Fantasy & Horror
Eiserne Dämonin - Schicksalsmedlodie

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"Eiserne Dämonin - Schicksalsmedlodie"
Veröffentlicht am 06. Januar 2014, 86 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Eiserne Dämonin - Schicksalsmedlodie

Eiserne Dämonin - Schicksalsmedlodie

Als alles begann

05. Januar 1846 13:38 – Stadt: Hakeomi Hakeomi war zerstört, die Stadt der Phantasie. Eines der wichtigsten Gebiete die es auf Zelethia gab. Alle Götter, Halbgötter, Könige, Dämonen,Halbdämonen, Tierdämonen und auch Menschen waren verschüttet. Vergraben unter Felsen, Steinen, Schutt und Asche. Ob es Überlebende gab, war aussichtslos klar.

Die komplette Stadt, war ausgerottet. Der warme Wind blies durch die

brennenden Bäume. Es war ruhig wie noch nie. Als würden alle noch im Schlaf liegen. Wie konnte so etwas passieren? Wie konnte die größte, mächtigste Stadt untergehen? Was war passiert und was würde auf die anderen zukommen? Mizumi, die Königin von Koriumi trat einige Schritte zur Seite und stoß ein paar Felsen aus dem Weg. Es war nichts mehr übrig. Überall war Blut zu sehen. Von den Leuten die erschlagen wurden, von den Leuten die begraben wurden und von den Leuten die in den Flammen verbrannten. Mizumi trat über die Felsbrocken und erklimmte deren höchsten Punkt. Sie sah sich um, doch weit und breit war nichts

zu sehen. So beschloss sie die Stadt, zumindest das, was noch von ihr übrig war, zu verlassen. Mit ihrem Armband teleportierte sie sich in die Stadt zurück. Gab Hakeomi und den Verstorbenen jedoch zuvor noch ihren letzten Segen. 05. Januar 1846 18:30 – Stadt: Koriumi War es nur der Laut des Windes, oder hörte Atsui gerade ein Schreien? Verwundert über die Geräusche die vom Waldrand ertönten, beschloss er noch einmal umzudrehen. Er schritt durch den tiefen Schnee, wobei er tief einsank, was ihm das schnelle Gehen erschwerte.

Der Laut wurde immer klarer und er war sich nun sicher, es war das Schreien eines Kindes. Es klang fast, wie ein weinendes Jaulen. In Mitten des Schnees erkannte er ein rotes Tuch. Er erkannte nun, das es sich um ein Baby handelte, das locker in das Tuch eingewickelt war. Es musste doch frieren? Wie konnte es bei diesen Außentemperaturen überleben? Mitleidig nahm er das Baby in die Arme und trug es Richtung Stadt. Es war ihm klar, dass seine Frau nicht froh darüber wäre, jedoch konnte er es nicht einfach in dieser Kälte liegen lassen. Als er sie genauer betrachtete, erkannte er ihre meerblauen Augen, es wäre als fesselten sie ihn. Er hatte noch

nie, solche klar-blauen Augen gesehen. So ging er in die Stadt zurück. Einige der Bewohner warfen ihre Blicke auf ihn. „Atsui? Ist euer Kind schon da?“ fragte einer der Beobachter. Atsui schüttelte nur den Kopf. Es dämmerte schon und die Lichter der Straßen erhellten die Wege. Er erhöhte sein Schritttempo und war froh endlich zu Hause angekommen zu sein. Vor der Tür putzte er seine Schuhe, an einem Schuhabstreifer ab und öffnete leise die Tür. Er nahm seine Schuhe hoch und stellte sie auf ein Stück Zeitungspapier, das den Zweck hatte, die Feuchtigkeit vom Schnee zu

absorbieren. Im Haus roch es nach Kamillentee und Atsui bekam bereits Hunger. Von oben hörte er seine Frau und er beschloss sie sofort wegen dem Baby anzusprechen. „Hiumi Schatz? Bist du da?“ fragte er, obwohl er die Antwort wusste. Doch so konnte er schneller herausfinden, wo sie sich im großen Haus befand. Ohne zu Antworten kam sie auf die Treppe. Als sie erkannte, was er auf den Armen trug verzog sie das Gesicht. „Wem sein Kind ist das?! Hast du mich etwa

betrogen?“ Vorwurfsvoll schrie sie ihn an und warf ihm böse und zugleich traurige Blicke zu. „Nein! Bist du verrückt? Ich habe es am Waldrand gefunden. Es war so kalt, ich konnte es doch nicht einfach liegen lassen. Du weißt doch, um diese Uhrzeit kommen die Wölfe, es hätte nicht überlebt.“ Versuchte er ihr vorsichtig zu erklären. Ihr Gesichtsausdruck wurde milder, jedoch konnte man ihr, ihre Anspannung immer noch anerkennen. Mit einem Handzeichen, bat sie Atsui sich zu folgen. Sie setzte sich aufs Sofa und er legte das

Baby zur Seite. Auf dem Weg nach Hause war sie eingeschlafen und es war fast als wäre nie was gewesen. „Schatz, ich weiß du hast ein großes Herz und würdest ein Kind niemals einfach alleine lassen. Aber wir können das Baby nicht behalten. Du weißt der Geburtstermin unseres Kleinen ist in wenigen Tagen. Das Baby, hat es überhaupt Anzeichen eines Dämonen? Eine außergewöhnliche Haarfarbe? Rote Augen? Ein Mal?“ Atsui schüttelte den Kopf. „Ich habe nichts entdeckt..“ Hiumi stand auf. „Dann können wir es nicht behalten. Es

tut mir leid.. Ich werde es eben zur Kinderabgabe bringen.“ Die Kinder Abgabe, war ähnlich wie ein Heim. Doch wenn nach langer Zeit, keiner das Kind wollte, wurde es ausgesetzt und das schon mit 5 Jahren. Es war den Einwohnern der Stadt nur verpflichtet einen Dämonen in die Familie aufzunehmen. Das lag daran, das diese später für den Schutz der Städte gebraucht wurden. „Lass das Hiumi, du solltest dich nicht überanstrengen. Ich kümmere mich darum.“ Hiumi setzte sich wieder und nickte ihm dankend zu. Ihr Bauch sah aus als würde er gleich

platzen. Ihr Baby konnte schon in wenigen Stunden kommen. Atsui stand auf, gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange und nahm das Kind hoch. Er zog sich seine Schuhe an und ging nach draußen. Es wehte ein kühler Wind und leichte Schneeflocken glitten langsam nach unten. Sie glänzten richtig im Licht der Straßenlaternen. Atsui war bereits im Park angekommen und wischte den Schnee von einer gefrorenen Bank. Er nahm Platz und legte sich das Baby auf den Schoß. Eine Laterne warf ihren Lichtpegel genau auf das Kind. Bei dem Anblick erkannte Atsui ein kleines Funkeln, um den Hals des Babys. Mit seiner Hand fuhr er

vorsichtig an den Hals des Kindes und zog eine Kette hervor, dass es um den Hals trug. Darauf stand in geschnörkelter Schrift, Aime. „So meine Liebe, Aime ist also dein Name? Ein sehr schöner Name. Ich habe ihn noch nie zuvor gehört. Was er wohl bedeuten mag?“ Aime hatte bereits ihre Augen wieder geöffnet. Mit ihren blauen Augen, blickte sie auf das Licht der Straßenlaterne. Ihre Augen schimmerten, es wirkte fast, als gäben sie einen direkten Blick in ihre Seele. Eine dicke Schneeflocke wehte durch den Wind. Es wirkte fast als würde Aime

sie kontrollieren. Aime steckte ihre kleinen Händchen nach oben und wollte die Flocke auffangen, doch sie landete direkt auf ihrer Nase. Atsui lächelte sie an und sie grinste zurück. Nein, er konnte sie nicht zurücklassen. Dieses kleine Mädchen, wie sie das auch immer geschafft hat, hatte in dieser kurzen Zeit sein Herz erobert. „Ich bleibe bei dir. Keine Angst kleine Aime, ich lasse dich nicht alleine.“ Er nahm sie wieder zurück und spazierte zurück zum Haus. Wie lange er wohl schon hier draußen verbracht hat. Am Haus angekommen, schlich er sich in den Garten und öffnete die hölzerne Türe zu seinem Gartenschuppen. Drinnen

entzündete er ein Feuer in einem kleinen Kachelofen, um es dem Baby so bequem wie möglich zu machen. „Es tut mir leid.. Ich kann dich leider nicht mit rein nehmen. Jedoch werde ich so oft es geht nach dir sehen. Schlaf gut.“ Mit diesen Worten schloss er die Tür und ging zurück ins Haus. Mittlerweile hatte er keinen Hunger mehr und wollte nur noch ins Bett. Er fühlte sich, als hätte er Tage nicht geschlafen. Seine Frau lag bereits im Bett, also legt er sich zu ihr. Schloss die Augen und schon nach kurzer Zeit war er eingeschlafen. Am nächsten Morgen stand er auf. Es war

bereits 10 Uhr und er war froh, dass er sich für heute freigenommen hatte. Seine Frau lag noch im Bett, somit schlich er sich aus dem Bett und ging sofort nach draußen. Doch als er im Garten ankam, glaubte er seinen Augen nicht. Die Tür zum Gartenhaus stand offen. Schnell rannte er nach drinnen um nach ihr zu schauen. Doch sie war verschwunden. Weit und breit keine Spur von ihr. „Aime, ach Aime.. Wo bist du nur hin?..“ Mit diesen Worten, rutschte er der Wand entlang zu Boden und setzte sich voller Sorgen auf den Boden.

Das Kind im schnee

06. Januar 1846 5:17 – Stadt: Koriumi Es war schon nach 5 Uhr morgens und trotzdem herrschte noch eine unheimliche Stille auf den Straßen von Koriumi. Es hatte bereits aufgehört zu schneien, doch der Schnee lag hoch. Von weitem konnte man ein stapfen durch den Schnee hören. Es war ein Junge, vielleicht 7 oder 8 Jahre alt. Er war alleine. Der Wind wehte durch seine Haare und seine Wollmütze schützte ihn nur dezent von der eisigen Kälte. Das Wetter in Koriumi war ganz normal. Es war die Stadt des kalten Meeres. Im Sommer, war es zwar warm, doch im Winter wurde es zur Eisstadt, obwohl diese

eigentlich, wo anders in Zelethia lag. Zelethia war das Gebiet in dem die meisten Elemtarstädte waren. Die wichtigsten, es war sozusagen, das Elitegebiet. Die größte Stadt war Hakeomi, dann Seliatha und danach kam Koriumi. Es war ein düsteres Zeitalter. Die meisten Götter waren verschwunden und durch die Kälte gingen viele Rohstoffgebiete verloren. Das Kind stapfte durch den tiefen Schnee und sah sich um. Er war seinem Weg entschlossen und wusste wohl, wo er hinwollte. Sein Name war Akemi. Als er noch ein kleines Kind war, verstarben seine Eltern bei einem Unfall und er blieb alleine zurück. So zog er sich selbst auf, in einem kleinen Stall außerhalb der Stadt. Die Ortsmitte besuchte er nur selten, doch was trieb ihn

heute, um diese Uhrzeit in die Stadt. Er wusste es selbst nicht. Es war wohl sein Instinkt der ihn gerufen hatte. Ja, es war als hätte ihn etwas, oder vielleicht auch jemand gerufen. Mit seinen kleinen Beinen kämpfte er sich durch die Straßen und wartete auf ein Zeichen. Ein Zeichen, das ihm Bescheid gab, warum er hier war. Warum er so früh morgens in die Stadt musste, obwohl er sie hasste. Er hasste sie alle dafür. Für ihre Nachlässigkeit, ihre Grausamkeit. So viele Kinder waren alleine, verloren ihre Eltern. Waren wie er. Viele waren auch verstorben. Er hasste sie alle dafür, er gab ihnen die Schuld. Sie lebten als wäre nie was gewesen und freuten sich über jede gewonnene Schlacht. Um die verlorenen Seelen,

trauerten nur wenige. Er war eines dieser Kinder, eines der Kinder das alleine war und er hatte Glück. Er hatte Glück stark genug zu sein, um auf sich selbst aufzupassen. Lag es an den Menschen, das aus Zelethia so etwas grausames wurde? Die Einwohner bemerkten dies wohl nicht.. Ihm als Ausenstehendem, war es jedoch bewusst. Gerade als er in seinen Gedanken kreiste, wurde er auf ein Geräusch hinter ihm aufmerksam. War es einer der Einwohner? Wollten sie ihn wieder einsperren? Nein, er hatte Glück. Als er sich umdrehte war er überrascht. Er war überrascht und genervt zugleich. „Sora? Was machst du hier draußen? Ich hab dir doch gesagt du sollst zu Hause bleiben. Die Stadt ist für uns nicht gedacht,

außerdem ist es gefährlich!“ Er drehte sich um und ging auf den kleinen Jungen zu. Er war noch sehr klein, vielleicht 5 Jahre Alt. „Tut mia laid Akemi. Ich wollt auch Spaß haben.“ Akemi und Sora. Man kannte sie in der Stadt. Sora tauchte eines Nachts in Koriumi auf. Keiner wusste wer seine Eltern sind, geschweige denn woher er kommt. Sie wollten ihn ins Heim stecken. Akemi war an diesem Tag zufällig in der Stadt. Er hatte sich Sora geschnappt und ihn mit zu sich genommen. Seit her wurde er von den Einwohnern der Stadt verachtet. Er hatte einen Menschenjungen gerettet. Sie waren keine fähige Krieger, so hieß es. Auch wenn Menschen und Dämonen in Frieden lebten,

es gab trotz allem diesen Rassismus. Seit diesem Moment lebte Akemi nicht mehr alleine. „Spaß haben? Bei diesen Leuten? Die die dich einsperren wollten? Die die mich einsperren wollten? Nein! Es ist gefährlich hier, komm her.“ Akemi nahm Sora an die Hand und wollte gerade umdrehen, da hörte er ein schreien. „Was ist Akemi? Gehen wia nicht?“ Akemi schüttelte den Kopf und zog ihn mit. „Komm. Schneller.“ Das war das Einzige, was er sagte und schon rannte er los. Er packte Sora's Hand fester, damit er ihn auf dem Weg nicht verlor. Vor einem großen Haus blieb er stehen. Es

mussten wohl gehobene Personen hier leben. Akemi folgte dem Schreien. Deshalb war er wohl hier. Er kletterte über den Gartenzaun und lief zum kleinen Gartenhaus. Sora wartete vor dem Zaun, so wie es Akemi immer wollte wenn er ihn mitnahm. Die Tür vom Haus war geöffnet. Ein Fuchs saß drinnen und beobachtete das Baby, als wäre es sein gefundenes Fressen. Ein Fuchs? So weit in der Stadt? Was zur Hölle hatte ihn wohl hierher gelockt. Akemi streckte seine Hand aus und ein großer Feuerball erschien auf seiner Hand, den er auch sofort auf den Fuchs zuwarf. Akemis Kräfte waren noch nicht ausgereift. Er hatte keinen Ausbilder und sich nur kleine hilfreiche Dinge selbst beigebracht. Als der

Feuerball den Fuchs gegen die Wand stoß ertönte ein lautes schmerzhaftes Jaulen. Der Fuchs humpelte auf die Tür zu und rannte flüchtend nach draußen. Mit Angst, das jemand etwas gehört hatte, schnappte Akemi sich das Baby und rannte zurück zu Sora, der schon ungeduldig vor dem großen Tor stand. „Sora, nimm mir das Kind ab, vorsichtig.“ Er reichte ihm das Kind über den Zaun, kletterte mit etwas Mühe drüber und nahm es ihm wieder ab. Warum lässt eine Familie, mit so großem Haus und Gut, sein Kind draußen im Gartenhaus liegen. Was für dumme Personen in der Stadt lebten. Er konnte es einfach nicht glauben. „Komm schnell, wir gehen bevor jemand wach

wird.“ Sora lief vor und sprang durch den Schnee. Es wirkte fast so als würde er sich freuen. Akemi verstand es nicht. Sie waren jetzt wohl zu dritt. Aber er hatte keine Ahnung, wie man sich um ein so kleines Kind kümmert. Sie waren schon an der Kreuzung, die aus der Stadt führte angekommen. Die Wachen waren wohl immer noch im Schloss. Normalerweise, waren auch Nachts immer Posten aufgestellt. Was war los? Warum war es so ruhig? Warum waren keine Krieger auf dem Wege? Nachdenklich verließen sie die Stadt. Der Wind blies stärker und es begann wieder zu schneien. Akemi zog den Schlüssen aus seiner

Hosentasche und öffnete das Holztor des Stalles. Schnell huschten sie hinein um sich vor dem aufkommenden Schneesturm zu schützen. Der Stall war nicht wirklich eingerichtet. Sie hatten keine Möbel, nur einen kleinen Ofen, viele Decken und Heu. „Sora? Kannst du einen Schlafplatz für das Baby richten?“ Sora sprang schon auf und ging zu dem großen Heuhaufen, wo er auch sofort seine Arme füllte und dieses nahe an den kleinen Ofen und ihren „Betten“ legte. Dies wiederholte er, bis sich eine schöne Menge ergab. Diese formte er nun so, dass Akemi das Kind in die Mitte legen konnte, ohne das es runter stürzen konnte. Sora nahm eine

Decke und legte sie über den Heuhaufen. So hatten auch Sora und Akemi ihre Betten gerichtet. Für ihr Alter waren sie sehr intelligent. Sie wussten, wie sie auch ohne teuren Dinge auskamen. Akemi legte das Kind ins Bett und nahm das untere Ende der Deckte um es zuzudecken. Er ging zum Ofen und legte Feuerholz nach, dass die beiden jeden Tag sammelten und vor dem noch vorhandenen Feuer trocken legten. Das Kind hatte seine Augen wieder geschlossen und war wohl wieder eingeschlafen. Sora war aktiv wie immer, er sprang herum und freute sich noch jemanden bei sich zu haben. „Aime, willkommen in der Familie.“ sagte Akemi und legte ihre Kette wieder hin, die er

gerade an ihrem Hals entdeckt hatte. „Heißt das wir haben eine Schwester?“ sagte Sora und sprang um das Bett. Akemi stand auf, packte ihn und trug ihn ins Bett. „Ja heißt es, aber lass sie erst mal in Ruhe. Sie soll schlafen. Ich werde uns jetzt etwas zu essen besorgen. Unsere Vorräte sind mal wieder leer. Der Winter blieb wohl länger als wir dachten. Und du geh jetzt noch etwas schlafen. Kleine Kinder sollten nicht so früh aufstehen.“ Sora verzog sein Gesicht schmollend und spielte den Beleidigten. „Ich bin nicht klein, du bist genauso klein.“ Akemi grinste ihn nur an und schüttelte den

Kopf. „Schlaf jetzt“ sagte er und schon war er durch das Tor verschwunden.

Unerwarteter Besuch

06. Januar 1846 10:12 – Stadt: Koriumi

Wo konnte Aime nur hin sein? Er hat die Türe doch geschlossen gehabt. Atsui stand auf und beschloss draußen nach Spuren zu suchen, doch er musste einsehen das der Schneesturm alles was ihm helfen konnte verwischt hatte. Er kehrte erst mal ins Haus zurück und wollte sich später in der Stadt umhören ob sie jemand entdeckt hatte. Als er die Türe öffnete ertönte ein Schrei vom oberen Stockwerk und er rannt sofort die

steinerne Treppe nach oben. Als er die Türe zum Zimmer öffnete entdeckte er seine Frau. Sie lag zusammen gekrümmt auf dem Boden. Um sie herum hatte sich eine Blutlache gebildet. Schmerzerfüllt hielt sie sich ihren Bauch und starrte Atsui mit leeren Blicken an. Er kniete sich nieder zu ihr und hielt ihre Hand. „Hiumi Schatz, alles wird gut. Ich rufe den Arzt, hallte durch.“ Natürlich wusste Atsui, dass es nicht so war. Er sprang auf und nahm mit seinem Armband Kontakt zum Krankenhaus auf, das bestätigte sofort jemanden vorbei zu schicken. Er ging zurück nach oben und versuchte vergeblich seine Frau hoch zu tragen. Im

Schock lies er sie einfach liegen. Atsui konnte nicht mehr klar denken und setzte sich auf das Bett, das ebenfalls in Blutgetränkt war. Warum passierte ihm das alles? Zuerst war er aus seinem alten Leben geflohen und war nach langer Zeit endlich glücklich. Er hatte Hiumi geheiratet und nach 3 Jahren Ehe wurde sie schwanger. Er hatte glückliche Aussichten auf seine Zukunft gehabt. Doch warum lief seit neustem alles schief. Er war dabei langsam seinen Verstand zu verlieren. Ein Klopfen an der Türe riss ihn aus seinen Gedanken und erschrocken sprang er auf und rannte zu dem Arzt. Er blickte ihn bittend an, doch irgendwas zu machen,

doch er wusste, dass es schon zu spät war. Der Arzt kniete sich vor Hiumi und fühlte ihren Puls. Er sag Atsui geknickt an. „Es tut mir leid.. Sie hat zu viel Blut verloren, sie hätte es nie geschafft.“ Atsui bemerkte erst jetzt, wie die Tränen sein Gesicht herunter tränten und wischte sie sich von der Wange. Er nickte dem Arzt zu. „Was ist mit meinem Kind? Was ist mit dem Baby?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. Das Baby, es war schon lange tot. Wir haben ihre Frau gebeten zu uns zu kommen, damit unsere Heilerinnen das tote Baby aus ihren Körper entfernen können. Doch sie

war nie aufgetaucht. Das war vor einem Monat. Sie wollte es nicht einsehen. Wir dachten sie hätte ihnen davon erzählt.. Sie hätte die Geburt nicht überlebt. Es war kein Wunder das sie verstorben ist.. Es tut mir leid. Sie können sich jetzt noch von den Beiden verabschieden. Ich schicke jemanden der ihre Leichen abholt und sie zur Einäscherung bringt.“ Der Arzt stand auf und klopfte Atsui auf die Schulter. Geknickt verließ er das Haus und Atsui blieb alleine zurück. Er kniete sich nieder und blickte auf den leblosen Körper seiner Frau. „Hiumi? Warum? Warum hast du mir nichts gesagt? Es tut mir leid.. Es war mein Fehler, es war viel zu gefährlich.

Du bist nur ein Mensch. Wie konnte ich nur so dumm sein..!“ Er nahm die Hand seiner toten Frau und küsste sie. Mit seiner Hand schloss er die Augen seiner Frau und stand auf. „Es tut mir leid..“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, ging ins Badezimmer und wusch sein Gesicht. Atsui zog sich etwas sauberes an und verließ sein Haus. Alles hatte er verloren, sogar die kleine Aime. Er musste sie wieder finden. Egal was es kosten würde. Sie war das letzte was ihm noch wichtig war. Somit machte er sich auf den Weg zu Stadtmitte. Er wollte zum Schloss. Er musste mit

Mizumi reden. Auf der Straße sahen ihn alle mitleidig an. Er hasste diese Blicke. Im Moment wollte er gar keinen sehen. Wenn in Koriumi etwas passiert war, wusste schnell die ganze Stadt Bescheid. Egal ob es auch nur die größte Kleinigkeit war. Wenn die Katze vom Nachbar eine Ratte gefangen hatte, wenn es Streit zwischen zwei Einwohnern gab, oder auch nur wenn eine Frucht vom Baum viel, jeder wusste Bescheid. Das war auch der Nachteil davon, wenn man in der Stadt lebte. Man hatte keine Ruhe. Atsui ignorierte die Blicke und folgte seinem Ziel. Vor dem großen Burgtor bat er um Einlass. Die Wachen jedoch, blickten ihn nur düster

an. „Ich sagte ihr sollt mir Eintritt gewähren!“ sagte er nun etwas lauter und wütender. Einer der Krieger trat vor. Es war Shin, einer der Admirale. Er war Mitglied der Kriegerversammlung und der Leibgarde der Königin. „Sie bitten um Eintritt? Normale Bürger haben keinen Zutritt zum Schloss, dass sollte ihnen klar sein.“ Atsui verzog wütend das Gesicht. „Na gut, ihr habt die Entscheidung. Entweder gewährt ihr mir Eintritt, oder ich muss euch dazu zwingen.“ Die Krieger lachten ihn nur aus und sahen ihn belustigt

an. „Wer bist du, das du denkst uns herauszufordern?“ Sagte Tadashi, ein anderer der Krieger und trat vor. „Oh, guten Tag Tadashi, du erinnerst dich wohl nicht mehr an mich, hm? Und dabei hab ich dir damals, das Leben gerettet. Lächerlich. Ihr solltet euch nicht so hoch setzen. Ich hatte schon um einiges stärkere Gegner.“ Tadashi sah ihn verblüfft an. Er war sich sicher, dass er diese Person noch nie gesehen hatte. „Das Leben gerettet? Ich kenne dich nicht. Du bist mir noch nie zuvor begegnet! Was fällt es dir ein so etwas

zu behaupten?“ Tadashi stellte sich kampfbereit und wollte gerade auf Atsui los stürmen. Da erhob Atsui die Hand. „Feuerwall“ schrie er um seinen Angriff anzukündigen. Mit diesen Worten, erhob sich eine riesige Feuermauer zwischen den Wachen und Atsui. Die brennende Hitze versperrte ihnen den Weg. „Muss ich dir etwa nachhelfen?“ Fragte er noch ein letztes mal und Sprang durch das Feuer. Er zog seinen Wandlerstab, der sich sofort in seine komplette Länge ausbreitete. „Wie ihr wollt.“ Schrie er noch ein letztes Mal. Einige der Krieger versuchten ihn

aufzuhalten, doch er wich locker ihren Angriffen aus. Es war als konnte er her vorsehen wo sie hinschlagen wollten. „Unglaublich! Wie kann er nur so schnell sein?“ schrie einer der Krieger empört, der von Atsuis Angriff zu Boden gerissen wurde. „Donnerschock“ Schrie Tadashi und mehrere Blitzwolken stürmten auf Atsui zu. „Du kämpfst immer noch wie damals, hast du nichts dazu gelernt? Feuersturm!“ Mit seiner Feuerattacke blockte er locker Tadashis angriff und sprang durch die übrig gebliebenen Funken des

Feuers. „Bereit? Hitzewelle!“ Atsui schwang seinen Stab und eine riesige Hitzewelle fegte über den Radius von 10 Metern. Alle übrig gebliebenen Krieger lagen nun zu Boden. „Was? Wie geht das? Er hat unsere komplette Mannschaft mit nur einem Schlag außer Gefecht gesetzt.“ Shin war empört. Tadashi kämpfte sich auf die Beine, doch er startete keinen neuen Angriff sondern ging verwundert auf Atsui zu. „A.. Atsui?“ stotterte er. Atsui nickte nur. „Wie ist das möglich? Damals, im Feuerland, wir dachten du wärst tot? Du

bist doch in den Magmaberg geflogen. Wie .. das kann nicht sein!“ Atsui lachte. Er sah ihn an und legte seine Hand auf Tadashis Schulter. „Du meinst doch nicht wirklich, das ich mich von meinem eigenen Element, so einfach bezwingen lasse?“ Tadashi lächelte nun zurück und Salutierte vor Atsui. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, das ich an deinem Überleben gezweifelt habe und dich angegriffen habe.“ „Aber Tadashi! Was soll das? Schlägst du dich jetzt auf die Seite feindlicher Dämonen?!“ Shin kämpfte sich auf und sah ihm wütend in die

Augen. „Er ist kein Feind und erst recht kein Dämon.“ Tadashi, tritt zur Seite und wollte Atsui gerade Einlass gewähren, da öffnete sich das große Tor und Mizumi trat nach draußen. Sie trug ein aquablaues Kleid und hatte ein großes Zepter in der Hand. Atsui lies seinen Wandlerstab wieder schrumpfen und steckte ihn zurück. „Atsui? Atsui? Bist du es wirklich?“ Er nickte und sie viel ihm lächelnd in die Arme. „Ich wusste nicht, dass du bei uns bist. Was treibt dich nach Koriumi? Das ist doch keine Stadt für einen Feuergott?“ Nun sahen alle Krieger verwirrt zu ihm.

Einige Flüsterten und man konnte die Worte Feuergott und unglaublich hören. Atsui drehte sich zu den Kriegern um. „Was denn, dachtet ihr wir Götter wären anders als ihr?“ Mizumi sprach einen Zauber und heilte ihre Soldaten. Dann bat sie Atsui nach drinnen. Er drehte sich noch einmal um und schüttelte die Hand von Tadashi. „Wir sprechen uns noch.“ sagte er und folgte dann der Königin nach drinnen. „Atsui? Erzähl. Weshalb bist du hier?“ Er bat sie kurz Geduld zu haben und sie führte ihn in einen großen Saal, wo sie sich um einen kleinen Tisch

setzten. „Ich lebe hier schon länger. Jedoch nur verdeckt. Als damals, der Unfall geschah, du weißt schon was ich meine, brauchte ich erst mal Zeit für mich alleine. So lebte ich verdeckt in der Stadt und gab mich als einfacher Dämon aus. Ich lernte eine Frau kennen, Hiumi. Sie.. ist heute verstorben. Sie war nur ein Mensch und.. sie war schwanger von mir. Jedoch hat sie die Geburt nicht überlebt..“ Mizumi nahm seine Hand. „Es tut mir leid..“ Sie bestellte Tee für sich und ihn und ihr privater Diener ging zurück in die

Küche. „Und wie ist es dir die letzten Jahre ergangen?“ fragte Atsui, um vom Thema abzulenken. Er wollte im Moment wirklich nicht über Hiumi und sein verstorbenes Kind reden. „Erinnerst du dich, an den Jungen namens Suikaze? Er war in der selben Stadt wie du und ich aufgewachsen und wir lernten uns näher kennen. Nach langer Zeit heirateten wir und vor kurzem gebar ich meinen Sohn, Yumizu. Doch seit Monaten habe ich von Suikaze nichts mehr gehört. Er wollte auf fremde durchreise, hat mir aber nicht genau gesagt wohin. Doch er kam nicht mehr zurück. Seit dem warte ich. Er war nicht

einmal bei der Geburt unseres Sohnes dabei. Er ist jetzt 6 Monate alt.“ Der Diener kam zurück und stellte ihnen eine Teetasse, in der er das heiße Getränk einschenkte und den Tisch dann wieder verließ. Lange schwiegen sich die Beiden an und Atsui rührte nervös in seiner Teetasse. „Es gibt noch einen Grund warum ich heute da bin..“ sagte er und gab das dritte Stück Würfelzucker in seinen Tee. „Es war gestern Nacht. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause. Als ich ein Kind fand. Es war vielleicht 3 Monate alt, wenn nicht jünger. Ich beschloss es mit zu nehmen, doch Hiumi wollte es nicht, da das Kind keine Anzeichen eines

Dämonen hatte. Ich weiß nicht, sie hatte etwas an sich, das nicht normal sein kann. Deshalb habe ich sie im Gartenhaus versteckt..“ er hört auf zu sprechen und nahm einen Schluck von seinem Tee, wobei er das Gesicht verzog, da er viel zu viel Zucker reingemacht hatte. „Doch heute Morgen, als ich nach ihr schauen wollte. Sie war verschwunden. Sie hatte diese Augen. So verzaubernd.“ Mizumi sah ihn geschockt an. „Ihre Augen? Welche Farben hatten ihre Augen?“ Er erinnerte sich an ihre wunderschönen, blauen Augen und versuchte es in Worte zu

fassen. „Sie waren blauer als der Himmel, so blau wie das tiefe, weite Meer. Sie schimmerten wie die Spiegelung der Sonne im Wasser. Es war fast als..“ „Als würdest du direkt in ihre Seele blicken?“ Überrascht sah er Mizumi an, die ihm die Worte aus dem Mund stahl. „Genau.“ sagte er und nickte dabei. „Du hast sie also gefunden.. Wir müssen sie wiederfinden. Ich gebe eine Suche in der Stadt frei und lasse unsere besten Sucher nach ihr ausschauen. Ich dachte sie wäre umgekommen.“ erklärte Mizumi ihr. „Umgekommen? Wer ist sie

überhaupt?“ Mizumi atmete ruhig aus und nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Hakeomi, die Stadt der Phantasie. Sie wurde zerstört. Ich war gestern dort. Es war nichts mehr übrig. Alles lag in Trümmern.“ „Ich habe von der Stadt gehört. Jedoch war ich nie dort. Was ist mit den Königen?“ fragte Atsui. Doch Mizumi schüttelte enttäuscht den Kopf. „Ich habe keinen gefunden, wenn sie nicht früh genug geflohen waren.. dann sind auch sie verstorben. Du musst wissen, die Dämonen in der Stadt der Phantasie, sie haben nicht alle rote Augen wie wir. Sie haben total

unterschiedliche Farben. In dieser Stadt, war vieles anders. Dieses Kind, es hieße Ai und Kourichi, zwei Bewohner der Stadt, hätten gerade ein Kind geboren. Es gab diese Sage. Sie hätte diese Augen gehabt. Sie war anders als die anderen Kinder. Ai und Kourichi waren bekannte Bewohner der Stadt, sie kämpften unter den Elite 10.“ „Die Elite 10?! Gibt es die wirklich?“ Mizumi nickte. Von weitem hörte man das schreien eines Babys und eine Frau kam zu Mizumi und Atsui zum Tisch. „Es tut mir leid ihre Ruhe zu stören Königin, aber er gibt einfach keine Ruhe.“ Verständnis voll nahm sie ihr das Kind

aus den Händen und schickte sie wieder weg. „Sie heißt Aime..“ „Hm?“ Mizumi sah auf und blickte ihn verwirrt an. „Das Mädchen. Ihr Name ist Aime.“ Kurz dachte sie nach. „Aime, ein schöner Name. Was er wohl bedeuten mag?“ fragte sie sich und Atsui musste lächeln. Er stand auf und blickte aus dem Fenster. Aime, wo bist du nur? Ich werde dich suchen und finden. Möchte es kosten was es will!

Das Leben im stall

Akemi schritt durch den Tiefschnee Richtung Wald. Er musste wieder Nahrung finden, doch bei dieser Kälte konnte er selten etwas finden. Die Tiere versteckten sich und er war nicht der beste Jäger. Das Fischen konnte er im Winter sowieso vergessen. Er brauchte etwas für Kinder. Er musste sich erinnern, was bekam er als kleines Kind zu essen? Er stolperte über die Wurzeln der großen Bäume und es viel im schwer sich wach zu halten. Immer musste er den Starken spielen, immer musste er

aufpassen, das Sora nichts passiert. Jetzt war auch noch Aime bei ihm. Er musste immer lächeln, immer sagen das alles gut wird. Doch so gut ging es ihm nicht. Er war müde, müde von der ganzen Arbeit. Jedoch wusste er, dass er durchhalten musste. Akemi kletterte durch den Wald, bis er zu einer großen Weide kam. Hier war er schon öfters. Sie gehörte einem älteren Bauern, dem er schon öfters Gemüse, Obst und auch schon Fleisch gestohlen hatte. Wenn es mal Fleisch gab, dann meistens nur an besonderen Tagen wie Weihnachten. Ja, auch Dämonen feierten solche Feste. Nur einen Geburtstag feierten sie nicht, da die Dämonenjahre viel schneller

vergingen und man so drei Mal im Jahr Geburtstag feiern konnte. Die Sonne ging bereits auf, war jedoch noch zur Hälfte hinter einem der Berge verborgen. Akemi schlich hastig in den Stall des Bauern und sah sich um. Er packte sich ein Strick und band ihn um den Hals einer Ziege und schnappte sich zusätzlich einige der Vorräte aus dem kleinen Lager das sich direkt im Stall befand. Dann rannte er über die Wiese. Die Ziege musste er nicht einmal mit Kraft ziehen, denn sie rannte ganz von alleine. Einmal hatte ihn der Bauer bereits erwischt und er konnte nur mit Mühe entkommen. Seit da war er vorsichtiger. Immerhin war es wichtig

das er Nahrung für sie besorgte, denn sie hatten kein Geld. Sie hatten nicht einmal ein Haus. Hätte er nicht seine Feuerkräfte hätten sie wohl möglich nicht einmal ein Feuer. Akemi war froh, dass der Stall nicht zu weit von dem Hof entfernt war, denn er musste fast jede Woche einmal hin und das als sie noch zu zweit waren. Wie würde es aussehen, wenn Aime dann größer wäre. Er öffnete die Türe zum Stall und schlich nach drinnen. Es war ruhig, also ging er davon aus das Aime und Sora noch schliefen. Akemi legte das Essen in einen kleinen Holzschrank, in dem er es immer verstaute. Somit konnten keine Ratten an das Essen und Sora kam nicht

auf die Idee sich etwas raus zu nehmen, da er noch zu klein war. Er band die Ziege an einen Stützpfahl des Stalles und suchte hinten nach einem Eimer. Wie melkt man eine Ziege? Er stellte den Eimer unter den Euter der Ziege und versuchte sein Glück. Die Ziege meckerte ihn nur an. Nach langem rumprobieren hatte er es endlich geschafft. Er stellte die Milch bei Seite und ging nach draußen. Aus seiner Hosentasche zog er sein letztes Geld und machte sich auf den Weg in die Stadt. Sie sammelten jeden Monat etwas an Geld, das sie sich für schlechte Zeiten aufsparten. Akemi machte sich auf den Weg zum Supermarkt und

besorgte eine Trinkflasche für Kleinkinder. Die Frau an der Kasse warf ihm komische Blicke zu. „Was denn? Das ist für meine kleine Schwester. Meine Eltern sind am arbeiten.“ Sie nickte ihm zu und gab ihm sein Restgeld. Schnell verließ er den Laden und schlenderte durch die Straßen. Er wollte nicht auffallen, da es nur wieder zu Ärger führen würde. Es war bereits 12 Uhr. Der Weg zur Farm war wohl doch länger als er dachte. An den Wänden einiger Häuser erkannte er einige Suchplakate. Er überflog die Zeilen und

dachte sich nichts weiteres dabei. Akemi rannte zurück zum Stall, da er wusste das Sora bestimmt schon wach war. Immerhin wollte er ihn nicht alleine mit Aime lassen. Sora saß bereits vor der Türe und schaute hoch zur Sonne. „Schon eigenartig, wie die Sonne jeden Tag aufgeht, nicht war Sora? Du weißt doch, du sollst drinnen bleiben.“ Sora lächelte ihn an. Wie konnte er nur immer so glücklich sein? Trotz allem was war. Manchmal viel es ihm schwer ihn zu verstehen. Er nahm seine Hand und zog ihn mit nach drinnen. Sora sah ihn gespannt an. „Was hast du gekauft?“ Er drückte ihm das Fläschchen in die

Hand und Sora beobachtete es gespannt. „Soll ich es füllen?“ fragte Sora. Akemi nickte ihm zu und zeigte auf den Eimer. „Hier ist ein Eimer mit Milch, fülle es aber nicht zu voll.“ Während Sora die Flasche füllte ging er zum Schlafplatz von Aime. Sie war bereits wach und blickte ihn an. Überrascht sah er ihr in die Augen. Sora sprang zurück und hielt Akemi das Fläschchen hin. „Hier bitte, Chef“ sagte er und salutierte zum Spaß. Akemi boxte ihm leicht gegen die Schulter. „Du weißt doch, du sollst mich nicht so

nennen.“ Er nahm Aime nach oben und legte sie sich in die Arme. Noch nie hatte er solche Augen gesehen. Wer war sie nur? Oder eher gesagt, was war sie? Sie konnte doch kein normaler Mensch sein? „Sie freud sich bai uns sain zu dürfen..“ sagte Sora. Verwundert blickte Akemi ihn an und dachte es war wiedermal einer seiner blöden Scherze. Doch Sora zerstörte seine Vermutung. „Sie hat es mia gezeigt! Glaub mia, ich main es Ernst.“ „Gezeigt? Wie soll das bitte gehen?“ fragte er verwirrt. Er konnte ihm so etwas doch nicht glauben. Sora war noch

ein Kind und redete oft von solchen Dingen. Wahrscheinlich spielte sein Kopf wieder verrückt und er dachte sich wieder diese Phantasiegeschichten aus. „Sie hat nach meina Hand gegriffen und ich wusste es.“ Akemi schlug das Thema beiseite und sie unterhielten sich über den täglichen Kram. Aime hatte ihr Fläschchen bereits leer getrunken. Komisch, noch nie hatte sie einen Laut von sich gegeben. Normale Kinder waren doch immer laut? Versuchten immer zu quatschen, obwohl sie noch keine klaren Wörter sprechen konnte. Von ihr hatte er jedoch noch nichts

gehört, außer ihr atmen. Akemi dachte sich nichts weiter dabei. Wahrscheinlich war sie einfach noch zu jung, oder einfach eine ruhige Person.

Endlose tage

18. Mai 1852 Die Tage, Wochen, Monate und Jahre vergingen. Es fiel Akemi schwer Sora und Aime alleine groß zu ziehen, doch im großen Ganzen bekam er es gut auf die Reihe. Mittlerweile waren sie alle schon größer geworden. Akemi war bereits 14, Sora 11 und Aime war 6. Atsui hatte die Suche immer noch nicht aufgegeben, doch weit und breit war keine Spur von dem kleinen Mädchen von damals. Jedoch konnte er nicht aufgeben. Er

musste sie finden. Mittlerweile lebte er bei Mizumi im Schloss. Da er seine Frau verloren hatte, hatte er keine Gründe mehr in sein Haus zurückzukehren und nahm Mizumis Angebot dankend an. So verging die Zeit und er wurde zum Ausbilder von Mizumis Sohn Yumizu. Zwar konnte er ihm keine Elementarkräfte lehren, doch die Kampfausbildung hatte er trotz Allem übernommen. Auch Akemi, Sora und Aime waren am Trainieren. Mittlerweile war Akemi klar, dass es sich bei Sora um keinen normalen Menschen hielt. Er war eindeutig ein

Dämon oder Halbdämon. Sora hatte nun auch rote Augen, so wie Akemi. Doch bei Akemi waren sie seit seiner Geburt vorhanden. Doch bei Sora waren sie eines Nachts einfach aufgetaucht. Akemi hatte noch nie von so einem Fall gehört, doch hielt es eher für unwichtig. Die Drei hatten zwar keinen Ausbilder, doch Akemi machte seine Arbeit recht gut. Durch die lange Zeit im Stall hatte er so einiges gelernt. Er brachte Sora und Aime alles bei was er wusste. Auch wenn Aime ein Mensch war bildete er sie aus. Wieso? Weil sie es wollte und er nichts dagegen hatte einen mehr in die Gruppe

aufzunehmen. „Sora, du bist nicht vorsichtig genug. Ich kann dich sehen.“ Aime rannte auf eine leere Stelle zu, täuschte an ihn zu sehen, drehte sich um und schlug mit ihrem Arm zu. Sora wurde sichtbar und landete auf dem Boden. „Du kannst dich zwar unsichtbar machen, jedoch kann ich dich immer noch hören.“ sagte sie lachend und grinste ihn an. „Aime, hör auf deinen Bruder zu ärgern.“ Sie sah zu Boden und entschuldigte sich. „Tut mir leid, Akemi.“ „Du sollst dich nicht bei mir

entschuldigen sondern bei Sora.“ Sie sah zu ihm herab und hielt ihm ihre Hand hin um ihm aufzuhelfen. „Tut mir leid.“ sagte sie genervt und verdrehte ihre Augen. Als Akemi sich umdrehte streckte sie Sora die Zunge raus, der sie darauf grimmig anblickte. Sie ärgerte ihn immer wieder und er lies sich immer wieder darauf ein. Genau deshalb bereitete ihr das so eine riesen Freude. „Kampfaufstellung.“ sagte Akemi und die beiden stellten sich nebeneinander auf. „Bereit?“ fragte Akemi und lies einen Feuerball in seiner Hand

erscheinen. Sora und Aime sahen sich an und nickten ihm zu. Darauf warf er mehrere Feuerbälle auf sie zu, dessen Geschwindigkeit er nach jedem Wurf erhöhte. Sora und Aime wichen jedem Einzelnen aus. Auch wenn Aime keine Kräfte hatte war sie eine gute Kriegerin für ihr Alter, man konnte fast sagen, dass sie für einen Menschen beinahe zu gut war. Locker wich sie jedem Angriff aus, Sora jedoch musste dafür einige seiner Kräfte einsetzen. Nach 15 minütigem Dauergeschoss stoppte Akemi seinen Angriff und blieb stehen. „Gut gemacht, ihr werdet von Tag zu Tag

besser.“ Aime klatschte in die Hände und freute sich. Trotz allem war sie noch ein Kind. Sie verstand sich gut mit Sora und Akemi. Vor allem hatte sie großen Respekt vor den Beiden, da sie sie ohne Hilfe anderer aufgezogen hatten. Aime trainierte stark. Es war ihr Ziel eines Tages in die Eilte 10 aufgenommen zu werden und das als normaler Mensch. Sie wusste nichts über ihre Eltern, nichts über ihre Herkunft. Doch sie wusste das sie stark war. Trotz allem verstand sie manche Dinge nicht. Warum mussten sie in einem Stall leben? Weshalb gingen sie nicht in die Stadt und baten um Hilfe? Akemi sprach

nie über die Stadt und verbat Sora mit ihr darüber zu reden. Sie durften nicht einmal die Stadt besuchen. Nein, nur Akemi durfte es. Doch sie wollte sie auch sehen. Aime wollte andere Dinge vom Leben sehen. Warum wurde es ihr verboten? Akemi ging wieder zurück in den Stall und Sora und Aime blieben alleine draußen. „Du..? Sora?“ „Hm?“ „Erzähl mir von der Stadt..“ Sie hasste es ihn zu fragen, aber er war der Einzige aus dem sie manchmal etwas an Information herausquetschen konnte. Akemi wurde jedes mal sauer, wenn man

ihn darauf ansprach. Er wurde sogar sauer, wenn man das Thema nur ansprach. „Du weist Akemi mag das nicht. Er will nicht das wir über die Stadt reden.“ Enttäuscht stand Aime auf und ging Richtung Wald. „Wo willst du hin?“ fragte Sora und sprang auf um ihr nach zu rennen. „Ich jage den großen bösen Wolf.“ sagte diese nur und war im Wald verschwunden. Sora wollte ihr noch nach springen doch sie war bereits im Dickicht des Waldes verschwunden. Er ging zurück und setzte sich wieder auf den Boden und hob einen Stein auf,

welchen er ihn seiner Hand verschwinden lies, indem er ihn durch seine Kräfte unsichtbar machte. Während Sora mit seinen Kräften herum experimentierte kletterte Aime durch den Wald. Als sie sich durch die Äste kämpfte hörte sie Stimmen vom Waldrand und ging näher um ihnen lauschen zu können. Sie bekam nicht wirklich mit über was sie redeten, doch sie sah es als Chance mehr über die Stadt heraus zu finden. Deshalb beschloss sie den Leuten unauffällig zu folgen. Sie war noch klein, nicht gerade groß für ihr Alter und viel nicht wirklich auf. Ruhig folgte sie den Leuten bis sie an einem großen

Tor ankamen. Ein Tor das durch eine große Mauer führte. Das war wohl der Schutzwall von dem Sora ihr erzählt hatte. Aime wusste Akemi würde sauer werden, wenn sie in die Stadt ginge, doch die Versuchung war einfach zu groß. Sie wollte unbedingt mehr herausfinden. Vielleicht würden ihre Eltern ja noch hier leben. Sie trat durch das große Tor und einige der Wachen musterten sie. Aime hatte haselnussbraunes Haar welches sie zu zwei Zöpfchen gebunden hatte. Sie trug ein kurzes Kleidchen, das ihr bis zu den Knien ging. Es war hellblau und passte perfekt zu ihrer

Augenfarbe. Um ihren Hals trug sie noch immer ihre Kette. Es war das Einzige was ihr noch von damals blieb. Sie war sauer, dass ihre Eltern sie einfach liegen gelassen hatten, doch trotz allem wollte sie sie unbedingt finden. Aime spazierte durch die erhellten Straßen der Stadt, die Sonne stand mitlerweile hoch am Himmel. Sie wusste nicht warum, aber es gefiel ihr hier. Die Häuser hatten große Gärten und es gab viele Blumen. Aime liebte Blumen, sie waren so wunderschön, in ihren Augen hatten sie etwas magisches. Was sie jedoch noch mehr liebte war das Wasser. Nichts bereitete ihr mehr Spaß, als

schwimmen zu gehen. Nichts war schöner als der Gedanke an den Regen. Aime fühlte sich, als hätte sie bereits ihr ganzes Leben hier verbracht. Als sie vor einem Supermarkt stehen blieb beschloss sie ihn sich von drinnen anzusehen. So schlenderte durch die Abteilungen und Regale des Ladens und sah sich um, bis sie vor einer großen Kühltruhe stehen blieb. Wie war das möglich. Es war kalt ohne das jemand eine seiner Kräfte dazu einsetzte. Sie wollte in die Kühltruhe sehen und stand auf Zehenspitzen. Drinnen waren Dinge die eingepackt waren, sie wusste was es war. Vor langer Zeit hatte ihnen Akemi so etwas

mitgebracht. Man nannte es Eis, meinte er. Es war wie Schnee, kalt, aber es schmeckte viel besser. Aime wollte gerade weitergehen und drehte sich um, da stoß sie mit dem Gesicht in eine andere Person und stolperte zu Boden. Eine etwas Ältere Person sah sie wütend an. „Pass doch auf wo du hingehst. Wo sind deine Eltern? Eine Unverschämtheit, wie sich die Leute heutzutage um ihre Kinder kümmern.“ Wütend ging die Frau weiter und beachtete nicht, das Aime am Boden lag. Gerade als sie aufstehen wollte streckte ihr jemand seine Hand

entgegen. Dankend erfasste sie diese und wurde nach oben gezogen. Es war ein Junge, sie schätzte das er ungefähr in ihrem Alter war. „Hast du dir weh getan?“ fragte der Junge und sah sie besorgt an. Aime schüttelte den Kopf und wischte den Staub von ihrem Kleid. „Warst du schon oft hier? Ich habe dich noch nie gesehen.“ Sie schüttelte erneut den Kopf. Der Junge ging zu der Eistruhe und nahm sich zwei Stück heraus. „Komm, ich bezahle das für dich.“ Mit diesen Worten ging er zur Kassa und Aime folgte ihm

ruhig. Sollte sie ihm wirklich trauen? Akemi meinte immer man solle keinen Fremden Menschen trauen, doch er war noch ein Kind. Was sollte er schon machen. So beschloss sie sich ihm zu folgen. Draußen drückte er ihr ein Eis in die Hand und ihre andere Hand packte er um sie mit zu ziehen. Schon rannte er los, wobei ihr das Eis fast aus der Hand flog. Mühevoll hielt sie seinem Tempo stand bis sie am Park ankamen und er langsamer wurde. „Meine Mutter mag es nicht, wenn ich alleine nach draußen gehe, aber jetzt bin ich ja nicht mehr alleine.“ Er lächelte Aime an und setzte sich auf eine

Parkbank. Sie jedoch setzte sich auf den Boden und packte ihr Eis aus. Er beobachtete sie verwirrt und wunderte sich warum sie sich auf den Boden setzte. War sie so schüchtern, das sie sich nicht traute neben ihn zu setzen? Aime blickte zu ihm nach oben und sah in seine kirschenrote Augen. Er stand auf und setzte sich zu ihr auf den Boden. „Sag mal, wieso sitzt du hier auf dem Boden.“ fragte er sie jetzt neugierig. Da einfach keine Antwort auf seine Frage finden konnte. Aime zuckte nur mit den Schultern und

sah zu Boden. „Ich sitze immer auf dem Boden.“ Nun war er noch verwirrter. Das verstand er nun wirklich nicht. Sie leckte nur an ihrem Eis und pfiff eine Melodie die ihr gerade eingefallen war. Er musterte sie nur und starrte ihr die ganze Zeit in die Augen. „Warum schaust du so?“ fragte sie nun böse und fühlte sich verletzt. „Du bist ein Mensch, oder?“ fragte er nun erneut. Sie nickte nur und sah zu erneut zu Boden, somit er ihr nicht mehr in die Augen sehen konnte. Als sie ihr Eis fertig gegessen hatten

schwiegen sie noch lange. Von weitem her konnte man eine Stimme hören. „Yumizu? Wo bist du schon wieder hin gerannt. Ich sagte doch du sollst im Garten warten!“ Eine Frau stand am Rand des Parkes und blickte zu dem Jungen, mit dem Aime im Gras saß. Er sah noch einmal zu Aime und stand auf. „Ich muss jetzt gehen.“ sagte er. „Wenn du willst können wir uns Morgen wieder hier treffen. Um die selbe Uhrzeit.“ Mit diesen Worten rannte er zu der Frau die ihn an der Hand packte und mit sich

zog. Waren sie jetzt Freunde? Fragte sich Aime und stand auf. Verwirrt über die ganze Geschichte, verließ sie die Stadt und lief zurück zu Sora und Akemi, die im Stall schon auf sie warteten.

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Hörbuch

Über den Autor

SamiraRonacher

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Gast Ist echt Hammer gut, weiter so ! :D
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Gast gefällt mir sehr sehr gut ;) mach weiter so :)
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