Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 48

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 48"
Veröffentlicht am 16. April 2014, 24 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Iakov Kalinin - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 48

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 48

Einleitung

Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand eines Bürgerkriegs

steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 48 Asche

Kellvian schlug die Augen auf und wusste einen Augenblick lang nicht, wo er sich befand. Dämmriges Licht fiel durch ein kleines Fenster in den Raum, dessen Einrichtung sich auf das Bett auf dem er lag und einen leeres Bücherregal  zu beschränken schien. Allmählich kehrten seine  Erinnerungen zurück und damit auch jene, die er am liebsten vergessen hätte.
Markus war tot. Und Jiy fort.  So schwer es ihm fiel, sich das einzugestehen, an der Wahrheit führte kein Weg vorbei.
Er fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Stein auf die Brust gelegt. Er war

nicht einmal dazu gekommen sich von dem Patrizier zu verabschieden und die Gejarn… Wer mochte wissen, wo Jiy jetzt war. Mit einem Tag Vorsprung vermutlich schon auf halbem Weg zwischen Vara und den Clangebieten. Wenn sie ihm nur zugehört hätte… Kellvian schüttelte den Kopf, obwohl er allein war.
Sie traf keinerlei Schuld hier. Nur ihn. Ihn und seine Feigheit.
Und was war mit den anderen? Er konnte sich verschwommen erinnern, Zyle geheilt zu haben. Oder zumindest hatte er es versucht… danach war immer noch alles undeutlich. Es hatte ihn fast getötet, so viel schien sicher. Auch wenn

er sich den Umständen entsprechen gut fühlte, die schleichende Kälte in seinen Glieder sagte ihm alles, was er wissen musste.
Langsam setzte er sich auf und schüttelte die letzten Bilder eines verstörenden Traums ab. Eine Welt, die sich ständig im Fluss zu befinden schien.  Eine unendliche Spirale aus Farben und Formen, in deren Zentrum nur eines lag… Schatten, die langsam nach außen greifend selbst die Ewigkeit zerfraßen.
Es war lange her aber er kannte diese erschreckenden Visionen noch all zu gut. Letztlich waren es nur Träume. Könnte er dasselbe nur über die gesamten letzten vierundzwanzig Stunden sagen… Sein

Blick fiel auf den grünen Kristallsplitter, der zusammen mit dem Großteil seiner Kleidung auf dem Boden lag. Nur noch en schwacher Funke glomm in dem Juwel. Wie hatte alles so schnell so schief gehen können? , dachte er während er die Kette überstreifte und begann die restlichen Sachen anzuziehen. Zerrissen und Verstaubt verliehen ihm die Kleider das Aussehen eines Landstreichers.
Alles war Asche und wofür das alles? Warum ?
Mehr Frage auf die er keine Antworten hatte und wohl nie welche bekommen würde. Wenn er die Zeit nur um einen Tag zurück drehen könnte... Im

Endeffekt war es alles seine Schuld, oder? Er hatte zu lange mit der Wahrheit gezögert und damit… damit hatte er Jiy verloren.  Sie hatte jedes Recht gehabt zu gehen. Verflucht er wüsste nicht einmal, ob er selber anders Gehandelt hätte. Das änderte aber  nichts daran, wie er sich fühlte. Kalt… Und das lag nicht nur daran, das ihn seien eigene Magie gestern fast umgebracht hätte. Die zweite Katastrophe, an der er allein Schuld war.
Der Großmagier des Sanguis-Ordens war hinter ihm her gewesen. Der Orden… Warum sollten die Zauberer hinter ihm her sein? Es ergab keinen Sinn. Tyrus war vielleicht nicht immer grade freundlich, aber jemand, den er immer

für einen Freund gehalten hatte. Der Mann hätte ihn in den letzten vier Jahren, die er in der fliegenden Stadt war jeden Tag töten können. Handelte der Orden etwa ohne das Einverständnis des Ordensoberen? Und was erhoffte sich ein Haufen Magier dadurch? Die Unterstützung des Kaisers ganz sicher nicht. So wenig sich der Kaiser um Kellvian scherte, wenn er hiervon erfuhr, würde er den Orden in Stücke reißen lassen. Auch die Magier konnten nicht hoffen, sich der gesamten kaiserlichen Garde entgegenstellen zu können. Nichts schien zu passen oder  auch nur einen erkennbaren  Sinn zu ergeben.
Besser er fand erst einmal heraus, was

mit  Melchior und Zyle war. Irgendwie hatten sie es zurück zu der kleinen Taverne geschafft. Wenigstens ein Lichtblick in völliger Dunkelheit… Auch wenn der Gejarn ihm nach wie vor eine gute Erklärung schuldete.

,,Sie muss es vor allen Geheim gehalten haben.“ , sagte Melchior. ,,Ihre Begabung meine ich. Dem Orden gegenüber, dem Kaiser selbst… Götter, das ist erschreckend und interessant zugleich.“
,,Was ist interessant ?“ , wollte Kellvian wissen, als er in den bis auf Zyle und den Seher  leeren Raum trat.
,,Nicht so wichtig.“ , erklärte Melchior.

Er wirkte nicht weniger mitgenommen, schein aber im Gegensatz zu Zyle halbwegs guter Lauen zu sein. ,,Nur… alte Geschichten.“
Der Gejarn und Melchior saßen an einem Tisch in Fensternähe und Zyle warf ab und an besorgte Blicke hinaus auf die im Morgennebel liegenden Straßen Varas. Draußen schien noch nicht viel los zu sein… außer eine Gruppe Bewaffneter Soldaten, welche in Richtung Universität verschwanden. Das Chaos würde wohl noch im Verlauf desdieses Tages folgen, dachte Kell, während er sich zu den anderen setzte. Sein eigenes Spiegelbild sah ihm vom Fensterglas aus entgegen. Beunruhigende graue Strähnen

durchzogen seine Haare, jedoch konnte er diesen fast beim verschwinden zusehen. Aber er wusste selber gut genug, das das nicht ewig so bleiben würde. Wenn er nicht vorsichtig war…
Kellvian seufzte. Es schien wenig Sinn zu mache noch Vorsichtig zu sein.
,,Also Zyle... ich glaube ich bekomme immer noch eine Antwort von euch. Warum habt ihr versucht Markus zu töten?“
,,Ich weiß nicht, ob das noch eine große Rolle spielt.“ , erwiderte dieser. ,,Aber wenn ihr es wissen wollt, genau deshalb bin ich überhaupt hierher gekommen. Es ging nie um Schulden. Oder zumindest nie um die Art Schulden, wie ihr sie euch

vorstellt. Wir begleichen unsere Rechnungen. Blut für Blut. Die eine Bedingung für meine Rückkehr nach Helike. Aber das ist jetzt egal. Ich hab es nicht getan, das ist worauf es ankommt.“
,,Aber er ist tot. So traurig das ist,  euer Auftrag ist doch damit erfüllt. Ob ihr die Klinge geführt habt oder nicht wird wohl niemand herausfinden. “ , meinte Melchior.
,,Sicher. Die frage ist nur ob ich überhaupt noch zurück will.“ , antwortete Zyle.,, Ich habe Zweifel daran. Das ist seltsam. Ein Leben lang habe ich nach Regeln gelebt, Schriften und den Worten eines toten Mannes. Es gibt einige Dinge in meiner Heimat, die

ich… ein wenig anders sehe. Mittlerweile zumindest. Ich weiß also nicht, was ich tun werde. Und ihr Kellvian ?“
,, Ihr beide könnt gehen wohin ihr wollt.“ , sagte er. ,, Aber ich würde Jiy suchen.“ Das war das mindeste und wenn sie ihm nicht zuhörte, so viel war er ihr schuldig. Und war es nur um Gewissheit zu haben.
Der Seher schüttelte den Kopf ,, Kellvian seit nicht verrückt. Ihr werdet sie nicht finden, sie könnte längst sonst wo sein Und denkt darüber nach, wer hinter euch her ist…“
,, Wer ist den hinter mir her Melchior ?“ , wollte er wissen. ,, Der Sanguis-Orden ? Warum sollte er ? Es

ergibt keinen Sinn, verdammt ihr Ordensmeister ist ein Mann den ich Freund nennen kann. Dahinter steht irgendetwas völlig anderes. Und ich werde das Gefühl nicht los, Seher, das ihr etwas mehr darüber wisst, als ihr zugebt.“
,, Wollt ihr mir weismachen, ihr haltet es für ein… Missverständnis, das uns ein Großmagier angreift ? Dieser Kerl hat es selber zugegeben, sie waren gezielt an euch interessiert Kell. Ich muss Melchior hier einfach recht geben.“
,, Was soll ich dann machen ? Die fliegende Stadt ist zu weit weg und wenn ihr recht habt… angenommen der Sanguis-Orden ist hinter mir her… wie

soll ich dann auch nur auf eine Meile an die fliegende Stadt herankommen, oder die meisten anderen größeren Städte was das angeht? Der Orden ist überall vertreten.“
Melchior nickte. ,, Das stimmt. Was wir tun müssten, wäre vor allem in Bewegung zu bleiben. Es wird sicher nicht zu lange dauern, bis ihnen klar wird, dass sie in Vara versagt haben und bis dahin sollten wir schon weit weg sein.“
,, Nach allem was passiert ist ?“ , erwiderte Kellvian. ,,Ich…  Wir können doch nicht einfach gehen, als wäre nichts gewesen. Markus ist tot.“
,, Genau das, er ist tot, es nützt nichts,

wenn wir hier bleiben um irgendwelchen sich um seinen Titel streitenden Adeligen zu erklären, wie er gestorben ist.“
Kellvian stand auf. Musste den alles plötzlich so kompliziert werden… Am liebsten hätte er dem Seher gesagt, was er von seiner tollen Idee hielt. Er zwang sich zur Ruhe. Was war nur mit ihm, das er sich plötzlich so leicht provozieren ließ? Auf seine Art wusste er die Antwort natürlich längst. Es war alles…  Melchior hatte absolut recht mit allem was er sagte. Es wäre dumm  auch nur zu denken, er könnte Jiy einholen. Es war geradezu idiotisch von ihm zu glauben, das ändere noch etwas. Und es war

Wahnsinn zu ignorieren, was passiert war. Der Orden oder zumindest einige Zauberer waren ohne Zweifel hinter ihm her. So oder so, das war größer als er selbst. Es schien die einzig richtige Entscheidung zu sein, in Bewegung zu bleiben und gleichzeitig keine Risiken mehr einzugehen, bis sie irgendwie zur fliegenden Stadt gelangen konnten. Warum musste er das entscheiden. Er wusste was sein Herz wollte, aber auch was sein Kopf für das Beste hielt. Und eines Tages würde es nicht mehr bei solchen zumindest für alle anderen harmlosen Entscheidungen bleiben.
,, Sagt ihr mir doch, was ich tun soll.“ , meinte er ruhig. ,, Ich… kann keine

Antwort finden.“
,, Warum nicht Kellvian ?“
,, Weil ich ein verfluchter Feigling bin, Melchior. Auf eine Art weiß ich, was ich zu tun habe. Was man von mir erwarten würde schätze ich.“
,, Und auf der anderen Seite ?“
,, Habe ich darauf selten viel Wert gelegt.  Ich weiß nicht auf welche Stimme ich hören soll.“
,, Meinen Rat habe ich euch schon gegeben Kellvian. Das beste wäre es, sich auf den Weg zur fliegenden Stadt zu machen. Jedoch wäre es Selbstmord, uns zu nähern, solange ein ganzer Tross , darunter sicher auch mehr als genug Sanguis-Zauberer, ihr folgt.  Das beste

wäre es, sich über das Wasser zu nähern, wenn die Stadt über dem Meer ist. Lasanta wäre eine Option. Die Stadt ist groß genug um unterzutauchen. Von dort aus könnten wir ein Schiff nehmen.“
,, Zyle ?“
,, Seht mich nicht so an, ich habe keine Ahnung. Ich werde nicht plötzlich verschwinden, so viel ist klar. Euer Orden hat den Mann getötet, den ich nicht verletzen konnte.  Das ist jetzt was Persönliches.“ Der Gejarn grinste, ein Anblick der selten genug war. ,, Und ohnehin, wie weit kommt ihr ohne mich ? Nehmt es mir nicht übel Melchior, aber ohne eure magischen Tricks seit ihr alles andere als eine Bedrohung und

Kellvian…  Davon ausgehend, das ihr nicht bei jeder Gelegenheit wieder die Kontrolle über euch verliert, seit ihr auch nicht das, was man einen überragenden Kämpfer nennen würde. Zumindest nicht nach Laos Maßstäben. “
,, Lasanta also ?“ , fragte Kellvian und lächelte halbherzig. Er konnte sich dazu zwingen, aber echter wirkte es dadurch nicht. Es würde eine Weile dauern, bis er wieder Lachen konnte. Wenn überhaupt…
,, Es sieht so aus.“ , bestätigte Melchior. ,, Die Reise wird ein paar Wochen dauern, also sollten wir mitnehmen, was wir finden. Und dann sehen, das wir uns auf den Weg

machen.“
Zyle stand von seinem Platz gegenüber dem Seher auf. ,, Dann sollten wir nicht mehr herumtrödeln, richtig ?“
Kellvian sah ihm nach, als er in Richtung der Zimmer verschwand. Es ging… heim wie es aussah. Auch wenn ihnen noch ein langer Weg bevorstand, seine Reise ging hier offenbar zu Ende. Und was hatte er davon mitgenommen? Einen verbitterten Geist und ein gebrochenes Herz. Ein Haufen neuer Narben. Und einige dünne Strähnen frühergrautes Haar. Das war nicht, was er gesucht hatte. Und er wusste nicht, ob er sich darüber freuen konnte, zurückzukehren. Es fühlte sich nur Schal und Verkehrt an. Er konnte nur

hoffen, dass ihn die Reise ein wenig auf andere Gedanken bringen könnte. Wenn das noch etwas konnte.


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