Drabble
Herrman - Die Nazibraut

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"Herrman - Die Nazibraut"
Veröffentlicht am 18. Mai 2014, 40 Seiten
Kategorie Drabble
© Umschlag Bildmaterial: Gunnar Assmy - Fotolia.com
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Über den Autor:

Vergesse ständig mein Passwort und leider verliere ich die Lust daran wenn ich ein Buch in 5 oder mehr Anläufen veröffentlichen muss weil plötzlich "Formatierung zerschossen" usw passiert. Leserate trotz zig Abos im Keller und "Öffentlich" hagelt es Diffamierungen und Beleidigungen "Let me entertain you" ERFINDER DES STORYBATTLE ...wird auch gerne unter den Teppich gekehrt ;-)
Herrman - Die Nazibraut

Herrman - Die Nazibraut

Herrman

„Kommst Du mit?“ „Ungern, ...“ „Los gib Dir einen Ruck! Wir treffen uns in zwanzig Minuten unter dem Schwanz“ Das waren die letzten Worte die noch aus dem Telefonhörer drangen, bevor mit einem grauenhaften knirschen und einem darauf folgenden knacken nur noch ein monotoner Signalton ertönte. „Worauf hast du dich da wieder

eingelassen... ?“ murmelte ich während ich mir eine Jacke überwarf und aus der Wohnung ging. Zwanzig Minuten, keine große Zeitspanne um aus der Südstadt zum Hauptbahnhof zu kommen, und dann um sich ausgerechnet mit Mandy zu treffen. Unwirsch verdrehte ich die Augen beim Gedanken daran. Mandy war alles andere als „Normal“, mit ihren 1,55 m und Kleidergröße XXS sah sie fast aus wie ein Kind, obwohl sie bereits Anfang dreißig war und es faustdick hinter den Ohren hatte. So war es ihr auch immer unangenehm und sie pöbelte und fluchte wie ein

Kutscher wenn sie an der Tür der Gaststätte oder Disco , ja sogar wenn sie Süßigkeiten kaufte die Alkohol enthielten ihren Ausweis vorlegen musste um zu belegen das sie bereits alt genug war für all diese Dinge. Das änderte sich jedoch vor rund 1,5 Jahren! Damals fiel sie in eine Tiefe Krise, aus der sie so schien es zumindest aus eigener Kraft nicht mehr heraus kommen sollte. Ich war einer von den wenigen die sie „Freund“ nannte die ihr dringend nahegelegt hatten sich Hilfe zu suchen und das baldigst. Georg, ihr Verlobter hatte sich nach einem heftigen Streit der beiden in seinen Wagen gesetzt

und anschließend einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang gehabt. Zwei Wochen habe ich bei ihr gewohnt damit sie bloß nicht alleine ist, auf dumme Gedanken kommt und ein wenig Ablenkung bekam die sie bitter nötig hatte. Alkoholexsesse, eine Tüte nach der anderen und kaum fähig ihren Alltag zu meistern. Direkt einen Tag nach der Beerdigung zog ich wieder aus, zwar wäre ich nicht abgeneigt gewesen ihren Avancen nachzugeben die vermutlich eine Folge des Alkohols und des beinahe ähnlich viel konsumierten THC waren, aber das

fand ich unangebracht unmoralisch Georg war schließlich ein Freund von mir. Nachdem ich sie abgelehnt hatte, versuchte sie es nie wieder, auch in der Folge nicht.Nach einem Jahr versuchte ich bei Ihr zu landen, sie ließ mich eiskalt abblitzen und somit war das Thema zu meinem Leidwesen durch. Natürlich, sie zog mich an und wäre sie nicht einige Jahre zuvor mit Georg zusammen gekommen , wäre ich es vermutlich gewesen. Leider war ich an diesem Verhängnisvollen Abend an dem sie zusammen kamen nicht mit auf der Party, hatte schlicht keine Lust an diesem Abend zu

feiern. „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“ so ist das Leben. Es vergingen noch weitere vier Wochen bevor ihre Schwester die nun mit ca. 1,80 m und ungefähr soviel Kilo ohne Komma das krasse Gegenteil von ihr war, es geschafft hatten sie zu einer Selbsthilfegruppe zu schleifen. Bevor ich weiter in Erinnerungen schwelgen konnte erreichte ich mein Ziel. Ich postierte mich unter dem „Schwanz“ des Pferdes von dem Ernst-August-Denkmal dem König von Hannover am

Hauptbahnhof. Mandy war noch nicht zu sehen, so entschied ich mich auf die Suche nach Kaffee zu gehen. Jeder der mich kennt weiß, niemand sollte sich zwischen mich und Kaffee stellen es sei denn er möchte erfahren wie ich zu Godzillas kleinen Bruder mutiere. Als ich endlich das ersehnte Getränk in Händen hielt und zurück zum Treffpunkt eilte, klingelte mein Handy. Ohne darauf zu sehen beeilte ich mich, ich wusste auch so wer das war. Und Richtig! Mandy, wartete bereits und sah mich mit auf Aggression zu schließenden Gesichtszügen an. Eine

Begrüßung im Sinne von Umarmung oder Händedruck oder dergleichen blieb aus. „Du kannst echt nicht mal paar Minuten ohne Kaffee oder?“ fragte sie mit einer Tonlage die mir ihr Gesichtsausdruck bereits angekündigt hatte. „Nee!“ „Du kommst lieber zu Spät als das Du auf Kaffee verzichtest?! Du solltest dringend mal zur Suchtberatung gehen! Das ist doch nicht normal!“ „Solange ich Kaffee habe ist alles gut,

habe ich keinen, ist keiner am Leben den das stören könnte, so einfach ist das!“ erwiderte ich genervt und um das Thema nicht weiter zu vertiefen fügte ich „Deinen Freund soll ich doch kennenlernen, wo ist er denn?“ hinzu. „Stimmt! Hast ja Recht!“ antwortete sie nun in der gewohnt angenehmen fast schon Sirenenhaften Stimmlage. Ok, den Affron hatte ich schon mal gemeistert! Innerlich triumphierte ich und rang mich zu einem lächeln durch. „Wo ist er denn? Zu Spät?“ wobei ich mir den Seitenhieb nicht verkneifen

konnte „Und wie heißt er eigentlich?“ wollte ich wissen. „Nein! Herrman verspätet sich nie!“ gab sie entrüstet zurück. „Wir gehen zu ihm, er ist gerade erst aus Spandau hergekommen und kennt sich noch nicht so aus hier in Hannover“ „Spandau? Berlin-Spandau? Ah...wieder ein politisch korrektes Kind des Ostens?“ „Was soll das denn jetzt? Ich sage doch auch nicht dauernd Zeckenfreund oder Judenliebchen zu Dir!“ Ich merkte bereits wie es wieder anfing

zu eskalieren, aber ich kam einfach nicht mit ihrer neuen Weltanschauung und damit verbundenen Veränderungen klar. Die Hilfe die sie suchte und die sie in der Selbsthilfegruppe fand war nicht ganz das was wir erwartet hatten. Dort lernte sie Ulf kennen und nach wenigen Wochen lieben, zumindest was sie so dachte bzw. dafür hielt. Ulf war aus Ostdeutschland , einem Kuhkaff in der Nähe von Magdeburg und brachte ihr seine Ansichten die Welt, die Herrenrasse und vor allem Deutschlands Stellung in der Welt, zumindest aus seiner Sicht, näher. Sie saugte das braune Gedankengut auf

wie ein Schwamm und Georg war nicht mal ein halbes Jahr Tot und sie war bereits mit Ulf fest zusammen. Sie zog sogar bei ihm ein. Verwerflich oder nicht möge jeder für sich selbst entscheiden, jedoch war es ein Interessanter Abend als ich mit einem Bananenbäumchen als Einweihungsgeschenk zum Umzug bei Ulf vor der Tür stand. Die Wohnung war in Rauhfaserweiß und die Türrahmen in den Farben der alten Reichsflagge gestrichen. Runen, auch die von denen ich denke sie sind Verboten schmückten neben einigen Hakenkreuz und Reichsflaggen oder

beides in Kombination die Wände. Mandy hatte sich vom bis zu diesem Unfall eigentlich aufgeschlossenen Rockabilly Girlie zur waschechten Nazibraut gewandelt. Ich fand es erschreckend wie schnell solch eine Wandlung vollzogen wird wenn die Propaganda auf Nährboden fällt. Erklärte aber auch wie es vor rund 70 Jahren dazu kommen konnte das eine ganze Nation in blinden Hass und Eifer Hitler nachlief. Dieser, bzw dessen Konterfei hing sowohl im Wohnzimmer als auch an einem Ort den ich Bemerkenswert fand. Im Bad gegenüber der Toilette. „Na mein Führer, wenn es mit Scheiße

verzapfen nicht so Recht klappen will, dann sorgst dafür?“ war einer meiner ersten Gedanken, bevor ich mich beim Klogang beobachtet fühlte von dem Typen der so schien es einen immer fest im Blick hatte, egal wo man sich im Bad aufhielt. Man müsse mich politisch umerziehen oder ausmerzen meinte Ulf ständig der mit mir so rein gar nichts anfangen konnte. Ok, das beruhte auf Gegenseitigkeit , tat mir aber leid für Mandy. So versuchte ich nicht gleich schreiend wieder hinaus zu laufen und smaltalk zu betreiben der sich immer wieder in

hitzige politische Diskussionen verwandelte. Schlußendlich ging ich und sah Mandy darauf hin einige Monate nicht. In dieser Zeit wurde sie von Nazigröße zu Nazigröße durchgereicht. Ulf verlor schon kurz darauf das Interesse und so wurde sie herum gereicht. Rainer, Uwe, Peter, ein schmieriger Typ dessen Namen ich nie behalten konnte und zum Schluss war es ein gewisser Olaf. Alles und jeder natürlich die große Liebe und dem Einwand das sie lediglich durchgereicht wird in der Hoffnung das einer den goldenen Schuß landet und sie guten Deutschen Nachwuchs gebärt , wollte sie nicht

hören. Im Gegenteil sie schottete sich vollkommen ab. Erst vor einigen Wochen nahm sie wieder Kontakt auf. „Träumst Du schon wieder? Hörst Du mir überhaupt zu?“ fragte ein zartes Stimmchen neben mir. „öhm joa...denke schon“ antwortete ich, in der Tat ich hatte gar nicht mitbekommen das wir los gegangen waren mit unbekannten Ziel und sie wohl wirklich Non-Stop auf mich einredete. In der Regel blendete ich das aus...zumeist Dinge wie „Guck Dir die

Scheiß Kanaken da an!“ mit anhängender Ausführung warum dies nun Menschen 2.Klasse seien oder sie pöbelte im vorbeigehen jeden an der eine andere Hautfarbe hatte. Auch jetzt tat sie es wieder „Boah ich bekomme das Kotzen! Die gelben da sind eine Beleidigung für deutsche Augen“ rief sie und zwar so laut das diese das auch mitbekamen Die sogenannten „gelben“ waren meiner Ansicht nach eher „beige“ und kamen wohl auch nicht aus China sondern eher aus dem Arabischen, aber naja wenn ich mit ihr diskutierte endete das ohnehin nur wieder damit das wir uns den Rest

des Tages nichts zu sagen hatten. „Glotz nicht so Du scheiß Chinapse“ pöbelte Mandy nun weiter. „Du wolltest mir von Herrman erzählen?“ fragte ich in der Hoffnung das sie das nicht bereits getan hatte und sie somit ins schwärmen käme und davon absah alle um uns herum mit verbalen Attacken zu überziehen. Der Plan ging auf, sowohl hatte sie bisher nicht von Herrman gesprochen und auch das sie davon abließ gerade in dem Gebiet in dem wir unterwegs waren dem Steintorviertel, jeden anzupöbeln der

nicht arisch genug aussah. „Oh ja, Herrman ist total lieb und einfühlsam, nicht so wie die anderen Jungs. Kann wunderbar zuhören und versteht mich wenn ich mal keine Lust habe. Und glaub mir er ist bestückt wie ein Pferd! 34 cm! Ungelogen! Habe das Gefühl ich Platze...“ usw. Obwohl mir das Thema lieber wahr als ihre Anwandlungen Ausländische oder Ausländisch wirkende Mitbürger mit Dreck zu überziehen , war mir das doch zu viel Input. Ohne es zu wollen ertappte ich mich dabei wie ich mir vorstellte wie ein Typ mit Glatze und einem Geschlechtsteil das 1/5 von Mandys Körper ausmachte

mit selbigen auf und in ihr herum fuhrwerkte... „So wir sind da“ riss mich Mandys Stimme aus dem Fetisch Porno in meinem Kopf und ich staunte nicht schlecht. Hatte ich solange auf Durchzug geschaltet das ich nicht mitbekam nun vor einem Asylbewerberheim zu stehen? „Vergiss es! So einen Scheiß mache ich nicht! Das kannst Du und Dein Herrman gepflegt vergessen!“ brüllte ich sie an. „Nun bleib mal locker, was ist denn mit Dir los?“ fragte sie

naiv. „Was los ist? Meinst Du ich merke nicht was das hier werden soll? Herrman kommt mit einigen seiner Haar und Hirnlosen Kumpels und ihr skandiert „Ausländer raus“ oder dergleichen bis die Bullen kommen und“ „Ach quatsch! Was Du immer gleich denkst!“ fiel sie mir ins Wort, „Herrman ist schon lange drin!“ „Er ist was? Sag mal spinnt ihr? Wollt ihr die Bude anzünden oder was soll das

werden?“ „NEIN! Natürlich ist es nicht einfach bei dem ganzen Gesocks, aber er versucht sein bestes!“ „Wie? Was? Was läuft hier für eine Scheiße?“ forderte ich energisch wissen zu wollen. „Man, reg Dich ab, lass Dich überraschen!“ säuselte sie und stand bereits an der morsch und vermodert wirkenden Eingangstür des zugegebenermaßen stark herunter gekommenen

Gebäudes. „Na schön...“ gab ich nach und folgte ihr. Mir war unwohl und irgendwie wollte mir nicht in den Kopf was der Nazizwerg wie ich sie manchmal liebevoll nannte , vor allem in voller Montur im Asylbewerberheim wollte, wo sie obendrein ihren neuen Germanischen Freund besuchen wollte der schon darin war. Da passte irgendwas nicht... auch auf versuchte Nachfrage „pssschte“ oder „gleich“ sie bloß, mehr kam

nicht. Endlos erschienen mir die Gänge, endloser als sie vermutlich waren. Meine Sinne waren geschärft, ich rechnete jeden Moment damit in eine Straftat oder zumindest hart an der Grauzone einer solchen zu landen. Vor der Tür mit der Nummer 88 blieben wir stehen. Ahja ein Nazisymbol in einem Asylbewerberheim... interessant Sie klopfte genau 4x , machte eine Pause und klopfte erneut 4x. „Du meinst das das eine gute Idee ist?“ flüsterte

ich. Plötzlich flog die Tür auf und ein ebenso großer wie schwarzer Mann um die 20 öffnete sie. „Hi Herrman,“ grunzte Mandy fröhlich und fiel ihm um den Hals, sie küssten sich innig und mir fiel die Kinnlade zu Boden. „Das ist Olli, ein Freund aus alten Tagen“ stellte sie mich vor. Der Junge Mann vor mir musterte mich kurz, offenbarte ein strahlend weißes lächeln das obgleich seiner Hautfarbe noch intensiver wirkte und sagte etwas

in einer Sprache die ich nicht verstand. „Da da das ist Herrmann?“ stotterte ich und fasste eher instinktiv als bewußt gesteuert nach der zum Gruß ausgestreckten Hand und schüttelte diese. „Ja? Hast Du ein Problem damit?“ fragte Mandy entrüstet. „Komm erstmal mit herein, wir reden drinnen weiter, das ist gemütlicher“ befand sie weiter und drückte mich in das Apartment...Zimmer? Wie immer man das nennen wollte. Irgendwas seltsames ging hier vor...

soviel war sicher. Jeden Moment würde jemand hinter einem Sofa oder Vorhang hervor springen und „April April“ oder so etwas rufen. Aber das blieb aus! Mandy und der maximal pikmentierte Herrman ließen sich aufs Bett das 1/3 des Raumes ausfüllte nieder und ich ließ mich automatisch auf auf einen alten Hocker der an einem Schreibtisch stand sinken. Das kleine ungeputzte Fenster in dem Raum lies nur bedingt Sonnenlicht herein, nicht zuletzt wegen dem schlampig davor gehängten Laken. Der Rest des Raumes bestand aus einem

Trampelpfad zwischen Schreibtisch und Bett hindurch an einem Kleiderschrank vorbei der im Endeffekt den Rest des Raumes füllte. „Ha ha da staunst Du was?“ „Um ehrlich zu sein, damit hätte ich nicht gerechnet!“ gab ich nach wie vor in einer Art paralysierter Erscheinungsform meiner selbst zur Antwort. „Wie kommt es?“ „Wie? Wie kommt was?“ fragte mich Mandy amüsiert. Herrman hatte bisher

nichts weiter gesagt, er saß auf der Bettkante und hatte seine Hände nahezu überall auf Mandy die mich weiter anlächelte. „Herrman ist pechschwarz! Und Du als Nazi? Wie geht das?“ stotterte ich wieder. „Er ist so deutsch wie wir beide! Ich habe ihn in einem Chat für Spätaussiedler kennen und lieben gelernt, er ist meine große Liebe..“ usw... Diese Ausführungen kannte ich zur genüge, war sie wirklich so einsam das jeder Typ der sie besteigen wollte auch

automatisch ihre große Liebe ist? „Er ist deutsch?“ fragte ich erstaunt nach. „Jap ist er! Er ist Heimgekehrt ins Reich!“ „Heimgekehrt ins Reich?“ fragte ich ungläubig. „Ja er stammt aus Togo! Sein Ur Ur Großvater ist Deutscher! Somit ist Herrman auch ein Deutscher der ins Reich heimgekehrt ist! Du tust doch immer so abgehoben intelligent, dann solltest Du das wissen und bis 1919

gehörte Togo zu den Deutschen Schutzgebieten.“ So ganz fremd war mir zugegebenermaßen nicht was sie da erzählte, um verbindlich etwas dazu zu sagen müsste ich googeln oder Oldschool im Lexikon nachschlagen, allerdings war ich so erstmal ihren Erzählungen ausgeliefert. „Klingt nach Milchmädchenrechnung, aber nun gut, ein jeder so wie er meint“ zischte ich und versuchte Herrman in das Gespräch zu integrieren der nach wie vor gierig an Mandy herum fummelte und kein einziges Wort gesagt

hatte. Auf Ansprache in Deutsch reagierte er gar nicht, er fühlte sich scheinbar nicht angesprochen obwohl ich ihn mehrfach mit Namen ansprach, auf englisch reagierte er dann. Er war was ich so von wenigen Worten her die seinerseits noch grauenhafter waren als meine englische Aussprache her gesehen recht freundlich. Mandy schien noch immer in irgendeinem Triumph verfallen auf Wolke 7 zu schweben so das ich mich darauf konzentrierte die Unterhaltung mit Herrman aufrecht zu

erhalten. „Er spricht nur englisch oder seine Landessprache“ mischte sich Mandy ein. „Deutsch?“ „Nein Dummerchen! Das muss er wieder neu lernen! Das ging bei den Negern um ihn herum verloren! Muss eine schwere Zeit für ihn gewesen sein... allein unter den ganzen niederen Menschen, er gehört doch schließlich zur Herrenrasse...“ „Ja Herrenrasse, genau, deshalb hätte ihn Dein Idol und Führer auch garantiert

mit Kusshand ins Reich aufgenommen und sowas alles...Gaskammer oder Erschießungskommando ...“ flüsterte ich mehr zu mir selbst als das ich hoffte es würde jemand hören. „Ja ist auch schwer für mich mit ihm zu reden, er versteht ja nur englisch und das kann ich immer nur mit Übersetzer am Handy“ sie legte eine Pause ein und kicherte wirr bevor sie weiter sprach „na wir reden weniger verbal“ „so so...“ „Ja und nun lass ich Euch kurz alleine, ich kaufe ein bisschen Kuchen und bevor

Du was sagst ja ich bringe auch Kaffee mit“ sagte sie im gehen und Herrman der nicht verstanden hatte was sie gesagt hatte schien plötzlich nervös und ängstlich zu sein. „Ohje, nun denkt er ich gehe schon wieder ohne Sex, der arme... kannst Du eben übersetzen was ich tue? Wäre lieb von Dir habe jetzt keine Lust ins Handy zu tippern und dann zum lesen hinhalten“ Gesagt getan, so erklärte ich Herrman das Mandy nur eben Kaffee und Kuchen besorgen würde und alsbald zurück kehren würde. Er beruhigte sich und ließ sie

ziehen. Kaum war sie weg redete er , er hatte ja nun kein anderes Spielzeug mehr, sehr viel in einem immer verworreneren Mix aus englisch, einzelne deutsche Worte und seiner Landessprache. So erfuhr ich das er tatsächlich deutsche Vorfahren gehabt hatte, dies aber aus einer Vergewaltigung seiner Ur Ur Großmutter herrührte und seine Eltern es ganz lustig fanden, was er nicht verstehen konnte, das sie ihn nach eben jenen Deutschen Soldaten benannten durch den das helle Blut wie er es nannte in die Familie kam. Er hegte keinerlei Groll oder dergleichen,

es waren andere Zeiten und vor rund 100 Jahren war das nunmal alles etwas anders auf der Welt. Trotz das ich ihn nur sehr schwer verstand bewahrheitete sich der anfängliche freundliche Eindruck und wir beschlossen uns einmal bei mir zu Hause zu treffen und ausführlicher zu reden. Er war fasziniert von meiner Tätigkeit als Fotograf und Schriftsteller. Auf die Frage wie er denn Mandy kennen lernte und wie er dazu stünde wie ihre Gesinnung ist antwortete er lachend: „Sie ist witzig, sie sagt immer ich sei ein Deutscher der zurück kommt, ich weiß gar nicht wie sie das meint und

warum sie das dauernd sagt. Kennen gelernt habe er sie in einem Chat für Deutsche Frauen, er würde auf Deutsche Frauen stehen und suchte im Internet nach einer Seite wo möglichst viele Deutsche Frauen sind, da war sie auch unterwegs. Ja sie kleidet sich komisch und ist manchmal etwas laut und komisch gegenüber meinem Freund nebenan der ist aber auch nur so wie ich, er ist sogar relativ ruhig, aber dauernd beschimpft sie ihn in Deutsch. Morgen will sie mir ihre anderen Freunde vorstellen und danach wollen wir zu einer Gau-Sitzung...weißt Du was das

ist?“ Ich riet ihm dringend den Besuch bei den Freunden von Mandy zu unterlassen und fragte ihn ob er wüsste was Nazis sind. Er verstand nicht wie Mandy und Nazis zusammen gehörten und warum ich ihn das fragte. Wir warteten nun gespannt auf Mandys Rückkehr...

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Über den Autor

BoeserLordKotz
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Zentaur Verehrter Lord,
Eure Story hat mich stark beeindruckt. Und ich denke Herrmann ist dem Rat von Olli gefolgt.
Ich denke, das viele der sogenannten Mitläufer sich der Gefahr nicht bewusst sind, aber auch die Regierungen unterschätzen, meiner Meinung nach, die neue Nazigeneration, die ihre Anhänger weltweit rekrutieren.
von der Ostsee fliegen frisch fröhliche Grüße mit einer herrlichen Portion Sonnenstrahlen direkt in Eure Kemenate
von Zentaur
muss ich noch einen Knicks machen?;-)

Vor langer Zeit - Antworten
BoeserLordKotz Verehrte Zentaur, einen Hofknicks braucht ihr nicht zu tätigen ;-)
Ich danke Euch für das Aufmerksame lesen

Hochachtungsvoll Lord Kotz
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Ich habe das Gefühl ein teil deiner Geschichte sein zu dürfen Danke.
Vor langer Zeit - Antworten
BoeserLordKotz Das vermag ich nicht zu sagen wehrter Gast...

Hochachtungsvoll
Lord Kotz
Vor langer Zeit - Antworten
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