Fantasy & Horror
Magische Wellen

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"Magische Wellen"
Veröffentlicht am 10. Februar 2014, 34 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Magische Wellen

Magische Wellen

Kapitel 1

Du warst der Wind unter meinen Flügeln, lehrtest mich zu fliegen. - Hammerfall „Die Zeit heilt keine Wunden, weißt du?“, sagte sie, „die Wunden verheilen nie, man gewöhnt sich nur an den Schmerz. Aber Süße, es wird alles immer gut. Man schafft das, verstehst du?“ Kat sah sie mit großen Augen an. Mit großen, verweinten Augen. Ein Schimmer lag auf ihren grünen Augen. Es kam ihr so irreal vor. Das alles, wieso ist das passiert? „Mein Leben hat keinen Sinn mehr“, ließ Kat verlauten und sah dabei ihre beste Freundin Meg

an. „Jetzt verstehe ich das alles. Es ist einfach so. Das ganze verdammte Leben ist nutzlos. Wertlos. Wie soll ich denn ohne ihn leben? Er ist gegangen – und er kommt nicht mehr zurück. Ich wurde zurückgelassen. Wie einen ausgesetzten Hund. Ich sitze an der Leine, angebunden an ein Straßenschild und sehe ihm mit traurigen Augen hinterher, wie er wegfährt. Es hat keinen Sinn, Meg. Alles hat keinen Sinn. Nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich muss los.“ - „Kat!“ Kat stand auf, nahm sich ihre Handtasche und Jacke und stürmte aus Megs Wohnung. Sie rannte ihr hinterher, die Treppen hinunter aber Kat war schon

weg. Es war zu dunkel, um noch irgendetwas sehen zu können. Verzweifelt tippte sie Kats Nummer immer und immer wieder doch sie nahm nicht ab. Erschöpft sank sie auf ihr Bett und konnte nicht anders als zu weinen. Sie kannte Kat. Und wenn die sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht sie das durch. Aber würde sie so weit gehen? Sie wusste es nicht. Sie wusste auch nicht, was sie tun sollte. Letztendlich beschloss sie, zu Kat nach Hause zu gehen. Sie parkte das Auto vor dem Haus, obwohl kein Licht brannte. Das Sturmklingeln brachte nichts, niemand öffnete die Tür. „Kat?!“, brüllte Meg in der Hoffnung, sie würde doch

noch die Tür öffnen. Auch das half nicht. Liebe Leser, das ist der Anfang. Der Anfang einer unglaublichen Geschichte, die wohl größtenteils meiner Fantasie entsprungen ist. Einige Elemente sind aus meinem eigenen Leben enthalten. Einem Leben, das alles andere als leicht für mich ist. Diese Geschichte hat kein Happy End. Nichts wird gut werden. Es soll keine normale Geschichte sein. Es soll fesselnd sein, es soll süchtig machen, es soll mehr als nur eine einfache Fantasy Geschichte mit Friede, Freude, Eierkuchen sein. Ich hoffe, ich kann einige Überraschungsmomente

einbauen, Spannendes. Einfach eine passable Geschichte, die nicht allzu langweilig wird. Viel Spaß! Der kalte Wind blies Kat ihre schwarzen Haare ins Gesicht. Es war zwecklos, sie wieder hinters Ohr zu schieben, denn der nächste Windstoß kam. Sie gab auf. Sie weinte noch immer aber niemand schien es zu hören. Entweder hörte sie wirklich niemand oder die ignorante Menschheit wollte sie nicht hören. Sie war auf dem Weg zu einer Bar, in der sie sich gehörig volllaufen lassen konnte. Auf dem Weg dorthin sah sie die Brücke. Ja, eine Brücke. Ihre Gedanken drehten sich. Er

war weg. Er hatte sie alleine gelassen. Und immer wieder schwirrte ihr das Wort „alleine“ durch den Kopf. Sie hatte Freunde, eine Menge. Ihre beste Freundin Meg wäre immer da gewesen. Aber es war ihr egal. Sie fühle sich alleine und einsam, und das würde sich nicht ändern. Ein Kampf herrschte in ihr. „Ja, tu es, er hasst dich und er hat dich alleine gelassen“ - „Nein, bitte nicht, das ist keine Lösung“. Sie stand eine gefühlte Stunde auf dem Gehweg mit Blick auf die Brücke geheftet. Es war still, keine Autos, nur die gedämpften Gespräche der vorbeiziehenden Menschen. Plötzlich setzte sie sich in Bewegung. Schritt für

Schritt. Kleine und zögernde, aber immerhin Schritte. Sie beschleunigte sich nicht, langsam und monoton ging sie auf die Brücke zu. Ihre Gedanken waren frei von allem, sie spürte keinen Schmerz mehr, denn sie wusste, bald würde es vorbei sein. Sie brauchte keinen Schmerz mehr spüren. Es war eh zu spät und sie wollte nicht über ihre Schulter zurück sehen. „Ich lasse alles hinter mir zurück. Was habe ich zu verlieren? Meg kommt klar. Meine Eltern haben seit Jahren nicht mehr mit mir gesprochen, also, wer würde sich denn bitte für mich interessieren?“, murmelte sie ganz leise auf ihrem Weg. Ein letztes Mal ging sie alles durch. Sie sah Megs

rote Haare. Jeden Tag so perfekt geglättet. Ihr wunderschönes Lächeln und die blauen Augen. Sie sah auch ihren Exfreund. Seine blonden Haare. Seine definierten Gesichtszüge. Die selben blauen Augen wie Weg. Ja, Steff war perfekt in ihren Augen. Alles war so fein, und er konnte so ein lieber Mensch sein. Gefühlvoll und ein toller Mensch. Aber er hat sich verändert und das nicht zum Guten. Kat schluckte. Sie hörte das Rauschen, roch den Geruch von Wasser, sah die verzerrte Spiegelung des Mondes auf dem Wasser und schmeckte das Blut, als sie sich auf die Lippe biss. Sie setzte einen Fuß auf das Geländer. Der andere

folgte. Sie wollte frei sein und fliegen. Zumindest für eine kurze Zeit den Fall genießen. Ein letzter Atemzug und man hörte den Aufprall eines Körpers auf der Wasseroberfläche. Sie spuckte, gurgelte verzweifelt, doch die Wassermassen brachen über ihr, ihre nassen Klamotten zogen sie nach unten und schon bald gab sie den Kampf auf. Sie war bewusstlos und doch spürte sie eine Hand ihren Fuß schnappen. Die Hand zog sie weiter nach unten auf den Grund. Eine Linie aus Blut zog sich durch das klare Wasser als sie sich den Kopf an einem spitzen Stein stieß und Kat verlor komplett ihr Bewusstsein. Sie öffnete die Augen. Und sah ein

goldenes Gesicht. Sie schrie.

Kapitel 2

„Shh! Beruhige dich erst mal! Du wärst beinahe ertrunken!“, flüsterte ein gebräunter schwarzhaariger junger Mann, „du wärst beinahe ertrunken. Ich habe dich aus dem Fluss gezogen. Geht es dir halbwegs gut?“ Kat konnte nicht anders als hektisch mit den Armen zu wedeln und versuchen, sich aufzurichten. Das klappte aber nicht, also fiel sie wieder nach hinten. Sie versuchte sich zu beruhigen und fragte: „Wer bist du? Wieso ist es Tag? Wie lange war ich im Fluss? Was ist das hier alles? Was ist LOS?!“ - „Hey, immer mit der Ruhe. Ich bin Jamie. Wie ich bereits

sagte, du warst plötzlich im Fluss und ich habe dich herausgefischt. Wieso sollte kein Tag sein? Ist doch eine ganz normale Uhrzeit.“ Sprachlos betrachtete Kat ihre Umgebung. Da war die Brücke. Aber sie sah komisch aus. Irgendwie alt. Eine Menge Bäume und viel Gras am Ufer. Und wo war die Straße, wo waren die ganzen Häuser, die Autos, die Skyline? Ihr wurde wieder schwarz vor Augen. Als sie aufwachte fand sie sich in einer kleinen Hütte neben einem Feuer eingewickelt in einer braunen Felldecke. „Na, wieder wach? Muss dich ganz schön mitgenommen haben. Es ist schon später Abend. Ich habe dich

abgetrocknet.“ Sie schluckte. „Jamie war dein Name, richtig? Wo sind wir hier?“ - „Richtig. Wir sind in meiner Hütte.“ - „Nein, nein, in welchem Land, Ort, was auch immer? - „In Maerd. Wieso fragst du denn? Was ist denn los mit dir?“ - „Maerd?! Willst du mich verarschen?! Ich komme aus England! Ich weiß nicht mal, wo Maerd ist! Das ist alles ein Alptraum. Ich bin von der Brücke gesprungen um zu sterben! Ich kann nicht mehr! Mein beschissenen Leben ist ein Alptraum! Und jetzt wache ich hier auf bei einem wildfremden Typen und ich lebe immer noch, ich sitze hier irgendwo fest und hab keine Ahnung wo ich hin soll, was ich tun soll!“ Sie

fing zu weinen an. Jamie rutschte zu ihr und nahm sie in den Arm. „Beruhige dich. Aber was ist England? Davon habe ich noch nie gehört. Willst du mir davon erzählen?“ Sie war unentschlossen. Er würde ihr ja eh nicht glauben. Dass sie in England in den Fluss springt um zu sterben und hier irgendwo aufwacht. Das ergab keinen Sinn. Und das sagte sie auch: „Du würdest mir nicht glauben, es macht keinen Sinn“. - „Oh, ich habe schon eine Menge gehört.“ Für einen Moment herrschte Stille. Nur das knistern des Feuers war zu hören. Und ein Heulen. „Sind das Wölfe?!“, schrie sie entsetzt auf. „Ja, aber die tun dir nichts. Sie kommen nur öfters vorbei,

um Fleischabfälle zu fressen. Sie kennen mich schon. Keine Angst.“ - „Sag mal, Jamie, wo wir von Fleisch reden. Hast du etwas zu essen für mich? Ich sterbe vor Hunger.“ Er kramte einen Laib Brot aus dem kleinen Regal am Ende der Hütte hervor, zusammen mit einem Stück Käse. „Mehr habe ich leider nicht mehr. Aber ich gehe morgen jagen. Du kannst gerne hier bleiben. Etwas Gesellschaft tut gut. Ich mag es nicht, hier so abseits zu leben. Seit mein Vater von einem seiner Jagdzüge nicht mehr zurückkam ist es ziemlich langweilig. Aber sowas passiert, weißt du. Die Bären, andere wilde Tiere. Es ist gefährlich.“ Während sie ihr Brot

aß dachte sie nach. Jagen. Abgeschieden. Abwesend starrte sie ins Feuer. Und wieder dachte sie. Jagen. Abgeschieden. Diese Hütte. Wo bin ich hier nur gelandet? Was hat das zu bedeuten? Sie saß eine Weile am Feuer und dachte nach, bis Jamie die Stille durchbrach. „Willst du mir wirklich nicht erzählen, wo du herkommst? Deine Kleidung ist auch anders als meine. Ich habe ganz normale Stoffsachen an. Was ist das für eine Hose? Und diese Dinger auf deinem Gürtel. Dieselben Dinger hast du auf deinen Stiefeln. Und schwarze Fingernägel, du arbeitest doch nicht als Kohlearbeiterin?“ Wider ihren Willen musste sie lachen. „Nein. Diese Hose ist

eine Jeans. Jeder trägt Jeans, da wo ich herkomme. Die Dinger auf meinem Gürtel und meinen Stiefeln heißen Nieten. Und ihr kennt nicht mal Nagellack? Bin ich in der kompletten Wildnis gelandet oder im Mittelalter? Welches Jahr haben wir?“ Mit offenem Mund starrte er sie an. „Jeans.. Nieten.. Ich verstehe gar nichts. Aber wie gesagt, erzähle mir etwas über England, ich bin sehr neugierig. Und was meinst du mit Jahr? Sowas benutzen wir nicht.“ Seufzen erklang und sie gab nach. „Also, Jamie. Zu aller erst: Hast du jemals von Handys, Fernsehern, Autos, Strom gehört?“ - „Nein. Was ist das?“ Ein noch lauteres Seufzen. Er setzte sich

gegenüber von ihr ans Feuer und lauschte. Also erzählte sie ihm von Handys, Fernsehern, Autos und Strom. Sie erzählte ihm, wie sehr sie ihre Freundin Meg vermisst, die Trennung von ihrem Freund Steff, der sie für eine andere verlassen hat und dass sie sich das Leben nehmen wollte. Bis zu dem Punkt, an dem sie gespürt hat, dass sie jemand nach unten zieht. Danach nichts mehr, bis sie am Ufer aufwachte. Zu ihrer Überraschung wirkte er nicht einmal ansatzweise überrascht. Alles, was er mit einem Stirnrunzeln sagte war „Erstaunlich“. „Du findest das nicht komisch? Ich bekomme fast die Krise.

Ich will nach Hause. Ich will in mein Haus zurück, ich will den Fernseher anmachen und einschlafen dabei.“ Er antwortete nicht. Er sah sie nur an und lächelte. „Wieso lachst du?“ - „Ich lache nicht, ich lächle. Ich finde es in der Tat komisch, und ich habe keine Ahnung, wieso du hier gelandet bist. Aber ich finde es toll. Irgendwie. Ich kann deine Verzweiflung verstehen und vielleicht bin ich egoistisch zu behaupten, dass es mich freut, aber ich genieße deine Anwesenheit. Trotzdem wünschte ich, ich könnte dir helfen.“ Sie nickte, sagte leise danke und lächelte müde. „Mir ist kalt. Kannst du Holz nachlegen?“ Ein Kopfschütteln war die Antwort. „Naja,

wenn dir so kalt ist kann ich mich ja zu dir legen. Nur, wenn das okay ist.“ - „Mir bleibt ja nichts anderes übrig.“ Er kroch zu ihr unter die Decke und zum ersten Mal fielen ihr seine Augen auf. Sie waren dunkelbraun und er hatte schöne, geschwungene Wimpern. Leise sagte sie gute Nacht und döste ein.

Kapitel 3

Sie wurde durch ein Krachen geweckt. Sie schrak auf. Jamie war weg. „Jamie?“, rief sie zögerlich. Ein schwarzer Wuschelkopf erschien bei der Tür, durch die Lichtstrahlen fielen. „Was ist los? Bist du okay?“, fragte er besorgt. „Ja, ich schon. Was war das Krachen?“ - „Ich hacke Holz. Du bist etwas paranoid, kann das sein?“, fragte er sie lachend. Sie stand auf, gab ihm eine scherzhafte Ohrfeige und lachte. „Kann ich dir helfen? Wenn ich schon nicht weg kann oder zumindest ich noch nicht rausgefunden habe wie, kann ich mich ja nützlich machen. Außerdem will

ich mich mal genauer umsehen hier.“ - „Ähm, das hier ist eigentlich alles Männerarbeit. Holz hacken, jagen und all das.“ - „Oh, wenn du wüsstest, was Frauen für Arbeiten erledigen in England!“ Verdutzt schaute er sie an, sagte aber nichts. Sie trat aus der Tür und wurde prompt von der Sonne geblendet. Als sie wieder klar sehen konnte, stand ihr der Mund offen. Eine wunderschöne große Wiese, ein Wald, es war warm und eine angenehme Brise herrschte, sie hörte Insekten durch die Luft schwirren. Die Hütte war auf einer Anhöhe, sie hatte alles im Blick. Es war das Paradies. Ein jeder Promi würde sich hier eine

Ferienwohnung „in natürlicher Umgebung“ kaufen. Vor der Hütte stand eine Bank, Jamies Baumstumpf, auf dem er Holz hackte sowie ein Trog, der mit Wasser gefüllt war. Es führte ein kleiner Sandweg nach unten, durch eine Wiese voll mit Blumen. Rot, gelb, orange. Sie musste sich erinnern, zu atmen, so erstaunt wie sie war. „Jamie, das, ich meine, wie, Jamie, das ist WUNDERSCHÖN. MEHR als nur wunderschön. So viel Natur haben wir in der Stadt gar nicht mehr. Sowas sieht man selten. Das ist so überwältigend.“ Er stellte sich neben sie, sah hinunter auf die Wiese und lächelte. „Mir gefällt es auch. Wollen wir später runter zum

Fluss gehen? Heute ist es noch warm, da kann man baden. Und die Gegend kann ich dir dort auch besser zeigen.“ Baden. Durch die ganze Hektik dachte sie an so was gar nicht mehr. Dusche? Was ist das. Nach ihrem Tauchgang im Fluss wollte sie aber auch gar nicht mehr daran denken. Davon hatte sie genug. „Abgemacht. Aber nur, wenn ich dir jetzt helfen darf.“ - „Ich will dich nicht alleine rumstreifen lassen, das ist gefährlich. Schon gar nicht im Wald. Warum räumst du nicht etwas in der Hütte auf? Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Mag ich nicht.“ Er lachte. Die Hütte war nun lichtdurchflutet und

endlich konnte sie alles sehen. Gestern Nacht war es einfach zu dunkel. Neben der Tür stand das Regal mit dem Brot, in der Mitte der Platz für das Feuer, ein paar Felldecken, weitere Regale an den Wänden. Diese waren voll mit Pfeilen und Bogen, Gläsern, Obst und Gemüse. Eigentlich ziemlich gemütlich. Wo sollte sie das sauber machen? Diese Frage stellte sie ihm. Anscheinend sollte sie etwas Ordnung in die Regale bringen. So ordnete sie Pfeile und Bogen, stellte die Einmachgläser in eine Reihe, fand sogar ein Buch. Das war nicht gerade viel Arbeit. Also kam sie nach 10 Minuten aus der Hütte. „Das nennst du Arbeit? Das ist ja gar nichts.“ - „Ich bin eh

fertig mit Holz hacken. Wenn du willst können wir jetzt runter zum Fluss.“ Kat war einverstanden. „Aber Jamie, warte Mal. Ich habe keine Klamotten. Ich kann nicht wochenlang mit den selben Klamotten rumlaufen. Außerdem sehe ich schrecklich aus. Die Kleidung ist vielleicht trocken aber sie sieht dementsprechend aus.“ Er musterte sie. „Ja, das stimmt. Ich habe zwar Hemden und Hosen übrig, aber ich weiß nicht, ob die dir passen. Morgen geht’s los ins Dorf. Dort verkaufe ich mein Wild. Ich jage heute etwas mehr, dann können wir dir ein paar Sachen kaufen. Auf dem Weg nach unten brach sie die Stille. „Jamie?“ - „Hm?“ - „Wieso tust du das

alles für mich? Hast du so viel Geld überhaupt?“ - „Ich tue das, weil ich dich mag. Und ich komme über die Runden, keine Sorge. Ich habe ja so gesehen alles. Feuerholz, Fleisch, Fisch. Nur Obst, Gemüse, Pfeile und solche Dinge muss ich kaufen. Aber auch nicht täglich, also komme ich mit dem Verkauf von meinen geschossenen Tieren ganz gut über die Runden.“ Kat antwortete nicht. Am Fluss angekommen gab es ein weiteres Problem. „Ähm, Jamie, in was soll ich baden? Ich will nicht gerne in meiner Unterwäsche baden. Und schon gar nicht nackt. Zumindest nicht vor dir.“ - „Ist das so ungewöhnlich nackt

zu baden?“ Mit diesem Worten zog er sein weißes Hemd aus. Nun ja, es sollte mal weiß gewesen sein. „Äh, Jamie, wartest du damit bitte?“ Sie wurde puterrot. „Okay, ich muss baden, ich stinke, drehst du dich bitte weg, bis ich fertig bin? Das wäre....lieb von dir.“ Er grinste, trotzdem willigte er ein. Es war ein gutes Gefühl die Klamotten los zu werden. Sie zog sich aus und ging langsam in den Fluss. Es war eine seichtere Stelle und das warme Wasser schmeichelte ihrer Haut und als sie sich sauber fühlte war sie enttäuscht, wieder in ihre dreckigen, mit Schlamm besudelten Klamotten anzuziehen. Aber es half nichts. „Ich bin fertig.“ -

„Schön“. Vor ihren Augen riss er sich die Hose runter und sie konnte gar nicht anders als auf sein bestes Stück zu glotzen. Wieder wurde sie rot, doch er lachte laut. „Sei nicht so schüchtern!“ Ihr zuliebe zog er sich nach dem Baden wieder seine Hose an. Gemeinsam saßen sie am Ufer. Kat spielte mit dem Gras. Es war trocken, und doch feucht. Sie riss einen Halm ab und spielte damit. „Darf ich dich mal was fragen?“, kam es von Jamie, der im Schneidersitz neben ihr saß und ihre Hände beobachtete. „Sicher.“ - „Wie alt bist du? Ich kann das so schlecht einschätzen bei dir.“ - „Was denkst du denn?“ - „Wie gesagt,

ich weiß nicht. 20?“ - „Fast“, meinte sie lächelnd, „Ich bin 22. Und du?“ - „Ich bin 25“. Eine längere Pause entstand. Er musterte Kats Profil. Ihr grünen Augen, die schwarzen langen Haare, die kleine Nase und die vollen Lippen. Dieses Mal brach sie das Schweigen: „Erzählst du mir etwas über deine Familie?“ Er zögerte, willigte jedoch ein.

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Jennziffer

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