Wissenschaft
Nosy Hara

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"Nosy Hara"
Veröffentlicht am 02. Juli 2014, 12 Seiten
Kategorie Wissenschaft
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Nosy Hara

Nosy Hara

Vorbemerkung

Auf dieser Insel wurde ein Weltrekordhalter entdeckt. Dies geschah erst 2007


wieder eingestellt: 08.01.2024.




Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: Monika Heisig


Innen: Bilder alle von wikipedia übernommen

Nosy Hara

Im indischen Ozean liegt eine Insel, die 2 Km lang, 600 Meter breit und deren höchste Erhebung sagenhafte 100 Meter misst. Nosy Hara ist die namengebende und Hauptinsel des unbewohnten Nosy-Hara-Archipels in der Straße von Mosambik im Nordwesten Madagaskars. Offizielle Einwohner: unbewohnt


Es gibt kleinere Inselchen. Zum Beispiel ist die kleinste, bebaute Insel der Welt: Bishop Rock im Ärmelkanal. Sie ziert ein Leuchtturm von 44 Meter Höhe. Sie gehört zu der Inselgruppe der Skilly Inseln, zu Großbritannien, verfügt über 46 Meter Länge und einer Breite von


Nun gut, Nosy Hara ist jedenfalls auch kein Inselriese.

Und weil sie so klein ist, sollte man eine Lupe mitnehmen. Auf Nosy Hara gibt es nämlich ein erst 2007 entdecktes Tier, das sich ebenfalls dadurch auszeichnet, besonders klein zu sein.

Es schaffte es in Guiness-Buch der

Rekorde. Einen gewissen Spürsinn müssen sie schon mitbringen, denn dieses Tier hat eine Tarnfarbe. Es ist 16 mm lang und mit Schwanz auch nur 29 mm.

Brookesia micra ist ein Chamäleon. Es hat

alles, was ein Chamäleon so braucht. Die hervorschnellende Zunge, die unabhängig beweglichen Augen, aber den berühmten Farbwechsel, den beherrscht unser Winzling nicht. Er kann darauf verzichten, weil man im Laub am Boden nur eine Farbe braucht, nämlich die von Laub, braun. Es hält sich auch nur im trockenen Laubstreu der Insel auf. Leibspeise sind Milben und natürlich ebenso kleine Insekten. Nachts ist es aktiv und tagsüber kraxelt es auf ein Ästchen, oder Zweiglein, um zu schlafen.


Unser Mini-Chamäleon kommt nur auf diesem einen Inselchen vor, ist also endemisch. Und obwohl es schon vorher gut ausgerüstete, große Forschungsexpeditionen auf dieser

Insel gab, war eben kein Sherlock Holmes mit Lupe dabei, der dieses Chamäleon entdeckten konnte. Außerdem nimmt man an, dass es auch auf dieser Insel selten ist.

Warum das Stummelschwanzchamäleon so klein geworden ist, bleibt noch ungeklärt. Es ist wohl ein Phänomen der sogenannten Insel-Verzwergung, die es übrigens schon zu den Zeiten der Dinosaurier gab (z.B. Mini-Brachiosaurus). Für Wissenschaftler hoch interessant sind die Mechanismen und Anpassungen der Körperorgane von solchen Winzlingen. Wie funktioniert so etwas in so einem kleinstdimensionalen Raum? Im gleichen Verbreitungsgebiet, also im Madaskar Archipel, findet man aber auch ohne Lupe das größte Chamäleon, das uns bekannt ist. Es ist, welch Wunder, das Riesenchamäleon, auch Madagaskar-Riesenchamäleon genannt. Zu Ehren des

französischen Zoologen Oustalet trägt es die wissenschaftliche Bezeichnung Furcifer oustaleti.

Es misst sagenhafte 70 Zentimeter, ist also

über einen halben Meter lang.Von seiner Lebensweise wissen wir schon wesentlich mehr. Es kann ein Alter von 15 Jahren erreichen, legt bis zu 50 Eier und hält sich an Schaben und Fliegen schadlos. Vergleichen wir diese beiden Chamäleons und übertragen wir die Größenordnung auf die des Menschen.

Der kleinste Mensch gegenwärtig ist Chandra Bahadur Dangi aus Nepal, der mit seinen 72 Jahren nur 54,6 Zentimeter misst.

Im Größenvergleich müsste dann der größte Mensch gut 30 Meter aufweisen. Das ist schon anatomisch nicht möglich.

Sie sehen:

Wir haben noch gar nicht alles, was unsere Erde an Überraschungen und Vielfalt bietet, erfasst und wir zerstören leider andauernd Habitate, deren Lebewesen wir noch gar nicht kennen, geschweige denn richtig erforscht haben.

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Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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erato 
Bin immer noch begeistert, lieber Günter, Meister deiner Klasse !!
GghG Thomas
Vor ein paar Monaten - Antworten
Gast lieber Erato: Freut mich besonders!
Vor ein paar Monaten - Antworten
erato 
Bei DIR, lieber Günter, hätte ich
sicher sehr gerne nachsitzen
wollen......

Gherzliche G Thomas (Und Futter für das Sparschwein)
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Und auch dieses komplett neue Wissen ist wieder ein Highlight für meinen Tag! Danke!
Du bringst einem echt Wissenswertes bei, und man wundert sich immer wieder, warum man noch nie davon gehört hat!
Aber das Wichtigste und Beste dabei ist, daß Du daran erinnerst, wie unendlich viel wir über unsere wunderbare Erde noch nicht wissen, die so gewissenlos zerstört wird!
Danke und LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Jedes Deiner wissenschaftlichen Bücher weitet meinen Horizont, gleichgültig um welches Thema es sich handelt.
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek Danke für deinen Lehrstunde, sowohl geografisch als auch zoologisch, Günter.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Ein lesenswertes Buch.
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Leider ist der letzte Absatz nur zu Wahr.
Viel wichtiger ist es, im Weltall nach Planeten Ausschau zu halten, die man evtl, urbar machen könnte, anstatt mit den Wüsten auf unsere Erde damit zu beginnen.
Schöner Einblick in eine, mir bis dahin, unbekannte Welt, wo Du dich mit dem Kleinen befasst hast.
Nosy Hara, ... noch nie, nicht gehört. :-) - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Interessant, was Du so schreibst. Da drängt sich mir natürlich die Frage auf. Machst Du das beruflich? Oder ist das "nur" ein Hobby. Ich bin an Flora und Fauna auch sehr interessiert.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Antwort: Hobby.
Aber ich war schon immer sehr an Biologie interessiert, auch hinsichtlich der Genetik. Eines meiner Kindheitsträume: Tierfilmer!
Danke fürs Lesen
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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