Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 77

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 77"
Veröffentlicht am 15. Mai 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: diavolessa - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 77

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 77

Einleitung



Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand

eines Bürgerkriegs steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 77 Gefangen

Man hatte ihn nicht eingesperrt, wie einen Verbrecher, aber das änderte wenig. Es gab keinen Weg hinaus. Kellvian und die anderen waren in einer Reihe abgesperrter Räume des Palastes untergebracht worden. Zuerst hatte er sich noch darüber gefreut und damit gerechnet, schnell einen Weg hinaus zu finden. Der Palast der fliegenden Stadt war jahrelang sein Zuhause gewesen und er kannte die nötigen tricks und Schleichwege. Leider kannte Tyrus wiederum ihn. Die schweren Holztüren waren praktisch nicht zu öffnen und hätten wohl selbst dem Ansturm mit

einem Rammbock standgehalten. Ganz zu schweigen davon, das Tyrus die Flügeltüren offenbar durch mehrere Zauber hatte schützen lassen. Kellvian musste nur vor das Holz treten um die Magie, mit der es durchtränkt worden war zu spüren. Eine Warnung an jeden, der sich daran zu schaffen machen wollte. Und Kellvian war sich sicher, das direkt hinter der Tür schon mehrere Posten warten würden. Die Fenster wiederum fielen ebenfalls aus. Sie befanden sich auf der Außenseite des Palastes am Rand der schwebenden Insel, auf der dieser sich erhob. Zwar konnte Kell die Stadt von dort aus sehen, aber um den Fenstersims herum gab es nichts

als glatte Wände…und einen langen Sturz in die Tiefe, wenn man nicht aufpasste. Zwei Tage lang waren sie nun hier, ohne das sie etwas anderes tun konnten, als warten.
Wenigstens waren sie nicht grade unbequem untergebracht.  Die  drei Räume in denen sie sich frei bewegen konnten waren typisch für den Überfluss der fliegenden Stadt. In einem kleinen Kamin, durch den sich aber wohl nicht einmal Zachary oder Jiy zwängen konnten, flackerte Feuer. Holz war mehr als genug da, aber auch die Idee, die Einrichtung in Brand zu setzen, damit man sie herauslassen musste, war schnell vergessen. Nichts hier schien richtig

brennen zu wollen. Entweder hatte Tyrus nicht nur die Türen magisch sichern lassen, oder sie hatten ausgemachtes Pech.
,,Tut mir leid dass ich euch da alle reingezogen habe.“ , meinte Kellvian, während er sich auf einen Stuhl fallen ließ, der von einem großen Esstisch, einen Raum weiter stammte.
,,Es könnte schlimmer sein. Und das meine ich diesmal auch so.“ , erwiderte Cyrus. Der Gejarn saß in einem Sessel und hatte die Beine hochgelegt.  ,,Außerdem, bin ich das schon ein wenig gewohnt.“
Zyle, der vor dem Feuer gehockt hatte stand auf. ,,Ihr scheint euch ja relativ

wenige Sorgen zu machen.“
Cyrus schüttelte den Kopf. ,,Im Gegenteil, aber… Es ist nicht eure Schuld Kellvian. Wir kommen schon irgendwann hier raus.“
,,Ihr seit ein echter Optimist, oder?“ Jiy setzte sich zu Kellvian, der niedergeschlagen in die Flammen sah.
Der Wolf lachte. ,,Mir bleibt wenig anderes übrig.“
,,Ich kann es einfach nicht glauben.“ Kell strich sich Gedankenverloren durch die Haare.  ,,Ich… Ich verstehe Tyrus nicht mehr.“
,,Müsst ihr das ? Entschuldigt, aber für mich hört es sich schlicht so an, als hätte der Mann euch eiskalt verraten und

benutzt.“
,,Aber warum ?“
,,Er ist jetzt Kaiser, oder ?“ , fragte Jiy. ,,Ich schätze, für manche Menschen ist das Grund genug.“
,,Nicht für  Tyrus.“
,,Macht kann Menschen verändern.“ , bemerkt Cyrus.
,,Er hat gemeint er wollte verhindern, das es zu einem ausgewachsenen  Krieg mit den abtrünnigen Clans kommt, aber…“
,,Wir kommen hier im Augenblick ohnehin nicht raus.“, meinte Zyle. Schweigen senkte sich über den Raum. Eine Weile durchbrach niemand die Stille, lediglich das leise knistern der

Flammen war zu hören. Es war noch nicht wirklich kalt, aber der Herbst kam jetzt schnell näher und in den hohen Hallen machte sich das schnell bemerkbar. Und der erste Schnee würde nicht mehr zu lange auf sich warten lassen…
Kellvian stand auf und trat ans Fenster um wenigstens irgendetwas zu tun. Unter der fliegenden Stadt erstreckten sich immer noch so weit das Auge reichte nichts als eine gewaltige Wasserfläche. Die blaugrünen Wogen, die der Wind über das Meer peitschte wirkten von hier oben beinahe belanglos winzig. Aber da war noch etwas. Ein Schatten am Horizont. Land. Es sah so aus, als würde

die fliegende Stadt ihre Reise über Wasser bald beendet haben. Ob die Windrufer noch auf sie wartete? Vermutlich, aber spätestens, wenn sie die Küste Cantons erreichten, müsste das Schiff sie wohl zurück lassen.
,,Ich glaube ich verstehe jetzt, wieso die Leute immer so fasziniert von diesem Ort reden.“ , meinte Jiy, als sie zu ihm trat. ,,Die Aussicht von hier oben ist Atemberaubend.“
,,Jetzt bereust du es sicher, nicht gegangen zu sein als du die Gelegenheit hattest, oder ?“ , fragte er nur halb scherzhaft. Kellvian kannte die  Antwort schon, aber um Verzeihung bitten musste er. Er hatte sie alle hierher gebracht und

damit in Gefahr.
Sie nahm das jedoch offenbar ernst.  ,,Ich bereue nichts Kellvian. Als ich dir begegnet bin, habe ich alle Menschen gehasst. Verdammt, du hattest wirklich Glück, das ich verletzt war oder ich hätte vermutlich nicht einmal groß darüber nachgedacht und dich getötet.“
,,Nicht, das du keinen guten Grund dafür gehabt hättest.“
,,Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. ,,Hatte ich nicht. Du hast mir bald gezeigt wie dumm das war. Ich glaube… ich habe dich da schon geliebt aber…“
Kellvian grinste. ,,So schnell ?“
,,Na ja vielleicht nicht geliebt aber

gemocht.“
,,Ich habe es wohl seit der Erdwacht gewusst, vielleicht etwas früher. Aber das einzugestehen war wieder etwas anderes.“

Cyrus stand von seinem Platz auf. Hier herumzusitzen wurde langsam aber sicher einfach unangenehm. Aber was konnten sie sonst tun? Im Augenblick nichts. Er hatte schon gemeint, was er gesagt hatte. Ihre Situation könnte weitaus schlimmer sein. Trotzdem… es schien keinen erkennbaren Ausweg zu geben. Irgendwo da draußen war zumindest noch Erik unterwegs, aber ob der Mann ihnen helfen konnte… Flemming mochte gegen

Magie recht unempfindlich sein, aber Blei und Schwertklingen würden auch den leicht verdrehten Arzt aufhalten. Wenn das nicht schon die Palastmauern taten.
,,Ich sehe mal nach Eden.“ , meinte Cyrus und verschwand im Nebenraum. Die Kapitänin fasste das ganze nicht einmal ansatzweise so positiv auf, wie er. Oder einer der anderen, die zumindest versuchten, das Beste aus der Situation zu machen. Stattdessen hatte er die Gejarn die letzten zwei Tage lang kaum gesehen. Gab sie etwa ihm noch die Schuld? , fragte er sich. Cyrus hoffte es nicht. Eden war sicher niemand, der einfach verzieh, das hatte er bei ihrem

kurzen treffen mit den Gardisten  ziemlich deutlich zu hören bekommen.
Der Raum den er betrat unterschied sich kaum vom ersten. Bloß gab es hier keine Tür, die nach draußen führte. Die verglasten Fenster  boten jedoch genau so wenig halt und stellten einen sicheren Sturz in Aussicht.
Auf dem mit einem Teppich ausgelegten Boden lagen mehrere Kissen verteilt. Auf einem kleinen Holztisch befand sich noch ein Tablet mit einer kaum angerührten Mahlzeit.
Ein Messer raste ohne Vorwarnung knapp an Cyrus vorbei und blieb zitternd im Türrahmen stecken. Die Klinge verschwand fast bis zum Heft im Holz,

wo sich bereits mehrere weitere Löcher befanden, offenbar von ähnlichen Wurfaktionen wie dieser.
,,Entschuldigt ich habe euch nicht gesehen.“ Eden saß auf einem der Kissen am Boden. Ihre Stimme klang kalt genug, das er ihr nicht wirklich glauben konnte.
Die Gejarn ließ einen weiteren Dolch in den Fingern kreisen und Cyrus befürchtete insgeheim, das sie ihn sehr wohl bemerkt hatte. Der nächste ging vielleicht nicht daneben…
,,Ihr… Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut.“
,,Was denn ?“Eden klang niedergeschlagen, aber wenigstens war die Kälte aus ihrer Stimme gewichen. 

,,Wärt ihr übrigens so freundlich und gebt mir das Messer zurück ?“
Man hatte ihnen die Waffen nicht genommen. Aber wozu auch ? Sie konnte nicht raus.
,,Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“ , meinte der Gejarn unsicher.
,,Cyrus, ich bin nicht wütend auf euch, wenn ihr das fürchtet.“
,,Nicht ?“
,,Nein.  Es war schon richtig. Es ist bloß… schwierig. Ich bin nicht gerne eingesperrt. Verdammt ich bin nicht mal gerne in Gebäuden, ich brauch freien Himmel.“ Sie schwieg kurz, bevor sie ihn mit schief gelegtem Kopf ansah.  ,,Klingt das

verrückt?“
,,Nicht verrückter als Erik, soviel steht mal fest. Aber wenn ich gewusst hätte, das wir hier derart festhängen, ich hätt Mitgekämpft, Eden.“
,,Das wäre ziemlich dumm gewesen. Nein, ich glaube ich muss euch sogar danken.“
,,Ich wollte euch schlicht nicht sterben sehen.“
Eden nickte. ,,So haben wir zumindest noch eine Chance. Auch wenn ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, wie die aussehen soll.“
,,Und ich hatte noch gehofft, ihr habt einen Plan, Eden.“
Sie schüttelte lediglich den Kopf. ,,Kein

Plan und kein doppelter Boden. Eines muss ich diesem Tyrus lassen, in Bezug auf uns hat er an alles Gedacht. Magisch geschützte Ausgänge, immer geschlossene Türen, unbrennbare Einrichtung und noch besser, die einzige echte Möglichkeit hier heraus ist ein langer fast sicher tödlicher Sturz.“
,,Was ist mit Zachary ?“ , wollte Cyrus wissen und verließ seinen , wie er zuvor gedacht hatte, halbwegs sicheren Platz am Türrahmen. Mit einer Hand zog er dabei das Wurfmesser aus dem Holz.
Dann setzte er sich mit Überschlagenen Beinen auf eines der Kissen und hielt Eden die Waffe hin.
,,Ich fürchte, auch das können wir

vergessen.“ , meinte die Gejarn, bevor sie das Messer an sich nahm. ,,Wie gesagt, alles abgeschirmt. Auch mit Magie kommen wir hier nicht weiter. Und hat Kellvian das nicht ohnehin schon versucht?“
,,Hat er. Ohne Erfolg.“
,,Ich würde ja gerne wenigstens ihm die Schuld geben können, aber…“ Sie zuckte mit den Schultern, bevor sie fortfuhr : ,,Ich schätze auf seine Art erinnert er mich ein wenig an Zac.“
,,Mal angenommen wir kommen hier raus und davon gehe ich immer noch aus…“
,,Ihr verliert euren Optimismus auch nie, oder ?“
,,Zwischenzeitlich schon. Man muss nur

aufpassen, sich wieder daran zu erinnern, dass alles immer viel schlimmer sein könnte. “ , erwiderte Cyrus. ,,Aber was ich wisse wollte… was wird dann aus Zachary ?“
,,Ich weiß es nicht. All die Jahre habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wisst ihr? Was wäre, wenn seine Familie wüsste, dass er noch lebt… Er wird bestimmt zurück wollen.“
In diesem Moment  öffnete sich die Tür an der Rückseite des Raums und Zachary de Immerson trat ein. Die türkisfarbenen Augen sahen beinahe streng zu Eden und ihm herüber  und Cyrus wurde klar, das der junge Zauberer sie belauscht haben musste. Auf seine Art wirkte der Junge

einen Moment älter als er war. Das blaue Juwel von Falamirs Träne tat dabei sein übriges mit der deutlich wahrnehmbaren Aura der Macht, die es umgab. Warum man es ihnen nicht abgenommen hatte? Vermutlich war das Artefakt in dem Magiestrom, der die ganze Stadt durchzog nicht einmal aufgefallen , dachte er.
,,Ich gehe nicht zurück nach Silberstedt, was auch passiert.“ Die Worte ließen das sonst eher leise und verschüchterte vermissen, das Zachary normalerweise an den Tag legte.
,,Das könnte echte Probleme geben, meint ihr nicht auch ?“
,,Es ist nicht so, das zwischen mir und

den de Immersons so etwas wie Freundschaft bestehen würde Cyrus. Aber… vielleicht könntest du zumindest so hier raus, Zachary. Irgendwann werden sie erfahren, das du noch lebst und dann.“
,,Vielleicht, aber Eden.“ Er grinste. ,, Das ist mir ziemlich egal.“
,, Vielleicht sollten wir….“Laute, aber  Unverständliche Rufe hinderten Cyrus daran den Satz zu beenden. Fast zeitgleich mit Eden war der Wolf auf den Beinen und hatte die Axt in der Hand, bevor sie beide, Zachary im Schlepptau, losrannten. Im anderen Raum waren Zyle, Jiy und Kellvian ebenfalls schon aufgesprungen und sahen Richtung Tür.

Ein schwerer Schlag erschütterte das Holz, als würde etwas mit Wucht dagegen geschlagen. Ein hohler Klang.
,, Hört mir zu Kollege, du hast genau Zeit bis ich bis fünf gezählt habe mir zu verraten wo der Schlüssel ist, bevor euer Kopf Bekanntschaft mit der Wand macht und bei der Gelegenheit kannst du gleich den Schlosszauber aufheben. Eins…“
Das gab es doch nicht, dachte Cyrus, als er wie alle anderen die Stimme erkannte.
Ein Reihe von Lichtfunken wanderte über die Tür, dann wurde diese Aufgestoßen und Erik Flemming stolperte mit Wirr abstehendem Haar herein. Gefolgt von einem weiteren Mann, der einen in einen türkisfarbenen Umhang gekleideten Mann

im Genick gepackt hielt. Zwei weitere Männer in blauer Uniform lagen offenbar bewusstlos am Boden. Hinter den beiden wiederrum folgten zwei Gardisten, die nervös den Gang hinab spähten, die Gewehre im Anschlag. Cyrus glaubte, die beiden von vorher zu erkennen. Der eine war ganz offenbar Walter und der andere… Syle, wenn er sich richtig an den Namen des Mannes erinnerte.
Das gab es doch einfach nicht…
,, Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen.“ , meinte der fremde Mensch, dem ein blauer Mantel über die Schultern fiel. In der Hand, mit der er nicht den Magier gepackt hielt, ruhte ein Stab mit Bernsteingriff, den er offenbar als

Schlagstock genutzt hatte.
,, Warum hat das so lange gedauert ?“, wollte Eden mit säuerlicher Mine wissen.

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