Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 52

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 52"
Veröffentlicht am 20. April 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Iakov Kalinin - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 52

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 52

Einleitung


Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand

eines Bürgerkriegs steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 52 Der Botschafter

Walter de Immerson betrachtete den Gesandten der Clans mit einer Mischung aus Überraschung und misstrauen. Soweit er wusste, war der Name des Mannes Riach und für seine Art war der Mann fast schon ein Riese. Die Clans der Füchse waren einige der ersten gewesen, die den Kontakt mit dem Kaiserriech abgebrochen hatten, aber erst in letzter Zeit war klar geworden, das sie sich mit den übrigen Abtrünnigen zusammenschlossen. Einzeln könnte das Kaiserreich jeden der Clans zehnfach bezwingen ohne mit zu großen Verlusten rechnen zu müssen. Vereint sah die

Sache zumindest für die Abtrünnigen schon etwas positiver aus. Dass sie nur eine einzige Person geschickt hatten, konnte jedoch nur zwei Dinge bedeuten. Entweder setzten sie derart viel vertrauen in diesen einen Mann oder es zeigte, wie wenig sie an einer friedlichen Lösung interessiert waren… Letzteres schien ihm wahrscheinlicher, als er den heruntergekommenen Gesandten musterte. Ein grüner, ausgeblichener Umhang fiel ihm über die Schultern. Die gesamte kaiserliche Garde war am Tor des Kaiserpalasts angetreten insgesamt mehr als zweihundert blau uniformierte Menschen und Gejarn,

welche geladene Musketen und Säbel bereithielten. Der Besucher allerdings ließ sich durch das militärische Aufgebot nur wenig beeindrucken. Mut schien er ja schon mal zu haben, dachte Walter und sah verstohlen zu Syle, der mit ausdrucksloser Mine einige Meter weiter stand. Aus dem Gesicht des Gejarns war nicht abzulesen, was er über all das dachte, aber Walter kannte ihn jetzt lange genug um es sich vorstellen zu können. Ein einzelner Mann ohne Garde, ohne Geleitschutz … Das war nicht gut. Syle und Walter lösten sich mit mehreren anderen Gardisten auf ein stummes Kommando aus den Reihen der Soldaten

und folgten dem Boten durch de offen stehenden Tore in die goldenen Hallen der fliegenden Stadt. Der Weg durch die verzweigten Flure, in den man sich wie ein Zwerg vorkam erschien beiden endlos, aber niemand sagte etwas. Der Bote ging lediglich, in Begleitung eines Offiziers der Garde, voraus, als wäre er hier zu Hause. Er war so gut wie unbewaffnet hier angekommen, lediglich einen Dolch hatte man bei ihm gefunden. ,, Ich bin überrascht,“ , sagte der Gejarn. ,, Das so viele meiner Brüder noch immer in den Garden dienen. Fürchtet ihr nicht, jemand könnte sich gegen euch wenden?“ n der ansonsten nur von Schritten unterbrochenen Stille klang

seine Stimme überraschend laut. Eigentlich war es nicht ihre Aufgabe mit dem Mann zu reden, geschweige denn, dass man das gut heißen würde, trotzdem ließ Syle sich zu einer Erwiderung hinreißen. ,, Ich weiß, wem meine Loyalität gilt und wer sie sich verdient hat. So wie ihr, vermute ich.“ ,, So wie wir alle.“ erwiderte der Bote. Erneut senkte sich Schweigen über die kleine Gruppe, bis sie den Thronsaal erreichten. Kaiser Konstantin Belfare überblickte den gesamten Raum und schien die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Obwohl er erneut am Fuß des

Bernsteinthrons stand und zumindest für seinen Rang einfache Kleidung trug, wusste jeder, der den Saal betrat instinktiv, wen er vor sich hatte. Wieder einmal hielt sich der Kaiser an der Seite seines Hochgenerals und des Ordensobersten auf. Die zwei Männer schienen in letzter Zeit zu seinen ständigen Begleitern geworden zu sein, auch wenn er geflissentlich vermied, sich schon auf eine Seite zu schlagen. Konstantin trat mit einem freundlichen Lächeln auf den Boten zu, während er den Gardisten gebot, am Eingang zurück zu bleiben. Walter war alles andere als Wohl bei dem Gedanken, auf die Entfernung unmöglich eingreifen zu

können, sollte der Bote sich als feindselig erweisen. Andererseits hielt sich Dagian Einher dicht an der Seite des Kaisers und auch Tyrus würde wohl nicht zögern, den Herrscher Cantons zu schützen, wenn nötig. Oder ? Riach fühlte sich durch das autoritäre auftreten des Kaisers erst ein wenig eingeschüchtert. Was eine kleine Armee und die gewaltigen Hallen der fliegenden Stadt nicht geschafft hatten, das schaffte Konstantin Belfare allen durch seine Anwesenheit. Ein kleiner Hauch der Angst schlich sich in die Gedanken des Gejarns. Das entwaffnende Lächeln des Kaisers

verwirrte ihn daher umso mehr. Als wäre aus einem Dolch plötzlich ein Blumenstrauß geworden. Was sollte er von diesem Mann halten? Den grimmig dreinschauenden Hochgeneral konnte er mit einem Blick einschätzen und auch wenn Tyrus Lightsson, den er von Beschreibungen her kannte, wohl versucht war eine neutrale Mine zu behalten, war dem Mann doch anzusehen, das er zwar angespannt, aber nicht feindselig war. ,, Riach nehme ich an ?“ Konstantin Belfare blieb ,, Das ist mein Name Herr.“ ,, Ihr nennt mich Herr, aber nach allem, was mir zu Ohren kommt sind eure Clans

drauf und dran mir diesen Titel Streitig machen zu wollen ? Ist dem nicht so?“ Der Kaiser schien wenig Zeit verschwenden zu wollen, dachte Riach, während sich der Herrscher umdrehte und zurück zu seinen beiden Beratern trat. Das Licht der magischen Kristalle, mit denen der Thronsaal überzogen zu sein schien verlieh den Anwesenden etwas Ätherisches und ließen den Kaiser älter wirken, als er war, während er auf eine Antwort des Gesandten wartete. Riach war nicht darauf vorbereitet gewesen, derart auf das Thema gestoßen zu werden. ,, Herr, wir fordern nur das, von dem wir , in Einklang mit den

Jahrhundertelangen Dienst und der Loyalität den wir euren Haus erwiesen haben, überzeugt sind, das es uns zusteht“ ,, Ihr tut eure Pflicht, wie alle Bürger dieses Reichs.“ , mischte sich der Hochgeneral ein. ,, Wenn ihr glaubt, das dies in irgendeiner weise unfair…“ ,,Das Kaiserreich“ , erwiderte Riach angespannt, ,, ist auf unserem Blut groß geworden. Wir verlangen lediglich einen fairen Preis dafür. Und ihr riskiert einen Bürgerkrieg wenn ihr untätig bleibt Herr…“ ,, Und worauf genau… belaufen sich die Forderungen der Clans ?“ Die plötzliche schärfe in der Stimme des Kaisers

entging keinem der Anwesenden. ,, Ich habe Monatelang um Verhandlungen gebeten. Mein General hier meint, dass ihr nur darauf aus seid, Unruhe zu stiften und sonst nichts und ich bin geneigt ihm zu glauben, wenn ihr so lange gebraucht habt um eine simple Forderung zu formulieren.“ ,, Ihr müsst verstehen, dass wir nicht völlig eins sind.“ , meinte Riach und verneigte sich Respektvoll. Er wusste nicht, ob der plötzliche Zorn des Kaisers geschauspielert war. ,, Die Ältesten aller Clans mussten erst gemeinsame Ziele formulieren und damit…“ Dagian lachte. ,, Ihr meint eure Banditenherrführer ? Ich kann mir schon

vorstellen, das es einem derartigen Haufen schwer fallen muss, sich überhaupt auf irgendetwas zu einigen.“ ,, Ich glaube nicht, das ihr versteht, wie die Politik der Clans funktioniert Hochgeneral.“ Er durfte sich von dem Mann nicht provozieren lassen, ermahnte Riach sich. Das wäre der größte Fehler, den er machen konnte und er durfte diese Chance nicht vermasseln. Und er hatte noch den Brief. Ein Trumpf, den er hoffentlich nicht einsetzen musste… Es würde das Andeken all jener, die in Lore gestorben waren beschmutzen, das ganze als politisches Druckmittel einzusetzen, aber wenn Dagian weiter auf Provokation setzte… ,, Ihr müsst auch verstehen

das…“ ,, Ich verstehe,“ , unterbrach ihn der General erneut. ,, das sich eine Meute halbwilder zu einem Bündnis zusammengeschlossen hat und plötzlich glaubt, das gebe ihr irgendwelche >Recht, Verhandeln wir mit jedem Banditenfürsten, der aus dem Westen kommt ? Nein, im Gegenteil, wir brennen ihre Städte nieder.“ Tyrus mischte sich ein. ,, Dagian, seit ihr von allen guten Geistern verlassen…“ ,, So wie ihr Lore niedergebrannt habt ?“ , rief der Botschafter. Stille senkte sich über die Halle, während Riach den zusammengefalteten Brief aus seinem Mantel fischte. ,, Ich

war bereit euch ein Angebot zu machen Kaiser Belfare. Unabhängigkeit vom Kaiserreich Canton für die Clans, aber Verbunden mit dem Recht, das ihr weiterhin Truppen einziehen dürft. Aber ich glaube, ich habe mir erlaubt zu vergessen, welches Bild eure… Berater von uns haben. Wir bluten und sterben für euer Imperium und was ist der Lohn? Tiere schimpft man uns. Und jetzt wo wir unseren Lohn fordern, schlachtet ihr uns ab.“ Riach hielt den Brief mit einer Hand hoch, bevor er das Dokument dem Kaiser vor die Füße schleuderte. ,, Ihr müsst verstehen, dass wir keine Wahl bezüglich Lore hatten.“ , setzte

Tyrus an. ,, Wir konnten die Bedrohung nichtignorier…“ ,, Welche Bedrohung Zauberer ? Das war ein Bauerndorf, falls ihr das zwischenzeitlich vergessen haben solltet. Welche militärische Bedeutung haben eine Hand voll Farmer?“ ,,Meine Spione, darunter mehrere Männer des Ordens, versicherten mir, dem sei nicht so.“ , erklärte der Hochgeneral seinerseits.,, Wenn ihr also den ordensoberen nicht des Hochverrates bezichtigen wollt…“ Konstantin Belfare hatte derweil den gefalteten Brief aufgehoben. Er überflog den Text nur kurz. Er verstand ohnehin schnell, um was es ging. Raich hatte sich

derweil auf den Weg aus dem Raum gemacht. Die Wachen an der Tür wollten ihn erst aufhalten, bis der Kaiser ihnen bedeutete, bei Seite zu treten. ,, Lasst ihn.“ Konstantin ließ die Hand mit dem Brief sinken. ,, Die Verhandlungen sind fürs erst ausgesetzt.“ ,, Wartet einen Moment.“ Riach hörte die Stimme, machte aber keine Anstalten, langsamer zu werden. Verflucht, was war das bitte grade gewesen, schalt er sich selbst. Er hatte sich provozieren lassen... War er denn schon genau so dumm wie die Ältesten der Clans, das er einfach so ging ohne etwas erreicht zu haben. Der

Gejarn wurde langsamer und zwang sich schließlich stehen zu bleiben. So schwer es fiel, wenn er jetzt aufgab, dann war jede Hoffnung auf eine friedliche Lösung wohl für immer zu Nichte. Er drehte sich um und zu seiner eigenen Überraschung stellte er fest, dass es der Ordensobere war, der ihm gefolgt war. Tyrus Lightsson schloss mit wenigen Schritten zu ihm auf. ,, Was gibt es noch zu besprechen ?“ ,wollte Riach wissen. ,, Euer Hochgeneral hat mehr als deutlich gemacht, wie… Kompromissbereit er ist.“ ,, Ich weiß Einher kann ein absoluter Idiot sein. Aber er ist nicht der Kaiser.

Und was auch immer ich davon halten mag, es ist immer noch Konstantin, der hier die Entscheidungen trifft.“ Riach nickte, während er langsam weiterging. Er musste den Kopf ein wenig freibekommen und nachdem ihn die Wachen des Kaisers nicht aufgehalten hatten, sprach wohl nichts dagegen, das er sich ein wenig in den goldenen Hallen umsah. Auch wenn ihn die Kunstfertigen Bauwerke und mit Gemälden verzierten Hallendecken nur wenig interessierten. Es lag ihm fern, den Prunk hier auch noch zu bewundern. Er würde eine Weile warten und dann zurückgehen, entschied der Gejarn für sich. Das ließ dem Kaiser hoffentlich

genug Zeit, sich Gedanken zu machen und vielleicht einzulenken. Er begann ja schon wieder Szenarien zu entwerfen. Der General hatte ihn aus der Ruhe gebracht, aber das würde nicht noch einmal vorkommen, wenn es nach ihm ging. Die Arroganz des Mannes hatte ihn lediglich überrascht, das war alles. Raich drehte den Kopf. Tyrus folgte ihm immer noch. ,, Ich bin zugegebenermaßen verwundert, das ausgerechnet ihr versucht, hier die Stimme der Vernunft zu sein, Ordensoberster.“ , meinte der Botschafter mit Blick auf den gelähmten Arm des Zauberers. ,, Soweit ich weiß stammen eure Verletzungen doch von

einem Gejarn…“ ,, Ich habe einmal jemanden vertraut, den ich nicht einmal in meine Nähe hätte lasen dürfen. Und das… das war der Lohn dafür. Und auch wenn ich nicht verheimlichen werde, das ich eine Weile euch die Schuld gegeben habe, es war vor allem mein Fehler.“ ,, Darf ich Fragen, was passiert ist ?“ ,, Meine Gutgläubigkeit ist an diesem Tag gestorben.“ , erwiderter der Magier nur knapp. ,, Eine heilende Erfahrung. Aber wie ich bereits sagte, ich habe es aufgegeben, die Schuld dafür bei den Gejarn zu suchen. Wir beide haben das gleiche Ziel Riach. Frieden. Ich möchte das ihr das bedenkt. Und egal, wie ihr es

seht, wir sind hier nicht die bösen.“ ,,Vielleicht, aber wir auch nicht, oberster Zauberer.“ Riach blieb stehen, als sie eine offene Galerie durchquerten. Glaslose Öffnungen in den Wänden gewährten einen schwindelerregenden Blick auf die unter der Stadt entlangziehende Landschaft. ,,Ich kann dem Kaiser berichten, das ihr bald zurückkommt und die Verhandlungen wieder aufnehmt?“ Der Botschafter hatte sich aus einem der Fenster gelehnt und sah nach draußen. Einen kurzen Augenblick lang nur, fürchtete Riach, der Ordensobere würde ihm schlicht einen Schubs geben und ihn damit in die Tiefe stürzen lassen. Aber

das Gefühl hielt nur, bis er langsam nickte. ,, Ja. Ein paar Minuten noch, aber ich bin auf dem Weg.“ ,, Gut. Sehr gut.“ Tyrus drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verschwand den Gang hinab. Riach wusste nicht warum, aber er atmete erleichtert auf, als der Zauberer außer Sicht verschwand. Dieser Mann, so vernünftig er ihm vorkam, schien sein ganz eigenes Spiel zu spielen. Und er wüsste zu gerne, was genau das war.

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