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WORKING CLASS HERO - Gedichte für "Arbeiter"

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"WORKING CLASS HERO - Gedichte für "Arbeiter""
Veröffentlicht am 25. Januar 2014, 34 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Ingo Grinowski
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ingo Grinowski ist ein angehender, deutscher Schreiberling (Lyrik und Prosa). Der 1962 in der Niederlausitz geborene Autor, ist der Urgrossneffe, des russischen Schriftstellers Alexander Grin und versucht, die literarische Tradition des Hauses Grinowski, weiterzuführen.
WORKING CLASS HERO - Gedichte für "Arbeiter"

WORKING CLASS HERO - Gedichte für "Arbeiter"

WORKING CLASS HERO

Gedichte für „Arbeiter“

von

Ingo Grinowski

INHALT

GERECHTER LOHN

TRAUMS FABRIK

INKONSEQUENT

DER KAPITALISMUS UND ICH

TITELFRAGE

WAR EIN KIND

SUPERMANN

HEY MANN

AMOK

ONCE UPON A TIME

GERECHTER LOHN

Steht beeindruckt gern

vor dem Betongeäst,

welches sich bildungsfern

nicht einfach berechnen lässt.

Verlängert das Gerüst

der Bildungsmisere,

als ob er es nicht wüsst

zur Fensterkarriere.

Wörter nie gelesen

stehen im Vertrag.

Sinn der nie gewesen

sich erschliessen mag.

Hofft auf Mindestlohn

fürs täglich auskommen,

sieht sämtlich Hürden schon

von seiner Brust genommen.

Jäh bricht das Betongeäst,

dass sich nicht berechnen lässt.

Karrierefenster zu schmal,

erlösen ihn von der Qual.

TRAUMS FABRIK

Ich geh nicht mehr in Traums Fabrik zurück,

besser such ich nun woanders mein Glück.

Bei Traum muss ich schuften den ganzen Tag,

und es geht mir elend wie nach nem Schlag.

Wen soll ich ernähren mit wenig Geld?

Bin ein Mann, der gewöhnlich sein Wort hält.

Hab ich versprochen bei mir geht es gut,

muss ich es halten, koch ich auch vor Wut.

Traum sieht nur seinen Profit, der nicht meins,

kriegt nicht mit wer da manche Nacht uneins.

Weil man nicht weiss, was gibts zum vorsetzen,

Kinder rauswachsen aus ihren Fetzen.

So bleibt nichts übrig, geh auf die suche

vielleicht stehen ja wo Jobs zu buche.

Doch find ich nichts dann muss ich weiter raus

Kein Bock mich zu halten, wandere aus.

Zieh durch Europa und noch viel weiter,

steig auf die verhasst Karriereleiter.

Irgendwo werd ich uns greifen das

Glück,

ich geh nicht mehr in Traums Fabrik zurück.

INKONSEQUENT

Ich bin so herrlich inkonsequent,

obwohl auch mir schon die Zeit wegrennt.

Will nicht aufstehen um was zu tun,

viel lieber liegen und still ruhen.

Besuch ich den Thresen ner Klause,

sollt es schon enden in ner Sause.

So wohlgemerkt und ziemlich auch,

in der Konsequenz mit nichts im Bauch.

Warum kann ich nicht wie andre sein?

Fang mir nur sämtlichen Ärger ein,

und will nicht an grossen Maschinen,

verloren noch unterwürfig dienen.

Möchte gern schlafen so lang ich will,

aufstehen in Klamotten die schrill,

nicht der früh den Hahn krähen hören,

geschweige denn den Nachbarn stören.

Der dann so geht seiner Arbeit nach

hält damit jegliches Ungemach

am lodern bis er dann doch erkennt:

Wär lieber auch so inkonsequent!

DER KAPITALISMUS UND ICH

Der Kapitalismus und ich,

wir passen nicht recht zueinand,

darum wundert euch nicht wirklich,

über das zerschnittene Band.

Manchmal wächst ungern zusammen,

was gar nicht zusammengehört,

lebt fort unter gleichem Namen,

nur damit sich niemand dran stört.

Fährt auf schon gestellten Weichen,

denkt man tut das richtige bloss,

kann das Ziel doch nie erreichen,

dieser Zug ist nicht klassenlos.

Und man sucht nen bequemen Platz,

betrügt sich selbst und die andern,

aus der Reise wird eine Hatz,

sollt träumend durchs Leben wandern.

Oder ich wache endlich auf,

suche nach anderen wegen,

nehme auch manch Unbill in kauf.

Anfangs muss man überlegen.

TITELFRAGE

Mein seligster Wunsch war immer,

glaubt mir ich schwör,

zu sein für wahr, der Welt grösster

Operateur.

Und nicht um Gerste zu schneiden

so auf dem Feld.

Dafür haben meine Eltern

mich nicht bestellt.

Jegliche Auswüchse wollt ich

prompt entfernen,

denen mit, und durch die Kunst das

Fürchten lernen.

So schneide ich jetzt, der grösste

Operateur,

im Kittel und ohne Zweifel,

Gedankenschwer.

Nur einfältigen fällt ein, zu

Titeln, Frisör!

WAR EIN KIND

Sie war ein Kind von

Einscheidungen.

Nachher ein Kind

für Ausscheidungen.

Sie überlebte.

Notgedrungen.

SUPERMANN

Schon fällt jeder Supermann,

wenn er sich nicht denken kann,

es nur miteinander geht,

Nicht dem Volk den Rücken dreht.

Unser Streich war gut geglückt,

haben ihn zu boden geschickt.

Unverletzlich war er nicht,

dächten das es ihn zerbricht.

Zeigte sich über Dingen.

Es konnt nur ihm gelingen.

Für fremdes Leid, keinen Sinn,

nun steckt er da selbst tief drin.

Nichts hielt er vom Arbeiter,

weil er war viel gescheiter.

Und doch lieber Supermann,

musstest spüren, was der kann.

Konntest es nicht kommen sehen,

solltest in die Falle gehen.

Einfach Leut haben sie erdacht,

und dich an den Rand gebracht.

Überheblichkeit ein End!

Niemand reicht dir nun die Händ.

Nun es war gar nicht so leicht,

hoffen für dich hats gereicht.

So könnt fallen der Supermann,

wenn er sich nicht denken kann,

es nur miteinander geht,

nicht dem Volk den Rücken dreht.

HEY MANN

Hey Mann, lass mich nicht hängen

für solch ein flüchtiges Glück!

Nimm meine Hand, sie bringt dich

schnell auf den Teppich zurück.

Da stehst du Scheinwerfer auf

deinem geschminktem Gesicht,

denkst die Farben rücken dich

magisch in das rechte Licht.

Auf die Leute machts Eindruck,

doch lange nicht mehr auf mich.

Die Lieder die du jetzt singst,

passen dir überhaupt nicht.

Wälzt dich in Sachen, die dich

ersticken durch ihr Gewicht.

Auf die Leute machts Eindruck,

doch lange nicht mehr auf mich.

Gehst auf die Meut zu, und siehst

den Abgrund schon gar nicht mehr.

Ein kurzer Schrei, dann der Sturz,

nun ist deine Bühne leer.

All Erfolge vergessen,

durch den unvorsichtgen Schritt.

Die Leute wenden sich ab,

komm schon, ich nehm dich jetzt mit.

AMOK

Guten Morgen, kleines Schulmädchen,

in deiner Hand hieltst du das Fädchen.

Der Eisenschrank im Haus steht offen,

Beamte schauen recht betroffen.

Sämtliche Medien stürzen sich drauf,

Ein Lehrer setzt sich die Mütze auf.

Vater sagt, alles richtig gemacht,

weiss gar nicht, warum der Nachbar lacht.

Kinder sind unwiederbringbar tot,

Schiessclubchef wird anstandshalber rot.

Mitglieder wurden angewiesen,

nicht in der Gegend rumzuschiessen.

Hätt sich das Mädchen nicht so geziert,

wäre keinem im Dorf was passiert.

ONCE UPON A TIME

Es war einmal, da ein Held

im edlen Arbeiterstand,

huldigte dem Wochentag,

bis er sich dann nicht mehr fand.

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Ingo Grinowski/ INGRIN LYRICS/ 2014




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Über den Autor

INGRIN
Ingo Grinowski ist ein angehender, deutscher Schreiberling (Lyrik und Prosa). Der 1962 in der Niederlausitz geborene Autor, ist der Urgrossneffe, des russischen Schriftstellers Alexander Grin und versucht, die literarische Tradition des Hauses Grinowski, weiterzuführen.

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