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Der Kaiser der fliegnden Stadt Kapitel 55

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"Der Kaiser der fliegnden Stadt Kapitel 55"
Veröffentlicht am 23. April 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegnden Stadt Kapitel 55

Der Kaiser der fliegnden Stadt Kapitel 55

Einleitung

Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand eines Bürgerkriegs

steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 55 Schicksal

Fast zwei Wochen waren sie jetzt unterwegs. Die endlosen Wälder des Herzlandes hatten sie mit dem überschreiten der Grenze nach Hasparen wohl endgültig hinter sich gelassen. Das gesamte Land hier wurde von weiten, rauen Ebenen eingenommen, in denen man Meilenweit sehen konnte. Bis zu den dunstverhangenen Spitzen der Berge,  welche die Grenze nach Immerson markierten.
Nur noch vereinzelte Haine aus Krüppelfichten und wenigen größeren Bäumen ragten aus der moosbewachsenen Felslandschaft. Wenn Zyle Melchiors

Erzählungen richtig gelauscht hatte, dann waren es vor allem die Reiter Hasparens, die sich in Canton einen Namen machten, vor allem in den Dragonerregimentern der kaiserlichen Garde. Und offenbar verdienten auch die wenige Leute, die sich in dieser Einöde fanden ihren Lebensunterhalt größtenteils mit der Pferdezucht oder lebten als Bauern von dem wenigen, das die kargen Böden hergaben. Auch wenn sich so oder so nicht viele Menschen in diesen Teil der Welt zu verirren schienen. Gestern hatten sie das erste Dorf seit einer Woche passiert, eine verfallene Ansammlung von Holzhütten und Ställen, mit einigen Feldern dazwischen. Die Einwohner dort

hatten ihnen zwar Vorräte verkauft, aber nur nach gutem Zureden Melchiors. Zyle konnte sie verstehen. Geld war hier draußen schlicht nichts wert, wenn die nächste Stadt oder der nächste Markt mehrere Tagesmärsche entfernt lag.
Die letzten drei Tage waren sie einem kleinen Flusslauf gefolgt, der sie hoffentlich Richtung Meer bringen würde. Denn auch wenn Melchior es nicht zugab, von Zeit zu Zeit hatte Zyle den Eindruck, der Mann hatte die Orientierung verloren. Oder führte er sie extra auf Umwegen durch die immer gleich erscheinende Landschaft?
Er wusste nur, das für ihn nach wie vor jeder Schritt eine Qual war. Auch wenn

Kellvian seine schwereren Verletzungen geheilt hatte, die nach wie vor angebrochenen Rippen machten sich unangenehm bemerkbar. Aber er würde den Menschen ganz sicher nicht um Hilfe bitten. Das ließ sein Stolz nicht zu. Und er konnte die Schmerzen ertragen. Im Moment erschein es dem Gejarn als hätte ihm jemand ein gewaltiges Eisengewicht von den Schultern genommen. Sicher… es stand nicht gut um sie sie waren irgendwo im nirgendwo, mussten damit rechnen, das der Sanguis-Orden ihnen auf den Fersen war und ihr Führer lief offenbar im Kreis. Zyle konnte Kellvian schlecht nach seiner Meinung dazu fragen. Seit sie Vara verlassen hatten,

war der Mann zunehmend einsilbiger  geworden und  schien  jetzt die ganze Zeit abwesend und niedergeschlagen. Zwar wurde er nie unfreundlich oder laut, aber jeder Versuch, sich irgendwie mit ihm zu unterhalten endete mit wenigen tonlosen Sätzen. Mehr aus Gewohnheit, den aus wirklichem freien Willen folgte er Melchior und ihm als letzter im Bunde über die mit Flechten und Gräsern gesprenkelte Prärie.
Auch wenn Zyle es ungern zugab, er machte sich ernsthaft Sorgen um Kell. Er mochte den Menschen, das Herz hatte er garantiert am rechten Fleck. Obwohl  der Gejarn sich noch nicht sicher war, ob dessen seltsamer Ausbruch in der

Universität sich nicht wiederholen würde. Wenn das geschah, wollte er lieber weit weg sein… Die Ebenen hier wären weit genug.
Graue Wolken bedeckten mittlerweile den Himmel und auch wenn die Luft nicht kalt war, die ersten Regentropfen trafen wie Eis auf Haut und Fell. Zyle  sah ungehalten zu Melchior, der nach wie vor die Führung übernahm und einen Moment die windgepeitschte Landschaft absuchte.
,,Sieht aus, als würde das ein ausgewachsener Sturm.“ , rief der Seher über das zunehmende tosen des Winds hinweg, während ihm eine Böe von den Füßen zu holen versuchte. Wenn Zyle

eines an Canton nach wie vor hasste, dann war es ganz sicher das Wetter…  An den Küsten verlor man sich im Nebel, in den Bergen im Norden erfror man und auf den Ebenen hier konnte das Wetter offenbar sekundenschnell umschlagen nur um eine Gruppe Reisender den Tag zu verderben.
,,Da vorne. Wenn wir uns beeilen sind wir dort, bevor der Sturm wirklich losbricht.“  , sagte  Kellvian deutete den Flusslauf entlang. Es war seltsam genug, das der Mann überhaupt was sagte, aber was auch immer in seinem Kopf vorging, vermutlich wollte er genau so wenig nass werden, wie sie alle.
Zyle folgte dem  Blick des Menschen und

entdeckte ein kleines Wäldchen, dessen Bäume dicht genug zu stehen schienen um zumindest etwas Schutz vor den Elementen zu bieten. Der Bachlauf, dem sie folgten und auf dessen unruhiger Oberfläche  nun die Regentropfen tanzten verschwand zwischen den moosbewachsenen Wurzeln. Besser als nichts war es allemal.
Leider hatte Kellvian mit seiner Vorhersage jedoch Unrecht. Bis sie die schützenden Bäume erreichten, hatte sich der Himmel von seinem ursprünglichen Grau zu tiefem schwarz verfärbt. Zyle konnte nur hoffen, das ihnen ein Gewitter erspart blieb, während sie noch auf offener Fläche waren. Der Regen war

mittlerweile zu einem beständigen Schleier geworden, der das Umland zu verschlucken schien und den Bachlauf über die Ufer treten ließ, als sie endlich unter das halbwegs trockene Blätterdach traten.
,,Ich glaube nicht, das das heute noch besser wird.“ , kommentierte Melchior, während er das Wasser aus seiner Kleidung schüttelte. Viel half das jedoch nicht.
Zyle nickte. ,,So oder so. Es wird ohnehin bald dunkel werden. Besser wir schlagen unser Lager hier auf, als das uns ein zweiter Sturm mitten in der Ebene überrascht.“ Der Gejarn nahm den Rucksack von der Schulter und begann

durch das wenige an Ausrüstung zu gehen, dass sie besaßen. Darunter mehrere Zeltplanen und eine schmale Axt. ,,Kellvian ?“ Er warf dem Menschen die Planen zu. ,,Ihr und Melchior könnt euch schon einmal umsehen, wo wir die Zelte aufschlagen. Unter freiem Himmel, will ich heute nicht schlafen.“
,,Und ihr ?“ , wollte der Seher wissen.
Zyle hielt die Axt hoch. ,,Feuerholz. Vielleicht ist es euch entgangen, aber alles was wir haben, sei das Kleider oder Vorräte, schwimmt momentan geradezu.“
Mit diesen Worten verschwand der Gejarn zwischen den Bäumen und ließ Kellvian und Melchior damit allein zurück. Dieser stellte ebenfalls den

Rucksack ab und begann sich umzusehen.
Kellvian hingegen schnappte sich lediglich schweigend eine der Zeltplanen.
Eine gute  Stunde später durchbrach nur noch der Schein eines kleinen flackernden Feuers die langsam hereinbrechende Dunkelheit. Drei kleine Zelte wurden von den Flammen erhellt, die sie mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten errichtet hatten. Nebenbei hatte Melchior mit wenigen Handgriffen ein simples Gestellt für ihre Rucksäcke gebaut, so dass diese samt Inhalt an der Glut trocknen konnten. Niemand war an diesem Abend wirklich dazu aufgelegt, sich lange zu

unterhalten. Kellvian am aller wenigsten und so waren sie alle früh in den Zelten verschwunden.
Zyle erwachte jedoch, als er glaubte, ein Geräusch gehört zu haben. Das Rascheln von nassen Blättern… Vermutlich nur ein Tier. Nichts um was er sich Sorgen machen müssten, den Raubtiere waren ihnen in der ganzen Zeit, die sie jetzt durch Hasparen reisten noch nicht untergekommen. Lediglich einige kleinere Rentierherden, die sich von den Flechten und Gräsern ernährten, die sin in dieser Einöde fanden.
Er war schon wieder halb eingeschlafen, als sich das Geräusch wiederholte. Für ein Tier war da jemand offenbar sehr

vorsichtig…
Vorsichtig setzte der Gejarn sich auf und versuchte, durch die Zeltplanen etwas, außer dem Schein des heruntergebrannten Feuers  zu erkennen. Nebenbei tastete der Gejarn nach seiner Waffe. Kaltes Metall berührte seine Hand, als er das Schwert endlich fand. Zyle lauschte wieder. Der Sturm hatte sich ausgetobt, wie es schien und das Rauschen des Regens war zu einem leisen, stetigen Tropfen geworden. Es hatte keinen Sinn hier herumzusitzen. Wenn jemand dort draußen herumschlich, musste er das wissen. Vermutlich war es ohnehin nur der Seher oder Kellvian.
Trotzdem zog Zyle so geräuschlos wie

möglich die Klinge, bevor er sich unter dem Zelteingang hindurchduckte und hinaus ins halbdunkel trat. Außerhalb des kleinen Lichtkreises, den das Feuer schuf war alles dunkel. Nur die vereinzelten Regentropfen und das rauschen des Bachs in der nähe durchbrachen die Stille.
Geduckt um nicht aufzufallen sah er sich in alle Richtungen um, entdeckte aber nur Dunkelheit. Bis auf einen glutroten Punkt , der in Kopfhöhe an einem Baum schwebte.
Kellvian ließ die Waffe sinken, als er erkannte, wer dort  in der Finsternis stand. Melchior der Seher lehnte Pfeife rauchend am Stamm einer Eiche und

musterte ihn scheinbar amüsiert. Seine Augen blitzten, als wäre alles hier ein Witz, den nur er zu schätzen wusste. Die dunklen Ringe darunter allerdings zeugten davon, dass der Mann in letzter Zeit wegen irgendetwas unter Stress stand.
,,Schlaft ihr denn nie?“ , wollte Zyle wissen, während er das Schwert sinken ließ.
,, Ich versuche es zu vermeiden.“ , erwiderte Melchior. ,, Ich werde einmal in meinem Schlaf sterben.“
,, Damit wärt ihr glücklicher, als die meisten. Noch immer war Zyle skeptisch, was den Mann anging. Man konnte manchmal wirklich glauben, er wüsste,

was geschehen würde. Dann wiederum… er tat nichts um das zu verhindern. So wie in Vara, wo er den Dingen augenscheinlich einfach ihren Lauf gelassen hatte.  ,, Aber ihr könnt doch nicht wirklich in die Zukunft sehen?“
,, Und ob.“
,,Ihr findet nicht mal den  richtigen Weg Melchior…“
,,Das würde voraussetzen, das das nicht meine Absicht wäre.“ , erwiderte der Seher grinsend. ,, Die Pyrtan haben seit jeher ihre eigene Art der Magie. Ob ihr mir nun glaubt oder nicht. Auch wenn ich nicht in der Lage bin, die Zukunft zu kennen, ich weiß welche Pfade sie am wahrscheinlichsten nehmen

wird.“
,, Dann wisst ihr also nicht, wie ihr sterben werdet. Das ist doch nicht mehr als raten.“
Der Seher schüttelte den Kopf. ,, Nein mein Freund. Raten wäre, raten. Einen Würfel werfen. Was ich tue ist vorhersagen, wo der Würfel landen wird, wie er landet und mit welcher Zahl.  Ich weiß wie ich sterben werde, aber nicht wann oder wo. Das verbirgt sich noch vor mir. Man könnte also sagen, ich weiß, wie dieser spezielle  Würfel aufkommen wird. Die erste Vision jedes Sehers  zeigt ihm seinen eigenen Tod. So müssen wir nie wieder fürchten. Aber vielleicht soll ich euch ja stattdessen

etwas über euren Tod verraten?“
,, Nein danke.“ Das wäre das letzte, was er gebrauchen könnte. Das ihm dieser Mann einen Floh ins Ohr setzte. Insgeheim fragte er sich, ob das Wissen um die eigene Sterblichkeit den Mann nicht etwas seltsam hatte werden lassen? ,, Sagt mir nur.“ , meinte er grinsend. ,, Werden den eigentlich alle Menschen so gemein wie ihr, wenn sie langsam alt werden ?“
,,Nein, nur ich mein Freund.“ Der Seher lachte. ,, Nur ich.“
,, Was macht ihr eigentlich hier draußen ? Ich hab gedacht irgendein Tier schleicht durchs Lager.“
,,Das bin dann aber nicht ich gewesen. 

Ich bin schon eine ganze Weile hier Zyle…. Ich ziehen den Sternhimmel einem Zeltdach schlicht  vor.“
,, Wer dann ?“ Die Erkenntnis dämmerte Zyle sofort. ,, Kellvian. Natürlich.“ Sofort lief er zum Zelt des Menschen herüber. Er sah schon von weitem, das die Plane am Eingang zurückgeschlagen worden war. Und das innere verlassen.
,, Wo ist er hin Melchior ? Ihr müsst ihn doch gesehen haben, oder?“
Der Seher sah beinahe schuldbewusst aus, aber er wich dem Blick des Gejarn nicht aus, selbst als dieser die Waffe wieder hob. Ein Schauer lief Zyle über den Nacken. Was ging hier  vor?
,, Kellvian wird heute

sterben.“
,, Was ?“ Einen Augenblick versuchte er zu begreifen, was der Mann ihm klar machen wollte. Er hatte es wieder einmal gewusst. Gewusst was passieren wird und er hat erneut geschwiegen.   Melchior schüttelte den Kopf. ,, Das ist nichts, was ihr oder ich verhindern könnten Zyle.“
,,Hört mir zu , Schwertmeister und hört mir ganz genau zu : Das Banner des Adlers  und des Löwen wird auch vor euer Stadt wehen . Sogar sehr bald schon. Und ihr werdet derjenige sein, der es dorthin bringt.“
Zyle ließ das Schwert sinken. ,, Was hat das mit Kellvian zu tun ?“ Ob er

Melchior auch nur ein Wort glaubte oder nicht, das war grade völlig unerheblich. Was der Mann eben behauptet hatte… das war vollkommen unmöglich.
,, Eine Menge.“
,, Schluss mit den Spielchen Seher.“ , rief Zyle. Langsam machte der Mann ihn wütend. ,, Wo ist er hin? Raus mit der Sprache.“
,, Wieso interessiert euch das Überhaupt ? Kellvian hat seine Schuldigkeit euch gegenüber getan oder?“
,, Das ist völlig egal. Ihr redet davon dass ihr ihn offenbar in seinen Tod laufen lassen wollt. Ob ihr nun die Wahrheit sagt oder

nicht.“
Melchior nickte, bevor er sagte: ,, In diesem  Fall sollten wir wohl los. Es ist ohnehin viel zu spät fürchte ich…“

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