Gedichte
Des Stiefmütterchens Tränen

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"Nein Kind, ich weine nicht WEGEN Dir, sondern ich weine MIT Dir!"
Veröffentlicht am 24. März 2014, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Unter dem Pseudonym MerleSchreiber veröffentliche ich seit dem Jahre 2012 Gedichte und kleine Kurzgeschichten. Neben Alltagsthemen möchte ich auch tabuisierte Lebenswelten so aufbereiten, dass sie das Interesse und den Zugang zu den Herzen der Leser finden.
Nein Kind, ich weine nicht WEGEN Dir, sondern ich weine MIT Dir!

Des Stiefmütterchens Tränen

Des Stiefmütterchens Tränen


"Es gibt nichts Schlechtes, was nicht auch etwas Gutes in sich birgt", pflegte meine Großmutter zu sagen. Stimmt - und (auch) ein Regentag kann wunderschöne Motive hervorbringen....








Text und Bild:

Copyright by MerleSchreiber

(Ende März 2014)






Übermütig

war er heut - der Wind

ist kichernd übers Land gezogen

und hat - just wie es ihm gefiel

Wolken hin und her verschoben

gleich Mühle- oder Schachfiguren.

Mir missfiel des Windes Spiel

und grad so, als hörte er mein Murren

setzte er rotzfrech noch eins drauf

färbte flugs ne` Wolke schwarz

und ließ dem Regen freien Lauf.

Doch wär dies alles nicht gescheh`n
hätt` ich Stiefmütterchens Tränen

wohl sicher nicht geseh`n.

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Hörbuch

Über den Autor

MerleSchreiber
Unter dem Pseudonym MerleSchreiber veröffentliche ich seit dem Jahre 2012 Gedichte und kleine Kurzgeschichten. Neben Alltagsthemen möchte ich auch tabuisierte Lebenswelten so aufbereiten, dass sie das Interesse und den Zugang zu den Herzen der Leser finden.

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PuckPucks Ist schon toll, liebe Merle, was so`n "Stiefmütterchen" für Stürme aushält und immer noch das Herz erfreut. Ob nun "Stiefmütterchen" oder andere Blumen, Frauen sind einfach wundervoll in ihrer Kraft :o)
Lachende Grüße
Judith
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Merle,
das sind berührende Zeilen, die mich schon seit gestern beschäftigen.
Der Wind, der eine große Rolle spielt, alles durcheinanderwirbelt, verdunkelt, aber auch sehen lässt.
(Stiefmütterchens Tränen).
In Verbindung mit dem wunderschönen Foto sicher deutlich, aber ich denke, es ist mehr, wenn ich deinen Teaser lese. Jemand spricht und weint, zeigt sein Leid, tröstet aber zugleich. Das großgedruckte WEGEN und MIT DIR nimmt eventuelle Schuldgefühle.
Es erinnert vielleicht auch an Märchen, in denen Stiefmütter fast immer böse dargestellt werden.
Wie ist das im wahren Leben? Mit Sicherheit anders.
Dein Gedicht - so gut formuliert - wirft für mich Fragen auf, gibt Anstöße.
So ganz bin ich mir noch nicht im Klaren, vielleicht liege ich völlig falsch.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Liebe Enya, ich freue mich sehr, dass du dich mit diesem kleinen und zugegebenermaßen sehr verklausuliertem Text auseinandergesetzt hast. Ich erlaube mir jetzt einfach, meine Erklärung, die ich zu einem früherem Kommi von Andreas geschrieben habe, hier nochmal für Dich hereinzusetzen:
Der Wind steht dafür, dass das Leben/das Schicksal oft in Familien völlig neue Konstellationen herstellt, alles durcheinander bringt. Die verschobenen Wolken, das sind die Kinder, die mit neuen Bezugspersonen klar kommen müssen, ob sie wollen oder nicht.
So, und nun kommt es noch schlimmer, die schwarze Wolke und der Regen versinnbildlicht die Krise, die das Neue auslöst. Jetzt kommt die neue Mutter, die - in der allgemeinen Meinung und insbesondere in Märchen – böse Stiefmutter ins Spiel. Nun hat es die aber gewiss auch nicht leicht. Sie leidet selbst unter der Situation und sieht aber auch den Schmerz des Kindes, weil es ja sein gewohntes Beziehungsgeflecht und in der Regel auch mindestens ein Elternteil (zumindest im Alltag) verloren hat. Deshalb der Satz: Ich weine nicht ÜBER Dich (z.B. weil ich dich nicht mag/weil du meine neue Beziehung mit deinem Vater störst), sondern ich weine MIT Dir, weil Deine Situation, genau wie meine schwierig ist und ICH DAS SEHE und FÜHLE. Und dies könnte das Fundament für ein gutes „Zusammenwachsen“ werden!!!

Nochmals vielen Dank, liebe Enya und herzliche Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Merle,
danke sehr für deine Erklärung.
So falsch lag ich dann ja nicht.
Es stimmt - in derart neu zusammengewürfelten Familiengefügen ist es mitunter für alle schwer, einen Platz zu finden und trotzdem eine Gemeinschaft zu bilden.
Und ich finde es wichtig, da eben genau hinzusehen und sich auch einmal in die Lage des anderen zu versetzen.
Für Kinder ist es besonders schwer, sie brauchen unbedingt das "Mitfühlen".
Großartig, wie du das im Gedicht symbolhaft dargestellt hast.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine "Einfach" schön!!
Dankeschön
LG Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Hab vielen Dank für Dein schönes Feedback, liebe Loraine.
Herzliche Grüße und einen schönen Wochenbeginn, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe merle ,
gern war ich nochmal dein gast ,
und finde deinen vers immer noch gut .

lieben gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Hab vielen Dank, lieber Rainer.
Einen schönen Sonntagabend, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Zuerst - Das Innenfoto ist klasse!!!
Zum Gedicht - Beim ersten Lesen habe ich leise geahnt, dass es nicht "nur" um die Blume geht. Der Teaser deutet ja schon darauf hin.
Nach deiner Erklärung weiter unten bin ich wieder einmal begeistert, mit wieviel Feingefühl und Tiefsinn du die Botschaft verpackt hast, liebe Merle.

Es ist nicht immer einfach in diesen zusammengewürfelten Familien, aber zum Glück gibt es ja auch die glücklichen Beispiele, in denen alle schnell ihren neuen Platz finden und das "Projekt" sehr gut meistern.
Liebe Grüße
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber So ein schöner und gutüberlegter Kommentar von Dir und so lange keine Antwort und kein Dankeschön von mir. Das tut mir leid, liebe Sabine. Aber jetzt: DANKE VIELMALS und liebe Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
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