Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 63

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 63"
Veröffentlicht am 30. April 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 63

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 63

Einleitung

Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand eines Bürgerkriegs

steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 63 Vergangenheit

,,Ihr steuert einen imperialen Hafen unter falscher Flagge an. Ist das nicht etwas riskant?“ , fragte Cyrus. Vor ihnen tauchte der Hafen Lasantas auf. Hunderte von Segeln leuchteten weiß in der Sonne, während die Crew alle Mühe hatte, die Windrufer sicher zwischen all den Schiffen zu manövrieren. Er selbst hatte selbst in den geschäftigsten Tagen Kalenchor noch nie so viele auf einem Haufen gesehen. Fast schien es, halb Canton habe es sich zum Ziel gesetzt, ausgerechnet diese Stadt anzulaufen. Es war das reinste Chaos und er hatte mehr als nur Respekt vor jedem Steuermann,

der hier noch eine sichere Anlegestelle erreichte. Dutzende kleinerer Bote waren auf den Wasser, deren Besatzungen bunte Flaggen nutzten um die eintreffenden Schiffe einzuweisen. Erdfarbene Klippen schlossen Lasanta auf allen Seiten ein und ragten ein gutes Stück ins Meer hinaus, wo sie eine schützende Mauer gegen die Gezeiten bildeten. Nur wenige Wolken trieben am Himmel und die Sonne brannte trotz der leichten Briese vom Meer her unbarmherzig auf das Schiffsdeck. Eine mitgenommen wirkende Flagge mit dem Emblem des Kaisers wehte am Hauptmast der Windrufer. Vermutlich, dachte Cyrus, stammte die von einem der

Schiffe, die sie vor einigen Wochen nagegriffen hatten. Eden hatte sich mittlerweile wieder fast vollständig erholt. Und zur Erleichterung aller wohl auch ihre gute Laune wiedergefunden. Ein Fernrohr am Auge suchte sie die Hafenmole bereits auf die Entfernung ab. ,,Irgendjemand hat mir viel Gold bezahlt, damit ich in diesem Hafen nach jemanden Ausschau halte. Das ist das Risiko wert und ich halte Vereinbarungen.“ , meinte sie, während sie das Glas absetzte. ,,Außerdem… möchte ich jemanden besuchen, wenn ich schon einmal hier bin.“ ,,Ihr wart also schon einmal in Lasanta ?“ , fragte Erik, der grade auf

der Treppe zum Unterdeck erschien, eine Tasche mit Instrumenten und eine große Pergamentrolle unter dem Arm. ,,Es ist zwar schon eine ganze Weile her, aber ja. Vielleicht kann ich euch bei der Gelegenheit auch gleich vorstellen.“ Vorstellen ? Cyrus wollte nachfragen, wurde jedoch von Erik unterbrochen. ,,Das heißt wir bleiben länger ?“ , wollte der Arzt wissen und entfaltete das dicht beschriebene Pergament. ,,Es gibt ein paar Dinge, die ich besorgen muss. Größtenteils medizinische Vorräte.“ ,,Lasst euch Zeit. Ich will das Schiff wieder etwas auf Vordermann bringen lassen, wenn sich die Gelegenheit bietet.“ , erwiderte Eden, während Cyrus

sich auf den Weg über das schwankende Deck machte. Die näherkommende Stadt strahlte unter dem Licht der Morgensonne in allen möglichen Farben. So weit im Westen Cantons war er bisher nicht gewesen. Eden rief einige Befehle, al die Windrufer mehrere kleineren Fischerbooten ausweichen musste, die sich zu nah an das große Linienschiff herangewagt hatten und nicht mehr gegensteuern konnten. Cyrus musste sich an der Reling festhalten, als der Steuermann das Schiff in einem Bogen um die kleineren Boote herumlenkte. Es schien seltsam, in wie kurzer Zeit sein Leben eine

entscheidende Wendung genommen hatte. Es war ihm selten so klar gewesen, aber im Süden, an den Grenzen um Kalenchor hätte er sicher den Tod gefunden. Mit etwas Glück wären ihm ein paar mehr Jahre geblieben aber die ewigen Grabenkämpfe forderten irgendwann jeden. Zachary, der in seiner weißen Kleidung und dem dunklen Haarschopf aus der übrigen Crew hervorstach lehnte trotz der unruhigen Schiffsführung entspannt an einem der Segelmasten. Den blauen Kristall, den Erik als eine der Tränen Falamirs identifiziert hatte trug er nun verborgen unter dem Hemd. Cyrus hatte sich wiederholt gefragt, wie alt der

Junge genau war. Manchmal schien er ihm doch nicht viel mehr als ein Kind, und dann wieder war er sich der Macht, die er besaß offenbar schmerzlich bewusst. Und dem Schaden, den er fürchtete anzurichten… ,,Und, bist du aufgeregt ?“ ,,Nicht wirklich. Ich bin schon eine Weile nicht mehr an Land gewesen. Manchmal denke ich… Eden vergisst ein wenig die Zeit auf dem Wasser. Einmal waren wir drei Monate unterwegs ohne in einem größeren Hafen anzulegen.“ ,,Und das macht die Crew mit ? Ich hab immer nur einen Haufen Söldner befehligt, die am Ende doch taten was sie wollten. Nicht das ich besser bin.“ Er

hatte seine Konflikte mit den Offizieren in Kalenchor gehabt und nicht alle davon waren friedlich ausgegangen. Aber es waren gute Erinnerungen. Es hätte immer schlimmer kommen können. ,,Ihr wollt euch keine Befehle geben lassen ?“ ,,Wenn nicht Zac, wäre ich schon längst zurück bei den Garden. Aber Eden scheint doch alles unter Kontrolle zu haben.“ , meinte Cyrus. ,,Ich bewundre sie auf eine Art sogar dafür.“ ,,Das ist eine Maske.“ ,,Wie meinst du das ?“ Der Gejarn horchte auf. Natürlich, die Kapitänin hatte sich vor allem in der Zeit nach ihrer Verletzung alles andere als … ruhig

verhalten, aber er hatte nicht den Eindruck gehabt das das etwas Besonderes war. Trotz allem schien sie ihre Entscheidungen nicht ihren Launen zu überlassen. Im Gegenteil, Eden erschien ihm manchmal grade zu kalt. ,,Ich kenn sie.“ , erwiderte Zachary. ,,Deshalb weiß ich auch sie kann … schwierig sein, aber das müsst ihr verstehen. Es fällt ihr schwer, jemanden an sich ran zu lassen. Auch nach all der Zeit…“ ,,Du meinst, als sie deiner Familie… gehörte ?“ Er vermied das Wort Sklaverei. ,,Ich habe das nicht verstanden als ich jünger war, wisst ihr ? Eden war eben

einfach da. Erst viel später wurde mir klar… was das für sie bedeutet haben muss. Wisst ihr, was sie Sklaven antun?“ Cyrus nickte. ,,Es gibt Zauber und… Wege , die den Verstand zerstören können.“ ,,Nicht bei Eden“ Zac lächelte traurig. ,,Sie hat es überstanden anders als die meisten aber…“ ,,Götter, du meinst, sie hat es versteckt ? Das sie noch einen freien Willen hat?“ Die Angst, die die Gejarn davor gehabt haben musste entdeckt zu werden… Cyrus verstand langsam, worauf der junge Zauberer hinaus wollte, während er zu der Kapitänin zurück sah.

Eden war nicht verrückt. Das sicher nicht. Aber… sie war es ganz sicher gewesen, dachte er. Und eine Spur dieses Wahnsinns war geblieben. Zachary nickte lediglich, statt zu antworten. Cyrus empfand einen Augenblick Mitleid. So unbekannt ihm dieses Gefühl meistens war und so wenig Eden wohl jemand war, der Mitleid wollte oder brauchte… Sicher, ihm selber war es wohl wenig besser ergangen. Er war nicht gefragt worden, ob er in den Garden dienen wollte. Von der Ermordung seiner Familie einmal abgesehen. Aber immerhin, er hatte immer seinen freien Willen gehabt und war für diesen eingestanden, egal wie

viel Schelte ihm das einbrachte. Die Windrufer legte im Hafen von Lasanta an, als die Sonne grade ihren Zenit erreichte und die Stadt damit endgültig in einen Glutofen verwandelt. Die wenigen Einwohner die sich um diese Zeit aus ihren kühlen Häusern wagen mussten , versuchten sich mit allem erdenklichen vor der Sonne zu schützen. Einige, vor allen die reicheren Bürger trugen Schirme mit sich, andere breitkrempige Hüte, die zumindest ihre Gesichter beschatteten und manchen behalfen sich mit körperlangen Mänteln, die nach Cyrus erster Einschätzung wohl eher den umgekehrten Effekt haben

mussten. Er und Flemming folgten Eden durch die vor Hitze flimmernden Straßen Lasantas. Sobald sie angelegt hatten, hatte die Kapitänin den meisten Landgang bis zum Abend gegeben. Bis dahin zumindest würde das Schiff bis auf eine kleine Wachbesatzung so gut wie verlassen sein. Zac, der nach ihrem Gespräch am Vormittag offenbar wieder in eine seiner schweigsameren Phasen gefallen war, war freiwillig an Bord geblieben. Der Arzt und Cyrus hingegen hatten sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen wollen. Wobei Eden ja bereits angekündigt hatte, das sie mit jemand reden wollte… und er offenbar dabei sein sollte. Ganz wohl

war Cyrus bei dem Gedanken nicht. Oder es lag an dem ungewohnten Klima. In den Steppen und Wüsten um Kalenchor war es heiß geworden, sicher. Aber wenigstens war die Luft dort staubtrocken gewesen. Hier hingegen hatte er das Gefühl durch ein Dampfbad in Vara zu laufen und selbst die Schatten der Gebäude, die sie passierten, richtete dagegen nur wenig aus. ,, Ich weiß nicht wie ihr das seht Herr Wolf, aber ich wär jetzt gern wieder in der Wüste.“ , meinte Erik neben ihm und sprach damit genau seine Gedanken aus. ,,Und ihr offenbar auch Madame Luchs.“ ,,Das ist eigentlich sogar recht angenehm für Lasanta.“ , sagte

Eden. ,,Bitte sagt mir, das das ein Scherz ist.“ , erwiderte Cyrus, während sie einen kleinen Marktplatz überquerten. Es gab Waren aus dem gesamten Kaiserreich. Von Alltagsgütern, wie Lebensmitteln, Werkzeugen oder auch Tabak über Schmuck, Waffen, Luxusgüter und lebende Tiere gab es fast alles, was man für Geld erwerben konnte. A dutzende von Ständen und in Läden um de gesamten Platz boten Händler ihre waren feil und versuchten sich dabei gegenseitig in ihrer Lautstärke zu überbieten. Erik, der immer noch seine Liste mit sich trug blieb vor einem Hauseingang stehen, über dessen Tür ein

simples Schild hing. Es zeigte ein ausgeblichenes Blatt-Symbol . ,,Ich besorge nur ein paar Sachen und wir sehen uns spätestens auf dem Schiff wieder.“ , meinte der Arzt , bevor er im dunklen Eingang verschwand. ,,Passt auf euch auf.“ , rief Cyrus ihm zu, während er und Eden ihren Weg nun alleine fortsetzten. ,,Also… wen genau soll ich denn kennenlernen ?“ ,, Etwas Geduld.“ , antwortete diese nur. Sie verließen den Marktplatz und folgten einer Straße, in der mehrere große Lagertürme und Häuser standen. Cyrus hatte die Gebäude schon von der See aus gesehen. Kisten stapelten sich vor den Eingängen, während ein auch in der

Mittagshitze nicht abreißender Strom von Arbeitern Waren hinein oder hinaus brachte. An einigen der Bauten hielten uniformierte Gardisten Wache, die sich auf ihre Gewehre stützten und aus fiebrigen Augen den Arbeitern zusahen. Cyrus konnte sich wahrlich schöneres vorstellen. Aber die Lagerarbeiter waren noch schlimmer dran. Wer machte so einem Job den freiwillig? Das heißt, wenn es freiwillige Arbeiter waren… ,, Ich… „ Der Gejarn überlegte, wie er das Thema anschneiden sollte. ,, Zachary hat mir erzählt…“ Sie lachte, bevor er den Satz beenden konnte. ,, Lasst mich raten , ihr wollt

sicher gehen, das ich nicht völlig Verrückt bin ?“ ,, Nun… Nein, das… Ich mache mir Sorgen um euch.“ ,, Schon in Ordnung, Cyrus. Es ist lange her, das ist alles, was ich dazu sagen werde. Ihr habt doch sicher eure Erfahrungen mit der Zeit?“ ,, Sie macht nichts besser, aber man… vergisst. Als ich… als meine Familie starb wollte ich Rache. Heute weiß ich nicht einmal mehr, was ich tun würde, wenn der Mann noch leben würde, der dafür verantwortlich war.“ ,, Wer war es ? Ihr erwähntet es se ein Ältester gewesen, oder? Und das er tot sei

?“ ,, Ein Mann namens Fenisin. Ich habe aber gehört er sei Verstoßen worden. Das ist so gut wie ein Todesurteil. Und ihr ? Was würdet ihr tun, wenn euch ein De Immerson gegenübersteht?“ ,, Das tut er.“ , meinte Eden düster. ,, Jeden Tag.“ ,,Zachary. Aber ihr habt nie gedacht… ich meine ihr würdet kein Kind töten?“ Eden schüttelte den Kopf, während sie aus dem Bezirk mit den Lagerhallen herauskamen und ein schlichtes Wohnviertel erreichten. Hölzerne Barracken säumten den Straßenrand. Die Gebäude waren zwar nicht besonders groß, aber sauber und das Holz zeigte

keine Spur von Verfall. ,, Zac… ist vielleicht der einzige Grund aus dem ich noch Lebe. Und die de Immersons waren es nicht, die mich gefangen genommen haben. Ich… Götter ich war noch so jung, dass ich mich kaum erinnern kann. Die hohen Herren in Silberstedt haben mich lediglich gekauft. Und damit hatte ich vermutlich auch noch Glück. Ich habe eine Weile überlegt, mich umzubringen.“ ,, Was ?“ ,, Anfangs zumindest. Und es war ein verdammtes Kind, das mich daran gehindert hat. Das nicht mal verstand was…“ Eden winkte ab. Offenbar wollte sie nicht weiter darüber reden und Cyrus

nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis. ,,Wir achten auf einander in mehr als einer weise.“ , fügte die Gejarn hinzu, während sie von der Straße abbog und auf ein weiß gestrichenes Gebäude zuhielt, das etwas aus der Masse der übrigen bauten herausstach. Von drinnen drang Stimmengewirr und das Klirren von Gläsern heraus. ,, Das ist eine Taverne.“ ,, Genau das. Der Besitzer ist ein alter Freund von mir.“ Sie zögerte einen Moment am Eingang. ,, Es ist eine Weile her…“

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