
Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand
eines Bürgerkriegs steht.
Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de
Überfahrt nach Lasanta Tag 2 Jahr 253 der Herrschaft des Hauses Belfare Wenn sich das Wetter hält sollten wir in spätestens zwei Wochen den Hafen erreichen. Der Wind könnte nicht besser stehen und auch wenn die Schäden aus der Schlacht erst in Lasanta völlig behoben werden können, hält sich die Windrufer gut. Persönliche Anmerkungen : Ich schwöre ich rühre nie wieder ein Fass Rum an. Mir war die letzten Stunden übel wie selten und ich werde sonst nie Seekrank. Woraus immer
Flemming seine Schmerzmittel ansetzt, es verträgt sich nicht mit Alkohol. Wenngleich der Mann der reinste Wunderheiler zu sein scheint. Nach dem zusammentreffen mit dem Kaiserreich haben wir so viele Verletzte… Ich wüsste nicht, wie viele überhaupt noch am Leben wären, wenn wir nicht jemanden hätten, der sein Handwerk versteht. Auch wenn manche ihn immer noch fürchten, versuche ich das so gut wie möglich zu zerstreuen. Ein einfacher Mensch der einen Großmagier tötet, ich bin mir nicht mal sicher, ob ich nicht Angst vor ihm haben sollte. Auch wenn er nach wie vor eine ausgesuchte Höflichkeit an den Tag legt.
Meistens hält sich ohnehin Cyrus in seiner Nähe auf. Er scheint noch darüber nachzudenken, ob er bleibt oder zur Garde zurückkehrt, aber nach dem was er mir erzählt hat, glaube ich nicht, das das eine schwere Entscheidung wird. Ich gebe es ungern zu aber ohne seine Hilfe hätte das Kaiserreich oder zumindest dieser Aurelius uns erwischt. Überfahrt nach Lasanta Tag 13 Jahr 253 der Herrschaft des Hauses Belfare Ich bräuchte jetzt wirklich einen Krug Rum. Persönliche Notiz: Nie wieder leere Versprechungen mir selbst gegenüber
geben. Es wird noch einige Zeit dauern, bis meine Verletzungen ganz verheilt sind und mittlerweile weigert dieser Bastard von einem Arzt sich, mir irgendwelche Schmerzmittel zu geben. Er meint das wäre gefährlich. Ich sag diesem Kerl was gefährlich ist: Schmerzen und schlechte Laune. Ich hasse das. Hilflos sein… Wenigstens bin ich die Krücken mittlerweile losgeworden. Zachary unterhält sich mittlerweile öfter mit Cyrus. Offenbar hat der Kleine ihn richtig ins Herz geschlossen. Es ist ein wenig seltsam zu sehen, das Zac sich mit jemand versteht. Götter, es gibt Wochen, da brachte er kein Wort über die Lippen,
besonders... vor all dem. Ich werde nochmal mit ihm reden. Cyrus für die Crew zu gewinnen wäre sicher von Vorteil. Das einzige, was mir momentan Kopfschmerzen bereitet, ist Falamirs Träne. Der Orden gibt sicher nicht so schnell auf, dafür sind die Magier zu arrogant. Ich werde ein Auge offenhalten müssen. Wir alle werden das. -Auszug aus dem Logbuch der Windrufer -Verfasst von Eden Maadaj Beschlagnahmt von der kaiserlichen Marine und verwahrt in den Archiven zu Vara , Verschlusssache
Jemand war hier. Das wusste Eden, sobald sie die Kajüte betrat. Es war etwas in der Luft. Ein Hauch von etwas, das nicht da sein sollte… und wenige Augenblicke zuvor auch noch nicht da gewesen war. Schwefel und ein Hauch von Regendurchnässter Erde . Sie hatten seit Tagen kaum Wolken gehabt. Es war mitten in der Nacht und niemand mehr auf den Beinen außer ihr. Die verdammte Wunde in ihrer Seite verheilte zwar, aber quälend langsam und der Schmerz hinderte sie daran, viel Ruhe zu
finden. Aber Erik Flemming verstand das offenbar nicht. ,,Entschuldigt Madam, aber wenn ihr euch umbringen wollt tut das ohne meine Hilfe.“ Und dabei war es auch geblieben… Es hatte wenig Sinn mit dem Mann zu diskutieren… oder ihn anzuschreien, wie ihr schnell klar geworden war. Langsam trat Eden in den kleinen Raum. Nach all den Jahren konnte sie sich auf dem Schiff auch im Dunkeln orientieren. Rechts von ihr, in der Nähe der Tür stand ein kleiner Tisch mit einer Öllampe. Ruhig und ohne einen Laut nahm sie die dunkle Laterne in die Hand und begann nach einem Zündholz zu tasten. Sobald
sie die Lampe entzündete blendete sie die Flamme einen Augenblick lang. Im schwachen Feuerschein konnte sie die Einrichtung erkennen. Ein kleiner Tisch direkt neben der Tür, von dem sie die Lampe genommen hatte leuchtete auf. Daneben stand ein Esstisch, von dem sie ohnehin selten gebrauch machte. Durch ein angelaufenes Fenster in der Rückwand fiel Sternenlicht in den Raum, das aber nicht ausreichte um die Schatten zu vertreiben. Daneben ragten die Umrisse eines Bücherregals auf. Daneben befand sich das Bett und einige Schritte davon entfernt ein einfacher Schreibtisch… Eden erstarrte. Am Tisch saß
jemand. ,, Wer seit ihr ?“ , verlangte sie zu wissen, während ihre freie Hand nach dem Griff eines Dolches tastete. Mit ihren Verletzungen war sie nicht in der Lage ordentlich mit einem Schwert zu kämpfe. Mit der anderen Hand hob Eden die Laterne höher. Türkisfarben blitzte der Umhang des Eindringlings auf. Und darauf das Symbol des Sanguis-Ordens. Die Gejarn handelte rein instinktiv. Eden packte den Messergriff mit der freien Hand und holte aus. Sekunden später sirrte die Klinge durch die Luft. Im selben Moment erhob sich die Gestalt am Schreibtisch und streckte eine Hand
vor. Der Dolch wurde langsamer, bis er gemächlich in die Faust des Fremden wanderte. ,, Ich muss sagen, es ist ein wenig Unwohl, so seine Gäste zu begrüßen.“ , meinte die Gestalt. Der Magier hatte grau-weiße Haare, die ihm fast bis auf die Schultern reichten. Dunkle, kalte Augen sahen zu ihr, aus einem überraschend alt wirkenden Gesicht. Zumindest alt für einen Zauberer. ,, Ihr seit weder mein Gast noch sonst irgendwie willkommen.“ Rasch griff Eden nach einem zweiten Messer und warf. Diesmal duckte der Fremde sich lediglich darunter
weg. ,, In diesem Fall habe ich einen Haufen Magie verschwendet nur um hierher zu kommen… Das wäre bedauerlich. Teleportzauber sind teuer. Ich habe euch immerhin ein Angebot zu machen, das sich für euch lohnen könnte.“ ,, Kein Interesse.“ , knurrte sie und verfluchte sich selbst, das sie nicht daran Gedacht hatte, mehr Messer zu tragen. ,,Ihr habt mein Schiff zusammengeschossen oder zumindest einer eurer Leute. Hat ihm aber nicht viel genützt.“ Ein betrübter Ausdruck trat auf das Gesicht des Magiers. ,, Also das ist aus dem guten Aurelius geworden ? Nun…
vielleicht kann ich den Schaden ja aufwiegen. Wenn ihr eure Sache gut macht.“ Eden seufzte. Wer immer der Kerl war, er wusste offenbar nichts von Falamirs Auge. Oder schien auch nur daran interessiert. Der Mann hätte sie längst töte können und es sah nicht so aus, als könnte sie von sich das gleiche behaupten. Also gut, dachte sie. Es konnte nicht wirklich schaden ihn zumindest anzuhören. Nicht, das ihr eine große Wahl blieb. ,, Wer seit ihr ?“ , wollte sie wissen. Sie konnte sich zumindest anhöre um was es hier ging. Nicht, das sie in der Position wäre, den Magier einfach
wegzuschicken… ,, Mein Name ist Tyrus Lightsson.“ , sagte er ruhig. ,, Ich schätze, er dürfte euch bekannt sein.“ Eden ließ sich nichts anmerken, aber natürlich hatte sie den Namen schon einmal gehört. Das war also der Oberste Zauberer des Sanguis-Ordens. Ein Mann, der in seinen Fähigkeiten noch über den Großmagiern stand aber wenn man den Geschichten glaubte auch ein Schwertkämpfer war, mit dem man rechnen musste. Folgte die Frage, was so jemand hier wollte, dachte Eden. Es ging tatsächlich nicht um den verdammten Stein, das schien klar, oder sie wäre längst tot. Einen Augenblick überlegte
sie nach ihren Leuten zu rufen, aber… sie war niemand, der um Hilfe rief und schon gar niemand, der sich durch ein paar Geschichten und Zaubertricks einschüchtern ließ. Und wenn dieser Mann vor ihr wirklich der höchste Magier Cantons war… dann würde ihre Crew bestenfalls schnell sterben. Nein, entschied Eden, sie würde niemanden gefährden. ,, Und welchem Umstand verdanke ich die zweifelhafte… Ehre eures Besuchs ?“ , wollte sie wissen. ,,Es geht mir darum jemanden zu finden.“ , sagte Tyrus. , Jemand, der in nächster Zeit in einem Hafen auftauchen
wird.“ ,, Euch dürfte dabei nicht entgangen sein, das Canton jede Menge Städte an den Küsten besitzt. Und ich habe nicht vor, jede einzelne davon anzulaufen, wie viel ihr auch bietet.“ ,, Das ist mir durchaus klar.“ , erwiderte der Ordensobere. ,, Glaubt nicht, ihr seid die einzigen, die ich aufsuche. Die Frage ist nur ob ihr mein Angebot annehmt.“ ,, Das würde wohl darauf ankommen, um wen es hierbei geht.“ ,, Das hat euch wenig zu interessieren. Wichtig ist nur eines, das er die fliegende Stadt erreicht. Der Palast des Kaisers wird bald über dem Meer sein und wenn ihr den Mann findet, den ich
will, müsst ihr ihn dorthin bringen.“ , sagte Tyrus. Er plante hier hinter dem Rücke des Meisters, aber war er den der einzige, der die Gelegenheit sah? Frieden wäre viel leichter mit Kell lebend. Der Junge wollte nicht herrschen, er würde vielleicht sogar verstehen… ,, Also eine Kopfgeldjagd ?“ ,, Ganz im Gegenteil. Er wird euch sogar selbst versuchen zur fliegenden Stadt zu gelangen. Was ihr tun sollt ist lediglich ihn lebend dorthin zu bringen. Er darf lediglich nicht erfahren, wer euch beauftragt hat. “ Der Magier holte einen kleinen Beutel hervor, den er Eden zuwarf. Die Gejarn fing die Tasche auf. ,,Den ersten Teil der Bezahlung erhaltet
ihr sofort, den zweiten, falls ihr diejenige seit, die ihn abliefern.“ Eden öffnete den Beutel, ließ den Zauberer dabei aber keinen Augenblick aus den Augen. Handtellergroße Goldmünzen schimmerten ihr entgegen. ,, Das ist Kaisergold.“ , sagte sie nüchtern. ,, Haltet ihr mich für völlig bescheuert ?“ ,, Ich weiß nicht ob ich…“ ,, Ihr würdet niemals so viel bezahlen, wenn es nicht um einiges schwerer wäre, als ihr es beschreibt. Also noch einmal. Um wen geht es hier, das ihr die Schatzkammern eures Ordens plündert?“ ,, Halten wir einfach fest, das derjenige äußerst wichtig für mich ist. Wenn er
euch selber sagt, wer er ist, ändert das aber nichts an eurem Auftrag und ich würde euch empfehlen nicht einmal darüber nachzudenken, euren Teil nicht zu erfüllen.“ Eden dachte einen Augenblick nach. Das war viel zu viel Gold für einen derart simplen Auftrag… Sogar mehr als nur zu viel. Und der Mann war bereit ein Vermögen allein dafür zu bezahlen, das sie nach einer einzigen Person Ausschau hielten, sobald sie in Lasanta oder einem anderen Hafen anlegten? Irgendetwas an der Sache stank zum Himmel. Auf der anderen Seite…. Sie sollten nur Ausschau halten. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet
ihr derjenige über den weg lief? Und sie würde das Gold wirklich gebrauchen können, wenn sie das Schiff reparieren ließ. Allein die Materialkosten würden ein kleines Vermögen verschlinge und auch wenn sie nicht arm war… Es wäre dumm abzulehnen. ,, Schön.“ , sagte sie. ,, Nehmen wir an, ich akzeptiere euer Angebot und werde mich bereit erklären nach eurem… Freund Ausschau zu halten, worauf muss ich achten?“ ,, Sein Name ist Kellvian. Blonde Haare, blaugrüne Augen. Er trägt einen Ring, wie ihn die hohen Gesandten des Kaiserreichs besitzen. Und er wird nicht alleine reisen. Soweit mir bekannt ist,
wird er momentan von mindestens drei Personen begleitet. Einem alternden Mann, der sich selber Melchior der Seher nennt, schwarzgraue Haare, blauer Mantel und er trägt mindestens zwei Artefakte. Seine zweite Begleiterin ist eine Gejarn-Leopardin. Jiy. Weißgraues Fell, schwarze Flecken, etwas kleiner als ihr. Und der dritte ist ebenfalls ein Gejarn. Er stich ziemlich heraus, offenbar ein Schwertmeister aus Laos, der sich aus unbekannten Gründen in Canton aufhält….“ Sein gegenüber musste nur so viel wissen, wie absolut notwendig war, dachte Tyrus. Eine Vorahnung ließ Eden den Magier
jedoch unterbrechen. ,, Und wie heißt dieser Schwertmeister ?“ ,, Ich würde nicht viel auf den Namen geben. Wenn der Mann aus Laos stammt ist er bestenfalls ein Spion. Aber soweit ich weiß nennt er sich Zyle….“ Sie schüttelte den Kopf Gab es de noch so etwas wie Zufälle? ,, Einfach großartig und ich dachte, den bin ich los.“
| EagleWriter Danke sehr. Freut mich wenns bis hier gefällt. Wird nur um einiges länger als ich dachte... lg E:W |