Prolog
Als ich Daiki das erste Mal traf, regnete es in Strömen.
Es war der erste Schultag gewesen und obwohl ich den ganzen Weg zur Schule gerannt war, waren meine Kleider bis auf die Haut durchnässt und meine Haare lagen platt an meinem Kopf. Ich war spät dran gewesen und wäre wohlmöglich an Daiki vorbei gerannt, hätte er nicht am Eingangstor gestanden und den Schulnamen studiert. Verwundert darüber, dass ihm der Regen nicht einmal ansatzweise etwas auszumachen schien, war ich langsamer
geworden und war schließlich etwas unsicher hinter ihm stehen geblieben. „Kann ich dir helfen?“, hatte ich Daiki gefragt und er hatte sich umgedreht, mich etwas verständnislos angesehen und dann auf Englisch gefragt: „Wie bitte?“ Doch seine Frage hatte ich nicht verstanden, denn ich war zu gefangen von seinem Anblick gewesen. Schwarzes Haar, das ihm ins Gesicht hing, braune Augen und ein süßes Lächeln. In der Sekunde, in der er mich angesehen hatte, war es um mich geschehen und ich hatte mich in ihn verliebt.
Auch heute regnete es und auch heute rannte ich. Genauso wie damals als ich
Daiki das erste Mal getroffen hatte. Große, dicke Tropfen, die auf den Boden fielen und die Erde benässten. Doch dieses Mal war etwas anders. Denn als ich dieses Mal zum Schultor eilte, wusste ich, dass ich nicht finden würde, was ich suchte. Denn vor dem Schultor würde ich weder einen den Schulnamen studierenden Daiki noch einen auf mich wartenden Daiki finden. Denn Daiki war schon lange nicht mehr hier.
