Kurzgeschichte
Blüten aus Kristall

Blüten aus Bergkristall..

Bäume hatten für mich immer schon eine besondere Bedeutung. Als Kind war es ein Apfelbaum, an dem meine erste Schaukel befestigt war. Später waren es die Tannen, die rings um unser Haus standen. Aus den Jahren  im Ausland ist mir der eine oder andere Baum in unauslöschbarer Erinnerung geblieben. In  Madrid  gab es eine Linde, unter der ich in ruhigen Stunden gerne saß.  

In Mexiko-City in der José de Teresa stand in unserem Garten ein Gummibaum, der im Laufe der Jahre bis über das Dach unseres Hauses wuchs.

Michaela turnte wie ein Äffchen in seinen Ästen herum, dass mir angst und bange wurde.

In der San Francisco  war es eine pink blühende Jacaranda, die mich Jahr für Jahr mit ihrer Blütenpracht erfreute. Im Club de Golf  war es eine üppig wuchernde Orchidee, die einen alter Baum  als Heimstatt erkoren hatte, ihn über und über bedeckte und verschwenderisch blühte.  

In Santiago war es ein ausladender Aprikosenbaum, der jedes Jahr zuckersüße Früchte brachte,  unzählige Vögel ernährte und ihnen Schutz gab.  

Und hier am Ebersberg  stehen an unserer Terrasse zwei

Schlitzahornbäume, die in jedem Oktober zu unserem Entzücken  in verschiedenen Rottönen flammend leuchten.

Im vergangenen Jahr ist noch ein Baum, ein ganz ungewöhnlicher Baum hinzugekommen. Am 19. Mai 2013 wurde uns das größte Geschenk zu teil, als mein Mann einen Genickbruch überlebte und wieder ganz gesund wurde.  Unsere  Michaela stellte an des Vaters Krankenbett ein Drahtbäumchen mit 98 Blüten aus Bergkristallen.  Bergkristalle,  stehen für ‚Liebe zum Leben und Klarheit der Gefühle.

Dieser Baum wird  in seiner Bedeutung  alle anderen überragen.