Fantasy & Horror
Anshale Kapitel 4

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"Anshale Kapitel 4"
Veröffentlicht am 05. Januar 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Anshale Kapitel 4

Anshale Kapitel 4

Einleitung


Anshale ist ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit. In einem Land, zerrissen von einem Religionskrieg zwischen der Numen-Kirche und den Geisterbeschwörern der Kal’ban bleibt ihm jedoch kaum Zeit, seine verlorenen Erinnerungen aufzuspüren. Lediglich Grauer ,der mysteriöse Anführer der Kal’ban, scheint etwas über ihn zu wissen. Als dieser ihn bittet , ihm dabei zu helfen , einige Gefangene zu befreien findet er sich plötzlich direkt zwischen den verfeindeten Fronten wieder. Und auf dem alles entscheidenden

Schlachtfeld von Ebenwald offenbart sich ihm schließlich eine Wahrheit, die ihn zur Entscheidung zwingt.

Kapitel 4 Demothi

Das Gefühl des Wiedererkennens verfolgte Anshale auf seinem Weg durch die Straßen Ekklesias. Sobald er die Tore passierte war es, als wüsste er instinktiv, wo er hin wollte. Die breite Straße, die von den Toren wegführte verlief von diesem Ende der Stadt bis fast zum Hafen. Langsam ging er im Strom der übrigen Menschen den Weg entlang. Celcine schien niemand zu bemerken und wer es doch tat wunderte sich wohl kaum über ein in die Stadt verirrtes Tier. Zielsicher bog er irgendwo zwischen

Hafen und Stadtmauer ab und folgte einem gepflasterten Weg, der sich in zahllosen Serpentinen einen Berg hinaufzog. Alles hier war zu vertraut, zu bekannt. Der Weg vor ihm. Er führte…. ,, Hast du eine Ahnung wo du hin willst?“ Anshale hielt an. ,, Das ist der Weg zu den Toten.“ ,, Geht’s auch weniger kryptisch ?“ ,, Ich weiß nicht warum ich das gesagt habe. Die Kathedrale der Numen ist gleich da oben. Und noch etwas anderes… Es ist wichtig und ich sollte mich erinnern aber… da ist einfach nichts. Nur Bilder die keinen Sinn

machen. Ich muss es sehen.“ Mit diesen Worten beschleunigte er seine Schritte den Weg hinauf. Das dicht bebaute Stadtzentrum blieb langsam unter ihnen zurück. Hier oben gab es nur noch wenig Bebauung, einzelne Villen und weitläufige Baumbestandene Flächen, die einen kleinen Wald formten. Und über allem ragte der Turm der Kathedrale. Nicht Anshales Ziel, wie er wusste. Eine niedrige Mauer umgab das Kirchengelände, über die er ohne Überlegung hinwegsetzte. ,, Hey.“ Er ignorierte Celcine. Die Mauer war für den Fuchs noch ein Stück zu hoch und das war ihm nur mehr als Recht.

Was immer hier war... Er war so kurz davor sich zu erinnern. Weisfeld… Anshale rannte unruhig weiter. Die wenigen Leuten, die sich auf dem Platz vor der Kathedrale sahen ihm nach, als sei er verrückt, aber er ignorierte sie. Vor einem kleinen Schmiedeeisernen Tor hielt er an. Dahinter führte ein nur lose befestigter Pfad durch einen Garten, hinaus auf die Rückseite der Kathedrale. Vorsichtig stieß er die unverschlossene Tür auf und trat hindurch. Es war ein Friedhof. Anshale sah sich nach allen Seiten um. Grauer Stein, der halb zwischen verwilderten Blumen und Büschen verborgen lag schimmerte ihm entgegen. Die meisten der Schiefertafeln

waren vom bloßen Alter unleserlich geworden. Zunehmendes wiedererkennen mischte sich mit dem Gefühl, der Antwort so nah zu sein… Unter den Zweigen einer Weide, abseits des halb zu gewucherten Wegs stand eine weitere Reihe Grabsteine. Es waren insgesamt fünf Stück, einer davon in sich zusammengefallen, ein anderer umgestürzt. Es machte nichts. Er erinnerte sich. Er erinnerte sich an die Inschrift auf jedem einzelnen. Und an noch mehr… ,, Wer liegt hier ?“ Er brauchte sich nicht zu der Stimme umdrehen. Wie auch immer Celcine einen Weg herein

gefunden hatte… der Augenblick hätte nicht schlechter gewählt sein können. Anshale überlegte einen Augenblick einfach nicht zu antworten. Aber die Wahrheit war leichter, wenn er sie Aussprach. ,,Meine Familie.“ ,, Du erinnerst dich also ?“ ,, Sie starben in Weisfeld.“ Es musste schon Jahre zurück liegen. Der Zustand der Gräber ließ daran kaum einen Zweifel. Niemand hatte sich seit Ewigkeiten um diesen Ort gekümmert. Und doch war es nun, da die Bilder und Gedanken sich endlich zu etwas konkreten Formten, so, als sei alles grade erst geschehen. ,, Anshale, Weisfeld liegt ein

Menschenleben zurück. Die Numen haben die Stadt vor über 60 Jahren niedergebrannt. Du kannst nicht da gewesen sein. Das ist unmöglich.“ ,,Wir…“ Es fiel ihm schwer, seine verstreuten Gedanken zusammenzusetzen. Es war nach wie vor mehr ein Puzzlespiel, als das er sich klar Erinnern konnte. ,, Wir lebten in der Nähe der Stadt. Das war… nach der eigentlichen Schlacht…“ ,, Davon habe ich noch nie gehört.“ Und wie um es noch einmal zu unterstreichen: ,,Du kannst nicht dort gewesen sein.“ ,, Ich weiß nicht, was passiert ist.“ Er seufzte. ,, Das ist eine Sackgasse Celcine. Jede Person, an die ich mich

erinnern kann ist tot.“ Ein Schatten fiel über ihn, der Anehlas dazu veranlasste aufzuspringen und die Klinge in einer Kreisbewegung gegen den vermeintlichen Angreifer zu führen. Fast zu spät erkannte er jedoch seinen Fehler und brachte die Klinge grade noch vor einem ihn verängstigt musternden Gesicht zum Stehen. Einen Augenblick standen sowohl er als auch der Neuankömmling vollkommen reglos dar. Nur langsam lies Anshale schließlich die Waffe sinken. ,, Euch so an mich heranzuschleichen hätte euch fast das Leben gekostet.“ , schalt er den Fremden. Dabei spürte er aber auch Gleichzeitig, wie seine eigenen

Hände anfingen zu zittern. Er hatte ohne jede Kontrolle reagiert. Blanke Instinkte, statt Bewusstem handeln. Allein auf die Chance, überrascht zu werden, war er bereit gewesen jemanden zu töten… Der junge Mann vor ihm schien sich wieder zu sammeln und Anshale musterte ihn gründlicher. Er trug einen blauen Priesterornat. Die braunen Haare hatte er kurz geschnitten. ,, Und hatten die Toten irgendwelche Antworten für euch ?“ , wollte der Fremde wissen. Anshale musste ein bitteres Lachen unterdrücken. ,, Ihr verspottet mich.“ , stellte er fest. ,, Keineswegs. Wir haben alle jemanden

in diesem endlosen Krieg verloren.“ ,, Ein unsinniger Kampf für… so was.“ Anshale deutete auf den über ihnen aufragenden Bau der Kathedrale. ,, Ich bin sicher, einige würden euch da zustimmen. Ich bin übrigens Gwenth.“ Der Mann streckte ihm eine Hand hin. Er zögerte einen Augenblick, bevor er sie Ergriff. ,, Anshale.“ Es war kein misstrauen oder Heimtücke in den Augen des Priesters. Doch trotzdem… ,, Eure Worte sind ziemlich gefährlich für einen Numen-Priester.“ Nach seinem Zusammentreffen mit den Inquisitoren und seinen zurück kehrenden Erinnerungen war der Mann, der sich als Gwenth vorstellte beinahe zu

freundlich. ,, Gefährliche Worte, die aber gesagt werden müssen.“ Anshale nickte. ,, Diese Gräber…. Wisst ihr wie alt dieser Friedhof ist?“ Gwenth schien eine Weile zu überlegen. ,, Wenn ihr ein genaues Datum sucht müsste ich in den Kirchenarchiven suchen aber aus dem Gedächtnis… Hohepriester Ovid ist vor zwanzig Jahren in sein Amt eingetreten. Das Gräberfeld war damals noch nicht da oder wurde zumindest in keinem der alten Pläne erwähnt.“ Das ergab doch keinen Sinn. Und noch mehr: ,, Ihr kennt einen Haufen uralter Baupläne

auswendig?“ ,, Ein Hobby von mir. Aber Generell die alten Aufzeichnungen der Kirche und auch einige der wenigen erhaltenen Kal'ban-Schriften über Naturgeister und dergleichen.“ Er grinste unsicher. ,, Manche würden das wohl Ketzerei nennen.“ ,, Und Weisfeld wurde lange vorher zerstört ? Da seid ihr euch sicher?“ ,, Weisfeld war der Beginn des Kriegs zwischen Numen und Kal'ban. Das ist mehr als sechzig Jahre her.“ ,, Ich habe es doch gesagt, du kannst nicht dort gewesen sein.“ , meinte Celcine. ,, An was du dich auch erinnerst es ist

falsch.“ Gwenth starrte den sprechenden Fuchs einen Augenblick lediglich an, als hätte er einen Geist gesehen. Was wenn man es genauer betrachtete auch Stimmte, überlegte Anshale. Vermutlich hatte er Celcine bis grade eben als besonders zahmen Vertreter ihrer Art oder sogar ein exotisches Haustier gehalten. Anshale seufzte. Nichts wollte passen. Aber die Erinnerungen die er hatte waren echt. Gleichzeitig war er definitiv keine siebzig Jahre alt. ,, Was genau ist damals passiert ?“ Gwenth zuckte mit den Schultern, nachdem er sich von dem kleinen Schock

erholt hatte. ,, Das weiß keiner so genau. Die Numen geben den Kal’ban die Schuld und umgekehrt. Klar ist nur, vor sechzig Jahren ist jeder einzelne Kal’ban in der Stadt getötet worden. Die Kirche sagt, die Kal’ban hätten einen Angriff vorbereitet und man hätte sich nur verteidigt.“ ,, Natürlich behaupten sie das.“ , kommentierte Celcine. ,, Ich bin mir dessen in letzter Zeit auch nicht mehr sicher. Es gibt… mehr als ein paar Wiedersprüche. Und was die Inquisition mit Abtrünnigen macht ist abscheulich.“ ,, Was zu der Frage führt, wieso ihr dann noch den Numen dient.“ , stellte

Anshale fest. ,, Ich habe geglaubt jemanden dadurch schützen zu können. Ein Fehlschluss. Es gibt keine Gnade mehr in dieser Welt. Vielleicht ist ein gemeinsamer Freund von uns aber dazu in der Lage etwas zu ändern.“ Er wurde hellhörig. ,, Ihr kennt Grauer ?“ ,, Seit kurzem wie ich zugeben muss. Er hat mich gebeten nach euch zu suchen.“ , antwortete Gwenth. ,, Das hättet ihr auch einfach gleich sagen können.“ , bemerkte Celcine. ,, Entschuldigt aber ich musste sicher gehen. Worte wie meine oder eure sind in diesen Mauern lebensgefährlich. Und

die Inquisition hat viele Ohren.“ ,, Ich verstehe. Ihr wisst also wo er sich aufhält?“ Gwenth nickte. ,, Folgt mir.“ ,, Gut. Dieser Mann hat mir noch einiges zu erklären.“ ,, Ihr habt eine Rechnung mit ihm offen ?“ ,, So kann man das durchaus nenne, wenn euch jemand ohne Gedächtnis mitten in der Nacht in einem Wald zurück lässt.“ ,, Das klingt nach einer Geschichte, die ich hören möchte.“ ,, So lange ist die eigentlich gar nicht.“ Er fasste die recht kurze und bis auf den Zwischenfall in Barsai ereignislose Reise.

Währenddessen führte Gwenth sie an der Kathedrale vorbei den Berg hinab in die Stadt zurück. Anshale war sich nicht sicher, wieso er dem Mann ohne weiteres vertraute. Aber auf der anderen Seite… Er hatte keine Wahl. Und er war ihm auf eine unbestimmte Art sympathisch. Vielleicht fühlte er sich auch nur schlecht, weil er den Priester vorhin beinahe getötet hätte. Sie passierten ein Ansammlung steinerner Gebäude, die von einer Mauer umlaufen wurden. Die Tore der Anlage standen offen und erlaubten einen Blick auf einen gepflasterten Innenhof. Die meisten Bauten liefen an den Außenmauern

entlang und sahen sich alle ziemlich ähnlich. Nur ein Gebäude am anderen Ende des befestigten Platzes stach hervor. Ein Turm, der ihn entfernt an die Kathedrale erinnerte. Anshale blieb stehen. Wieder dieses Gefühl des Wiedererkennens. Einige dutzend Gestalten in Rüstungen bewachten das Gelände und drehten sich langsam in seine Richtung um. ,, Wir sollten hier nicht bleiben.“ , sagte Gwenth neben ihm leise. ,, Was ist das für ein Ort ?“ ,, Der Sitz der Inquisition und wenn wir länger hier herumstehen, findet ihr es schnell genug selbst heraus.“ Anshale zwang sich weiterzugehen. Es

war nicht das bloße Wiedererkennen von etwas, das er schon einmal flüchtig gesehen hatte, wie beim Anblick Ekklesias selbst. Das hier war mehr. Trotzdem hatte der Priester Recht. Die Inquisition würde ihm kaum irgendwelche Fragen beantworten… Die kleine Gruppe beschleunigte ihre Schritte, als sie die Inquisitionsgebäude hinter sich zurück ließen. Stattdessen führte Gwenth sie in Richtung Hafen. Anshale warf nur einen flüchtigen Blick über den Kai. Dutzende Schiffe mit Flaggen, die ihm nichts sagten und hunderte von Leuten, die Waren transportierten, sich unterhielten oder

einfach nur den ablegenden und anlaufenden Schiffen nachsahen. Eine Gruppe Inquisitoren kam ihnen entgegen, wurde aber kaum langsamer. Gwenth lief unterdessen eine kurze Außentreppe hinauf, die ins Obergeschoss einer der zahlreichen Hütten hier führte. Das Gebäude unterschied sich wenig von den anderen am Hafen. Verwittertes und von der Seeluft angegriffenes Holz, das beinahe schwarz war. Oben angekommen öffnete der Priester eine Tür und trat ins Innere. Schwerer Rauch schlug Anshale entgegen. In einer Ecke des Raums brannte ein Ofen und davor waren drei Lehnsessel aufgestellt

worden. Ansonsten gab es keinerlei Einrichtung, nur einen großen Teppich am Boden. Zwei der Sessel waren leer, nur im letzten saß jemand. Das wettergegerbte Gesicht und die grauen Haare ließen nur wenig Zweifel. Neben ihm am Feuer lehnte ein Schwert. ,, Ihr schuldet mir so viele Antworten alter Mann.“ Grauer sah lediglich einen Moment auf. ,, Ich wusste doch, das ihr hierherkommt.“ , meinte er lediglich. Gwenth hielt sich derweil im Hintergrund und spähte durch ein angelaufenes Fenster auf die Straßen hinunter, bevor er diese mit einem Stück dunklem Stoff

verhängte. Anshale begann sich unruhig zu fühlen. Das hier hatte mehr etwas von einer Verschwörung, als ihm lieb war. Celcine sprang auf die Sitzlehne von Grauer. ,, Ich denke, aber wenn ihr euch schon die Mühe gemacht habt mich hier zu suchen, kann ich eure Fragen beantworten.“ ,, Wie wär’s, wenn ihr mir einmal erklärt, wer ihr eigentlich seid.“ Ein funkeln trat in die blauen Augen seines Gegenübers, das selbst im nur durch die Kaminflammen erhellten halbdunkel kaum zu übersehen war. ,, Ich hatte schon so viele Namen mein junger Freund. Die meisten nenne mich

Grauer, anderen den Wanderer, diejenigen, die mich fürchten den Waldschrat und die wenigsten erinnern sich noch, das ich einmal Demothi von den Kal’ban genannt wurde. “

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Zentaur sehr gut und spannend geschrieben
ich hoffe die Fortsetzung folgt bald
lg Helga
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EagleWriter Ich sitz schon dran :-)
lg
E:W
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