Kinderbücher
Die Seerosenfee

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"Die Seerosenfee"
Veröffentlicht am 15. Juni 2014, 8 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las. Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten ...
Die Seerosenfee

Die Seerosenfee

die seerosenfee


Nach einer ausgiebigen Wanderung durch den Wald entspanne ich am liebsten auf der Bank am Seerosenteich im Wald. So wie heute. Einfach auf der grob gezimmerten Holzbank sitzen und die Libellen und Schmetterlinge beobachten, die über dem mit Seerosen bedecktem Wasser tanzen. Die Lunge noch voller würziger Waldluft. Doch etwas ist seltsam. Das ist keine Libelle, die da über der Seerose

schwirrt. Vielleicht ein seltener Schmetterling? Ich nehme die Brille ab, reibe mir mit zwei Fingern den Nasenrücken und setzte die Brille wieder auf. Ich kann nicht glauben, was ich da sehe. Es ist eine winzig kleine Fee. Sie hat ein blau-grünes Kleidchen an, grüne Haare und himmelblaue Flügel. „Na sowas!“, rufe ich erstaunt. Die kleine Fee verschwindet augenblicklich in einer Seerosenblüte. „Du brauchst dich nicht verstecken“, sage ich. „Ich hab dich schon gesehen.“ Vorsichtig lugt sie aus der Seerosenblüte heraus. „Was machts du hier?“, will sie wissen. „Ich ruhe mich aus“, antworte

ich. Anscheinend habe ich ihre Neugierde erweckt, denn jetzt flattert sie aus der Blüte heraus und setzt sich auf das Seerosenblatt. „Ausruhen? Von was?“, fragt sie. „Vom Wandern“, lasse ich sie wissen. „Was ist denn wandern?“ ist ihre nächste Frage. Ich erkläre ihr, es ist wie spazieren gehen, nur eben in der Natur. Erstaunt sieht sie mich an. „Und das machst du den ganze Tag?“ Ich muss lachen. „Natürlich nicht. Nur wenn ich frei habe und das Wetter passt.“ Aber anscheinend habe ich sie jetzt vollkommen verwirrt. „Wie kannst du denn machen, dass das

Wetter passt? Und wieso frei? Wirst du etwa gefangen gehalten?“ Ich erkläre ihr weiter, dass ich nur auf passendes Wetter warte und es natürlich nicht machen kann. Dass es eben mehr Freude macht bei schönem Wetter zu wandern, als bei Regen. Und dass ich nur dann wandern gehen kann, wenn ich nicht arbeiten muss. „Was ist denn arbeiten?“, unterbricht sie mich. „Nun“, versuche ich zu erklären. „Man macht für jemanden etwas und der gibt einem Geld dafür. Mit diesem Geld kann man sich dann alles leisten , was man braucht oder was man gerne möchte. Ein Haus, ein Auto oder auch mal einen

Urlaub.“ „Oder wandern“, ruft sie erfreut. „Naja, zum Wandern braucht man nicht all zu viel Geld“, erklärte ich weiter. „Du hast also nicht viel Geld gebraucht, um durch diesen Wald zu wandern?“, fragt sie mich erstaunt. „Nein“, gebe ich lächelnd zu. „Hmm“, macht sie schließlich. „Ihr Menschen seid schon seltsame Wesen.“ „Wie so?“, will ich, immer noch lächelnd, wissen. „Du sagst, du musst Geld verdienen um dir Sachen zu kaufen, die dich glücklich machen. Aber, als du an diesen Seerosenteich gekommen bist, habe ich gefühlt, wie glücklich du bist. Ist es

nicht das Wichtigste, glücklich zu sein?“ Ich lasse mir diese Worte durch den Kopf gehen. „Ist es nicht das Wichtigste, glücklich zu sein?“ Ich fühle einen leichten Schlag auf meiner Stirn. Ein Tannenzapfen ist mir auf den Kopf gefallen. Ich mache die Augen auf. Habe ich das alles nur geträumt? Ich blinzle auf die Wasseroberfläche des Seerosenteichs, auf der sich das Sonnenlicht bricht. Ich vermisse die kleine Seerosenfee. Aber ihre Worte werde ich nie mehr im Leben vergessen. „Ist es nicht das Wichtigste, glücklich zu sein?“


(C) R.Schilling

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Hörbuch

Über den Autor

rolandreaders

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las.
Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten die Leser und Leserinnen auch ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie auf ein gemeinsam erlebtes Abenteuer entführen kann.
Denn der Leser, oder die Leserin sind auch immer ein Teil der Geschichte, die sie gerade lesen. Wenn auch nur als Beobachter.

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sugarlady Eine herzige Geschichte lieber Roland.
Wünsche mir auch eine Fee, die mich beim Spazierengehen erwartet. Ich kenne sogar eine Stelle, wo noch Seerosen schwimmen.
L.G. Andrea
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo sugarlady.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Vielleicht klappt es ja mal, dass du deine Seerosenfee trifst.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Sternenwunder Sieht nach einem technischen Fehler aus. Dieser Beitrag von mir wurde zuerst als Gastbeitrag gepostet. Jetzt steht er leider zweimal da. Sicher wird das bald jemand bemerkt haben und löschen.. Ich kann das von meinem Ende aus nicht. Her mein kommentar
Wunderschön Deine Geschichte aus dem Feenreich. Vielleicht sollte jeder Mensch ab und zu mal der Seerosenfee zuhören. Leider ist die Natur in unserer Welt nicht immer so frei wie in der Welt der Feen. Da hast Du aber Glück gehabt denn die Feen verstecken sich und sind nicht jedem Menschen sichtbar. So eine Fee kann das ganze System ins Wanken bringen. Wenn es kein Geheimnis wäre, das es Feen gibt, wären von den Menschen längst Maßnahmen ergriffen worden. Damit keiner mehr Deiner Fee zuhören könnte hätte die Stadt längst einen Zaun um den Teich mit der Seerosenfee gemacht. Um mit der Fee reden zu können muss man dann Zutritt zum Grundstück bekommen. Um das Grundstück zu erwerben, muss der Mensch aber noch mehr arbeiten. Er muss noch mehr verdienen da er nur noch als ihr Eigentümer ein Recht hätte die Feen und Bäume mit den auf ihnen lebenden Geschöpfen zu erhalten. Deshalb hätte der Mensch noch weniger Zeit um wandern zu gehen oder mit der Fee zu sprechen. Wenn die Fee das wüsste, würde sie leider auch keine Antwort wissen, und dann würdet ihr zusammen weinen..
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Sternwunde. Danke fürs Lesen und den ausführlichen Kommentar.
Wenn Menschen wüssten, dass es tatsächlich Feen gibt und wo sie zu finden sind, würden sie sie wahrscheinlich fangen und in einem künstlichen Biotob zur Schau stellen.
Deshalb meiden Feen Menschen gewöhnlich auch. Ausser meiner neugierigen kleinen Waldfee Wugi, deren Mutti sie immer wieder ermahnen muss, sich von Menschen fern zu halten.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Diese Geschichte lese ich meinen Enkelkindern vor. Ja, das wichtigste ist glücklich zu sein. Stimmt! Toll geschrieben.
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Annabel.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und den Favo.
Ja, mach das. Würde mich freuen, wenn du mir erzählst, wie es angekommen ist.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Hansen :-)
Ja, es ist das Wichtigste und Kostbarste, glücklich zu sein. Liebe Grüße an die Fee!
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Hansen.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und die Coins.
Den Gruß werde ich ausrichten. ;-)
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Danke für deine lehrreiche Geschichte. Glück kann so einfach sein und es muss nichts kosten. Glücklich sein ist ein großes Gut.
Danke an die kleine Fee.

LG von Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Sylke.
Danke fürs Lesen,, den Kommentar,den Favo und die Coins.
Da hast du vollkommen Recht.
L.G.Roland.
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