Kurzgeschichte
Kollage und Fotomontage - Beitrag zum Forum Battle 32

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"Manche Kollage oder Fotomontage, kann auch eine Lüge sein."
Veröffentlicht am 02. Mai 2014, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich sehe und verstehe mich als Hobby-Autor. Da ich jedoch mit dem Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, nehme ich mir die Freiheit heraus und schreibe das, wozu ich Lust habe, woran ich Spaß habe und was mir gefällt. Da ich ein kritischer Mensch bin, gerne alles hinterfrage, was mir fragwürdig erscheint und darüber Nachdenken (ein weiteres Hobby von mir) schreibe ich nicht nur zur Unterhaltung und zum Wohlgefallen. Ich bin ...
Manche Kollage oder Fotomontage, kann auch eine Lüge sein.

Kollage und Fotomontage - Beitrag zum Forum Battle 32

Vorwort

Zu dem Überbegriff: Lügen, soll eine Geschichte kreiert werden, in der folgende Wörter und Begriffe vorkommen sollen:

Hahn, Feder,

Linse, Sepia, Flügel, Schein,

Erregung, Überdruck,

Wirtschaft, Zweideutig, Kerzenwachs, Fallschirmseide Die folgende Geschichte, wurde von mir frei erfunden und jede Ähnlichkeit, wäre rein zufällig.

Der Fotograf

Ernst Otto Hahn war ein Fotograf, der wegen seiner Kollagen und Fotomontagen weit über die Grenzen hinaus bekannt war. Er wusste ganz genau, was bei den meisten Menschen gut ankam und das waren nicht nur einfache Fotos.

Seine Kollagen und Montagen hatten stets etwas Mystisches. Überspitzt hätte man auch sagen können: Sie waren eine Vision, oder gar eine Lüge. Denn das was sie darstellten, musste nicht

unbedingt etwas mit der Tatsache zu tun haben, oder der Realität entsprechen. Aber auch das wusste er: Viele Menschen konnten sich besser mit einer Lüge arrangieren, als mit der Wahrheit oder der Realität.

Die Beliebtheit seiner Bilder, waren dafür der beste Beweis.


Um den Effekt des Mystischen zu unterstreichen und zu verstärken, wurden die Bilder in gelb - bräunlicher Sepia - Farbe gehalten. Das passte auch ausgezeichnet zu den Motiven und für den Betrachter war es eingehender. In der

Wahl seiner Motive war er nicht zimperlich und fotografierte alles, was ihm vor die Linse kam und was sich irgendwie, gedanklich, in einer Kollage/Montage vereinbaren und verarbeiten ließ.

Daher war seine Devise: Zu schnell hat man etwas Brauchbares übersehen, welches man hinterher immer noch wegwerfen konnte.

Wenn er sich an ein neues Werk heran machte, dann war seine innere Anspannung immer sehr groß und er wusste selbst nie so genau, was es

werden würde. Es gab kein Überdruck - Ventil, welches seine mitunter überbordenden Fantasie, hätte drosseln können und das hat ihm schon einige Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht selten kam etwas ganz Anderes heraus, als das, was er sich gedacht hatte.

Selbst einem Außenstehenden, wäre diese innere Anspannung und Erregung nicht verborgen geblieben.

Spätestens dann, wenn er sein fertig zusammen gestelltes Bild von allen Seiten begutachtete, umrundete und aus

allen Perspektiven in Augenschein nahm. Danach versuchte er in seiner Dunkelkammer, im Schein einer Kerze, den Sepia - Effekt zu simulieren um es später einzufärben.


Sollte auch „Federvieh“ mit im Spiel gewesen sein, so galt seine besondere Aufmerksamkeit, den filigranen Flügeln und Federn. Diese durften unter dem Sepia – Effekt auf keinen Fall leiden, bzw. sollten sich nach Möglichkeit, von allem Anderen, gut abheben.

Es ist ihm auch schon einmal passiert,

dass Kerzenwachs auf ein Bild getropft war - welches er lakonisch und zweideutig damit kommentierte: „Ja, genau das wars, was den Bildern - und mir - noch gefehlt hat.“

Er nahm sein Taschentuch und tupfte den Wachs weg. - Es wäre ihm zuzutrauen gewesen, wenn das Taschentuch aus Fallschirmseide gewesen wäre, denn das hätte sehr gut zu seiner Vorliebe für das Außergewöhnliche und Ausgefallene gepasst. So wie die ausgefallenen Werke seinen Kunden gefielen.

Daher hatte er es auch nicht nötig, sie

beim Friseur, oder in einer Wirtschaft zu verhökern, selbst dann nicht, oder gerade deswegen nicht, weil es sich um kleine Lügenwerke handelte.

Auch dessen war er sich bewusst und er musste schmunzeln bei dem Gedanken: Die Menschen wollen belogen und betrogen sein und warum sollte er ihnen den Gefallen nicht auch tun?

Er tat damit zumindest nichts Unrechtes und vor allem aber; es tat niemanden weh.

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Hörbuch

Über den Autor

pepe50
Ich sehe und verstehe mich als Hobby-Autor. Da ich jedoch mit dem Schreiben nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss, nehme ich mir die Freiheit heraus und schreibe das, wozu ich Lust habe, woran ich Spaß habe und was mir gefällt.
Da ich ein kritischer Mensch bin, gerne alles hinterfrage, was mir fragwürdig erscheint und darüber Nachdenken (ein weiteres Hobby von mir) schreibe ich nicht nur zur Unterhaltung und zum Wohlgefallen.
Ich bin mir dessen bewuust, dass ich die Mehrheit damit nicht begeistern kann. Aber auch in dem Falle ist mir Qualität lieber als Quantität.
Alle (annehmbaren) Kommentare sind ausdrücklich erwünscht und ich betrachte sie als Belohnung.

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petjula007 
Sehr nett deine Geschichte über Ernst Otto Hahn und seine Werke.Ein sehr vielseitiger Künstler. Wünsche viel Erfolg fürs Battle.

LG
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Vielen Dank, petjula007, es freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. - LG Alfred
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Lieber Fred, eine ungewöhnliche Umsetzung ist Dir da eingefallen. Was mich ein bisschen stört ist das Layout. Schade. Aber Du hast ja noch Zeit. Liebe Grüße,
Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Vielen Dank, liebe Katharina und was das Layout betrifft, so werde ich mich mit Ernst Otto in Verbindung setzen, ob er evtl. ein Original entbehren kann.
Ich hatte Glück, er hatte noch eins. :-)

LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Lieber Fred, ich meinte einzig die "Seitenlängen/kürzen" Aber vielleicht kriegst Du das noch hin, das die Seiten gleichmäßig aussehen. Wäre schade, wenn die Jury sich dran stößt.
Liebe Grüße,
Katharina
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EllaWolke So lange einen Lüge niemanden verletzt darf sie sein:)

Die Wortvorgabe finde ich interessant umgesetzt.
Gruß Ella
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pepe50 Es ist ein Thema, worüber man gut diskutieren könnte, Ella.
Wenn man lügt, dann hofft man ja, dass die Lüge nicht aufgedeckt wird, sonst könnte man ja gleich die Wahrheit sagen usw. :-) Dir aber vielen Dank, nicht nur fürs Lesen. - LG Alfred
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriele Deine Geschichte finde ich sehr spannend :-)
Man kann bei den vorgegebenen Wörtern ja auf viele Ideen kommen, aber darauf wäre ich nie gekommen. Glückwunsch!
Liebe Grüße, Gabriele
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Danke, liebe Gabriele und nicht nur für den Kommentar, Du hast noch mehr getan, was mir gefallen hat.
Ja, ja die Jury bringt uns schon auf die seltsamsten Gedanken. Aber gerade das reizt mich an diesem Battle und hilft der Fantasie auf die Sprünge. - LG Fred
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FeinGeist gut erzählt und geschickt die Begriffe eingebaut - liest sich flüssig und ist zugleich informativ!
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