Romane & Erzählungen
Senses Fail

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"Senses Fail"
Veröffentlicht am 08. Oktober 2008, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Senses Fail

Senses Fail

Beschreibung

Bei dieser Story handelt es sich um das aktuelle Projekt von mir. Ich werde zunächst nur den Prolog hier veröffentlichen, sollte Interesse bestehen veröffentliche ich dann gerne mehr.

Prolog

Schwärze. Nichts als bedeutungslose Schwärze um ihn herum. Kein einziger Lichtstrahl durchdrang das unerbittliche Bollwerk der gnadenlosen Finsternis. Ein unbekanntes Gefängnis in dem das Nichts die größte Bedeutung besaß.
Stumm saß er auf dem harten Objekt, dass wohl einen hölzernen Stuhl darstellen sollte. Schon vor Minuten hatte er aufgehört sich die Seele aus dem Leib zu schreien. Niemand hörte ihn. Oder niemand wollte ihn hören. Es kam keine helfende Hand, die ihn aus seiner Zelle sprengte. Kein rettender Lichtstrahl der Hoffnung spendete. Er war alleine. Verloren. Verlassen.
Nur auf die Schmerzen war verlass. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er von einem Pressluftbohrer bearbeitet werden. Durch seinen rechten Schenkel fuhr ein gnadenloser Schmerz und jede Bewegung brachte weitere Ladungen mit sich.
Es war eine Qual als er vor Stunden blind durch den dunklen Raum irrte. Auf der Suche nach Schaltern, Türen, Fenstern, ja, der einen ersehnten Hoffnung. Es war nicht so, dass er davon keine fand. Das Problem war viel mehr, dass diese einfach nicht auf seine flehende Betteleien reagieren wollten. Die Fenster ließen sich keinen Zentimeter öffnen. Türen fand er erst gar keine. Und auch die Lichtschalter verhöhnten ihn lediglich durch ihr schadenfrohes Klicken.
So blieb ihm nichts weiter als zu warten. Darauf zu warten, dass dieser vermeintliche Traum endlich enden würde. Oder das seine Freunde ihn aus diesem schrecklichen Scherz befreien würden und er in einer Woche schon darüber lachen könnte. Tatsache war jedoch, dass dies kein Scherz war. Und auch dieser vermeintliche Albtraum war nichts weiter, als die traurige Realität. Ebenso wie für seine neun weiteren Leidensgenossen, die in ihren neun eigenen Zimmern am eigenen Leibe litten.

Noch zwölf Stunden zuvor war er auf der Landstraße einer deutschen Kleinstadt unterwegs. Vorbei an Weiden, Feldern, Kühen und Pferden. Mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr er durch das kleinliche Landleben und wünschte sich nichts mehr als aus seinem alltäglichen Trott herausgerissen zu werden. Heraus aus seinem luxuriösen Auto, gefüllt mit lederner Aktentasche, hochmoderner Musikanlage und allen möglichen Extras, die der Mann von Welt heute unbedingt brauchte. Der Geschwindigkeitsrausch war seine ganz eigene Droge. Sein Heroin, dass ihn berauschte und ein kleines Abenteuer bescherte. Er war der Held, das Gaspedal seine Waffe. Der Feind konnte überall lauern, gewappnet mit Radarfalle und Blaulicht. Wie immer im feigen Hinterhalt lauernd. Natürlich waren dies nur Spinnereien. Fantasien eines Anzugträgers, dessen größtes Abenteuer darin bestand, die richtige Küchenkommode bei IKEA auszuwählen.
Doch als er in den Rückspiegel blickte sah er keine Polizei. Nur einen schwarzen Schatten, der sich ihm trotz seiner hohen Geschwindigkeit langsam näherte. Wie ein finsterer Blitz, der zu einer finsteren Wolke wurde und dann seine wahre Gestalt im Rückspiegel enttarnte. Ein schwarzer Sportwagen. Er konnte diesen Wagen nicht zuordnen. Obwohl er monatliche Fachzeitschriften studierte, regelmäßig Automessen besuchte und auch sonst ein ziemlicher Fanatiker in dieser Beziehung war, so war ihm dieser Wagen doch ein Rätsel. Nie gesehen, nie erlebt, doch nun fast schon neben ihm. Denn der Sportwagen setzte nun zum überholen an. Ein Blick in das Innere des Wagens blieb ihm verwehrt, die Scheiben waren ebenso dunkel getönt wie der Rest des Wagens. Kam es ihm nur so vor oder wurde der Sportwagen wirklich langsamer? Nein, der Wagen blieb definitiv auf seiner Höhe. Er spielte mit ihm. Ließ sich immer wieder ein Stück zurück fallen, nur um den Abstand dann doch wieder aufzuholen. Eine schier endlose Zeit verging.
Dann ging alles ganz schnell. Der Sportwagen machte weitere Manöver und drängte schließlich unseren Helden von der Straße. Eine blinde Fahrt durch das hohe Kornfeld von Bauer Knoblauch. Rasend schnell. Das Abenteuer begann und eine zerstörerische Schneise im Korn folgte diesem, Felge um Felge. Dann ein Knall, ein Schrei. Blut, scheppern von Blech, Schwärze.

So saß er nun da, umhüllt vom schwarzen Sein. Ahnungslos. Tatenlos. Hoffnungslos. Ein Gefangener der Ungewissheit. Kein Ton drang an seine Ohren. Kein Bild in seine Augen. Nur die selben wirren Fragen kreisten ihre Bahnen. Doch nun hatte er sein Abenteuer. Ein Abenteuer, dass verstörender und perverser werden sollte, als er es sich jemals hätte träumen können. Und alles begann mit jenem Bildschirm, der sich nun vor ihm einschaltete.

So wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ein fast lautloses Surren öffnete eine Schleuse, hinter der sich ein großer Plasmabildschirm verbarg. Einige Sekunden war nur ein Standbild zu sehen. Hellblau und ein schlichter Schriftzug: „SKYSANE – Projekt: SiC“. Davor ein Rednerpult.
Er kniff die Augen zusammen. Schlagartig verengten sich die empfindlichen Pupillen, angeregt durch das so lang ersehnte Licht. Dann wurde es kurz wieder schwarz und ein Mann begab sich hinter das Rednerpult. An einem edlen Anzug prangte ein silbernes Namensschild. Einige Sekunden zoomte die Kamera auf dieses und gab den Namen preis. „R. Smith“. Als Smith seine Rede begann war die Kamera schon wieder zurück gezoomt und der Redner stand mit abgestützten Händen am Pult. Weiße Ärmel drangen aus den schwarzen Jacketärmeln. Ein beißender Blick durchdrang die Kamera. Theatralisch lächelnd, aber doch irgendwie bösartig.
Guten Morgen, Nummer 1. Wir, die Skysane Incorporated, heißen Sie für unbestimmte Zeit auf unserem kleinen bescheidenen Gelände willkommen. Wie Sie ohne Zweifel in meiner kleinen Anrede schon bemerken konnten, haben Namen für uns keine Bedeutung. Daher trete ich für Sie lediglich als Mr. Smith in Erscheinung. Sie selber werden während der Zeit Ihres Aufenthalts den Codenamen Foxface verwenden. Es ist strengstens untersagt Ihre persönlichen Daten an die anderen Teilnehmer des Projekts weiterzugeben, darunter fällt auch Ihr tatsächlicher Name.
Sie sind einer von zehn Teilnehmern des Projekts SiC. Das Ziel dieser Studie soll für Sie nicht von Interesse sein. Wichtig ist allein, dass Sie Ihre ganz persönliche Mission erfüllen. Erst dann dürfen Sie dieses Areal verlassen und in Ihr bescheidenes Anwaltsleben zurückkehren. Sollten Sie Ihre Mission nicht erfüllen, so sollten Sie sich schon einmal auf einen langen Verbleib einstellen und häuslich nach Belieben einrichten.
Ihre Mission ist es die persönlichen Daten aller anderen Teilnehmer herauszufinden. Wir wollen, dass Sie uns alle Informationen über diese Individuen übermitteln. Vollständige Namen, die individuellen Missionen in diesem Projekt, Beruf und Nationalität. Uns ist bekannt, dass dies wahrscheinlich gegen Ihre Prinzipien als aktiver Datenschützer verstößt, aber wir empfehlen Ihnen in diesem Fall einmal ein Auge zuzudrücken. Außerdem sollten Sie sich beeilen. Ihr erster Kollege könnte bereits schon tot sein und mit ihm Ihre Hoffnung auf ein gutes Ende. Willkommen im Projekt SiC!

Und mit einem Schlag wurde der Raum von gleißendem Licht erfüllt. An allen Ecken und Kanten schoben sich Schleusen auf, die den lebensbejahenden Strahlen nicht länger den Weg versperrten. Nur die geistigen Schleusen blieben verschlossen und Foxface schwamm weiterhin in einem Becken der ahnungslosen Ungewissheit.
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