Romane & Erzählungen
Rendez-vous avec le passé... - Teil 4

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"Rendez-vous avec le passé... - Teil 4"
Veröffentlicht am 30. April 2014, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlĂ€ngerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und GefĂŒhlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionĂ€re Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an EigenstĂ€ndigkeit und die Verantwortung fĂŒr eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natĂŒrliche SexualitĂ€t und daran, dass man seine ...
Rendez-vous avec le passé... - Teil 4

Rendez-vous avec le passé... - Teil 4

Rendez-vous avec le passé...Teil 4

©roxanneworks 2012


Die Kurzgeschichte ist erschienen im

© net-Verlag, Cobbel

Printed in Hungary ISBN 978-3-942229-81-4



Copyright-Hinweis: Dieser Text ist urheberrechtlich geschĂŒtzt. Nachdruck und VervielfĂ€ltigungen, auch auszugsweise, bedĂŒrfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin 07.05.2012



Der Mann verstand endlich, was ich ihm zu sagen versuchte, und er forderte sofort die Polizei und die Wasserwacht an.

Seine Augen suchten wie gebannt die WasseroberflĂ€che ab, fanden aber keinen Anhaltspunkt – nichts! Als die RettungskrĂ€fte eintrafen, ging alles ganz schnell. Ich wurde in das Krankenhaus der benachbarten Stadt gebracht, wo man mich sofort mit Medikamenten ruhig stellte. Den Rest des Tages und auch die HĂ€lfe des nĂ€chsten Vormittags erlebte ich in einem DĂ€mmerzustand. Erst als Polizisten in meinem Krankenzimmer auftauchten, wurde mir wieder bewusst, was passiert war. Auch an diesem Tag konnten sie keine Antworten auf ihre Fragen bekommen, denn mein Geist

verweigerte sich, der RealitÀt ins Auge zu sehen. Im Beisein der Beamten bekam ich den nÀchsten Nervenzusammenbruch und sofort eine weitere Dosis Valium injiziert.

Tage spĂ€ter war mein Zustand medizinisch stabil, und ich konnte endlich alle Fragen beantworten, die mir gestellt wurden. Die Beamten mussten mir leider mitteilen, dass Tom nicht gefunden worden war. Die Suche im Wasser war nach zweiundsiebzig Stunden eingestellt worden. NatĂŒrlich suchten sie auch an Land nach ihm, und eine Fahndung lief seit mehreren Tagen – ebenfalls ohne Erfolg. Keiner sprach es aus, aber es schwang in jedem Satz mit.

Sie hatten bis jetzt noch nicht von Tom als

Leiche gesprochen, und das Wort tot hatte niemand in den Mund genommen. Also tat ich es. Ja, sie gingen davon aus, dass er beim Surfen ertrunken war. Die schlechten WetterverhÀltnisse und die Strömung ...

Ich wollte nichts mehr hören, ich wollte nur noch allein sein! Allein ... dieses Wort bekam plötzlich eine ganz neue Bedeutung fĂŒr mich ...

***

Ich wischte mir die TrĂ€nen ab. Inzwischen hatte die Wolkenfront das Festland erreicht, und der Himmel weinte – ebenso wie ich. Damals fuhr ich nach mehr als zwei Wochen Krankenhausaufenthalt wieder nach

Deutschland zurĂŒck. Ohne ihn. Mein Leben hatte sich ĂŒber Nacht verdunkelt. Ich lebte in einer nicht enden wollenden finsteren Zeit, in der es kein Morgen gab. Monate hatte ich gebraucht, um zu begreifen, dass Tom nie wieder zu mir zurĂŒckkommen wĂŒrde. In unserer letzten gemeinsamen Nacht hatte er mir seltsame GestĂ€ndnisse gemacht. MerkwĂŒrdig, aber heute kamen mir seine Worte tatsĂ€chlich wie ein Abschied vor. »Was auch immer passiert, meine SĂŒĂŸe, du darfst niemals vergessen, wie sehr ich dich liebe. Ich habe schon mein ganzes Leben lang auf dich gewartet, das musst du mir einfach glauben. Dieses GlĂŒck, das ich mit dir empfinde, macht mir manchmal Angst. Es

gibt Momente, da erwische ich mich dabei, wie ich darĂŒber nachdenke, ob ein Mensch so viel GlĂŒck ĂŒberhaupt verdient hat«, hatte er gesagt. ZurĂŒck im Haus setzte ich mich in die KĂŒche und schrieb einen Brief.

Ich wollte Tom eine Nachricht hinterlassen und ihm Lebewohl sagen.

Meine einzige Liebe, die Zeit vergeht so unendlich langsam. ZĂ€h fließen die Tage dahin, und alles Schöne ging mit Dir verloren. Du fehlst mir so sehr – mehr, als ich es Dir jemals sagen kann.

Überall suche ich Dich, fĂŒhle Dich, kann Dich noch riechen und wĂŒnschte mir aus tiefstem

Herzen, Du wĂ€rest noch hier bei mir. Manchmal kann ich nicht mehr atmen, so gewaltig ist der Schmerz in mir. Und immer, immer wieder schreit mein Herz: Warum? Ich sehe Deine Augen, höre Dein Lachen, und manchmal spĂŒre ich Dich so stark, dass es mir fast Angst macht. In diesen Momenten habe ich das GefĂŒhl, dass alles nur ein böser Traum ist und Du gleich wieder vor mir stehst, mich in Deine Arme nimmst und mir die TrĂ€nen von der Wange wischst. Ich brauche Dich so sehr, so sehr ...


Ich weiß, ich werde lernen mĂŒssen, ohne Dich zu leben, bis zu dem Tag, an dem wir uns wiedersehen. Die meisten Menschen

suchen ein Leben lang nach der ErfĂŒllung,die ich in Dir gefunden habe. Ich bin dankbar fĂŒr diese Zeit mit Dir und dafĂŒr, dass ich Deine Liebe erfahren durfte. Mein Herz bewahrt unsere GefĂŒhle, und ich nehme Dich mit in meinen Tag und in meine Nacht, fĂŒr immer! Du, meine einzige Liebe.

Der Regen hatte aufgehört, und die letzten matten Sonnenstrahlen, die der untergehen- de, rote Ball auf die MeeresoberflĂ€che legte, ließen das Wasser im Wellenspiel funkeln. Noch einmal schaute ich lange auf die endlose Weite des Horizontes, wartete auf ein Zeichen, vielleicht auf einen Finger- zeig des Himmels, der mir sagte, dass es

richtig war, was ich tat. Ich bekam keine Antwort. Alles, was ich fĂŒhlte, war eine große Traurigkeit, die mich einhĂŒllte – mir den felsigen Boden unter den FĂŒĂŸen entzog.

Der Wind frischte auf, spielte mit meinem Haar, und fĂŒr den Bruchteil von Sekunden glaubte ich, das kehlige Lachen von Tom zu hören.

Ich warf die Flasche mit dem Brief an ihn mit Schwung ins Meer. »Ruhe sanft, du meine einzige Liebe!«, flĂŒsterte ich, und ewas in mir spĂŒrte, dass ihn meine Botschaft erreichen wĂŒrde.

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Hörbuch

Über den Autor

roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlĂ€ngerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und GefĂŒhlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionĂ€re Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an EigenstĂ€ndigkeit und die Verantwortung fĂŒr eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natĂŒrliche SexualitĂ€t und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte KĂŒsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die FĂŒĂŸe legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nĂ€hern, sie aufzuschlĂŒsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine PrĂ€ferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
©roxanneworks
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Zentaur eine sehr berührende Geschichte und hervorragend geschrieben.
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Grins...freut mich, wenn der 4.Teil Dich berührt, liebe Helga...
HERZlichen Dank für alles!

Ganz liebe Grüße
in Dein WE
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Die anderen Teile deiner Geschichte habe ich natürlich auch gelesen. Ich hatte wohl vergessen dies zu erwähnen.
Vor langer Zeit - Antworten
Monczi 
herzzerreißend....
wunderschönen 1. Mai
LG Monczi
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Hach, das freut mich jetzt aber, liebe Monczi....
Du scheinst eine Romantikerin zu sein ;-))
HERZlichen Dank für alles...
und auch Dir einen schönen 1. Mai
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
cyranoDe 
> die meisten Menschen suchen ein Leben lang<
und wenn sie gefunden haben und wieder verlieren, ist es eine schreckliche Tragödie

Großartiger Text!

Gruß
Cyrano
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Ja und ich weiß, wovon Du sprichst, mein Lieber....
Ich drück Dich und DANKE!

Dir einen schönen Abend
roxanne
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