Romane & Erzählungen
Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 3

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"Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 3"
Veröffentlicht am 11. April 2014, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine ...
Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 3

Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 3

wie fern der Himmel hinter lila Wolken

Teil 3


©roxanneworks 2014 / 04














Philip reagierte fast mechanisch, indem er vorsichtig den Turban von seinem Kopf nahm und ihn auf seinen Knien platzierte. Sein schwarzes Haar war inzwischen wenige Zentimeter lang und bedeckte glücklicherweise sein ganzes Haupt. Der Medikus hatte ihm nach dem Brand wenig Hoffnung machen wollen und prophezeite, dass der Wuchs an vereinzelten Stellen ausbleiben würde. Diese Vorhersage hatte sich erfreulicher Weise nicht eingestellt. Dafür aber leider alle Anderen. Seine rechte Ohrmuschel zeigte starke Verbrennungen und blieb deformiert, wie auch der gesamte untere Bereich seines einsmals

markanten männlichen Gesichtes. Nur seine Augen und die Stirnpartie waren so gut wie unversehrt. " Ich sehe, dein Gesicht ist heute sehr geschwollen, mein Freund. Kann ich etwas für dich tun? Sollen wir die Unterredung vielleicht auf morgen verschieben, Philip?" fragte Louis besorgt. " Nein danke, es geht mir nicht schlecht, obwohl ich davon überzeugt bin, dass mein Anblick für dich eine Herausforderung sein muss. Wer kann sich diesen eindrucksvollen Gesichts- zügen schon entziehen? Bitte lass uns fortfahren. Du wolltest mir deine Gedanken unterbreiten, um mein Problem

zu lösen, dass sich leider schon auf der Anreise befindet und ich bin wirklich sehr gespannt, wie du es anstellen willst", antwortete er und die schmerzhafte Verbitterung, die in den Worten mitschwang, war nicht zu überhören.

Tief bewegt von der unbeugsamen Haltung seines Freundes, benötigte Louis einen Moment, um sich zu sammeln. Philip mochte sich zwar bemühen, die Gefühle für seine Frau vor ihm zu verbergen, dennoch wußte er, was in seinem Inneren vorging. Bedachte man, welches Martyrium dieser Mann die letzten Monate durchlebt

hatte, konnte es nur einen Weg zur Genesung seiner Seele geben.


" Ich haben mir Folgendes überlegt, " begann der Comte de Marville mit seinen Ausführungen und räusperte sich geräuschvoll, "deine Frau wird sich nicht damit zufrieden geben, wenn ich ihr mitteile, dass mir dein jetziger Aufenthaltsort nicht bekannt ist. Sie wird nach dir suchen und sicher irgendwann von dem Überfall erfahren. Schließlich redete damals fast die ganze Stadt darüber. Auch wenn du deine Identität abgelegt hast, ist es gefährlich für dich, wenn Martiné zu viele Fragen stellt. Sind wir uns soweit einig?"

" Ja, du hast sicher recht, Louis. Fahre fort, bitte!"

" Es wäre auch unglaubwürdig, wenn ich ihr mitteilte, du seist tot. Berechtigter Weise müsste ich mir die Frage gefallen lassen, warum ich deinen Tod nicht mitgeteilt habe. Nein, wir müssen Zeit gewinnen und deine Frau langsam an die Geschehnisse heran führen, denke ich. Das Beste wird sein, wenn ich ihr erkläre, dass du kurz nach deiner Ankunft in Paris zu dem Landsitz meines Bruders gereist bist, um deinen Roman zu beenden. Ich werde ihr versichern, dass es dir wohl ergeht und deine Rückkehr in naher Zukunft erwarte."

" Das erklärt aber keinesfalls, warum ich ihr nicht geschrieben habe. Martiné wird es nicht verstehen, lieber Freund." " Nun, auch was die Korrespondenz betrifft, werde ich wohl die Unwahrheit sagen müssen. " " Martiné wird nicht abreisen, bis ich zurückkehre. Vielleicht setzt sie sich sogar in den Kopf, deinen Bruder aufzusuchen, um mir dort zu begegnen," gab Philip zu bedenken. " Dann werde ich sie wohl überzeugen müssen, hier in Paris auf dich zu warten. Ihre finanziellen Mittel werden begrenzt sein, also sollte ich ihr galant anbieten, in dem Stadthaus eines guten Freundes zu wohnen."

" Dieses Angebot wird Martiné niemals annehmen, dessen bin ich mir sicher. Bei welchem Freund überhaupt?" " Bei dir natürlich! Du bist der Freund, lieber Philip. Deine Frau wird im Hause von Monsieur Bertrant Armonde wohnen."

Louis konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. " Mein Lieber, du lässt dabei völlig außer Betracht, dass Monsieur Armonde ein Junggeselle ist. Eine Dame kann niemals unter dem Dach eines allein-stehenden Herrn leben, ohne Gefahr zu laufen, kompromittiert zu werden. Das weißt du doch so gut, wie ich." " Du hast selbstverständlich recht,

Philip. Wie wäre es, wenn sie dir den Haushalt führt? Gegen eine Hausdame ist nichts einzuwenden und so wäre sie in deiner Nähe."

Beide Männer schwiegen einen Moment, tauschten einen tiefen Blick und dann ein Lächeln. " Ein nicht ganz ungefährliches Abenteuer," schmunzelte Philip. " Fürwahr, mein Lieber. Nun wird sich zeigen, ob deine schauspielerischen Fähigkeiten ausreichen, selbst deine Frau zu täuschen...." Ende Teil 3

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roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte Küsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die Füße legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nähern, sie aufzuschlüsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine Präferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
©roxanneworks
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schnief jetzt verstehe ich, warum er nicht auf ihre Briefe geantwortet hat, aber sie als Hausdame anzustellen, ist sehr fraglich, denn liebende Menschen erkennen sich auch an ihren Augen und ihren Gesten. Nun bin ich aber gespannt ob er so ein schauspielerisches Talent besitzt, um seine Frau zu täuschen.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Liebe Manuela,
genau das wird die Herausforderung sein, der er sich stellen muss und sicher auch ein wesentlicher Part der Geschichte...
HERZlichen Dank für Deine Gedanken und Deinen Besuch...
ich hoffe, Du beobachtest weiter die Geschehnisse...

Dir liebe Grüße
und einen schönen Tag
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Ein prickelnder Gedanke, sie bei ihm als Hausdame einzustellen.
Jetzt weiß man warum er nie auf ihre Briefe geantwortet hat und nicht wollte, dass sie zu ihm nach Paris kommt.
Weiter so. Echt toll.
Lg Milan
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Lieber Milan, es freut mich wirklich sehr, dass Dir die Geschichte gefällt und sich nach und nach dem Leser Erklärungen ergeben...
HERZlichen Dank für Deine Rückmeldung und die netten Worte....

Dir liebe Grüße
und einen schönen Tag
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Deine Geschichte gefällt mir bisher sehr gut und ich bin gespannt auf die Fortsetzung und ob es ein Happyend geben wird.
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Liebe Helga, es soll ja eine Love-Story werden und somit sind einige Anforderungen schon Vorgabe...dennoch werde ich mir das Ende offen halten...
HERZlichen Dank für alles...freue mich, wenn Du dabei bleibst!

Dir liebe Grüße
und einen schönen Tag
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Liebe Roxanne,
man merkt ´das Konzept steht`. Der Handlungsstrang ist geradlinig. Mich hat jedoch überrascht, dass Martiné und Philip ein Ehepaar sind. Vielleicht sollte im 1. Kapitel dazu ein Hinweis erfolgen. Auch der voneinander abweichende Lebenshintergrund der beiden stimmt nachdenklich. Während Martiné in offenbar in bescheidenen Verhältnissen lebt, erfreut sich ihr Ehemann doch einer gewissen Wohlhabenheit. Kap.3 wurde von Dir bereits überarbeitet (ich habe dieses Kapitel vor 2 Tagen gelesen, hatte aber keine Zeit für einen Kommentar) und mit den vorgenommenen Änderungen ist Dir auch dieses Kapitel wieder gut gelungen.
Ein paar klitzekleine Tippfehler haben sich noch eingeschlichen. Einfach noch einmal rüberschauen.
Einen schönen Sonntag für Dich!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Ich werde Deinen Hinweisen folgen, liebe Kara...
HERZlichen Dank für alles und ich hoffe, Du bleibst mein Gast ;-))

Dir liebe Grüße
und einen schönen Tag
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Wie fern der Himmel hinter lila Wolken - Teil 3"
Interessant. :-)
Ich sehe im Moment zwar einige gewisse Parallelen
zu Angélique Sancé de Monteloup
und zu Joffrey de Peyrac...
Was aber der Geschichte beileibe keinen Abbruch tut,
im Gegenteil, es wird spannend sein zu Lesen,
wie Du deine Geschichte weiter gestaltest ...
Lass deine Worte fließen, sie beflügeln die Phantasie...
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Lieber Louis,
es ehrt mich, wenn Du bei meiner Geschichte an Angélique denkst...
obwohl ich gestehen muss, nicht einen Moment an diesen Stoff gedacht zu haben...es ist sehr, sehr lange her, als ich die Bücher verschlungen habe ;-))
Mir erschien diese Möglichkeit der Maskierung eine zwingende Konsequenz zu sein, um den Stoff weiter zu spinnen...

Dir liebe Grüße
und einen schönen Tag
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
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