Gedichte
nasser Sand

Nasser Sand

Nebel zieht auf, jetzt ist's so weit

noch weiß er nichts von meiner Einsamkeit

bis zum Morgen sitz ich hier an

das erstreben steigert sich, will sein Leichnam

hat mich geliebt, lüsternd, zu gierig ich weiß

doch um so mehr ist er's, auf den ich nun scheiß!

Das Messer stumpf, der Griff so fest

feier ich heute zum letzten im Liebesnest

Die Haut so jung, das Fleisch so zart

Werde ich's kochen, so wie es einst Dahmner tat

Keines Skruppels bin ich mir heute bewusst

Gibt es nur eins was ich der Nachwelt noch sagen muss

Ich war nie Zurechnungsfähig, wie auch er es wusste

Jetzt seit ehrlich, jeder wusst' das das kommen musste

Man nutzt kein Mädchen mit vielen Stimmen aus

Und erntet dafür nur Lob und Applaus

Die Kehle biss ich durch, mitten im Schlaf

Er schrie auf und ich fragte:"Schatz, ist's so recht, wie du's magst?"

Er drückte mich weg, schlug mit dem Kopf gegen die Wand

Bevor ich auf ihn zu rannte, mit dem stupfen Messer in der Hand

Ein letzter Schrei, er winselte ich spuckte

Nun war es er, der dämlich aus der Wäsche guckte

Noch viel Schand tat ich mit seinem Leichnam an

Damit man ihn biologisch nicht mehr festlegen kann

Nur das Ohr in einer Cola Dose lass ich euch hier

und zeig euch mit dem Verleiben, er gehört nun ganz mir

Nun bin ich auch gar nicht mehr allein

Ich brauch nichts, weiß doch er tötete mein Schwesterlein

nun wird er verscharrt im nassen Sand

Lippenstift, anderes Ohr, in meiner Hand