Kurzgeschichte
Where do I belong

Vorwort

Diese Kurzgeschichte, basiert auf die freie Meinungsfreiheit. Der Text ist nicht aussagekräftig genug geschrieben, um ein festes Ende festlegen zu können. Interpretationen sollten im Normalfall häuftig auftreten. Dieser Text ist reine Interpretation.

Sag mir, wer bin ich

Du wolltest nie von den Grausamkeiten wissen. Immer wenn ich dich darauf ansprach, schwiegst du einen Moment lang und wandtest dich von mir ab. Es tat jedes Mal weh, als du mich einfach stehen ließt, mit meinen Gedanken ganz alleine. Natürlich verstehe ich dich, du willst einfach nichts von diesen Dingen hören. Stattdessen flüchtest du dich in deine Traumwelt, während du mich feige nennst. Ich frage dich ganz gewissenhaft, wer du bist. Verblüfft schaust du mich an. Du wolltest mich für verrückt erklären lassen, aber dies

bin ich nicht. Nicht mehr, wie der Rest der "anderen". Doch wer sind die anderen ? Ebenfalls bei dieser Frage schwiegst du. Mal wieder hast du mir bewiesen, dass deine Unwissenheit dich übermannt. Du sprachst von den Paradis, von Freude, Liebe und Glück. Doch wenn ich dich frage, was Freude, Liebe und Glück ist, dann wirst du wieder schweigen und dich wieder von mir entfernen. Du kannst mir nichts von Freude erzählen in einer Welt, die immernoch in Traurigkeit versinkt. Du kannst mir nichts von Liebe erzählen, wenn man ohne gewissen seinen nächsten in einen Krieg zur Strecke bringt. Du kannst mir nichts von Glück

erzählen, solange wir in einer solch kranken Welt leben. Warum schweigst du immer bei solchen Fragen ? Wahrscheinlich liegt es an der Tatsache, dass deine Ungewissheit dir eine größere Last ist, als dir lieb ist. Jeden Tag hörst du von Mord, Vergewaltigungen und Terror auf diesen Planeten. Letztens hattest du die Zeitung zugeschlagen, als du dir die Seite mit den kleinen Mädchen durchlaßt, welches ihre Kindheit schlagartig verlor. Du hattest keinerlei Mitgefühl. Es war die Angst, davon zu wissen, die dich quälte. Sag mir, bin ich auch so seelenlos, wenn ich sage, dass ich diese Welt hasse ? Es ist schon

traurig, wie weit sich die Kinder von den Alten entfernt haben. Wieso hassen sich Menschen so sehr, wobei sie keinen Grund dazu haben ? Kranke Welt... Immer als ich dies laut sagte, sahst du mich mit bösen Blicken an, obwohl du genau wusstest, dass ich dieses eine Mal recht hatte. Ich nahm deine Hand und öffnete das Fenster. Du sahst genauso wenig wie ich. Eine leere Straße, die einst belebt war. Heute, leben nur noch wir hier. Als du diesen Anblick sahst, fielst du bitterlich zu Boden und weintest. Ich frage dich nun, wieso weinst du ? Sonst hat es dich niemals interessiert ob du sonst alleine bist. Du bist nicht alleine, ich bin bei dir, doch

du gibst mir das Gefühl alleine zu sein. Ich sollte dich dafür hassen, aber ich liebe dich dafür. In dieser Zeit bekamst du Depressionen, genauso wie ich. Ich wusste, genauso wie du, dass wir das nicht mehr lange aushalten würden. Ich nahm deine Hand erneut, aber dieses Mal saßen wir nur schweigsam nebeneinander. Wir gingen ein letztes Mal unsere Gedanken durch. Ich fühlte keinen Schmerz mehr, ich habe diese Welt schon seit sehr lange Zeit aufgegeben. Eine Welt, in der Kapitalismus das wichtigste ist, das Wohlergehen und die Ehre anderer in den Dreck gezogen wird, Kindern ihre Kindheit beraubt wird, Liebenden die

Liebe verboten wird, Lebende zu Toten ernannt werden und alle sich hassen. Ein letztes Mal sahst du zu mir und gabst mir einen lieblichen Kuss. Wir wussten beide, es ist Zeit, um frei sein zu können. Unsere Hände schlossen sich fester, ebenso wie unsere Augen. Nun schlafen wir in Frieden, abseits von der grauen und farblosen Welt.