Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 12

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 12"
Veröffentlicht am 05. März 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Iakov Kalinin - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 12

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 12

Einleitung



Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand

eines Bürgerkriegs steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 12 Auf dem Weg


Niemand weiß, wieso das alte Volk unterging. Kurz bevor die ersten Menschen ihren Weg aus dem Norden in die Herzlande fanden, verschwanden sie einfach. Manche glauben, ihre Magie habe schlicht versagt, dass die Natur den Raub, den die Zauberer an ihrer Ordnung begingen, irgendwann nicht mehr duldete. Kann man sich das Chaos vorstellen, als tausende von Zaubern gleichzeitig versagten und die lichtspendenden Kristalle der alten Städte plötzlich dunkel wurden? Als ganze Gebäude vom Himmel stürzten, weil die

Magie sie nicht länger zu tragen vermochte? Andere glauben, das alte Volk habe sich in seinem ewigen Streben nach Macht gegeneinander gewandt und ein Zauber schrecklicher als alles, was der Sanguis-Orden entfesseln kann habe sie alle hinweggefegt. Wichtig ist nur, dass sie fort sind. Alles , was von ihrer Zivilisation blieb sind die geisterhaften Hallen und Ruinen, die sich überall auf der Welt finden lassen, sei es tief im Norden im ewigen Eis der Gletscher, in den Wäldern und Äckern der Herzlande oder so weit im Süden wie Helike. Eine Gesellschaft, derart durchwirkt

von Magie, das noch heute, Jahrtausende nach ihrem Verschwinden magische Kristalle und Artefakte aus ihren verfallenen Palästen und Siedlungen geborgen werden können. Aber mehr ist von ihnen letztlich nicht geblieben. Nur in der fliegenden Stadt lässt sich noch ein Blick auf die einstige Herrlichkeit ihrer Schöpfungen erhaschen. Die goldenen Hallen und fliegenden Inseln wurden im Laufe der Jahrtausende seit der ersten Kaiser-Dynastie immer wieder umgestaltet und neu erbaut. Die Stadt hat Belagerungen, Bürgerkriege, die kurzzeitige Herrschaft der Gejarn und die drei

Marionettenkaiser der Ordeal-Dynastie überstanden. Und doch ist genau hier die Macht jener verschollenen Zivilisation immer noch spürbar. Macht, die heute nur noch in den Adern weniger Menschen fortlebt. Würden unsere heutigen Zauberer einem der alten Magier gegenüberstehen, wir würden erkennen müssen, das wir trotz all unserer Studien, trotz unserer Technologie und todbringenden Pulver nichts als Kinder wären. Vielleicht sollten wir dankbar dafür sein, das das Blut des alten Volkes nur wenigen gegeben ist. Und vielleicht sollten und ihre alten Hallen als Warnung dienen. Am Ende bleibt selbst von den größten Imperien nur das eine übrig,

wenn sie anfangen sich zu überschätzen: Eingefallene, düstere Säle, in denen das Geflüster der Ahnen wiederhallt. Und einige wenige ihrer Blutlinie, die den Tod in die Welt zu tragen vermögen… -Wehklagen der Steine : Über die Artefakte des alten Volkes ,, Ich habe doch gesagt, wir sind hier falsch.“ , beschwerte sich Walter de Immerson. Seit einem Tag folgten sie jetzt dem Wasserlauf, ohne auch nur auf ein Zeichen von Leben zu treffen. Wenigstens war es Syle gelungen, ein Reh zu erlegen, so dass sie nicht hungern mussten. Aber schön war dieser

unfreiwillige Ausflug bisher nicht verlaufen. Nebelschwaden trieben über dem Wasser und verwandelten das Umland in eine undurchsichtige graue Suppe. Walter fluchte innerlich weiter. Er konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Bei dem Wetter könnten sie direkt an Kellvian vorbeilaufen, ohne ihn zu bemerken. Wenn er überhaupt wirklich Flussabwärts gegangen war. Aber irgendwie war er sich da sicher. Sie mussten ihn nur endlich finden. In der fliegenden Stadt war ihr Fehlen frühestens beim letzten Morgenappell aufgefallen. Ob man auch schon gemerkt hatte, dass der Erbe des Kaisers fort

war? Kellvian war nicht grade der geselligste Mensch, soweit er ihn hatte kennen lernen dürfen. Entweder er brütete über irgendwelchen Büchern oder er stellte Unsinn an. Und so was sollte mal Kaiser werden… Die einzige Person, die etwas in ihm sah, schien Tyrus zu sein. Und der alte Ordensmeister jagte ihm jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Und das lag nicht nur an seinen entstellenden Verletzungen. Magier waren generell unheimliche Gesellen und der Sanguis-Orden, das waren die schlimmsten… Angeblich hatte kein Außenstehender, Mensch oder Gejarn, seit einhundert Jahren ihre Ordensfestung in den Bergen

nahe der Grenze zu Immerson betreten. Aber wer wusste schon, was die Zauberer planten…. Für ihn gab es im Augenblick wichtigeres, als er zu Syle aufschloss, der ohne ersichtlichen Grund plötzlich stehengeblieben war. ,, Was ist Großer, siehst du schon die Geister deiner Ahnen im Nebel ?“ ,, Nein, aber ich rieche Rauch.“ Walter nahm das Barett einen Moment vom Kopf. ,, Wunderbar, ein Waldbrand…“ ,, Das glaube ich eben nicht. Kommt, es kann nicht weit sein.“ ,, Euer Wort in der Götter Ohr.“ Er Schulterte das Gewehr wieder und folgte Syle weiter über den Kiesstrand.

Tatsächlich schien der verdammte Bär recht zu behalten. Aus dem Nebel tauchten die verkohlten Überreste eines heruntergebrannten Holzfeuers auf. Jemand hatte sich die Mühe gemacht, eine kleine Ummauerung aus Steinen für die Feuerstelle zu bauen. Und ein Stück daneben hatte etwas die Kieselsteine dunkel verfärbt. Jemand hatte hier viel Blut verloren. Aber es gab keine Leiche. Walter war sich unsicher, ob er deshalb erleichtert oder besorgt sein sollte… ,, Bitte sag mir, dass das nicht Kellvians Blut ist…“ , sagte er im Flüsterton. Syle schüttelte den Kopf. ,, Das kann ich nicht sagen. Aber es ist geronnen. Wer

immer hier war, ist möglicherweise schon eine Weile weg. “ Der Gejarn fischte ein Stück verkohltes Holz aus dem heruntergebrannten Feuer. ,, Aber die Kohle ist noch warm. Vielleicht zwei Stunden, bestimmt kaum länger, dann war noch jemand hier.“ ,, Wir holen ihn also ein ?“ ,, Wenn Kell noch lebt.“ ,, Er lebt noch. Sonst brauchen wir erst gar nicht mehr in die fliegende Stadt zurückkehren. Verdammt, wenn ich den erwische…“ ,, Wenn wir Kellvian finden, werden wir ihn höflich auffordern, mit uns zurück zu gehen, weil sonst vermutlich unsere Köpfe rollen.“ , unterbrach Syle

ihn. ,, Na klar. Und ihr glaubt, diesen Sturkopf kümmert das?“ ,, Ihr unterschätzt ihn. Kell mag vielleicht seinen eigenen Kopf haben, aber er ist in Ordnung. Er wird seine Launen nicht über unser Leben setzen.“ ,, Na wenn ihr euch da mal nicht täuscht. Er setzte seine verdammten Launen wie ihr es nennt ja sogar über sein eigenes.“ ,, Vielleicht Herr de Immerson, solltet ihr versuchen euch ein wenig zu entspannen.“ ,, Entspannen ? Wir laufen durch Clanland, jagen einen zukünftigen Kaiser und da ist ein riesiger Blutfleck auf dem

Boden, was bedeutet, dass Kellvian vielleicht bereits tot ist, während wir hier sprechen. Wie soll ich da bitte ruhig bleiben?“ ,, Ich weiß nicht, singt halt ein Wanderlied. Wenn die Gejarn hier euer Geschrei noch nicht gehört haben, dürften sie auch das nicht merken.“ ,, Können wir einfach weiter….“ Nebel trieb über den Fluss, soweit sie sehen konnte. Manchmal erschien es, als würde sich der Dunst sich zu unwirklichen Gestalten und Schemen verdichten. Es hieß ahnen und Geister wandelten nur im Nebel. Aber das war ein Märchen, sagte Jiy sich. Daran war

nichts Wahres. Und es hieß auch, die Geister würden Verrat bestrafen… Jiy erschauerte. Nein, was sie hier tat, war kein Verrat. Kellvian mochte ihr geholfen haben aber… Eine trübe Sonne schimmerte zwischen den Wolken hervor und würde den grauen Schleier auf dem Land sicher bald vertreiben. ,, Kommst du, oder hast du es dir anders überlegt ?“ Kell stand ein Stück weit entfernt und war nur noch als Schatten zu erkennen. Den Kopf hatte er leicht schräg gelegt. Wie ein Vogel, der unsicher wurde… ,, Nein, natürlich nicht. Ich bringe dich an dein Ziel. Soviel schulde ich dir.“ Jiy

beschleunigte ihre Schritte um wieder zu dem Menschen aufzuschließen. Sie schuldete ihm gar nichts. Aber er musste sich sicher fühlen… ,, Du schuldest mir gar nichts.“ , erwiderte er. Als hätte er ihre Gedanken erraten. Aber das war unmöglich. Oder doch nicht ? Sie wusste nur, dass die unscheinbare, nur mit einem Schwert bewaffnete Gestalt dort offenbar alle ihre Wunden in einem Augenblick kuriert hatte. ,, Ich weiß, dass ich so gut wie tot war. Das ich noch hier stehe, verdanke ich dir.“ Er winkte ab. ,, So schwer verletzt warst du

nicht.“ ,, Und jetzt lügst du.“ Sie konnte sich nur an Schemen von ihrer Flucht erinnern. Blutverlust und Fieber hatten alles zu einem undurchdringlichen Wirrwarr aus Sinneseindrücken werden lassen. Aber sie hatte nicht vergessen, wovon sie geflohen war. Das Banner des Adlers und des Löwen, das ohne Vorwarnung über ihre Siedlung hereingebrochen war… Ein wenig Freundlichkeit ändert nichts und wenn dieser Narr von einem Menschen etwas anderes glaubte, dann war er bestenfalls naiv. Kell nickte, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Fast fürchtete sie genau das.

Dann jedoch fügte er hinzu: ,, Vielleicht lüge ich. Und vielleicht bin ich mir selber nicht mehr sicher. Was ist eigentlich mit dir passiert?“ ,, Ich wurde angegriffen.“ , erwiderte sie. So freundlich Kell auch schien, zu aller erst war er ein Mensch. Seltsam, dass sie sich das in Erinnerung rufen musste… Er sollte eigentlich gar nicht mehr atmen. Sie hätte Kell gestern schon töten können, wenn nicht am Fluss, dann als er am Feuer eingeschlafen war. Und doch konnte sie es nicht. Jiy schüttelte die Gedanken ab. Es war egal. Wenn sie ihr Ziel erreichten, würde der Mensch sterben… ,, Das ist nicht sehr aufschlussreich.“ ,

meinte Kell, als sie ihren Weg fortsetzten. ,, Sagte der Mann, der ziellos durch die Gegend läuft, als wäre er vom Himmel gefallen.“ Ich werde dir sicher nicht mehr verraten, als du wissen musst, dachte Jiy. ,, Gesprungen.“ , flüsterte Kell. ,, Wie bitte ?“ Kellvian antwortete nicht. Einen Augenblick sah er auf den Fluss hinaus, auf dem nach wie vor Nebelfetzen tanzten. ,, Irgendetwas…. Ist hier seltsam.“ ,, Wir sind schon eine Weile in Clangebiet.“ Hoffentlich merkte er nicht, was vor sich ging, bis es zu spät war. ,,

Mich wundert eher, das dir das jetzt erst auffällt.“ ,, Und wie weit ist es noch, bis zu den Untiefen, die du erwähnt hast ? ,, Nicht mehr weit, keine Sorge Kell. Das Gebiet hier mag gefährlich sein, aber vor allem….“ Jiy biss sich auf die Lippen. vor allem für dich hatte sie sagen wollen. ,, Vor allem ?“ , wollte Kell wissen. ,, Vor allem, wenn man zu viel redet.“, erwiderter die Gejarn, lauter als beabsichtigt. ,, Du hast aber auch gute Laune.“ , meinte Kell offenbar überrascht. Nur zögerlich ging er endlich weiter, aber offenbar war er jetzt misstrauisch. Oder

wirklich eingeschnappt… Sollte er doch. Er würde ohnehin nicht mehr lange Gelegenheit dazu haben. Sie waren mittlerweile an einer Stelle angekommen, wo der Uferstrand fast völlig fehlte. Nur einige moosbewachsene Steine, die aus dem Wasser ragten boten den Füßen halt. Kell ließ sich davon offenbar wenig beeindrucken. Beinahe schien es dem Menschen ja sogar Spaß zu machen, auf den rutschigen Felsen zu balancieren. Nein nicht nur beinahe. Der verfluchte Kerl grinste breit, während er über einen letzten Felsen setzte und zu ihr zurück sah. ,, Du wirst doch nicht etwa müde ?“ ,

fragte er. Na warte. Das konnte sie auch. Vorsichtig stieg Jiy von Stein zu Stein. Ihre nackten Füße fanden besseren Halt, als Kells Stiefel. Das wäre es noch, dass ein Mensch einen Gejarn beim Klettern übertraf. Sie hatte die andere Seite fast erreicht, als einer der Felsen unter ihr ins Wanken geriet. Es war nicht sonderlich hoch, aber ein Sturz wäre trotzdem alles andere als angenehm. Im flachen Wasser zwischen den Steinen aufzuprallen, das hätte ihr grade noch gefehlt. Jiy machte einen Satz nach vorn, bevor der Felsen kippte. Der Sprung war zu kurz geworden. Sie kam mit den Füßen zwar auf dem letzten

Felsen vor dem Ufer auf, geriet dann aber ins Rutschen. Plötzlich jedoch war eine Hand da, welche die ihre ergriff und sie wieder auf die Beine zog, bis die Gejarn einen sicheren Stand fand. ,, Du wolltest nicht schon wieder baden gehen oder ?“ , fragte Kell spöttisch. ,, Ich weiß nicht, vielleicht haben mich deine Haare erschreckt. Du siehst aus, als hättest du versucht, das selbst zu schneiden.“ Kell strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. ,, Ähm. Genau das.“ Jiy musste wegsehen. Hoffentlich waren sie bald am da.


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Hofdichter Ich bin gespannt wie es weiter geht und wer alles Baden gehen muss^^

lg Ephraim
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EagleWriter Einer nach dem anderen ^^
lg
E:W
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