Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 9

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 9"
Veröffentlicht am 02. März 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Iakov Kalinin - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 9

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 9

Einleitung



Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand

eines Bürgerkriegs steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 9 Flut


Cyrus öffnete langsam die Augen. Kopfschmerzen. Vorsichtig setzte er sich auf. Verflucht, das war gestern keine gute Idee gewesen. Er wusste ja, dass er vorsichtig mit dem Alkohol sein musste, aber das war ein neuer Tiefpunkt.

Blinzelnd sah er sich um. Irgendeine Taverne in Kalenchor. Stühle und Tische lagen übereinander und hier und da konnte er schlafende Gestalten erkennen. Wenn die Schwarzgarde für eines mehr berüchtigt war, als für ihre Disziplinlosigkeit, dann

damit, dass man nicht mit ihnen feierte, zumindest nicht, wenn man am nächsten Morgen Dienst hatte. Licht viel durch die staubigen Fenster und hüllte den Raum in warmes Licht. Die Luft war stickig und schwer. Alkohol, Tabak und der Geruch von Opiumpfeifen, die bei einigen der Offiziere in Mode gekommen waren. ,, Ihr seht so elend aus, da hilft nur weitertrinken.“ , meinte eine ihm bekannte Weißhaarige Gestalt. Erik Flemming wirkte absolut nüchtern, wie er einige Schritte entfernt in einem Schaukelstuhl saß und sich eine Pfeife ansteckte und mit der anderen Hand schon wieder einen Bierkrug an die

Lippen setzte. Cyrus schnappte sich ebenfalls einen noch halbvollen Krug und stürzte den Inhalt hinunter. Mit einem hatte der Arzt Recht. Die Kopfschmerzen schienen sofort etwas zurück zu weichen. Erik stieß derweil eine der am Boden liegenden Gestalten mit dem Fuß an. Diese rührte sich kurz, blinzelte und schlief dann weiter. Der Feldarzt schüttelte den Kopf. ,, Typisch schwarze Garde.“ Cyrus konnte nur nicken. Aber dafür hatte er diese Truppe ja so lieben gelernt. Aufgeregte Rufe von der Straße brachten ihn endgültig zurück zu

Bewusstsein. Vorsichtig setzte er sich auf und stolperte in Richtung Tür. Erik hingegen machte sich keine Mühe ihm zu folgen, sondern blieb sitzen wo er war. Vielleicht war der Kerl doch nicht so nüchtern, wie er tat. Das Sonnenlicht blendete ihn, als er hinaus auf die Straßen trat. Die Gebäude am Hafen waren allesamt innerhalb weniger Wochen erbaut worden und Kalenchor keine mit der Zeit gewachsene Stadt. Das merkte man auch. Alles hier war organisiert, die Straßen verliefen alle grade und bildeten ein Gittermuster, in dem man sich schnell orientieren konnte. Und jeder der Wege war breit

genug um große Karren mit Versorgungsgütern darauf fahren zu lassen. Dutzende einfache Hütten, Schenken und Bretterverschläge reihten sich aneinander und bildeten einen fast perfekten Kreis um den großen Festungsbau im Herzen der Stadt, wo die meisten Gardisten untergebracht waren. Normalerweise herrschte auf den Gassen geschäftiges Treiben. Händler und Ladenbesitzer, die versuchten Vorräte von den Schiffen zu ergattern, Gardisten welche die Wachen an der Grenze ablösten und tausende andere Leute, die ihr Tagewerk verrichteten, von Segelmachern und Zimmerleuten, welche die Flotte im Hafen in Stand hielten, bis

zu den seltenen Gestalten der Zauberer vom Sanguis-Orden. Nun jedoch waren alle Leute erstarrt und blickten geradeaus zum Hafen. Cyrus erging es nicht besser. Das was er sah war völlig unmöglich… Der Ozean schien sich verkehrt zu haben. Statt eine glatte Fläche zu bilden stand das Wasser horizontal in einer gewaltigen, sich langsam auf sie zubewegenden Mauer. Soweit der Horizont reichte sah er nichts als Wasser. Ein Sanguis-Zauberer, der ein Stück entfernt stand hatte den Arm gehoben und murmelte eilige Beschwörungen, aber offenbar nützte das nichts. Die

Flutwelle kam immer noch näher. Cyrus packte den Mann am Kragen seine Robe. ,, Wo ist euer Großmagier ?“ Die Wasserwand konnte unmöglich natürlichen Ursprunges sein. Und wenn sie nicht sofort etwas unternahmen… Der Zauberer hob abwehrend eine Hand, als die Flutwelle den Hafen erreichte. Zu spät, dachte Cyrus. Die ersten Schiffe wurden vom Wasser erfasst und in die Luft geschleudert. Er konnte Holz und Segelmasten splittern hören. Splitter und lose Planken wurden aufgewirbelt. Männer versuchten sich mit einem Sprung ins Hafenbecken vor der Gewalt des Ozeans zu retten nur um wenige

Augenblicke später ebenfalls von der Welle zerschmettert zu werden, die nun die ersten Häuser erreichte und diese mitriss, als wäre es nichts. Cyrus wollte loslaufen, aber seine Beine schienen wie angewurzelt. Mit zunehmenden Schrecken konnte er nur zusehen, wie die Wassermassen Gebäude und Menschen hinwegspülten und dabei kaum gebremst wurden. Seine Hand schloss sich um den Kristall, dem ihn der Magier gestern zugesteckt hatte. Eine schwache, flackernde Barriere aus rotem Licht bildete sich um ihn. Cyrus betrachtete den Zauber einen Augenblick skeptisch. Das hielt doch niemals auch nur einem Schlag stand,

geschweige denn einer Flutwelle. Der verdammte Großmagier hatte ihn verarscht. Wieder sah er auf zu der näher kommenden Flutwelle, die mittlerweile den ganzen Himmel verdeckte. Wasser und Trümmer wurden die Gassen hinaufgespült. Und plötzlich wurde es Dunkel, als die Schwerkraft doch noch die Oberhand über das tobende Wasser gewann. Zum Wegrennen war es längst zu spät… Die Welle brach zusammen und das letzte, was er mitbekam war, wie ihn das Wasser mit sich

riss. Eden besah sich die Zerstörung durch ein Fernrohr. Was vor wenigen Augenblicken noch ein blühender Hafen gewesen war verschwand nun unter dem Ansturm des Ozeans. Lediglich der große Festungsbau im Zentrum der Stadt hielt den Wassermassen noch stand. Auf dem Dach der Anlage kauerten sich dutzende von bunten Gestalten zusammen. Ansonsten war nichts verschont geblieben. Langsam ließ sie das Fernrohr sinken und sah nach Zachary. Der Junge wirkte erschöpft, aber es ging ihm längst nicht so schlecht wie sonst.

Und was er grade getan hatte… Sie war sich nicht sicher gewesen, ob das überhaupt möglich war. Manchmal bedauerte sie es, Zacs Gabe so zu benutzen. Er verstand nicht, was er tat. Und wenn er es eines Tags begreifen würde, dann würde er sie hassen. Zachary schwankte kurz und stützte sich mit einer Hand an der Reling ab um zu verhindern, dass er stürzte. ,, Setzt dich einen Moment .“ , meinte Eden sanft. ,, Was stimmt nicht mit ihm?“ , fragte die Gestalt des Laos , der immer wieder nervös zu der zerstörten Stadt hinübersah. Nur langsam zog sich das

Wasser aus den Straßen zurück und spülte Wrackteile, Tote und Dreck ins Meer. ,, Alles bestens.“ , versicherte Zachary selbst. Die Ringe unter seinen Augen wirkten ein kleines bisschen tiefer, als noch vor wenigen Minuten. Und der Kristall um seinen Hals… War der grade dunkler geworden? ,, Er ist ein Magier oder ? Verflucht ich wusste es gibt noch einen Haken an der Sache.“ Sie sollte eigentlich keinen Laos-Offizier an Deck dulden. Die Kerle waren ihr unheimlich mit ihrer absoluten Ruhe und beinahe stoischen Todesverachtung. Wie hieß er noch Zyle oder

so… ,, Ihr tut ja so, als hätte er die Pest.“ , meinte Eden mit einem warnenden Unterton. ,, Magie ist eine Krankheit.“ Götter, wie freute sie sich darauf diesen Kerl loszuwerden. Aber Geschäft war Geschäft. Trotzdem blieb zuvor noch etwas anderes zu tun. ,, Bringt das Schiff näher an die Stadt und sucht nach Überlebenden. Der Kaiser zahlt gut für seine lebend Gefangenen Offiziere.“ , befahl sie. Sofort lenkte der Steuermann das Schiff herum und einige aus der übrigen Besatzung beganen, das Wasser abzusuchen, während das schwere

Linienschiff auf den zerstörten Hafen zuhielt. ,, Wir nehmen keine Gefangenen.“ , bemerkte Zyle. Überspann den Bogen nicht Freundchen, dachte Eden. Sie musterte den Gejarn einen Moment ernst. Mit der unzeitgenäßen Bewaffnung, bestehend aus Breitschwert und Schild, wirkte er wie eine Legende aus einem früheren Jahrhundert. Aber eine verdammt nervige. ,, Nun, wenn das hier ein Laos-Schiff wäre hättet ihr damit sicher recht. Aber ich schätze wenn euch das nicht passt, könnt ihr gerne an Land schwimmen. Die überlebenden Imperialen freuen sich bestimmt

darauf euch in die Finger zu bekommen…“ ,, Tut, was ihr nicht lassen könnt.“ Zyle winkte ab. ,, Der Blinde beschwert sich, dass die Welt so schrecklich sei, die ihm das Augenlicht nicht schenkte. Dabei hat er sie ja nie gesehen.“ ,, Aber unter Blinden ist der einäugige König.“ , konterte Eden mit einem herablassenden Grinsen. Glaubte sie jetzt ernsthaft ihn überlistet zu haben? Wenn ihn bloß nichts verpflichten würde, würde er diesem Haufen Abschaum zeigen, was er von ihnen hielt. Angefangen bei der verdammten Kapitänin. ,, Käpt’n. Wir haben jemanden

gefunden.“ , rief ein Mann , der ein seltsames Sammelsurium aus Schärpen trug und sich mit einem Eisenhaken über die Reling beugte. Eden trat ebenfalls an den Rand des Decks und spähte ins Wasser. Tatsächlich trieb eine Gestalt in den Wellen. Ein weißhaariger Mensch, wohl schon etwas älter, den eine schwere braune Tasche fast unter Wasser zog. Er grinste seltsam, als er zu den zwei Gestalten an der Schiffs-Reling hinaufblickte und mit einer komisch wirkenden Geste einen unsichtbaren Hut zog. Das gab es doch nicht. Sie hatte eigentlich nicht wirklich damit gerechnet jemanden Lebend zu finden und der Kerl

wirkte putzmunter, nur eben ziemlich nass. ,, Entschuldigen sie Sir und Madam Luchs. Es sieht so aus, als fände ich mich ein einer recht… unangenehmen Situation wieder. Es wäre wohl nicht zu viel verlangt, sie zu bitten mich an Bord zu nehmen?“ Und ganz bei Trost war er offenbar auch nicht. Er musste doch längst Verstanden haben, was hier vor sich ging. Eden schüttelte den Kopf. Heute schien wirklich alles anders als erwartet zu laufen. ,, Worauf wartet ihr noch ? Bringt ihn an Deck.“ , rief sie und einige ihrer Leute machten sich daran, den Fremden aus dem Wasser zu fischen.

Dieser verlor kaum Zeit und verbeugte sich mit einer übertriebenen Geste vor seinen Rettern. ,, Erik Flemming, Regimentsarzt der kaiserlichen Garde. Und wie ich erkennen konnte befinde ich mich auf der Windrufer? Netter Name übrigens, aber wie mir geläufig ist ein Piratenschiff.“ Irgendetwas an dem Mann war ganz klar seltsam, entschied Eden für sich. Vielleicht hatte er auch nur ein paar Schrauben locker. Zumindest war er viel zu höflich. Aber das Spiel beherrschte sie auch. ,, Nun ihr sagt, ihr seid ein Gardearzt ? Ich habe gehört eure Zunft steht bei den

Regimentern doch ganz hoch im Ansehen.“ ,, Hoch genug um für meine… Sichere Überfahrt und ähm.. Übergabe gut zu zahlen.“ , meinte er vergnügt. Oh er war sich vollkommen klar, wo er sich befand, dachte Eden. Also hatte er doch nur einen leichten Knacks. ,, Aber ich würde euch doch bitten auch noch meinen Gefährten raus zu fischen. Ein ziemlich großer Wolf. Habe gehört, die stinken furchtbar wenn ihr Pelz nass wird. Und das möchte ich uns allen ersparen. Er ist Hauptmann seiner Garde, hatte ich das erwähnt?“ Eden schüttelte den Kopf. ,, So leid mir das tut, aber wir haben außer euch

niemanden…“ Zyle war derweil selber an die Reling getreten und suchte den Ozean ab. ,, Da ist tatsächlich noch jemand im Wasser.“ , rief er. Eine einzelne Gestalt, die Kopfüber in den Wellen trieb. Er konnte es selbst nicht ganz verstehen. Wie hatte überhaupt jemand den magischen Tsunami überlebt? Hoffentlich wurden nicht noch mehr angespült, die Verzögerung war jetzt schon groß genug. Es war tatsächlich ein Gejarn, den die Crew mit einiger Anstrengung an Bord gehievt bekam. Cyrus öffnete blinzelnd die Augen.

Offenbar lag er auf einem Holzboden, der langsam zu schwanken schien. Ein Schiff... ,, Und ich dachte, der Tag könnte endgültig nicht schlimmer werden.“, stöhnte er, als er in die umgebenden Gesichter sah. Offenbar war der Schutzzauber sein Geld doch wert gewesen. Nur ob ihm das viel nützte war eine andere Sache. Wenigstens eine der Gestalten erkannte er wieder. ,, Hey, Cyrus ich dachte immer die meisten Gejarn können gar nicht schwimmen..“ , meinte Erik gut gelaunt, während er ihm auf die Füße half. ,, Ein bösartiges Gerücht.“ Ein gutes hatte das ganze gehabt. Seine

Kopfschmerzen waren wie weggepustet. Auch wenn er sich nach wie vor nicht sicher war, was eigentlich vor sich ging. Das waren keine Gardisten, soviel stand fest. Und der Hafen… Er blickte in Richtung Festland und konnte nichts sehen, als eine gewaltige Wasserfläche, aus der etwas hervorragte, das mal ihre Garnisonsfeste gewesen sein könnte. ,, Hättet eine der Herren die Güte, unsere Gäste erst einmal unter Deck zu bringen ?“ , fragte Eden in die Runde. Ein Gejarn, ebenfalls ein Wolf trat vor. ,, Hier entlang Clanbruder. Und ihr auch Mensch. Verhaltet euch ruhig und ihr seht eure Heimat bald

wieder.“ ,, Ich muss euch warnen. Ich bin ein schlechter Gast.“ , meinte der Militärarzt. ,, Das letzte Mal hatte mich der Fürst von Vara an die Universität geladen und…“ Zyle sah den zwei Neuankömmlingen an Bord nur kopfschüttelnd nach, während sie unter Deck gebracht wurden. Bei Laos, worauf hatte er sich hier eingelassen. Der Richtblock erschien ihm kurz wie die bessere Option. Gab es auf dieser Welt denn nur noch Narren? Hoffentlich würde die Reise schnell vorbei gehen….


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Hofdichter Ein schönes Aktionfeuer !
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Danke. Muss ab und an auch mal sein.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Piraten, Tsunami und ein Schiff voller Narren.
das gefällt mir.
lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter 
Vielleicht auch noch ein Käfig voller Helden^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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