Jugendbücher
Die Karte der Zeit

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"Die Karte der Zeit"
Veröffentlicht am 12. Juni 2014, 92 Seiten
Kategorie Jugendbücher
© Umschlag Bildmaterial: Simon Käßheimer
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-) Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-) Ansonsten gibt`s noch ...
Die Karte der Zeit

Die Karte der Zeit

Die Karte der Zeit

von

Simon Käßheimer

Einleitung

Sie wäre fast in der Eile von einem Gelatti Eisverkäufer mit seinem Fahrrad am helllichten Tag überfahren worden, sie konnte aber noch rechtzeitig flüchten und das hier ist ihre Geschichte. Von wem erzählt der da und wieso hat diese Geschichte schon ohne mich begonnen, diese zwei und viele weitere Fragen seien dir gestattet und dennoch machen wir jetzt weiter; den wir werden ja alle nicht jünger und die Geschichte nicht kürzer. Die Rede ist von Marion, Marion Brendel; derzeit ansässig in Wien, in einem Mehrfamilienhaus zu dem

man über einen versteckten Hinterhof zur Römergasse 12 kommt. Das ist im 17. Bezirk, glaube ich mich zu erinnern und von dort ist es nur eine Schneckenspur weit bis zum Schlosspark von Schönbrunn. Marion ist ein etwas dickeres Mädchen mit einem fülligeren Gesicht, was ihr das Leben nicht unbedingt immer leichter macht. Sie ist das aber nicht, wie manche der ersten paar Zeilen wegen vermuten werden, weil sie gerne oder gar viel isst sondern aufgrund eines Drüsenproblems das ihr von Geburt an beschieden ist. So, alle die einen Durchschnittstypen von Mensch als Hauptperson, oder auch Held, in dieser Geschichte angenommen

haben und auf diesen bestehen, sollten nun getrost den Text oder das Buch zuklappen beziehungsweise weglegen und es baldmöglichst wieder zurückbringen wo auch immer es herstammen mag. Alle andern die sich vorstellen können auch mit Marion vorlieb zu nehmen, obgleich sie vielleicht nicht unbedingt in diesen Rahmen passt, werden - das versteht sich gewissermaßen von selbst, dran bleiben. Und der ein oder andere Faule auch. Nun wo bin ich stehen geblieben? „Ahh ja, bei Marion.“ Ich kenne sie seit sie ganz klein gewesen und damals noch bei uns im Haus mit ihren Eltern wohnte; meist sehr

aufgeweckt und freundlich nur eben wie schon erwähnt etwas dicker und deshalb häufig allein oder auf sich gestellt. Nach der Schule hat sie vor eine Ausbildung als Schuhmacher oder Designerin zu beginnen, im Moment arbeitet sie aber in einem kleineren Lebensmittelgeschäft in der Innenstadt. Das hat sie mir vor geraumer Zeit einmal erzählt als sie zu Besuch war, so wie eben heute bzw. grade eben als sie hier verweilte. Sie kommt die letzte Zeit immer häufiger und hat eigentlich meist etwas interessantes zu erzählen und selbst wenn es das nicht zu sein scheint schafft sie es fast immer das es das wird. So kam

es auch diesmal nur heute erledigten die Erlebnisse ihr übriges, aber mir scheint ich schweife ein wenig ab und entferne mich davon die Geschichte zu erzählen nun das ganze das war so ...

1. Im Schlosspark

Es war kürzlich an einem Nachmittag im Herbst gewesen und Marion ging auf dem Weg von der Schule, noch für einen Abstecher in den Schlosspark gegangen um dort Kastanien, die sie zum Basteln benötigte, zu sammeln. Ihr kamen öfters solche Ideen und das machte sie ja auch so liebenswert. Als sie am Haupttor vorbei ging und kurz darauf in den Park einbog fielen ihr einige merkwürdige Leute, an einem der Parkkreuze, auf. Sie waren schwarz gekleidet, trugen einen breiten schwarzen Hut und enge dunkle Kleidung. Fünf oder Sechs von ihnen sammelten sich, wie beschrieben, an

einer der Parkkreuze und Marion hielt sie erst für Fiakerkutscher. Doch das waren keine Kutscher. Marion kam näher an die düsteren Gestalten heran und konnte in ihre Gesichter sehen; welche unter den breiten Hüten verborgen lagen. Was machten sie hier ? Marion wusste darauf keine Antwort bis sie an einem der Sechs nahe vorbei lief und ihm den Rücken zuwandte. „Sie hat uns gesehen“, rief einer der Sechs den anderen zu. Kurz darauf wurde sie von hinten gepackt und es wurde ihr schwarz vor den Augen. Was stellte sich als geschehen dar? Marion fand sich in einer Zelle aus

grauem Stein wieder. Nahe ihr brannte eine Fackel an der Wand und sie saß auf einem metallenen Gestell das wohl ihr Bett sein sollte. Sie war entführt worden. Ich weiß noch wie ich reagiert hatte als Marion mir davon erzählte. Ich wurde unruhig und fragte sofort: „Geht es dir gut, ist dir etwas passiert ...“. Marion jedoch blieb ganz ruhig und sachlich und erzählte mir nach einer beruhigenden Handbewegung weiter von ihrem Abenteuer. Ich saß also da und bin eingesperrt. Irgendwo in der Ecke Tropfte es und mir ging es kalt durch Mark und Bein. Ich setzte mich auf das hintere Ende des Bettes und lehnte mich eben an die Wand

an als die Tür links neben mir aufgesperrt wurde. Knacks ratter drehte sich der Schlüssel im Schloss herum und meine Angst wuchs ins Unermessliche. Zitternd saß ich da als die Tür aufging. Was würden die schwarzen Kerle wohl mit mir machen. Ich wusste es nicht. Ich erwartete das schlimmste. Die Tür ging mit einem ächzen auf und darin stand eine alte Frau. Sie trug ein dunkles Kopftuch und sah irgendwie aus wie eine Hexe aus dem Märchenbuch. Schürze, Kopftuch und ein altes zerfurchtes Gesicht. Freundlich blickte sie mich an. Dann lächelte sie. „Geht es dir gut“. Auf diese Frage bin ich nicht gefasst

gewesen. Ich wusste erst nicht was ich antworten sollte. „Neiiin“, kam es dann, ganz leise, aus meinem Mund. „Was wollen sie von mir, warum bin ich hier“, fragte ich. Die Alte lächelte wieder. „Ich werde es dir nun zeigen“, erklärte das Mütterchen und reichte mir die Hand. Ich fasste ein wenig Vertrauen zu der alten freundlichen Frau; offenbar wollte sie mir nichts böses. Zögernd nahm ich ihre Hand und rollte mich in die Decke die sie über dem Arm trug. Die Decke über den Schultern trat ich hinter der alten Frau durch die Türe. Die

Tür fiel neben mir knarrend ins Schloss. Wo wir uns hier bloß befanden ? Wir fanden uns in einem breiten gemauerten Gang voller Türen wieder, der hell von weiteren Fackeln erleuchtet wurde. Tür an Tür bildete eine Reihe die kein Ende zu nehmen schien. Es war wohl ein Keller oder ein Gewölbe aber ganz sicher vermochte ich es zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen. Ich folgte der Alten, die gekonnt wie eine Katze über den unebenen Boden lief wärend ich des öfteren stolperte und einmal fast zu Fall kam. Kaum vermochte ich ihr zu folgen, doch sie zog mich mit. „Komm nur“, sagte sie. Dann zog sie mich zu einer Treppe in der Wand und

wir stiegen die spärlich beleuchteten Stufen hinauf. Eine Wendeltreppe und oben ein schwacher Lichtschein das ist alles gewesen was ich sah.

2. Das Ende der Wendeltreppe

Die letzten Stufen die ich betrat wurden von einer Flamme in der Mitte der Treppe erhellt. Es war eine Öllampe die über uns an der Decke brannte. Hell strahlte sie uns entgegen und wir traten in einen weiteren Gang ein. Dieser Gang wurde schmal und eng, er reichte jedoch nur ein paar Meter. Darauf folgte nach einer Gangwindung ein kleiner Saal den wir von einander gelöst betraten. Wie soll ich diesen Saal nun beschreiben ? Er war nicht groß aber dennoch sehr geräumig. Rundherum brannten Kerzen

an den Ecken. Es mussten wohl Zwölf oder mehr Ecken sein den rundherum wurde der Raum gleichmäßig beleuchtet und fiel dann zur Mitte, wie zu einem Zentrum hin, ab. In der Mitte des Raumes lag eine Kerbe und diese markierte den Raummittelpunkt. Was war das für ein Ort ? Diese Frage stand im Raum. Sie wurde mir auch sofort beantwortet. „Sei willkommen, sei willkommen im Mysteriensaal“ begrüßte mich die Alte. Der Mysteriensaal. Einen Moment musste ich über dieses Wort nachdenken, dann noch einen. Ich wusste nichts darüber; noch über etwas ähnliches. „Du wirst dich sicher wundern was du

hier sollst“, klang eine Stimme aus einer der Ecken. Dann erschien einer der dunklen Kerle aus dem Park hinter einer verborgenen Ecke im Raum und lächelte mir verstohlen zu. „Du sollst schweigen; vorerst. Den nur deswegen haben wir dich gekidnappt“, erklärte er. „Wir konnten nicht riskieren das du uns verschwinden siehst“. „Verschwinden“, fragte ich. Was hatte er damit wohl gemeint. „Ja, verschwinden“, erklärte der dunkle mit Nachdruck. „Wir sind Zeitreisende. Zeitreisende aus dem Mittelalter, aus der Neuzeit und aus der Zukunft.“ Er deutete auf den Boden, nach links und nach rechts von sich. „Genauer musst du es gar nicht

wissen“. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, ich stockte erst, dann aber formulierte ich doch eine Frage: „Was soll ich und wo bin ich hier?“. „Du bist hier, weil du uns gesehen hast und du bleibst hier bis wir dich gehen lassen“, kam schroff die Antwort aus einer der anderen Ecken. Ein weiterer dunkler trat aus einer Gewölbefalte hervor. „Mach dem Mädchen keine Angst“, Machtete die Alte ihn daraufhin an. Sie sorgte damit für eine gespannte Ruhe. In dieser Ruhepause betrachtete ich den Raum ein weiteres mal. Von den Kerzen gingen weiße Linien aus die sich in der

Mitte des Raumes trafen. Oben an der Decke war zentral eine sechseckige Glaskuppel eingesetzt durch die gebrochenes Licht in die Mitte fiel. Ein merkwürdiger Raum das Ganze. Eine Weile noch hielt die Stille im Raum an dann wurde sie von einem der Zeitreisenden unterbrochen. „Petra du hast recht“, erklärte er. „Merlor, Betron, Merlan, Petrox, Margon und ich haben kein Recht dazu die Kleine zu verängstigen. „Tut mir leid kleine, mein Name ist Mergon“, stellte sich ein weiterer hinzutretender, mit freundlicher Stimme vor. Daraufhin schossen drei Lichtblitze durch die obere Kuppel des Raumes und die drei verbleibenden

dunklen Gesellen standen in der Mitte des Raumes vor ihnen. „Da wären wir Brüder“, sagte einer von ihnen. „Brüder, ihr seid Brüder“, erklärte ich an Mergon gewandt. „Ja, das sind wir.“ „Und diese alte Frau ist unsere Mutter - Petra“. Mit ruhiger Stimme stellte sich ein weiterer Bruder aus der Mitte vor: „Ich bin Merlan“. Neben ihm standen nun alle Brüder versammelt. „Ich bin Margon, der jüngste der sechs“. „Die zwei die du zuerst kennen gelernt hast sind Betron und der manchmal etwas

ruppige Petrox, du darfst es ihm aber nicht übel nehmen er meint es nicht so“ erklärte Margon. „Unser Ältester der Brüder, das bin ich - Merlor. Ich bin der der hinter dir steht und vor allen Brüdern; Ich bin der Anführer“ erklärte eine abgeklärte Stimmte. „Und mit wem haben wir das Vergnügen“ hallte hinter den Brüdern die Stimme Petras wieder. „Mit Marion Brendel“ sagte Marion. Mehr wusste sie nicht zu sagen und von hier ab übernehme ich wieder das erzählen.

3. Die Zarmonibrüder

„Wir sind die Zarmonibrüder“ erklärten die Sechs mit einer Stimme an Marion gewandt. „Wir und unsere Mutter sind Teil einer uralten Bruderschaft von Zeitreisenden“. „Wir suchen seit Jahrhunderten das Rätsel der Zeit zu lösen“. Marion war überrascht und nun zugleich neugierig geworden. „Wie wollt ihr es lösen“, fragte sie. „Wir suchen nach der Karte der Zeit“. „Die Karte der Zeit“, wiederholte Marion. „Ja, eine Karte auf der alle Ereignisse des uns bekannten Universums

verzeichnet sind“. „Gibt es die den“, wollte Marion wissen. „Wissen wir nicht, aber es deutet einiges darauf hin“, erklärte Merlor. „Müsste diese Karte nicht bei Gott zu finden sein“, fragte Marion nachdem sie ein wenig über alles nachgedacht hatte. „Vielleicht“, stellte Margon fest. „Aber dann wäre unsere Suche umsonst.“ Petra Zarmoni mischte sich in die Unterhaltung ein. „Ist auch ganz gleich was und wo sie ist, wichtig ist das wir Zeitreisen unternehmen wegen ihr.“ „In uralten Büchern ist verzeichnet das ein alter Mann einst eine Zeitkarte erstellte, er war der erste Zeitreisende

überhaupt. Aus seinem Geschlecht stammen wir Zarmoni ab“, erklärte Petra. „Das uns allerdings mal jemand dabei beobachtet hat, ist mit dir das erste Mal geschehen“. „Beobachtet, ich habe nichts beobachtet“, versuchte Marion zu klären. „Du hättest aber“, stellte Petrox fest. „Deshalb habe ich dich betäubt und mitgenommen“. „Wir sind immer nur ganz kurze Zeit an ein und dem selben Fleck zur selben Zeit. Wir suchten grade das Kaiserpaar von Österreich um es vor Unheil durch ungarische Revolutionäre zu schützen die ihnen schaden wollten, als du

auftauchtest.“ „Ihr meint die Kaiserin Sissi und ihren Mann Franz“, stellte Marion fest. „Ja, wen sonst“, fauchte Petrox sie an. „Und es wäre uns gelungen ihnen zu folgen wenn du uns nicht beim Verschwindezyklus gestört hättest“. „Wie hab ich das den gemacht“, wollte Marion wissen. „Du standest einer alten Kutsche im Weg die eben das Parkkreuz, an dem wir in einer Gruppe standen, passieren wollte. Beinahe hätte es Betron erwischt, als er zur Seite springen wollte um dir rechtzeitig genug auszuweichen.“ „Eine Kutsche, da war keine Kutsche“, wollte Marion richtig

stellen. „Nicht in deiner Zeit kleine, aber ein Jahrhundert davor rollten darin eben die Ganoven an“, erklärte Betron etwas herablassend. „Warum glaubst du stellen wir uns in unseren dunklen Gewändern zu sechst an eine Parkgabelung“, fügte er hinzu. „Wir wollten ihnen den Weg versperren ohne gesehen zu werden.“ „Leider brauchten sie länger als erwartet und so kamst du unverhofft ins Spiel“. „Sie hätte uns gar nicht sehen dürfen. Das Timing hat einfach nicht gestimmt“, brüllte Margon. „Beruhige dich Margon“, sagte Mergon besänftigend.

„Wir haben die Kutsche ein Jahrhundert davor aufgehalten, das ist das wichtigste erst mal für den Moment“, erklärte Merlor dazwischen. „Das sehe ich auch so“, erklärte Petra abschließend. Ruhe kehrte wieder ein und Petra nahm Marion erneut zu sich. Sie nahm sie an die Hand und führte sie ein wenig abseits der Brüder zu einer Bank an der Wand. „Setz dich hier hin“, bat Petra. „Wir müssen jetzt beraten was wir mit dir machen.“ Marion tat was Petra verlangte und beobachtete aus einiger Entfernung die Brüder in ihren Roben. Die ledernen

Mäntel hatten alle das Selbe eigenartige Symbol hinten eingekerbt und glichen sich wie ein Ei dem anderen.



 

4. Die Beratung

„Was sollen wir mit ihr machen?“ „Wohin mit ihr?“ „Ich weiß es nicht, weißt du etwas.“ „Nein.“ „Werdet doch alle mal wieder gescheit.“ „Wir können sie nicht hier behalten.“ Marion hörte dem treiben eine ganze Weile zu. Dann stand sie auf. Inzwischen war eine halbe Stunde verstrichen und die Brüder schienen sich immer noch nicht besprochen oder geeinigt zu haben; ganz im Gegenteil. „Du bist Schuld dass sie nun hier ist.“ „Wieso ich, was hab ich den getan?.“ So ging es weiter und schien es kein

Ende zu nehmen. Marion ging auf die Gruppe von Brüdern daraufhin entschlossen zu, hörte sie immer noch streiten und rief dann: „Wieso muss ich den unbedingt weg, wir haben doch alle Zeit der Welt; oder nicht.“ Die Brüder verstummten. Allein Merlor meldete sich kurz darauf wieder zu Wort. „Soll das heißen dass du hier bleiben willst?“, fragte er. Marion nickte. „Ja, warum nicht; ich finde es hier sehr sehr interessant, ich würde gerne noch ein wenig hier bleiben“, sagte sie und ein leichtes Lächeln umspielte ihr Gesicht. „Ich verstehe jetzt das es keine böse

Absicht war weswegen ihr mich mit euch nahmt und ich würde euch gerne noch ein wenig Gesellschaft leisten um euch besser kennenzulernen.“ >>Typisch Marion. Die Sechs waren einer wie der andere überrascht über Marions Verhalten, ebenso Petra. Sie konnten gar nicht glauben was sie da hörten. Wie sollte das gehen. Sie Sieben und das Mädchen hier ..., ja wo eigentlich. „Dann müssen wir dir, hier auf der Burg, ein neues Zimmer zurecht machen, im oberen Stockwerk ist noch ein kleines Gerümpelzimmer frei, wenn dir das genügt. Du müsstest dann allerdings

selbst für Ordnung sorgen - im Gefängnistrakt willst du ja wohl sicher nicht bleiben“, erklärte Petra Zarmoni. „Das mach ich schon“, versicherte Marion. „Nun gut, dann ist es beschlossen“, erklärte Merlor. Die anderen nickten Zustimmung. „Merlan, bring sie hoch in den siebten Turm“, befahl Merlor. Merlan bestätigte auch dies durch ein nicken. „Komm mit“, sagte er zu Manuela mit ruhiger Stimme. Die Augen der anderen folgten ihnen bis sie durch einen der seitlichen Gänge

verschwanden. Merlan war der ruhigste der Sechs und entsprechend ruhig fiel der Wortwechsel zwischen den beiden aus beim Laufen. Sie gingen einen weiteren schmalen Gang hindurch, bis sie nach einer Kreuzung mit mehreren Abzweigungen, eine Treppe bestiegen die sie zu dem besagten Turm mit seinem Turmzimmer führte. Das Zimmer fiel recht klein aus. Es existierte dort eher eine Rumpelkammer als ein Gästezimmer aber das hatte Petra ja bereits gesagt. Manuela bedankte sich bei Merlan und bestätigte dass sie allein wieder zum Mysteriensaal zurückfinden würde. Dass genügte Merlan jedoch nicht, war doch

bald das Abendessen in greifbare Nähe gerückt. Er nahm sie wieder mit sich und gemeinsam folgten sie den Gängen bis zum Bankettsaal. Es war bereits aufgetischt und am sechsten und siebten Teller fehlten nur noch Merlan und Marion. Nach einem ausgiebigen Abendessen gingen alle zu Bett um sich dann am darauffolgenden Morgen wieder im Mysteriensaal zu versammeln.

5. Zurück im Mysteriensaal

Wieder standen alle um das Zentrum des Raumes versammelt, in dessen Mitte am Vortag die drei Brüder in Erscheinung traten. Petra ergriff das Wort. „Warum hat der Zeitablauf gestern nicht gestimmt so das ihr Marion mitnehmen musstet ?“, fragte sie in die Runde. „Irgendetwas hat plötzlich den Zeitstrom gestört“, erklärte Betron. „Wie ist das nur möglich“, fragte Petrox. „Nur jemand im Besitz der Karte der Zeit könnte den Zeitstrom stören oder ändern“, stellte Merlor fest. „Warum lief dann bei unserem Ausflug zu dritt wieder alles

Ordentlich?“ „Vielleicht hatte man von uns keine weiteren Zeitreisen erwartet nach dem Vorfall“, stellte Betron misstrauisch fest. „Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.“ „Was habt ihr bei eurer weiteren Zeitreise den gemacht“, wollte Marion neugierig wissen. „Wir haben geschaut ob dein verschwinden irgendeine negative Auswirkungen auf das Zeitgefüge gehabt hat“, erzählte Merlan. „Scheint für den Moment nicht so“, sagte Margon. Mergon ergriff das Wort. „Schau Mal Marion, im Moment giltst du

als vermisst in deiner Zeit und daran lässt sich vorerst nichts ändern bis wir dich zurückbringen.“ Marion verstand Mergons Worte und das Wichtigkeit bestand das sie nun hier blieb, sie verstand nur nicht genau wieso. Sie versuchte sich nicht zu fürchten und nicht an ihre armen Eltern zu denken. Doch kurz tat sie es wieder wie immer wenn ihr der Mut zu fehlen schien. Der Stand der Dinge war folgender. Trotzt allem wollte Marion nun schnellstmöglich wieder in ihre Zeit zurück. Das verstanden alle nur zu gut, doch sahen sie auch die Problematik die

damit verbunden wurde. Irgendjemand hatte die Zeit manipuliert und dabei sogar ein Menschenleben, das nämlich von Betron oder einem seiner Brüder, in Kauf genommen. Marion war nur rein Zufällig in all das hineingestolpert, steckte aber nun mit beiden Beinen drin. Ist es möglich dass die Karte der Zeit in falsche Hände gelangt war. Diese Frage blieb weiterhin offen; doch schien es so. Marion wollte nun mehr über die Suche nach der Zeitkarte wissen und so fragte sie Merlor danach. „Merlor, was ist die Karte der Zeit und woher wisst ihr von ihr?“ Merlor überlegte erst sichtlich, dann jedoch entschloss er sich doch Marion

das Geheimnis darum anzuvertrauen. „Schau mal Marion, schau dir mal diesen Raum hier an. Schau dir mal all die weißen Linien und Schriftzeichen auf dem Boden und den Wänden an die zur Mitte hin führen.“ Marion tat es und langsam wurde ihr klar worauf Merlor hinaus wollte noch ehe er es sagte. Dieser Raum hier war eine Pause der Zeitkarte. Merlor merkte Marion das Verständnis an und fasste sich deshalb kurz. „Dieser Raum hier ist nach der Karte der Zeit gebaut, er ist einmalig auf der Erde und wäre auch nur mit ihr wieder gleich zu errichten. Die Karte spiegelt die Symetrie und das Zusammenspiel der

Zeit wieder. Alles in allem genommen zeigt sie die Zeit als Bild. Nach diesem Bild ließen sich weitere dieser Räume errichten oder sich die Zeitabläufe steuern. Wie die Karte genau aussieht kann ein jeder von uns nur vermuten, wahrscheinlich ist aber ein Würfel oder ein ähnlicher Körper aus Leder oder ähnlichem beschreibbaren Material. Merlor zeigte Marion ein Bild auf einem der Mauersteine. Er deutete darauf und sagte: „Das hier könnte sie sein.“



6. Die Suche beginnt

„Wir sollten uns auf die Suche nach der Karte machen“, sagte Marion voller Optimismus. Merlor wurde völlig erstaunt über Marion. War er doch eben noch in depressiver Stimmung geschwelgt die Karte betreffend. „Du hast recht“, sagte er darauf. „Vielleicht hängt auch alles mit dir zusammen und wir finden durch alles zur Karte.“ „Ehrlich gesagt hoffe ich das ich mich irre, aber es deutet eben alles auf eine Manipulation hin und das dürfen wir nicht außeracht lassen“, stellte er ernst fest. „Zuerst einmal sollten wir alles für

eine weitere Zeitreise vorbereiten.“ „Eine weitere Zeitreise“, fragte Petrox ungläubig. „Wie viele von uns sollen wir dieses Mal riskieren?“ „Du glaubst also auch an eine Manipulation Petrox?“ „Das liegt doch auf der Hand.“ Marion verstand langsam nur noch Bahnhof. Die Karte war also “angeblich“ in falsche Hände geraten und das allein gab Optimismus sie zu suchen. „Wir müssen noch mal zum Ort der Manipulation zurück“, erklärte Merlor. „Dann bringen wir das Mädchen auch wieder zurück, sie hat ohnehin schon zu viel gesehen“, stellte Betron

fest. „Einverstanden.“ Es verging noch einige Zeit in der sich die Brüder darauf einigten Marion wieder zurück in ihre Zeit zu bringen, unabhängig von dem was sie bis jetzt gesehen hatte. Als sich alle geeinigt hatten, kam ein weiteres Mal Petra zu Wort: „Dann bereiten wir jetzt alles für ihre Heimreise vor, holt ein siebtes Prisma.“ Margon verließ kurz den Raum und kehrte kurz darauf mit einem kleinen Prisma aus Glas, das an einer Kette hing, zurück. Was ein Prisma war wusste Marion. Ein gläsernes Dreieck durch das sich das

Licht in allen Regenbogenfarben brach. Sie hatte mal eines im Physikunterricht in der Hand gehabt und dort seine Farben bewundert. Doch was sie damit sollte, das blieb ihr weiterhin ein Rätsel auch wenn sie es jetzt in Händen hielt. Sie hängte es sich um und beobachtete dann die restlichen Brüder die allesamt schon die Prismen um ihren Hals hervor geholt hatten und in dafür vorgesehene Einkerbungen in der Wand hielten; Marion tat es ihnen gleich. Sie fand eine, etwas unterhalb eines weißen Symbols. „Nein nein, so einfach ist es leider nicht Marion. Wir müssen erst die richtige Zeit bestimmen und den passenden Ort. Stell dich bitte in die Mitte des Raumes und

halte dein Prisma senkrecht ins Licht“, bat und erklärte Mergon. Marion tat wie ihr aufgetragen und als der letzte der Brüder sein Prisma in eine der Wandvertiefungen hielt strahlte ein Lichtstrahl aus der Wand durch Marion Prisma und brach die sechs Strahlen in der gläsernen Dachkuppel. Marion sah durch sich hindurch und merkte noch wie sie von dem Prisma über ihr in Licht gebrochen wurde als sie sich auch schon wieder im Schlosspark an der Stelle ihrer Entführung wiederfand. Die sechs Brüder standen im Kreis um sie herum und jeder lies sein Prisma los, so dass sie um ihre Hälse baumelten wie das von Marion. Was war nur geschehen? Sie waren am

richtigen Ort, in Wien; dessen war sich Marion sicher, doch wie sah es hier nun inzwischen aus. Überall lag Schmutz und Ratten liefen zwischen den Parkbäumen umher. Auf den Bänken tummelten sich Mülltüten und schliefen Obdachlose. Der sonst graue Parkboden war fast schwarz. Merlor sprach zuerst aus was alle nur zu denken schienen: „Die Zeit wurde manipuliert und nicht zum Guten hin wenn ich das feststellen darf.“ Die sechs Brüder, in ihren dunklen Roben, fielen zwischen den vielen dunkel gekleideten Menschen kaum noch auf. Der Himmel verfinstert von dunklen Wolken die die Sonne fingen. Eine ganz

andere Welt lag vor ihnen.

7. In der anderen Welt

Wo waren sie hier nur gelandet? Marion ging diese Frage pausenlos seit ihrer Ankunft durch den Kopf. Den sechs Brüdern schien das selbe durch den Kopf zu gehen ohne daß sie es laut aussprachen. Dies war nicht mehr die Welt die sie verlassen hatten. Die Karte der Zeit war in falsche Hände gelangt. Beinahe fünf Minuten standen alle Sieben fast regungslos auf der Parkkreuzung und betrachteten das um sie herum geschehene. Dann fasste sich Betron als erstes. Er lief zu einem der

Obdachlosen auf einer der Bänke und richtete ihn nicht ganz so behutsam oder gar zimperlich auf. „Welches Jahr haben wir heute“, wollte er von diesem wissen. Der Obdachlose wusste erst gar nicht wie im geschah dann jedoch brachte er ein leises „1998“ heraus. „Das Jahr stimmt, wahrscheinlich der Tag auch“, erklärte Betron. Er kam wieder zurück zur Gruppe gelaufen. Plötzlich fiel ihm ein Schriftzug auf einer der Bänke auf; er ging darauf zu und betrachtete ihn. Da stand mit weißem Filzstift geschrieben: HEIL DEM GÖNNER UND VERWALTER DER ERDE - EDWARD MEG, DER BIS HEUTE SOVIEL FÜR UNS GETAN

HAT Edward Meg, dieser Name war Betron nicht unbekannt der die restlichen Brüder und Marion zu sich winkte. „Edward Meg, er hat also mit all dem Unheil und der Zeitmanipulation zu tun“, erklärte Mergon. Die Brüder schauten sich alle untereinander verständig an. Wer war Edward Meg? Diese Frage blieb für Marion jedoch unbeantwortet und so fragte sie. „Wer ist Edward Meg?“ „Edward Meg steht für Edward Megindron; er ist einer der größten Erfinder und Wissenschaftler des angehenden 21. Jahrhunderts und ist

ebenfalls auf der Suche nach der Karte der Zeit oder besser nach dem Wesen der Zeit. So jedenfalls beschreibt und nennt er es in seinen Doktorarbeiten und Büchern die er schreibt, oder besser, noch schreiben wird. Es scheint als wäre ihm die Karte der Zeit in die Finger geraten“ erklärte Merlon. „Nur wie und wann?“ Merlon schüttelte ratlos den Kopf. „Gerade das oder ähnliches sollten und wollten wir doch verhindern.“ Marion wusste nichts weiter zu sagen als: „Dann müssen wir das verhindern und rückgängig machen, ich will meine Zeit wieder zurück“. Plötzlich durchfuhr sie ein Gedanke: „Meine Eltern“, schrie sie auf und rannte

davon. Als Marion zu ihrem Wohnhaus kam konnten sie die sechs Brüder, die ihr gefolgt waren, gerade noch zurückhalten ihre Eltern zu sehen. Sie nahmen sie bei der Hand und hielten ihre Prismas in das aufflackernde Licht der Sonne. Kurz darauf fanden sie sich im Mysteriensaal wieder. Marion schrie vor Wut auf: „Was soll das, ich will zu meinen Eltern; ich muss ihnen helfen. Merlan beruhigte sie und erklärte ihr die Lage: „Deine Eltern sind sehr wahrscheinlich nicht mehr in Wien, vielleicht sogar Tod; und selbst wenn, solltest du sie nicht sehen ehe wir alles

wieder ins Lot gebracht haben.“ Marion wollte erst nicht verstehen, sah es dann aber nach einer Weile ein. „Wir müssen alles wieder ins Lot bringen“, sagte sie mit schluchzenden Worten. Die Brüder bereiteten sich schon auf einen weiteren Zeitsprung vor wärend Marion ihnen mit verweinten Augen folgte. Vorsichtig prüften sie den Sitz der Prismas in den richtigen Verkerbungen. „Wo wollt ihr hin“, fragte die herbeigeeilte Petra. „Wir müssen Edward Megindron finden“, erklärte Merlan der bereits sein Prisma gesetzt hatte. „Den Erfinder“, wollte Petra wissen. „Ja genau.“ „Mach dich bereit Marion, du kommst

wieder mit uns, vorsichtshalber; stell dich wieder in die Mitte und halte das Prisma nach oben“, bat Petrox

8. Der zweite Zeitsprung

Der Zeite Zeitsprung verlief wie der Erste. Ohne das Marion viel davon gespürt oder bemerkt hätte. Sie fanden sich in einem großen Garten wieder. „London, so heißt die Stadt in der wir uns befinden“, erklärte Mergon Marion noch ehe diese den Mund aufmachen konnte. „Hier in einem Haus im Park betreibt Edward Megindron seit Jahrzenten seine Studien und unterrichtet an der Universität. Er muss hier in England auf die Karte der Zeit gestoßen sein.“ „Wir werden ihn einfach aufsuchen und fragen“, stellte Mergon kurzangebunden

fest. „In euren Roben fallt ihr aber auf wie kein anderer hier“, sagte Marion. „Stimmt“, musste Mergon zugeben. „Dann musst du zu Megindron und ihn ausfragen, ich bringe dich hin.“ Marion war nicht begeistert doch um ihrer Eltern und Freunde willen tat sie es und beugte sich. Sie ging mit Mergon zu dem kleinen Häuschen nahe dem Park wo er sie nach einigen Erklärungen verließ und sich hinter einer Hecke in nächster Nähe verschanzte. Marion klingelte. Die Tür öffnete sich nicht. „Niemand Zuhause“, rief sie Mergon zu. Plötzlich ging die Tür auf und ein alter bärtiger Mann mit schmaler Brille stand vor ihr. „Guuten

Tag oder Good Day“, begrüßte Marion den alten und fügte dann „Mr. Edward Megindron“ hinzu. „Yes, that`s my Name“, fing der alte zu sprechen an. „Wir können auch deutsch reden, ich spreche ihre Sprache.“ „Wunderbar“, entfuhr es Marion, dann sprach sie in Deutsch mit Megindron weiter. „Ich hätte einige Fragen an sie, hätten sie kurz Zeit für mich.“ Megindron nickte. Er bat sie herein und sie folgte der Bitte. Im Innern fand sie sich in einem kleinen Hausgang wieder durch den sie Megindron hindurchführte bis sie im Wohnzimmer

waren. „Nun, welche dringenden Fragen haben sie an mich die nicht bis zu Semesterbeginn warten können“, fragte Megindron; der offenbar annahm sie sei eine Studentin. Der Schluss lag irgendwo auch nahe, glücklicherweise sah Marion auch schon etwas älter als andere ihres Alters aus. „Ich wollte sie fragen wie sie mit den Studien das Wesen der Zeit betreffend voran kommen.“ Medindron stockte. „Ich iich, nicht sehr. Doch komme ich gerade in der letzten Zeit einem mysteriösen Rätsel auf die Spur das ich hier in London entdeckt habe. Muss es aber erst genauer untersuchen. ,,Was für ein Glück, wir sind in der

richtigen Zeit gelandet“, dachte Marion. Sie rückte näher auf dem Stuhl zum Tisch. „Wo haben sie den dieses Mysterium gefunden und aufgestöbert“. „Im guten alten Big Ben“, erklärte Medindron. „In Big Ben dem großen Wahrzeichen von London“, hakte Marion nochmals nach. „Ja genau, sie sind noch nicht lange in London“, stellte Medindron fest. „Wo denn genau, könnte ich mir dieses mystische Rätsel auch einmal ansehen.“ „Nein, auf keinen Fall; ausgeschlossen“, herrschte sie Megindron an. „Wozu wollen sie denn überhaupt so viel über meine Studien wissen, sind sie am Ende

von der Presse.“ „Nein, wehrte Marion ab; nur neugierig.“ „Was haben sie den gefunden“, wollte sie nun noch wissen. „Das geht sie nun wirklich nichts an, ich bin ganz zufällig darauf gestoßen als ich dem Wärter bei der Datierung des Uhrwerks helfen sollte.“ „Nun gut, dann eben nicht“, sagte Marion. Daraufhin machte sie sich bereit zu gehen. Ich will ihnen nicht noch mehr ihrer kostbaren Zeit stehlen. Sie stand auf und reichte Edward Megindron die Hand. „Auf Wiedersehen und herzlichen Dank das sie sich für meine Fragen Zeit genommen haben.“ „Ich hoffe ich habe sie nicht verärgert dass sie schon gehen

wollen.“ „Nein, keines Falls“, wehrte Marion ein weiteres Mal freundlich ab. „Es ist nur Zeit für mich zu gehen, ich werde von jemand erwartet. Und so war es dann ja auch als sie das Haus wieder verlassen hatte. Mergon wartete schon gespannt auf sie und ihren Bericht. Gemeinsam betraten sie den Park, wo Marion allen von ihrem Gespräch mit Megindron berichtete. „Wir sind in der richtigen Zeit“, stellte sie freudig fest. Dann erzählte sie von Big Ben und dem geheimen Mysterium das Edward Megindron im Uhrwerk dessen entdeckt

hatte. „In einer Uhr versteckt, noch dazu in der größten die man sich denken kann, dort hätte ich zuletzt mit meiner Suche nach der Karte begonnen. So nahe das Versteck symbolisch auch liegen mag“, stellte Merlon an Petrox und den Rest seiner Brüder gewannt fest. Dann wollen wir einen letzten Zeitsprung ins Innere von Big Ben wagen“. Wieder hielten sie zusammen mit Marion ihre Prismas in die Sonne um zurück zu kehren. Petra wartete schon gespannt im Mysteriensaal. „Willkommen im Saal der Zeit“, sagte sie als sie zurückgekehrt waren und wieder in der Mitte des Raumes standen. „Ich dachte er hieße

Mysteriensaal“, sagte Marion. „So heißt er auch, gebräuchlich sind viele Namen für ihn, ich nenne ihn nur gerne Saal der Zeit; die Beschreibung wird ihm aus meiner Sicht mehr gerecht“, erklärte die alte. „Nun gut. Was habt ihr erfahren?“ „Alles was wir vorerst wissen müssen. Die Spur führt ins Innere von Big Ben.“

9. Das Uhrwerk

Nach einem weiteren genauen vorbereiten für den Zeitsprung im Saal der Zeit, ich finde diese Bezeichnung passt wirklich besser, fanden sich die sechs im Innern des Wahrzeichens von London wieder. Am Fuße des Turmes angekommen stellten sie fest das nur wenig Licht ins Innere Schien und eine Rückkehr in den Mysteriensaal nur von oben zu bewerkstelligen war. Durch diesen Umstand zusätzlich angespornt und mit Laternen bewaffnet, stiegen sie die hölzernen Stufen des Glockenturmes empor. Es war eine tiefschwarze Nacht gewesen doch bald

schon graute der Morgen als sie oben anlangten. Sie stießen durch eine Holztüre am Ende eines kleinen Ganges, vor ihnen lagen die Zahnräder des Uhrwerks und das gewaltige Zifferblatt das offenbar regelmäßig gewartet wurde. Die in nächster Nähe stehenden Werkzeugkisten verrieten dies, oder ließen es zumindest vermuten. Goldene Messingzahnräder trieben die Uhr an, gefolgt von kleineren metallenen; ein kleines Uhrwerk zeigte die Tageszeit darunter Digital an. Er war schon langsam hell geworden und am Horizont ging eben die Sonne auf. Nun wurde es Zeit die Karte der Zeit zu

finden. Wo war sie, was war sie, wie sah sie aus? Keiner der Brüder wusste es - Marion auch nicht. Marion erinnerte sich jedoch an das Bild des Würfels das Merlor ihr an der Wand gezeigt hatte. Wo konnte ein solcher Würfel oder ähnliches nur versteckt sein. Überall waren Zahnräder zu sehen aber keinerlei andere Gegenstände. Merlor war schon fast der Verzweiflung nahe; alles hatte er mit seinen Brüdern abgesucht. Er wurde zuletzt auf die kleineren Zahnräder der Uhr aufmerksam. Die aus Messing interessierten ihn nicht, ebenso

wenig die mittelgroßen aus Stahl. Es waren die Zahnräder, die ganz Kleinen die seine Aufmerksamkeit erregten und die von irgendeiner treibenden Kraft angetrieben werden mussten. Was trieb sie wohl an, es musste eine große Feder geben die alles in Gang setzte. Er fand einen großen Kasten indem die Feder liegen musste. Sie zu öffnen war scheinbar unmöglich, wieder ein Fehlschlag. Er trat dagegen. Nein, doch nicht. Ein letztes Mal versuchte er es mit dem Stemmeisen, er setzte es seitlich an. Es klappte. Eine Klappe mit Scharnier öffnete sich, im Innern war die riesige Feder zu

sehen. Im Mittelpunkt der runden Federn steckte jeweils etwas fest. Es war in dickes Tuch eingeschlagen. Merlor rief nach seinen Brüdern. Gemeinsam befreiten sie den Gegenstand aus seinem Aufbewahrungsort. Das Tuch zerfiel beim herausnehmen in ihren Händen und hervor kam eine durchsichtige Kugel aus Glas in die rundherum weiße Linien und Zeichen gekerbt waren. Sollte das die verschwundene Karte der Zeit sein. Merlor zweifelte keinen Augenblick daran. Im Innern steckte ein achteckiges Quader, darin wiederum eine Kugel in deren innern ein Diamantprisma das Zentrum bildete. Das war die Karte der

Zeit. Doch nur eine von zweien wie sich herausstellte. Von der anderen hatte niemand auch nur das entfernteste geahnt. Im anderen Federkern steckte eine identische Kugel aus schwarzem Glas. Diese wies zwar keine weißen Kerben auf der Außenseite auf. Wohl aber Muster auf der Oberfläche. Sie war wirklich eine Überraschung. Die Karte der Zeit war also nicht nur rund sondern sie war auch noch in Tag und Nacht eingeteilt. Wie hatte jedoch Edward Megindron die Kugeln manipulieren und so die ganze zukünftige Welt nach seinem gefallen ins Chaos stürzen können. Das Geheimnis

darum wurde schneller gelüftet als es allen beteiligten lieb war. Als sie die helle Kugel etwas unsanft im Licht drehten zog draußen plötzlich ein Sturm auf. „Vorsicht nur immer langsam mit den zwei Karten“ mahnte Petrox. „Schon der kleinste Kratzer an der Oberfläche kann womöglich schlimme Auswirkungen für die Welt mit sich ziehen.“ „Wir müssen sie hier weg an einen sicheren Ort schaffen“, stellte Merlan fest. Doch wohin nur? Wollten alle Brüder wissen. „An den Aufbewahrungsort der schon lange für sie vorgesehen ist und der für sie bereit steht“, erklärte Merlor. „Zuerst einmal müssen wir sie in den Saal der

Zeit zurückbringen um alles Chaos der Welt wieder zu tilgen. Danach sehen wir weiter.“ Die Brüder waren sich einig. Beim ersten Sonnenstrahl hoben sie zusammen mit Marion ihre Prismen ins Tageslicht und kehrten in den Saal der Zeit zurück. Dort angekommen fanden sich auch zwei passende runde Aufbewahrungskerben für die Kugeln in der Wand die sogleich der alten Petra ihren Zweck offenbarten. In die eine wurde die dunkle Kugel gesetzt in die andere die helle und gemeinsam fingen sie an die Funktion der Zeitkarten zu entschlüsseln. Sie fingen nach und abwechselnd an zu leuchten. Die helle mit voller Kraft und

vom Oberlicht gespeist. Die dunkle glomm nur immer wieder auf und strahlte im Innern wenn die helle Kugel erlosch und es im Raum dunkel wurde. So ging es eine Weile bis ein natürlicher Rhythmus entstand und sich nach und nach konstant einstellte. „Ich glaube jetzt ist es soweit, wir haben es geschafft. Die Welt ist wieder im Lot“, sagte Merlor und Petra nickte ihm zustimmend zu.

10. Die letzte Reise

Zuletzt nahmen Merlor und Petra Zarmoni die Kugeln aus ihren Aufbewahrungssockeln und brachten sie unter den Augen aller in eine nahegelegene Kapelle, wo sie - hinter dem Altar sicher verborgen, verwahrt werden. Es war also geschafft, die Welt wie sie Marion vorher gekannt hatte existierte wieder und alles war wieder wie vorher. So schien es zumindest. Doch alles blieb ein Teil von Marion und so wurde es nie wieder wie es vorher gewesen. Die sechs Zarmonibrüder brachten ein letztes Mal ihre Prismen in den

Wandkerben an und Marion stellte sich ein weiteres Mal in ihre Mitte. Dann hob sie ihr Prisma und wurde zurückgeschickt. Sie fand sich im Schlosspark von Schönbrunn wieder, vergaß alle Kastanien und ging zuerst nach Hause um nach ihren Eltern zu sehen die sie Freudestrahlend wie in Erinnerung in die Arme schloss. Danach kam sie zu mir und diese Geschichte beginnt wieder von vorn. Was mit den zwei Karten der Zeit und den Zarmonibrüdern geschah, kann ich nicht bis ins letzte Detail erklären, den Marion wurde dieses Geheimnis nicht offenbart und somit mir auch nicht. Sie

hätte es mir sicher gerne auch erzählt, hätte sie gekonnt oder gedurft. Vielleicht reisen sie aber weiter durch die Zeit um schlimmes Unheil zu verhindern. Ein weiteres Kidnapping durch die Zeit, im Affekt o.ä., durch Petrox oder einen anderen Bruder darf in Zukunft aber sicher ausgeschlossen werden.

Copyright

Text:


2017 © Simon Käßheimer


Coverbild ( + Illustrationen ):


2016 © Simon Käßheimer

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Über den Autor

Buhuuuh
Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-)
Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-)

Ansonsten gibt`s noch zu sagen über mich das ich einfach gerne kreativ bin und was versuch aus der mir gegebenen Lebenszeit zu machen. Sei es nun Kunst, Musik, Schreiben ( in vielfältiger Weise ) o.w.a.i.. Ich schau aber auch gern einfach mal `nen Film an oder hör bis zum abwinken Musik wenn ich nicht grad mit Freunden und Bekannten was mach oder unternehm.

Mehr noch über mich und meine Person - siehe: http://www.simonkaessheimer.de

Achso: ,,Meine Texte hier sind größtenteils unlektortiert eingestellt ( nicht quergelesen ) also bitte habt Nachsicht mit mir diesbezüglich!" Rechtschreibtips und konstruktive wohlwollende Kritik dieser Art aber immer erwünscht bis gewollt.

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sugarlady Sehr gute Geschichte.
Könntest ein ganzes Buch daraus entwerfen.
Lieben Gruß
Andrea
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh Danke dir liebe Andrea! :)
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Wann schreibst du mal weiter?
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh An dem hier garnicht! Tut mir leid. ;)

Ist auch fertig soweit.
Vor langer Zeit - Antworten
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