mache? Warum ich dafür Mut gebraucht habe?

Dafür gibt es mehrere Gründe.

Unbeschützte Kinder werden auch von der Polizei nicht sicher beschützt. Es ist immer ein Risiko sich in der Schutz anderer zu begeben, Du weißt nie, was

dann passiert.

Auch das Justizsystem beschützt unbeschützte Kinder nicht. Was geschieht, wenn ich die Anzeige machen muss und durch rechtliche Finessen verurteilt werde? Ich lebe schließlich auf der anderen Seite der Gesellschaft.

Ich bin mit der  Fähigkeit andere zu beschützen nur 3 oder vielleicht 7 Jahre alt geworden. Und wer weiß schon, ob das ausreicht für die beiden?

Für mich ist das Einhalten von Versprechen lebensnotwendig. Denn jedes Mal wenn ein Vesprechen nicht eingehalten wird, habe ich ernsthafte Probleme z. B. Prügelnde Väter.

Der Punkt war am leichtesten zu

verarbeiten, mein Vater ist schließlich tot, und Frau Mergen hätte noch eine paar  meiner Rechte verletzen müssen, um ihn zu ersetzen.

Alles andere erfordert den Mut sich der unsicheren Situation zu stellen!

Für Euch sicher ein Klacks, für mich eine Heldentat!

Und ihr fragt Euch wahrscheinlich auch, warum ich Euch diese Geschichte überhaupt erzähle. Oder?

Ich erzähle sie Euch, weil sie nur geschehen konnte, weil ich ein

unbeschütztes Kind bin.

An jedem Punkt dieser Geschichte (und es waren ja einige), an dem sie hätte verhindert werden können, hat sich irgendjemand gegen mich entschieden. Dagegen entschieden mich und meine Rechte zu schützen.

Frau Mergen hat sich dagegen entschieden, Jessie zu vertrauen, und wollte einen Beweis dafür, dass es dem Katzenbaby gut geht.

Die Tochter von Frau Mergen hat die Fotos gesehen und sich dagegen entschieden, sie zu hinterfragen. Sie hat lieber einen hysterischen Anfall

bekommen.

Die Chefin von Frau Mergen hat beschlossen, eine Tierschutzaktion anlaufen zu lassen, ohne zu prüfen, ob sie gerechtfertigt ist.

Der Mann von Frau Mergen hat sich dagegen entschieden, mich anzurufen und einen Termin mit mir auszumachen. Er wollte lieber gleich fahren und die Katze holen.

Dann hat Frau Mergen sich dagegen entschieden, abzuwarten, bis sie die Angelegenheit mit mir regeln kann und hat angefangen, Rechte zu ignorieren.

Erst als Kathie anfing mich, meine Wohnung und meine Rechte zu

beschützen, konnte ich überhaupt in die Abläufe eingreifen und mein Recht verteidigen.

Bis dahin war ich ein unbeschütztes Kind und den Geschehnissen ausgeliefert.

Und jetzt sage ich nochmal, willkommen auf der anderen Seite der Gesellschaft.

Das läuft hier so. Das muss man aushalten oder sterben.

Und so etwas kostet viel Lebenskraft und viel Lebensenergie. So etwas verkürzt das Leben.

Vielleicht glaubt ihr jetzt, dass sowas schon mal passieren kann. Man lebt

schließlich unter Menschen und da werden Fehler gemacht. Überall...

In meinem Leben läuft es aber immer so.

Erst wenn sich jemand findet, der mich beschützt, fängt es an anders zu laufen.

Und je älter ich werde, um so schwieriger findet sich jemand, der mich beschützen möchte.

Man geht schließlich davon aus, dass eine augenscheinlich erwachsene Frau sich selbst beschützen kann, oder?

Braucht ihre Beweise? Dann kann ich Euch ja mal die Geschichte von meinem

Hof erzählen.

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